Depression – die Weltkrankheit

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Der Psychiater Roger Pycha las aus seinem Buch „Depression - Viel mehr als Traurigkeit“ und sprach über die Volkskrankheit Depression, während Richard Santifaller als Betroffener darüber erzählte. Wer Hilfe braucht: Telefonseelsorge: 0471/052052 Der Psychiater Roger Pycha las aus seinem Buch „Depression - Viel mehr als Traurigkeit“ und sprach über die Volkskrankheit Depression, während Richard Santifaller als Betroffener darüber erzählte. Wer Hilfe braucht: Telefonseelsorge: 0471/052052

Schlanders/Bibliothek/Buchvorstellung - Bis zu Beginn dieses Jahrhunderts hieß es, psychisch Kranke seien unheilbar, unberechenbar und gefährlich. Das glatte Gegenteil ist wahr: Die allermeisten psychischen Störungen kann man ganz ausgezeichnet behandeln. Dies ist ein Zitat (Seite 45) aus dem Buch „Depression - Viel mehr als Traurigkeit“ des Südtiroler Psychiaters Roger Pycha, das der Autor am 14. April in der Bibliothek Schlandersburg vorstellte. Pycha nennt die Depression die wichtigste Erkrankung des 21. Jahrhunderts. Weltweit leiden etwa 350 Millionen Menschen unter einer Depression. Dabei sind Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer. Durch die Corona Pandemie hat die Anzahl der Menschen mit Depressionen, körperlicher Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen und seelischer Erschöpfung stark zugenommen. Rund 5 Prozent der Bevölkerung der westlichen Welt leidet an einer depressiven Erkrankung. In den Ländern mit niedrigem Einkommen sind es 2-3 Prozent. In den Großstädten finden sich bis zu 10% depressiv Erkrankte. Ungefähr jede vierte Frau und jeder achte Mann erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Depression. Als Hauptsymptome nennt Pycha den verminderten Antrieb, die gedrückte Stimmung und den Verlust von Freude und Interessen. Außerdem führt er im Buch sieben Nebensymptome an: Gefühl von Schuld und Wertlosigkeit, negative und pessimistische Zukunftsperspektiven, verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, Appetitminderung, vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Schlafstörungen und Suizidgedanken. Medikamente und Psychotherapie können helfen, genauso wie Bewegung und Sport, Naturkontakt, Selbsthilfegruppen, frische Luft und Licht. Richard Santifaller berichtete als direkt Betroffener von seinem langen Leiden, dem Versagen, von Schuld- und Schamgefühlen. Er brauchte lange, bis er verstand, dass es eine Krankheit ist. Die Meditation hat ihm Kraft gegeben, die Therapie hat zu einem Erkenntnisgewinn über seine eigene Person geführt und Medikamente haben ihm geholfen schwere Zeiten zu überstehen. (hzg)

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