Die Dachorganisation Europarc verleiht dem Nationalpark Stilfserjoch die "Europäische Charta für nachhaltigen Tourismus in Schutzgebieten". Preisverleihung am 2. Dezember in Brüssel.
Es handelt sich um eine besondere Auszeichnung von europäischer Tragweite: Der Nationalpark Stilfserjoch wurde von der Föderation Europarc als europäische Exzellenz im nachhaltigen Tourismus ausgewählt. Die Dachorganisation der europäischen Großschutzgebiete Europarc vernetzt mehr als 600 geschützte Gebiete in 28 europäischen Ländern. "Diese Auszeichnung bestätigt den von uns eingeschlagenen Kurs, den Nationalpark Stilfserjoch zu einer 'Modellregion für nachhaltiges Leben in den Alpen' zu machen", freut sich Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer.
Mit der "Europäischen Charta für nachhaltigen Tourismus in Schutzgebieten" werden Schutzgebiete ausgezeichnet, die touristische Aktivitäten im Sinne der Nachhaltigkeit im Einklang mit der Natur und unter Berücksichtigung der Artenvielfalt gestalten. Dazu gehört die Schaffung eines Aktionsplans und einer nachhaltigen Tourismusstrategie in enger Zusammenarbeit mit betroffenen Gemeinden, lokalen Unternehmen, Interessensgruppen und Behörden. Der Preis wird jährlich vergeben und gilt für fünf Jahre. Auf nationaler Ebene übernimmt Federparchi (Federazione Italiana dei Parchi e delle Riserve Naturali) die Koordination und das Monitoring der geschützten Gebiete, die sich der Europäischen Charta verpflichtet haben.
Wertschätzung als Basis für nachhaltiges Handeln
Bei der Preisverleihung am 2. Dezember in Brüssel wird der Nationalpark Stilfserjoch zusammen mit einigen anderen italienischen und europäischen Schutzgebieten ausgezeichnet.
Landesrätin Hochgruber Kuenzer verweist auf die Einzigartigkeit der Natur und die Bedürfnisse der im Park lebenden Menschen: "Indem wir darauf eingehen, fördern wir ihr Zusammenleben: Sich gegenseitig wertzuschätzen ist die Basis für nachhaltiges Handeln und Denken." Der zuständige Regionalrat der Lombardei, Massimo Sertori, schlägt in dieselbe Kerbe: "Entwicklung und Nachhaltigkeit widersprechen sich nicht, sondern lassen sich zugunsten der Umwelt verbinden." Der Trentiner Landesrat Mario Tonina sieht in Initiativen wie jene der Europäischen Charta eine Möglichkeit, "neue Wege einzuschlagen zum Schutz unserer Natur, die später auch außerhalb der Parke nachgeahmt werden können."
Gemeinsame und lokale Aktionen
Die Kanditatur für die "Europäische Charta für nachhaltigen Tourismus in Schutzgebieten" hatten die Vertreter des Nationalparks Stilfserjoch im März dieses Jahres in Mailand mit ihrer Unterschrift bestätigt. Im Zuge der Bewerbung wurden vier gemeinsame Aktionen für den nachhaltigen Tourismus für das gesamte Schutzgebiet (Südtirol, Trentino, Lombardei) erarbeitet, darunter die Fortbildung der Wanderführer und Multiplikatoren oder die Schaffung eines Netzes an Höhenwegen. Dazu kamen noch lokale Aktionen in den drei Parkteilen – 13 in Südtirol – wie etwa die Förderung lokaler Produkte, die Vermittlung der Almwirtschaft an die Nationalparkbesucher oder Naturwerkstätten für Kinder.
LPA/mpi