Landeshauptmann Kompatscher und sein Stellvertreter Galateo haben sich im NOI Techpark in Bozen mit Adolfo Urso, Minister für Unternehmen und "Made in Italy", zu Wirtschaft und Forschung ausgetauscht.
Auf dem Unternehmerwesen und auf der Innovation lag der Fokus der Gespräche, die der Minister für Unternehmen und "Made in Italy", Adolfo Urso bei seinem Besuch im Bozner NOI Techpark am heutigen Freitagnachmittag (2. Februar) geführt hat. Landeshauptmann Arno Kompatscher und sein Stellvertreter, Wirtschaftslandesrat Marco Galateo, Regierungskommissär Vito Cusumano, Kammerabgeordneter Dieter Steger und Senator Alessandro Urzì begleiteten Urso dabei. "Minister Urso konnte heute vor Augen geführt werden, dass unsere Wirtschaft dank Tourismus, aber auch dank der Industrie und der kleinen und mittleren Unternehmen sehr gut dasteht. Der NOI Techpark bietet hier eine wichtige Unterstützung. Wir sind davon überzeugt", ergänzt Landeshauptmann Kompatscher, "dass nachhaltiges Handeln wettbewerbsfähig ist. Dies stellen unter anderem die KlimaHaus-Niedrigenergiehäuser in unserem Land unter Beweis." Wenn es darum gehe dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sei die duale Ausbildung eine wichtige Säule, unterstrich der Landeshauptmann. "Es ist notwendig, die praktische Ausbildung gezielt zu fördern und sie weiter zu stärken. Auf gesamtstaatlicher Ebene gibt es für dieses System jedoch immer noch rechtliche Hürden, weshalb wir Gefahr laufen, dieses wichtige berufliche Erbe zu verlieren", gab Landeshauptmann Kompatscher zu bedenken.
Lob von Minister Urso: NOI Techpark ist Vorbildmodell
"Der NOI Techpark ist ein Exzellenzzentrum für das ganze Land, ein wichtiges Modell für Forschung und Entwicklung, in dem auch mit Universität und Unternehmen gut zusammenarbeitet wird", betonte Minister Adolfo Urso bei seinem Besuch in Bozen. Dieser Besuch sei ihm wichtig gewesen, da man derzeit bei der Erarbeitung mehrerer gesetzlicher Vorgaben sei, mit denen die Industrie der Zukunft gestaltet werden solle: "Das Gesetz zur künstlichen Intelligenz, zu Grundlagentechnologien, zur virtuellen Realität, zu Blockchains und zur Quantenmechanik wird in den nächsten Wochen im Ministerrat behandelt werden. Denn wir wollen ein Land sein, das eine Vorreiterrolle einnimmt." Italien hat derzeit den G7-Vorsitz und wird in diesem Rahmen ein Treffen der Minister für Industrie und Raumfahrt in Verona und dann eines für die Minister mit der Zuständigkeit für künstliche Intelligenz, Grundlagentechnologien und Digitaltechnik in Trient organisieren.
Für Wirtschaftslandesrat Marco Galateo unterstreicht der Besuch von Minister Urso den guten Draht zur Regierung in Rom: "Die Wirtschaft ist ein wichtiges Fundament unseres Wohlstandes. In meinem Ressort sind die Zuständigkeiten für die Wirtschaft und für die Bildung vereint. Dies ist die richtige Kombination, um eine Antwort auf die Bedürfnisse der Unternehmen vor allem bei der Personalsuche und bei der Steigerung ihrer Wertschöpfung geben zu können. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, unmittelbar ins Gespräch zu kommen, um die Bedürfnisse der Unternehmen zu erheben und unser Handeln danach auszurichten."
Heute Gespräche im NOI Techpark, morgen Besuch der Klimahouse-Messe
NOI-Techpark-Direktor Ulrich Stofner führte die Delegation durch den Technologiepark. Eurac-Direktor Stephan Ortner informierte über den terraXcube, in dem Extremklima-Simulationen durchgeführt werden können. Der Rektor der Freien Universität Bozen, Paolo Lugli, hingegen hat das Labor für menschzentrierte Technologien und Maschinenintelligenz vorgestellt, bei dem zu Künstlicher Intelligenz, Robotik und Mensch-System-Interaktion geforscht wird. Dominik Matt, Direktor von Fraunhofer Italia, führte die Gruppe durch die Fraunhofer Arena, in der an Projekten zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit gearbeitet wird.
Ein Treffen des Ministers für Unternehmen und "Made in Italy" gab es auch mit Vertreterinnen und Vertretern der lokalen Wirtschaft. Adolfo Urso referierte dabei über den Industrieplan 5.0 und die künstliche Intelligenz. "Unser 'Piano Transizione 5.0' ist mit Mitteln in der Höhe von 13 Milliarden Euro ausgestattet. Diese können von Unternehmen für Investitionen in die Digitalisierung ebenso in Anspruch genommen werden wie für Investitionen in die eigene Energieeffizienz durch den Einsatz grüner Technologien. Das ist eine Herausforderung, die wir gemeinsam mit unseren Unternehmen angehen und für die wir 2024 und 2025 erhebliche Mittel bereitstellen. Das Ziel ist es, italienische Unternehmen in die Lage zu versetzen, bei der digitalen und grünen Transformation führend zu werden. Dass wir es schaffen können, darin wurde ich bei meinem heutigen Besuch in Bozen bestätigt", führte der Minister aus. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Direktorin der Landesabteilung Wirtschaft, Manuela Defant, einleitende Worte sprachen neben dem Landeshauptmann und dessen Stellvertreter auch Evelyn Kirchmaier, Vizepräsidentin des Unternehmerverbandes Südtirol und Generaldirektorin von Markas Italia. Kirchmaier zeigte auf, dass es im Hinblick auf die Beschäftigungsquoten einen Anstieg gebe, dieser falle jedoch bei Männern mit 71 Prozent wesentlich höher aus als bei Frauen (52 Prozent). In Südtirol falle die Erwerbstätigkeit von Frauen höher als im restlichen Staatsgebiet aus, was auch in qualitativer Hinsicht eine bessere Situation unterstreiche.
Auf dem umfangreichen Programm seiner Stippvisite in Bozen stand für Minister Urso zudem ein Besuch bei der Firma Alpitronic. Morgen (3. Februar) wird der Minister die Messe Klimahouse am Messegelände in Bozen Süd besuchen.
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