Resistenzen gegen Antibiotika sind ein Problem. Die tierärztlichen Dienste des Landes sensibilisieren mit Flyern für einen sorgsamen Umgang mit Antibiotika bei Haustieren.
Resistenzen gegen Antibiotika können gravierende Folgen für das Überleben von Mensch, Tier und Pflanze haben. In diesem Bewusstsein und der Gewissheit, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanzen zusammenhängen, gibt es das EU-Konzept "One health" ("Eine Gesundheit"). Innerhalb dieses Konzepts sind alle Mitgliedsländer dazu aufgerufen, Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit und Prävention auf verschiedenen Ebenen und Stufen zu leisten. All diese Projekte, Konzepte und Aktionen sind im gesamtstaatlichen Plan gegen Antibiotikaresistenzen (Pncar) vorgesehen und werden hierarchisch an die Provinzen und die jeweils zuständigen Institutionen delegiert. Der Landesveterinärdienst und der Südtiroler Sanitätsbetrieb haben innerhalb dieses Rahmens eine Flyeraktion zum Thema "Antibiotika bei Haustieren" (im Anhang als Foto und als PDF verfügbar) lanciert. Der Text wurde von der Referentin für dieses Thema, Amtstierärztin Ramona Stecher, verfasst.
Es geht hier ausdrücklich um Katzen, Hunde, Kaninchen oder Meerschweinchen oder andere Tiere, die von vielen Familien gehalten werden – nicht aber um jene Tiere, die für die Lebensmittelproduktion gehalten werden. Diese unterliegen bereits strengen Kontrollen. "Es ist wichtig, dass jeder Katzenhalter und jede Katzenhalterin und jedem Hundehalter und jeder Hundehalterin bewusst ist, dass das Tier im Falle von Krankheit zum Tierarzt gebracht werden sollte. In Absprache mit dem Tierarzt wird bei Notwendigkeit eine medikamentöse Therapie verschrieben, wenn nötig, Antibiotika", sagt Gerlinde Wiedenhofer, stellvertretende Landesveterinärdirektorin. Es sei unerlässlich, dass diese Therapien genau nach Vorgabe des Arztes durchgeführt werden und man nicht in Eigenregie die Therapie verkürzt, verlängert oder das Arzneimittel anders verabreicht. "Solches Verhalten kann in der Tiermedizin genauso wie in der Humanmedizin oder auch bei Pflanzen einerseits zu Resistenzen führen – das Mittel wirkt also nicht mehr – oder der Krankheitsherd kann nicht vollständig bekämpft werden und aus einem akuten Problem wird ein chronisches", sagt Wiedenhofer.
Die Flyer und Plakate sollen Haustierhalter und Haustierhalterinnen sensibilisieren. Die Drucksorten werden ab jetzt über die Praxen der Tierärzte, den Landestierärztlichen Dienst und den Tierärztlichen Dienst des Sanitätsbetriebs und die Apotheken verteilt.
uli