Der lvh reagiert enttäuscht und verärgert zugleich über die Ausschreibungsart für das Biathlonzentrum in Antholz.
Anstatt Vereinfachungen anzustreben, werden Unternehmen als Teilnehmer/innen bei öffentlichen Ausschreibungen zunehmend neue Auflagen aufgebürdet. „Anstelle eines versprochenen Bürokratieabbaus und der Vereinfachung von Vergabeverfahren verlangt die Landesverwaltung noch umfangreichere und kostenintensivere Qualitätszertifizierungen“, kritisiert lvh-Präsident Martin Haller die Entwicklungen in der Vergabepraxis von öffentlichen Aufträgen.
Konkret geht es um die jüngste Ausschreibung für das Biathlonzentrum Antholz, die ein eindeutiges Beispiel für nicht notwendige Mehraufwände darstellt. Wer sich an der Ausschreibung beteiligen will, muss eine Unmenge von Zertifizierungen nachweisen. „Anscheinend waren es reine Versprechen der Landesverwaltung und keine wahre Absicht dahinter, die Ausschreibungsprozesse effektiv zu vereinfachen. Die erforderlichen Zertifizierungen belasten nicht nur unnötig die beteiligten Unternehmen, sondern stellen insbesondere für kleinere Betriebe eine erhebliche und oftmals nicht zu bewältigende Hürde dar. Diese Praxis widerspricht dem Grundgedanken eines fairen und inklusiven Wettbewerbs“, betont Haller.
Der lvh fordert deshalb dringend Alternativen in der Ausschreibungspraxis der öffentlichen Hand. Anstelle des Zertifizierungswahns sollten einfache, klare und vor allem sinnvolle Qualitätskriterien entwickelt werden, die es allen Unternehmen – unabhängig von ihrer Größe – ermöglichen, an öffentlichen Ausschreibungen teilzunehmen. Dies würde nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Wirtschaft stärken, sondern auch zu einer echten Bürokratieentlastung beitragen. Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt der lvh eine offene Diskussion mit allen Wirtschaftsvertretern vor, um gemeinsam praxisnahe und effiziente Kriterien für die Vergabe öffentlicher Aufträge zu erarbeiten. Nur durch einen konstruktiven Dialog und eine Zusammenarbeit aller Beteiligten können Lösungen gefunden werden, die den Interessen sowohl der öffentlichen Hand als auch der Wirtschaft gerecht werden. „Es ist an der Zeit, den Fokus wieder auf Qualität und Leistungsfähigkeit zu legen, statt auf bürokratische Zertifizierungsprozesse, die letztlich niemandem dienen“, “ erklärt der lvh-Präsident.