Wildbachverbauung: Sofort mit Aufräumarbeiten begonnen

Mit einem Bagger wurden an den Tagen nach dem Murenabgang mehrere Tausend Kubikmeter Material aus der Künette, einer grabenförmigen Ausschachtung im Vezzanerbach geräumt. Foto: Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung West Mit einem Bagger wurden an den Tagen nach dem Murenabgang mehrere Tausend Kubikmeter Material aus der Künette, einer grabenförmigen Ausschachtung im Vezzanerbach geräumt. Foto: Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung West

Die Aufräumarbeiten nach den Unwettern vergangener Woche sind im Gange, der Bevölkerungsschutz ist im Westen, Osten und Süden des Landes im Einsatz.

Die Folgen der Muren aufgrund heftiger Unwetter vom Donnerstag und Freitag (25. und 26. Juli) vergangener Woche werden derzeit beseitigt. "Es ist wichtig, mit den Aufräumarbeiten unmittelbar zu beginnen", unterstreicht der Agenturdirektor Rudolf Pollinger, "um die Funktionstüchtigkeit der Schutzbauwerke möglichst rasch wiederherzustellen".

Arbeiten im Vezzanerbach

Am Donnerstag war um circa 21.30 Uhr ein Mure am Vezzanerbach abgegangen, mit der sich rund 7000 Kubikmeter Material entlang der Künette und im Rückhaltebecken ablagerten. Vom Mündungsbereich ausgehend wurde am Freitag und Samstag die Künette in einem halben Kilometer langen Abschnitt geräumt. Derzeit werden die Aufräumarbeiten fortgeführt. Auf Goldrainer Seite gelangte die Mure bis zum Schießstand, auf Vetzaner Seite kam die Mure 30 Meter oberhalb des Sportplatzes zum Stillstand.

Muren waren auch im hintersten Planeiltal in der Gemeinde Mals abgegangen und hatten die Zufahrt zur Planeiler Alm unterbrochen; diese wurde von der Gemeinde bereits wieder geöffnet. Eine weitere Mure am Alpgrabenbach beschädigte mehrere Überquerungen im Bereich der Plawenneralm und die Brücke bei Plawenn.

Aufräumarbeiten im Tscheinerbach

Der Tscheinerbach entspringt an den Westhängen des Rosengartenmassivs, unterquert die Nigerpassstraße in unmittelbarer Nähe der Ochsenhütte und verläuft in südlicher Richtung zur Frommer Alm. Infolge des starken lokalen Gewitters am Freitag hat der Tscheinerbach insgesamt an die 30.000 Kubikmeter Geschiebematerial in seinem Einzugsgebiet aufgewühlt und dabei die Nigerpassstraße übermurt sowie drei Bachüberquerungen verlegt.

An die 15.000 Kubikmeter Material konnten von der bestehenden Rückhaltesperre zurückgehalten werden, erklärt Peter Egger, Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd. Der Rest hat sich im darunterliegenden Wald und auf viereinhalb Hektar umliegenden Wiesen und Felder abgelagert.

Bereits am Freitag und Samstag wurde begonnen, den ursprünglichen Bachverlauf wiederherzustellen, die Ufer abzusichern, die Bachüberquerungen instand zu setzen und das Rückhaltebecken zu räumen, um Platz für weiteres abgehendes Geschiebematerial zu schaffen. Weitere Instandsetzungsmaßnahmen sind geplant. Im Einsatz sind Vorarbeiter Roland Obertegger und seine Mannschaft.

Räumarbeiten in Antholz

Der Rotwandbach, der orografisch links in den Antholzer See mündet, sorgte in den vergangenen Jahren infolge heftiger Gewitter immer wieder für Probleme , so auch in der vergangenen Woche: Insgesamt setzte er an die 10.000 Kubikmeter Geschiebematerial in Bewegung und verlegte die Staller-Sattel-Straße.

Seit gestern (Montag, 29.7.) räumen Vorarbeiter Andreas Unterberger vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost und sein Team das Bachbett . Die Murenabgänge auf die Staller-Sattel-Straße stellen eine große Gefahr für den Verkehr dar, erklärt Amtsdirektor Sandro Gius. Um dieses Problem zu beheben, wird derzeit mit der Freien Universität Bozen und mit dem Straßendienst Pustertal an einem Vorwarnsystem mit Ampelinstallation gearbeitet. Damit sollte es möglich sein, die Landesstraße im Bereich der Bachquerung bei Murenabgängen rechtzeitig zu sperren.

mac

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