FRÄNZI – Franziskaner Gymnasium Bozen

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Roman Raffeiner (Schiedsrichter) und Hansjörg Stelzl ( rechts im Bild mit kurzen Hosen) auf dem Sportplatz in der Vintlerstraße gegenüber dem Franziskanergymnasium. Links im Bild mit langen Hosen, Oswald Mayr, der langjährige Direktor des Südtiroler Sanitätsbetriebes. Roman Raffeiner (Schiedsrichter) und Hansjörg Stelzl ( rechts im Bild mit kurzen Hosen) auf dem Sportplatz in der Vintlerstraße gegenüber dem Franziskanergymnasium. Links im Bild mit langen Hosen, Oswald Mayr, der langjährige Direktor des Südtiroler Sanitätsbetriebes.

Bozen/Vinschgau - Am 27. Jänner war im Abendprogramm des Rai Senders Bozen der Dokufilm „Das Bozner Franziskanergymnasium: Tradition und Veränderung“ zu sehen.
Das Bozner Franziskanergymnasium hat eine 240jährige Geschichte.
Im südlichen Tirol wurde das Gymnasium als Oberschule für die gehobene Schicht und den Adel im Jahre 1781 im Theresianischen Österreich gegründet. Die Schule befindet sich seit 1882 in der Vintlerstraße. Ob geistliche Würdenträger, Künstler, Politiker oder Wissenschaftler, viele haben am Franziskanergymnasium ihre schulische Formung erhalten.
In der Fernsehsendung kamen Südtiroler Persönlichkeiten zu Wort, wie z.B. Gerhard Brandstätter, Hans Heiss und Paul Köllensberger. Sie alle haben am Franziskanergymnasium in Bozen ihre Matura abgelegt.
Alexander Langer wird wohl als „katholischer Rebell“ in die Geschichte der Schule eingehen. Vom franziskanischen Geist inspiriert schrieb er seine 10 Punkte für ein friedliches Zusammenleben und gegen „ethnischen Käfige“.
Bis in die späten 1960er Jahre war die Schule „männlich katholisch“ geprägt, die Lehrkräfte waren ausschließlich Franziskanerpater. Das hat sich anfangs der 70er Jahre geändert und inzwischen sind alle Lehrkräfte weltlich. Ab 1990 wurden auch Mädchen an der Schule zugelassen. Heute ist Wolfgang Malsiner Direktor der Schule. Er ist der erste Laie, der diese Position innehat.
In den 1960er Jahren, anfangs der 70er besuchten auch mehrere Vinschger das Franziskanergymnasium in Bozen. Einer der ersten war Roman Raffeiner aus Latsch. Er erzählt: „Charakteristisch für das Bozner Franziskanergymnasium war die Symbiose zwischen reichen Bozner Bürger und den Ärmsten im Tal. Es war das perfekte Zusammenleben von allen Schichten der Bevölkerung. Die Franziskaner waren zwar streng aber das war man von zu Hause schon gewohnt. Es waren damals andere Zeiten. Dass man am Werktag einmal zur Messe ging und am Sonntag zweimal, das war normal. Ich weiß, dass es auch Mitschüler gab die unter der Situation gelitten haben, ich habe die Zeit aber eher positiv in Erinnerung“.
Mitte der 60er Jahre ging auch Hansjörg Stelzl nach Bozen. Er erinnert sich: „Ausschlaggebend für meine Entscheidung war der damalige Kooperator in Latsch, Walter Ausserhofer. Er hat uns Ministranten öfters Geschichten erzählt und Dias aus Afrika gezeigt. Das hat mich für das geistliche Leben begeistert. Mit der Absicht Priester zu werden bin ich ins Franziskanergymnasium nach Bozen. Die Schule war streng, für einen 6er hast du schon etwas tun müssen. In der Klasse hast du keinen Unterschied gespürt zwischen uns Vinschger und den Bozner. Jeder hat jedem weitergeholfen. Es gab kaum Unterschiede unter den Schülern.“
Die Franziskaner orientieren sich an den Ordensregeln des Franz von Assisi. Zu ihren Leitlinien gehören Beziehung, Gemeinschaft und menschliche Zuwendung, die das Wohl des anderen sucht. Was Franz von Assisi auch heute noch anziehend macht, ist sein Einsatz für den Frieden, seine Achtung vor der Natur und seine Freiheit gegenüber Besitz und Karriere. (pt)

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