Goldrain - Am 17. Jänner, zum Gedenktag des Hl.Antonius, läuteten in St. Anna in Schanzen die Glocken und luden zur hl. Messe ein. Der Gedenktag des hl. Antonius wird in Goldrain seit jeher hochgehalten. Antonius Abt, genannt der Einsiedler, war Kirchenvater und wird als Mönchsvater des Abendlandes bezeichnet. Er lebte in der Stadt Alexandrien, Ägypten, diese war zur damaligen Zeit ein wichtiges Zentrum der frühen christlichen Kirche. Antonius war ein Heiliger, der großes Ansehen genoss. Um ganz für Gott da zu sein, ging er in die Wüste. Viele Menschen pilgerten zu ihm, um Orientierung und Rat zu bekommen.
Antonius gab z. B. den armen Leuten den Rat, Schweine zu züchten, damit sie genug zu essen hätten. Er wird deshalb heute meist mit einem Schweinchen dargestellt. Auch bei uns war das Züchten von Schweinen eine wichtige Lebensgrunlage für die bäuerliche Bevölkerung. „Schweine waren sozusagen das Taschengeld für die Bäuerinnnen.“, sagte Pfarrer Johann Lanbacher bei der Messfeier. Auch aus diesem Grunde wurde Fackltöni immer in besonderer Weise gefeiert, so sollte der Glaube den Menschen helfen und dienen. Die Feier mit anschließendem Umtrunk wurde organisiert vom Bildungsausschuss Goldrain/Morter. Sie bildet gleichzeitig den Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen zum heurigen 35-Jahr-Jubiläum. (pt)
Heimatbühne Schluderns
Das engagierte Team der Heimatbühne Schluderns unter der Regie von Christl Stocker Perkmann überrascht immer wieder mit ihren Aufführungen. Dieses Jahr gibt es ein schaurig schönes Stück mit schwarzem Humor, gruseligen Episoden, vielen Wendungen und Hochspannung bis zum Schluss. Alles beginnt mit 1 Toten, 1 Testament, 1 großen Summe Geld und 1 Familie Henk, wo jeder einzelne nur darauf wartet, viel vom Kuchen zu erhalten. Die Mitglieder der Familie Henk sind alle auf ihre Weise ziemlich verrückt. Gierig auf das Erbe sind alle und zwar so gierig, dass sie vor nichts zurückschrecken. Aber nicht nur die Kinder des alten Henk warten auf das Erbe, auch der Familienanwalt, die Hausangestellten und eine fremde Autorin. Wenn alle anwesend sind, kann das Testament verlesen werden. Und dann werden Pläne geschmiedet, um mehr zu erhalten, als ihnen zusteht. Es fallen Schüsse, Giftmischer suchen ihre Opfer und Küchenmesser werden nicht zur zum Brotschneiden verwendet. (hzg)
Weitere Termine:
Fr. 26.01.24, 20 Uhr
So. 28.01.24, 17 Uhr
Sa. 03.02.24, 20 Uhr
So. 04.02.24, 17 Uhr
Reservierung: Telefon/Whats App 339 760 01 13
oder online unter www.schluderns.theater
Johann Pircher (1924 – 2002)
Leben im Widerstand
Der „Pöderhofer-Ludi“, Ludwig Pircher (1881-1973), war in Allitz Taglöhner und landwirtschaftlicher Pächter. Die Existenz mit einer oder zwei Kühen ermöglichte nur ein sehr karges, unsicheres Leben. Trotzdem ist er das Wagnis eingegangen, mit der blutjungen Josefa Grassl (1896 – 1924) im Jahre 1913 eine Familie zu gründen, aus der in Kriegszeiten die Kinder Ludwig (1914) und Josef (1915), danach Hermine (1920), Anton (1922) und Johann (1924) gefolgt sind. Beim Jüngsten ist die Mutter Josefa 28-jährig im Kindbett gestorben. Immer schafft es die Armut, Schicksalsschläge und Katastrophen zu verdichten, auch Familien treibt sie auseinander. So kamen vier der fünf Kinder bei anderen Familien unter und Johann kam nach Partschins zur Familie Punter. 1939 hat der Vater Ludwig für Deutschland optiert; diese Entscheidung galt auch für die noch nicht volljährigen Kinder. So wurde Johann 1943, gerade 19 Jahre alt, vom Hitlerreich in den Krieg nach Russland eingezogen, aus dem er schwer verwundet 1944 ins Lazarett nach Müllheim (Breisgau) zurückkehrte. Kurz vor der Genesung floh er im Juni 1944 aus dem dortigen Militärspital und erreichte die 40 Kilometer entfernte Schweizer Grenze, die er heimlich überwand. In der Schweiz wurde er dann als Wehrmachtsdeserteur in einem Arbeitslager gefangen gesetzt. Pircher ließ sich vom schweizerischen und englischen Geheimdienst anwerben und wurde nach einiger Vorbereitung als Verbindungsglied zu den Aktivitäten des Widerstands in Südtirol in Aktion gesetzt. Er musste verschlüsselte Informationen in Briefform und Geldbeträge auf geheimen Wegen durch das Münstertal und den Vinschgau zu Hans Egarter, Chef des Widerstandes und des Andreas-Hofer-Bundes, nach Meran bringen. In mehreren Botengängen wurde Hans Pircher auch von Gendarmeriepatrouillen beschossen und von SOD-Leuten verfolgt, aber er konnte nie gefangengesetzt werden. Nach dem Ende seiner gefahrvollen Kurierdienste hat sich Pircher im Passeiertal der dortigen Partisanengruppe angeschlossen. Ziel der Widerstandsgruppen war es, zur Zersetzung der Deutschen Wehrmacht beizutragen und die italienischen Soldaten und Sicherheitsleute zu bekämpfen. Damit haben sie der nationalsozialistischen Herrschaft und dem Faschismus Widerstand geleistet und den furchtbaren Zweiten Weltkrieg zu beenden geholfen. Dabei hat Hans Pircher großen Mut und viel Risikobereitschaft bewiesen.
Herbert Raffeiner
Hans Pircher
Opfer eines Justizskandals
E pare di sentire ancora dal sottoterra della Val Passiria un’ironica sghingnazzata: é quella di Carlo Gufler, il bandito, l’anima nera della valle.” “Und man meint immer noch ein schadenfrohes Gelächter aus den Tiefen des Passeiertales aufsteigen zu hören: es ist jenes von Karl Gufler, dem Banditen, der schwarzen Seele dieses Tales …” (O-Ton aus der Berufungsschrift des Staatsanwaltes Faustino dell’Antonio gegen das Urteil des Schwurgerichtes Bozen vom 05. Jänner 1952 im Strafverfahren gegen Franz Pixner, Hans Pircher und andere 17 Mitangeklagte, alles Wehrmachtdeserteure und Mitglieder der von Hans Egarter betreuten Gruppe von Widerständlern gegen das Nazi-Regime).
Bei solchem Auftakt des Berufungsprozesses musste man auf das Schlimmste gefasst sein. Das Ermittlungsverfahren dazu war im Jahr 1949 (!) von den Carabinieri von Meran eingeleitet worden und betraf samt und sonders Vorfälle, die auf die Kriegszeit zurückgingen. Strafrechtlich verfolgt wurde mehr oder weniger die gesamte Gruppe der Deserteure aus dem Passeiertal. Zu diesen gestoßen war Hans Pircher auf Umwegen. Geboren 1924 in Allitz, wurde er mit 19 Jahren zur deutschen Wehrmacht eingezogen und 1944 vor Leningrad schwer verwundet. Nach seiner Genesung desertierte er und floh er in die Schweiz. Im Auffanglager Muri im Kanton Aargau trat er der vom ehemaligen österreichischen Offizier Wilhelm Bruckner gegründeten antinazistischen Widerstandsbewegung „Patria“ bei. Diese wiederum hatte Kontakte zum englischen Geheimdienst, der von der Existenz des Andreas-Hofer-Bundes wusste. In dieser Vereinigung waren die Südtiroler Dableiber organisiert. Sie war den Nazis ein Dorn im Auge, weshalb deren Obmann Friedl Volgger gleich nach dem Einmarsch der Deutschen am 8. September 1943 im KZ Dachau interniert wurde, worauf Hans Egarter deren Führung übernahm. Zu diesem wollten die Engländer eine Verbindung herstellen und engagierten dafür Hans Pircher als Kurier. Im Herbst 1944 betrat er wieder heimatlichen Boden, wo ihm im Falle seiner Ergreifung die Todesstrafe drohte. Erst vom damaligen Pfarrer von Glurns erfuhr er, wem er die Couverts mit dem Geld zur Verteilung an die Deserteure und den Geheimcode für einen Sender zur Herstellung einer Funkverbindung mit den Alliierten in der Schweiz bringen sollte: zu Hans Egarter im kirchlichen Heim Filippinum in Meran. Noch einmal, am 7. April 1945 ging Hans Pircher zusammen mit Egarter in die Schweiz, die letzte Zeit des Krieges verbrachte er bei den Deserteuren um Karl Gufler im Passeiertal. Der Meiler Karl, wie er mit seinem Vulgonamen genannt wurde, war der Schrecken der heimischen Nazis. Nach dreijährigem Fronteinsatz in Norwegen, Finnland und Russland kehrte er im Mai 1943 zu einem Genesungsurlaub nach Hause zurück. Er hatte genug vom Krieg. Er desertierte und lebte fortan vogelfrei in den Wäldern. Im März 1944 wurde er von örtlichen SOD-Leuten, also Angehörigen des Sicherheits- und Ordnungsdienstes, gefangengenommen. Wegen seiner Kriegsauszeichnungen wurde er nicht zum Tode verurteilt, sondern einer Strafkompanie in Ungarn zugeteilt, aus der ihm jedoch nach einer abenteuerlichen Flucht die Rückkehr ins Passeiertal gelang. Was ihm jedoch nicht glücken wollte, war eine Rückkehr ins bürgerliche Leben. Im April 1945 sucht er mit anderen Deserteuren den für seine Verhaftung verantwortlichen Blockleiter Alois Schwarz auf, um mit ihm „abzurechnen“. Als die geforderte Genugtuung nicht sofort erfolgte, erschoss er ihn. Gufler führte auch nach dem Ende des Krieges ein ruheloses Leben. Er streifte weiterhin bewaffnet durch die Wälder. Am 20. März 1947 wurde er bei einem Feuergefecht mit den Carabinieri erschossen.
Aber es gab damals im Passeiertal nicht nur die um den „Banditen“ Karl Gufler als ihren charismatischen Anführer gescharten und als „Gufler-Bande“ verschrieenen Deserteure. Anlaufstelle für alle politisch Verfolgten und somit auch für Pircher, Egarters Verbindungsmann in die Schweiz, war der Pater Franz Innerebner, Kooperator in St. Martin i. P., so wie überhaupt damals der niedere Klerus sich nicht mit dem braunen Regime identifizierte. Der Widerstand gegen die Nazi-Herrschaft war auch in deutschen Landen nicht besonders ausgeprägt, im südlichen Tirol beschränkte er sich im Wesentlichen auf ca. 300 Personen um den Andreas-Hofer-Bund Hans Egarters. Das Besondere und aus heutiger Sicht vollkommen Unverständliche ist jedoch, dass diese Widerstandsgruppe nach dem Krieg nicht nur öffentlich als Drückeberger, Verräter am Südtiroler Volk, Hinterlandtachinierer, Nestbeschmutzer usw. diskreditiert, sondern auch noch durch ein Gerichtsverfahren kriminalisiert wurde.
Es konnte bis heute nicht geklärt werden, auf wessen Intervention die Carabinieri von Meran im Frühjahr 1949 gegen 19 zur sog. „Gufler-Bande“ gezählten Deserteure, unter anderem auch gegen Hans Pircher, Anzeige erstatteten und sie vor Gericht brachten. Die Anklagepunkte betrafen die Erschießung des Wehrmachtoffiziers Heim wenige Tage vor Kriegsende, Raub und Diebstahl von Lebensmitteln, Kleidung und Vieh, Einschüchterungen und Repressalien gegen lokale Nazigrößen, also alles Vorfälle zurückliegend auf die Zeit von 1943 bis 1945. In der 1. Instanz wurden die Angeklagten vom Schwurgericht Bozen am 5. Jänner 1952 voll freigesprochen: Entweder weil sie die ihnen zur Last gelegten Straftaten nicht begangen hatten bzw. indem die Amnestiegesetze zur Anwendung gebracht wurden. Den Freispruch der „Gufler-Bande“ und die anschließende Entlassung der Beschuldigten, auch Pirchers, aus der über 2-jährigen U-Haft muss der Staatsanwalt Faustino Dell’Antonio als persönliche Schmach empfunden haben. Das erklärt auch die Berufung und deren teilweise gehässige Tonlage. Das Schwurgericht beim Oberlandesgericht in Trient stellte die Entscheidung der Vorinstanz buchstäblich auf den Kopf. Mit Urteil vom 26. Februar 1954 wurde Hans Pircher in Abwesenheit zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt, und zwar wegen der nie geklärten Erschießung des deutschen Sanitätsoffiziers. Vom Berufungsverfahren erhielt er keine Kenntnis, obwohl er immer wieder nach seinen arbeitsbedingten Aufenthalten in der Schweiz in den Vinschgau zurückkehrte. Bei seiner Verhaftung im Jahr 1966 fiel er daher aus allen Wolken. Der weitere Verlauf des Pircher’schen justitiellen Leidensweges muss aus Platzgründen im Schnelldurchlauf erzählt werden: Einlieferung ins Gefängnis von Fossano bei Cuneo, dort lernt er einen Mithäftling namens Roberto Miroglio kennen, einen wahren Spezialisten für Verfahrensmängel, auf die gestützt er die Wiederaufnahme des Verfahrens erreichen wollte. Und davon fand er in den Akten des Oberlandesgerichts von Trient jede Menge: die Abwicklung des Verfahrens in Abwesenheit des Hauptbetroffenen und ohne dass dieser von der Berufung des Staatsanwaltes Kenntnis erlangt hatte; die Ignorierung der Beweisaufnahme der Hauptverhandlung vor dem Schwurgericht in Bozen und dementsprechend die „Umdeutung“ der während des Krieges von der „Gufler-Bande“ begangenen Handlungen als gewöhnliche und ohne politischen Hintergrund begangene Straftaten; der Erschießung des Sanitätsoffiziers Heim war ursprünglich der Mitangeklagte Pixner beschuldigt. Dieser meinte sich dadurch aus der Schlinge ziehen zu können, dass er den Pircher bechuldigte, später jedoch widerrief. Also ein typischer Fall von „chiamata di correo“, also das unzuverlässigste Beweismittel, das der Strafprozess kennt. Für die Berufungsrichter war die Beschuldigung durch den Mitangeklagten jedoch begleitet von nicht existierenden anderen erdrückenden Indizien, also Beweis- und Rechtsbeugung pur!
Nach dem Scheitern der rechtlichen Möglichkeiten trat Pirchers zweiter Schutzengel, der Zellengenosse Giambattista Lazagna, auf den Plan. Der war ein Anwalt aus Genua, während des Krieges Partisanenführer in Ligurien und zeitweilig inhaftiert wegen seiner politischen Nähe zu den Roten Brigaden. Lazagna sorgte schon einmal durch Veröffentlichung des Büchleins „Il caso del partigiano Pircher“ dafür, dass dessen Leidensgeschichte über die nationale und internationale Presse in der Öffentlichkeit bekannt wurde. Plötzlich begann sich auch die lokale Presse des Falles anzunehmen. Dort ging man, nachdem man sich nach Pirchers Verhaftung im Jahre 1966 jahrelang um seinen „casus“ nicht im Geringsten gekümmert hatte, sogar soweit, ihm quasi zum Vorwurf zu machen, dass er zum Fürsprecher im Parlament den kommunistischen Abgeordneten Terracini und nicht den Abgeordneten der SVP Peter Brugger gewählt hatte! Wie dem auch sei: durch einen Gnadenakt des Staatspräsidenten erlangte Pircher 1975 die Freiheit wieder.
Peter Tappeiner,
info@rechtsanwalt-tappeiner.it
Verwendete Literatur: Claus Gatterer, Im Kampf gegen Rom, Europa-Verlag 1968; Friedl Volgger, Mit Südtirol am Scheideweg, Haymon Verlag 1984; Giambattista Lazagna, Il caso del partigiano Pircher, Laterza 1975; Gerald Steinacher, Hans Egarter, Für Glaube und Heimat gegen Hitler, Edition Raetia 2011; Carlo Romeo, Partisan, Edition Raetia 2018; Carlo Romeo, Flucht ohne Ausweg, Edition Raetia 2005;
Eine wirklich kurze Kurzgeschichte über die Entwicklung der offenen Jugendarbeit in Südtirol
Alles begann in den 1970er Jahren, als sich immer mehr Jugendliche in Gruppen oder Bewegungen zusammenschlossen. Gebäude wurden besetzt und nach Freiraum und Autonomie gerufen. In den 1980er Jahren dann, entstehen erste offene Treffpunkte nur für Jugendliche, welche damals noch rein vom Ehrenamt und von Freiwilligen getragen wurden. 1983 dann die politische Verankerung „der Förderung von Jugendarbeit“ im Landesgesetz vom 1. Juni 1983 Nr. 13. ab da stieg die Zahl der Jugendeinrichtungen in Südtirol rasant an. Ab den 1990er Jahren, gab es erstmal auch hauptberufliche Mitarbeitende und landesweite Netzwerktreffen finden statt. Einen institutionellen Rahmen bekommt die Jugendarbeit 1999, als das Jugendförderungsprogramm der deutschen und ladinischen Sprachgruppe genehmigt wurde. 2001 folgt mit dem netz | offenen Jugendarbeit EO (damals noch n.e.t.z – Netzwerk der Jugendtreffs und Jugendzentren Südtirols) ein eigener landesweiter Dachverband für die offene Jugendarbeit und 2006 wird das erste OJA- Grundlagenpapier herausgegeben.
2018 dann neue Bewegungen mit „Fridays for Future“ und 2020 dann der Super Gau für die Jugendlichen durch die Corona Krise, die Geschichte nimmt also weiterhin ihren Lauf.
Die Jugendarbeit begleitet mal laut und mal leise, mal sichtbar mal unsichtbar seit Jahren bereits die Jugend in Südtirol und wird dies auch weiterhin mit vollem Einsatz durch ehrenamtliche, freiwillige und hauptberufliche Mitarbeitende tun. Die Jugendarbeit stand, steht und wird im Auftrag junger Menschen auch immer für ein offenes Weltbild und Chancengleichheit stehen.
Latsch/Schulsprengel Latsch: Mit Beginn dieses Schuljahr wird der digitalen Bildung in den sechs Grundschulen und der Mittelschule des Schulsprengels Latsch ein besonders hoher Stellenwert gegeben. 2023 ergab sich nämlich die einmalige Gelegenheit, mit ca. 160.000 Euro aus dem staatlichen Aufbau- und Resilienzplan (PNRR), neue Ideen für den Unterricht mit digitalen Werkzeugen zu entwickeln, um diese dann in einem mehrjährigen Prozess konkret umsetzen zu können.
Seit Jänner 2023 beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe intensiv mit der Frage, mit welchen digitalen Hilfsmitteln und Unterrichtskonzepten man die Kinder und Jugendlichen am besten unterstützen könnte. Ein grundlegendes Ziel ist es, die Schüler zu befähigen, mit digitalen Medien ¬– egal ob in der Schule oder später in der Arbeitswelt – kompetent und verantwortungsvoll umzugehen.
Schlussendlich entschied man, sowohl für die Grundschulen als auch für die Mittelschule, mit einem Großteil der finanziellen Mittel knapp 300 „Chromebooks“ anzukaufen. Es handelt sich dabei um handliche Notebooks, die zudem sehr einfach in der Handhabung und schnell sind. Um die vielen Vorteile dieser Geräte sofort nutzen zu können, war es auch wichtig, geeignete Ladewägen zur Verfügung zu haben. An den Grundschulen sollte idealerweise in jedem Stockwerk, an der Mittelschule für jede Klasse ein Wagen bereitstehen, damit den Schülern die Chromebooks jederzeit geladen und übersichtlich verstaut zur Verfügung gestellt werden können.
Die Entscheidungsträger der Gemeinden Latsch und Kastelbell/Tschars, der Raiffeisenkasse Latsch und der Raiffeisenkasse Untervinschgau zeigten von Beginn an großes Interesse, die digitale Bildung in den Schulen zu fördern, und erklärten sich bereit, die benötigten über 20 Ladewägen zu finanzieren. Nur durch diese Bereitschaft war es möglich, dass alle Geräte schon im September einsatzbereit waren!
Im Rahmen des jährlichen Austausches zwischen Schule und Raiffeisenkassen bedankte sich Schuldirektor Stefan Ganterer bei den Bankdirektoren Gerhard Rinner (Latsch) und Manfred Leimgruber (Untervinschgau) für diese wichtige, zukunftsweisende Unterstützung!
Schlanders/Vinschgau - Zwischen zwei Schulschwerpunkten dürfen Schülerinnen und Schüler an der WFO wählen. Der Schwerpunkt - Wirtschaft und Tourismus - richtet sich an jene, die wirtschaftliches Fachwissen suchen und sich auch im Bereich Tourismus Kompetenzen aneignen wollen. Der Schwerpunkt - Wirtschaft und Sport - hingegen bündelt die Bereiche Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und Rechtskunde mit sportlichem Talent und Können. Die fiktive Übungsfirma in der 4. Klasse ist Höhepunkt in der Ausbildung und wird mit einer Lehrfahrt zur Übungsfirmenmesse - heuer nach Wien - bereichert. Viele Aktivitäten zeichnen zudem den Schulalltag an der WFO aus, die sich nicht nur auf die Aktivtage beschränken.
Der Rundgang führte Mittelschüler und deren Eltern am Tag der offenen Tür am 20. Jänner in verschiedene Klassenräume, die Einblick in den Schulalltag und die Ausbildung gaben. Es herrschte großer Andrang bei den stündlichen Führungen am Tag der offenen Tür, die Schülerinnen und Schüler der WFO gaben sich alle Mühe sämtliche Fragen der Mittelschüler zu beantworten und einen möglichst breitgefächerten Eindruck zu vermitteln. (ap)
Prad/Raiffeisenkasse - Die Raiffeisenkasse Prad will nicht nur Geldgeschäfte abwickeln, sondern auch ein Ort der Begegnung sein. Das meinte Karlheinz Kuntner, der Obmann der Raiffeisenkasse Prad/Taufers bei der Ausstellungseröffnung am 8. Jänner. Die Integrierte Volkshochschule Vinschgau (IVHS), ein Projekt der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR), organisierte eine Lesung und Textausstellung im Eingangsbereich der Raiffeisenkasse. Dabei konnte Friedl Sapelza, der Geschäftsführer vom GWR neben Katharina Eberhöfer und Anna Moriggl von der IVHS auch Marcel Zischg, den Leiter der Schreibwerkstatt „Offenes Schreiben“, sowie mehrere Autor:innen, Projektpartner und Interessierte begrüßen. Seit fünf Jahren leitet der Autor und Schulbibliothekar Marcel Zischg die offene Schreibwerkstatt als Kurs für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Beeinträchtigungen. Die Kursteilnehmer:innen schreiben Geschichten und Gedichte, sie experimentieren mit Wörtern und spielen mit der Sprache. In der Raiffeisenkasse werden kurze Geschichten und Gedichte von Martin Former, Julia Maria Binanzer, Barbara Thurin, Christine Weithaler und Judy Maestri ausgestellt. Julia Maria Binanzer las mit kräftiger Stimme ihre Gedichte über Lebensangst und Lebensmut, über die Liebe und die Zufriedenheit. Mit seinen Hundekrimis und Gedichten in Reimform brachte Martin Former die Zuhörer zum Schmunzeln. Marcel Zischg las die Geschichte „Der blinde Mann“ von Barbara Thurin vor. Es ist die Geschichte über einen alten Mann, der sich verirrte und den Weg nach Hause sucht. Judy Maestri und Christine Weithaler lasen Gedichte und kurze Geschichten. Maestri ist Italienischlehrerin, sie ist in Wales aufgewachsen und studierte in Innsbruck. Ihre Eltern stammen aus dem Trentino, sie selber schreibt in deutscher und italienischer Sprache. Christine Weithaler schreibt Porträts und Berichte für den Vinschgerwind, nimmt an Poetry-Slam-Wettbewerben teil und schreibt gerne lustige und ernste Gedichte in Reimform. (hzg)
Die nächste Schreibwerkstatt für alle Interessierten beginnt am 4. März 2024.
Anmeldung: GWR Spondinig:
0473-428238 bzw. info@gwr.it
Vinschgau - Das mittlerweile traditionelle Neujahrstreffen der Bildungsausschüsse fand heuer im Bistro am Platzl in Göflan statt. Dieser Ort wurde bewusst gewählt, denn er spiegelt die Tätigkeiten der 14 Bildungsausschüsse in 16 Dörfern des Vinschgaus wider. Die Bildungsausschüsse sind teilweise seit fünf Jahrzehnten im weitesten Sinne „Dorfgasthäuser“ für Bildung und Kultur. Sie sorgen für lebende Dörfer mit ihren Angeboten, bringen Menschen zusammen, bewegen, fördern das lokale Potential, informieren, sorgen für geistige Frischluft und das ehrenamtlich. Beim Neujahrstreffen werden neben organisatorischen Fragen auch inhaltliche Akzente besprochen. Der Schwerpunkt war dabei die Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken der künstlichen Intelligenz, welche in allen Lebensbereichen einen rasant schnellen Einzug gefunden hat. Alexander Kieswetter aus Meran war dazu als Referent eingeladen und er machte deutlich, dass besonders die ethischen Herausforderungen, welche die Künstliche Intelligenz mit sich bringt, vor allem mit Bildung, Information und erweiterter Entscheidungsfähigkeit gemeistert werden können. Weitere aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung standen ebenfalls auf der Tagesordnung. Die Bildungsausschüsse im Tale haben sich zu einem verlässlichen und professionellen Partner von Bürgern, Vereinen und öffentlichen Einrichtungen vor Ort entwickelt und daher gibt es immer wieder Anfragen zur Zusammenarbeit, welche gerne im Rahmen der ehrenamtlichen Möglichkeiten nachgekommen wird. (lu)
Kortsch/Vinschgau - Einen regen Austausch gab es beim Tag der offenen Schule an der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch am vergangenen 19. Jänner. Das erste Mal fand dieser an einem Freitag Nachmittag statt. Die Klassen- und Praxisräume wurden geöffnet und die MittelschülerInnen eingeladen das Schul- und Heimgebäude auf eigene Faust zu entdecken. Der Zuspruch war groß. Zahlreiche Interessierte nahmen die Einladung unter dem Motto „Informieren – Zusehen – Ausprobieren“ gerne an und haben einen realitätsnahen Einblick in das Schulleben erhalten. Die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch empfiehlt sich als Schule fürs Leben, entfaltet Kreativität und fördert Talente, bietet Information und legt Bildung auf ganz unterschiedliche Weise ans Herz. (ap)