ANFRAGE ZUR SCHRIFTLICHEN BEANTWORTUNG
Eine soeben veröffentlichte Studie1 des Nationalen Instituts für Gesundheit und medizinische Forschung
in Frankreich (INSERM) besagt, dass der Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Pestiziden und
bestimmten Erkrankungen immer deutlicher erkennbar wird. Das staatliche Forschungsinstitut hatte
bereits im Jahr 2013 eine ähnliche Studie durchgeführt, die in Frankreich als Referenz bei der
Anerkennung von Berufskrankheiten von Landwirt: innen gilt. Nun legt das INSERM mit einerneuen
und umfangreichen Studie neue Erkenntnisse vor, die besorgniserregend sind.
Zusammenfassend besagt die Studie, dass der Zusammenhang zwischen dem Ausbruch von Krankheiten
und dem Kontakt mit gewissen Pestiziden größer sei als bisher angenommen. Menschen, die regelmäßig
und über einen längeren Zeitraum gewissen Pestiziden ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes Risiko zu
erkranken. Die Studie beinhaltet auch eine Liste von Krankheiten, die durch den Kontakt mit gewissen
Pestiziden ausbrechen können.
ln dieser Liste finden sich unter anderem folgende Pathologien: Aufmerksamkeitsstörungen,
Lungenerkrankungen, Parkinson, Non-Hodgkin-Lymphom, Prostatakrebs, chronische Bronchitis und bei
Kindern Krebserkrankungen des zentralen Nervensystems sowie akute Leukämie. Die Studie hebt im
Wesentlichen die Pestizid-Gruppen der Organaphosphate und der Pyrethroide hervor, wo der
Zusammenhang zwischen Kontakt mit gewissen Pestiziden und Erkrankungssymptomen besonders
evident ist.
Daher richten wir folgende Fragen an die Landesregierung:
1. Wir ersuchen um die Auflistung aller in Südtirol zugelassenen chemisch-synthetischen Spritzmittel seit dem Jahr 2000, die den Pestizidgruppen der Organaphosphate und der Pyrethroide zugeordnet werden können.
2. Wir ersuchen für jedes Spritzmittel, welches den genannten Pestizidgruppen zugehörig ist, um Beginn und eventuelles Ende der Zulassungsperiode.