Corona: Südtirol setzt auf grünen Pass und Impfungen

Gegen das Coronavirus setzt die Landesregierung in erster Linie auf das Impfen, das betonten nach der heutigen Dienstagssitzung LH Kompatscher und LR Widmann. (Foto: LPA/Brucculeri) Gegen das Coronavirus setzt die Landesregierung in erster Linie auf das Impfen, das betonten nach der heutigen Dienstagssitzung LH Kompatscher und LR Widmann. (Foto: LPA/Brucculeri)

Den Green Pass und die Corona-Impfungen weiterhin vorantreiben, das will die Landesregierung. Corona war einmal mehr Kernthema der Dienstagssitzung.

Die Zahl der nachgewiesenen Sars-CoV-2-Infektionen steigt seit Juli weltweit wieder. Südtirol bildet keine Ausnahme. Wie der Sanitätsbetrieb heute bekanntgegeben hat, wurden in den vergangenen 24 Stunden in Südtirol 22 Neuinfektionen festgestellt. Zusätzlich gab es 17 positive Antigentests. Mit der Corona-Lage und der erwarteten Entwicklung sowie mit den staatlichen Maßnahmen hat sich die Landesregierung heute (20. Juli) unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Arno Kompatscher befasst.

Bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung informierten Landeshauptmann Kompatscher und Gesundheitslandesrat Thomas Widmann über die anvisierte Test- und Impfstrategie. "In ganz Europa wird derzeit darüber diskutiert, wie weit die Green-Pass-Pflicht ausgedehnt werden soll", sagte Landeshauptmann Kompatscher. Auch in Italien erwäge die Regierung eine strengere Gangart. Dazu findet am heutigen Nachmittag ein Treffen der Regionen und autonomen Provinzen mit Gesundheitsminister Roberto Speranza statt, bei der auch Südtirol den eigenen und mit dem Sanitätsbetrieb abgestimmten Standpunkt vorbringen wird. 

Land übernimmt alle staatlichen Regeln, setzt aber auch eigene Schritte 

Der Landeshauptmann kündigte an, dass "die Landesregierung die Maßnahmen, auf die sich die Regierung in Rom verständigen wird, eins zu eins übernehmen" werde. "Wir sind der Meinung, dass der europäische Green Pass ein gutes Instrument ist, um die Sicherheit zu erhöhen", betonte Kompatscher. Wie andere Regionen werde Südtirol auch weiterhin eigene Schritte setzen. So wolle man ein möglichst kapillares Testangebot weiterhin gewährleisten. Dieses werde für Minderjährige kostenlos sein, zumindest was die Nasenflügeltests angehe. "Im Vordergrund aber stehe", erklärte Landeshauptmann Kompatscher, "und darüber bestehe weltweiter Konsens - die Impfstrategie. Es gelte, die Impfquote so weit wie möglich zu steigern."

In dieselbe Kerbe schlug auch Gesundheitslandesrat Widmann. Anhand der jüngsten Infektionszahlen sagte der Landesrat: "Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird Südtirol nach römischen Parametern bald wieder als gelbe Zone eingestuft." Der Landesrat sprach in diesem Zusammenhang auch die Veränderung der Einstufungsparameter ein, die auf staatlicher Ebene geplant ist. Diese ziele unter anderem auf eine stärkere Beachtung der Auslastung der Intensivstationen und der Bettenbelegung in den Krankenhäusern ab. Südtirol begrüße diese Änderungen, die zum Teil vom Land selbst mit angeregt worden seien.

Als wirksamste Maßnahme gegen das Coronavirus bezeichnete Widmann das Impfen: "Impfen ist unsere Hauptstrategie. Daher setzen wir auf niederschwellige Angebote beim Impfen, wollen aber auch weiterhin Screening und Prescreening beibehalten." Widmann erinnerte daran, dass bisher 512.000 Einzeldosen verabreicht worden seien. Das entspreche in etwa der Bevölkerung Südtirols. Derzeit gebe es mehr Dosen als Impfbereite. Land und Sanitätsbetrieb, kündigte Landesrat Widmann an, würden in den nächsten Tagen zwei weitere Impfbusse einsetzen. Der Landesrat zeigte sich zuversichtlich, dass man in Südtirol einen guten Gesellschaftsschutz erreichen könne, wenn auch der Weg zum Herdenschutz noch ein weiter sei.

jw

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