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Dienstag, 09 Juli 2024 15:00

Wandertour: Rojental Rundwanderung

Der Weiler Rojen zählt zu den höchst gelegenen Siedlungen in Südtirol und das Rojental gehört zu den Geheimtipps unter Südtirols Seitentäler. Die Rundwanderung startet am Parkplatz in Rojen und führt auf dem Almen- und Wiesenweg orografisch links in Richtung Talschluss. Vorbei an wunderschönen Bergwiesen und an orginalen Heuschuppen immer entlang des Rojenbaches gelangt man auf einer Ebene, wo der Almenweg in den Steig Nr. 8a mündet. Nach der Bachüberquerung verläuft der Wanderweg auf der rechten Talseite quer durch Föhren- und Zirbenwald in Richtung Rojer Ski- und Wanderhütte, wo Familie Fritz Sie mit lokalen Köstlichkeiten verwöhnt.

 

Tipp: Die Runde kann in beiden Richtungen begangen werden und ist auch mit leichtem Schuhwerk machbar. Das Rojental zählt außerdem zu den idealen Ausgangspunkten für zahlreiche Gipfelwanderungen, wie beispielsweise Innerer Nockenkopf, Äußerer Nockenkopf, Seebodenspitze und viele mehr.

 

Infos Ski- und Wanderhütte Rojen:
Wir haben bis ca. Mitte Oktober geöffnet. Unser Ruhetag ist Mittwoch. Tägliche Öffnungszeiten sind von 10 Uhr bis ca. 17 Uhr. Auf Vorbestellung haben wir auch am Abend geöffnet. Gerne auch für Geburtstage oder andere Feiern.
Tel.: 335 130 7442
Tel.: 347 737 9345

Dienstag, 09 Juli 2024 10:13

Tonangebend

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der Meraner Helmuth Köcher, Gründer und Präsident des „Merano WineFestival“, kennt sich in der Welt der Weine bestens aus. Köcher hat in Schloss Kastelbell anlässlich der 2. Vinschgauer Weinpräsentation eine kurze Ansprache gehalten. Wenn Köcher den Vinschger Winzern nicht Honig ums Maul schmieren hat wollen, dann hat er den Vinschger Weinen und den dahinter stehenden Winzerinnen und Winzern höchstes Lob ausgesprochen. Der Vinschgau, so hat es Köcher gesagt, gebe bei den Weinen den Ton an. Als er vor 25 Jahren erstmals bei einer Weinverkostung im Vinschgau zugegen war, habe er nie und nimmer erwartet, dass der Weinanbau und die Qualität der Weine im Vinschgau eine derart positive Entwicklung nehmen könnten. Man stelle sich vor, dass auf 90 Hektar im Vinschgau, also auf rund 2 Prozent der Weinanbaufläche Südtirols, mehr als 20 Sorten Reben angebaut und daraus Weine mit „Eleganz und Finesse“ hergestellt werden. Herz und Leidenschaft seien das, was den Vinschgau ausmache. Oft auch stursinnig, aber eine ungeheure Vielfalt hervorbringend. Den Winzern im Vinschgau mundet diese Analyse aus profundem Munde wie ein Schluck herrlichstem Riesling. Das Lob wird wohl auch in den Gasthäusern und in den Hotels im und außerhalb des Vinschgau auf fruchtbaren Boden fallen. Die Vinschger Weine sind also Botschafter der Sturheit, des Herzens und der Leidenschaft - genauso wie die Vinschger das sind.

Dienstag, 09 Juli 2024 08:48

Beach bei Regen: Olm locker bleibm

Schluderns

von Magdalena Dietl Sapelza

Die Beachfete am 5. und 6. Juli 2014 in Schluderns war wiederum ein Höhepunkt für die Vinschger Jugend. Volleyballspiele auf dem Sandplatz standen genauso im Mittelpunkt wie die fulminante Party mit GoGo Tänzerinnen und Clowns auf Stelzen. Wie sehr die Jugend es genießt, zur heißen Musik der DJs zu tanzen, zeigte ihr Durchhaltevermögen auf der Tanzfläche, selbst als es in der Samstagnacht in Strömen regnete. Die Partygäste feierten unbeirrt nach dem Motto: Olm locker bleibm.
Die Organisatoren im Beachkomitee hatten keine Mühen gescheut und wieder ein tolles Ambiente geschaffen. Dem Ok-Team gehören an: Stephan Schöpf, Christiane Heinisch, Eller Lukas, Elmar Sapelza, Gabriel Pinggera, Lukas Lingg, Fabian Mair, Kristian Perkmann, Ronald Anstein, Andreas Marseiler, Jörg Niederegger, Stefan Koch, Yannik Pinggera, Gustav Punter, Patrick Platzer und dessen Ersatz Jonas Dietrich. Tatkräftige Unterstützung kam vom Team des ASV Schluderns, dem der Erlös zufließt. 24 Volleyballmannschaften - teils mit Fantasienamen - spielten gegeneinander.
Die Sieger: Platz 1: die Gruppe „Jo nit hoagl“; Platz 2: Die Sandbo-xer; Platz 3: Die Kostbarsten, Patzer-Preis: Die Mistkratzerli aus der Schweiz. Ein Dank gilt allen Helferinnen und Helfern, den FF-Männern, den täglichen Aufräumtrupps und besonders auch den Anrainern und der Schludernser Bevölkerung, die das nächtliche Treiben wiederum gelassen hingenommen haben.

Dienstag, 09 Juli 2024 08:47

Magischer Reschenseelauf

Reschen - Der Reschenseelauf findet am Samstag, den 13. Juli, auf der 15,3 km langen Strecke rund um den größten See Südtirols statt, und für die Ausgabe 2024 wurde das Kontingent von 2000 Läufern bereits überschritten. Die Südtiroler Veranstaltung ist ein Katalysator für eine Magie, die niemanden gleichgültig lässt, und Ausgabe für Ausgabe, vom Jahr 2000 bis heute, hat es immer geschafft, die Herzen seiner Teilnehmer und darüber hinaus zu erwärmen. Er ist mehr als nur ein Lauf, denn hier ist jeder ein Gewinner“ und die Veranstaltung ist für Läufer, ihre Begleiter, einheimische und ausländische Athleten, Kinder, Familien und Läufer jeden Alters attraktiv. Auch in diesem Jahr umfasst die Masse der Teilnehmer am Reschenseelauf Läufer aus mehr als 10 Nationen und teilt sich auf in diejenigen, die am Wettkampfrennen teilnehmen, diejenigen, die am Just for Fun teilnehmen, diejenigen, die sich im Handbike messen und diejenigen, die sich im Nordic Walking versuchen.
Das Start- und Zielgelände wird vor dem malerischen Glockenturm in Graun erichtet. Am Samstag, den 13. Juli, beginnt das Rennen um 17 Uhr, aber das Festival „Reschenseelauf“ beginnt bereits am Vormittag mit der Startnummernausgabe und der Eröffnung der Expo und des Marktbereichs ab 9 Uhr, gefolgt von der Party im Festzelt mit Essen und Trinken. Um 13.30 Uhr beginnt das erste Rennen des Tages mit dem „Bambini Lauf“, der Initiative für Läufer zwischen 8 und 16 Jahren, an der jedes Jahr Hunderte von jungen Enthusiasten teilnehmen. Die 24. Ausgabe des Reschenseelaufes beginnt um 17.00 Uhr und wird einige Minuten vor dem Start des Handbike-Rennens gestartet, während um 17.20 Uhr die Nordic Walker beginnen. Etwa eine Stunde nach dem Start des Rennens können die Sieger von 2024 mit der Blumenzeremonie gefeiert werden. Für musikalische Unterhaltung ist ab 20.00 Uhr mit der Südtirol 1 Party“ mit DJ Patex gesorgt, während die Siegerehrung für 21.00 Uhr geplant ist. Den krönenden Abschluss bildet das große Musik- und Feuerwerksspektakel von Pyroarte (ab 22.00 Uhr).

Dienstag, 09 Juli 2024 08:46

Vize-Italienmeister

Schwimmsport - Ende Juni nahm Siegmar Trojer (Bild) aus Schlanders in Riccione an den Masters-Italienmeisterschaften im Schwimmen teil. Der 83-jährige Sportlehrer konnte sich über 50 Meter Brust in seiner Kategorie die Silbermedaille sichern. Trojer gehört wahrscheinlich zu den wenigen Sportlern, denen es gelang, sowohl bei den Masters im Schwimmen als auch bei den Masters in der Leichtathletik (Hochsprung) mehrmals Medaillen zu holen. (sam)

Dienstag, 09 Juli 2024 08:45

Angstgegner treffen sich nach 20 Jahren

Schlanders/Bozen - Pfundiger und gut zwanzig Jahre älter sind sie geworden. Christian Leuprecht hatte kurz was im Vinschger Hauptort zu tun und stieß gleich auf seinen damaligen „manchmal Angstgegner“. Der Bozner gilt auch noch heute mit Abstand als bester Ausdauerläufer der Südtiroler Leichtathletikgeschichte. Noch immer ist er amtierenden U20 Europarekordhalter über 10.000 m. Selbst Jahrhundert-Talent Jacob Ingebrigtsen konnte ihm diese nicht abknüpfen. 28:22 Minuten brauchte er mit nur 19 Jahren für die 25 Stadionrunden. Mit 20 Jahren war er schon auf 27:48,07 Minuten. Leupi war ein Start-Ziel Läufer, sein Laufrhythmus war so präzise wie eine Schweizer Uhr. Dennoch war der Goldrainer Michael Traut für ihn manchmal durchaus ein ernst zu nehmender Gegner. Ein Paradestück ist dem Vinschger in den Neunziger-Jahre bei den Club Meisterschaften in Brixen mit seinem Doppelsieg über 1500m und 3000m gelungen. Mit der Taktik von ständigen Rhythmuswechsel, ausbremsen, Bahnwechsel, Windschatten, wiederholte Antritte, einen ewig langen Endspurt und etwas „Ellebogeneinsatz“ sind die höher eingeschätzten Christian Steier, Walter Foresti, Alexander Stuffer, Mariani Morandi über 1500m aufgerieben worden. Armin Mayer (damals mit frischen Südtirolrekord im Marthon: 2h15:20), Christian Jocher, Bruno Stanga (Duathlon Italienmeister) und noch weitere Klasseläufer mussten am Tag darauf über 3000m (8:29 Minuten) ebenso Federn lassen. Traut hält immer noch den Vinschgaurekord über 1000 m mit 2:27,17.

Dienstag, 09 Juli 2024 16:07

Olymp-jaaa! Gambaros Traum wird wahr

Sie hat es geschafft: Barbara Gambaro fährt in wenigen Wochen zu den Olympischen Sommerspielen nach Paris. Die Sportschützin aus Schlanders sprang vor kurzem auf den Olympiazug auf und hat jetzt schon heimische Sportgeschichte geschrieben: Sie ist die erste Athletin aus dem Vinschgau, die bei Sommerspielen antritt. In Paris wird die 32-Jährige gleich drei Mal das Olympiaparkett betreten.

Von Sarah Mitterer

Rückblick: Es ist Ende August 2022. In einem Gespräch mit dem Vinschger Wind erklärt Barbara Gambaro, dass die Olympischen Sommerspiele 2024 ein Fernziel seien, auf das sie hinarbeite. Nun, knapp zwei Jahre später, wurde die 32-Jährige für ihre Mühen belohnt und erfüllt sich den Traum aller Sportlerinnen. „Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass es klappt“, erklärt Gambaro, die erst vor kurzem von einem Trainingslager in Frankreich in ihre Heimat zurückgekehrt ist. Doch nun freue sie sich riesig, dass es doch noch geklappt hat. In den nächsten Wochen ist für die junge Sportschützin noch intensives Training angesagt, neben dem Schießtraining in Eppan stehen auch Ausdauer- und Technikübungen an. Am 23. Juli startet sie dann Richtung Paris. Gleich drei Mal wird sie dort an den Start gehen. Da sie nämlich die einzige Dame im italienischen Team ist, wird sie nicht nur an zwei Einzelwettkämpfen, sondern auch im Mixed-Bewerb antreten. Ihren ersten Auftritt auf olympischem Parkett hat Gambaro am 27. Juli beim Mixed-Bewerb über 10 Meter mit dem Luftgewehr an der Seite von Danilo Sollazzo. Nur einen Tag später steht der erste Einzelwettkampf auf dem Programm, der Bewerb im 10-Meter-Luftgewehr. Der Start in ihrer Paradedisziplin, dem Dreistellungskampf über 50 Meter Kleinkaliber, erfolgt schließlich am 1. August. In allen Bewerben wird es eine Qualifikation geben, die besten Acht qualifizieren sich schließlich für das Finale. Die Schießwettbewerbe finden im Centre National de Tir Sportif in der Kleinstadt Déols statt, welche vier Stunden südwestlich von Paris liegt. Da der erste Wettkampf bereits einen Tag nach der Eröffnungsfeier ausgetragen wird, muss Gambaro auf die Teilnahme an der Zeremonie verzichten. Doch für die Sportschützin wird dies, im Wissen ihren Traum von Olympia erfüllt zu haben, leicht zu verschmerzen sein.
Angesprochen auf ihre Ziele zeigt sich Gambaro selbstsicher: „Ich möchte mein Bestes geben und die Zeit vor allem genießen. Alle starten bei Null, alles kann passieren.“ Ein Anflug von Nervosität ist im Gespräch noch nicht spürbar, am Ende meint die Olympiateilnehmerin: „Wos ausi schaug, schaug ausi!“ Und was das sein wird, das wird man schon in wenigen Wochen wissen.

Dienstag, 09 Juli 2024 08:43

Sportereignis des Jahres

Olympische Sommerspiele
Barbara Gambaro ist eine von rund 10.500 Athletinnen und Athleten aus 206 verschiedenen Ländern, die sich ein Olympiaticket gesichert haben. Olympia ist das größte Sportereignis des Jahres 2024 und wird wieder mehrere Millionen Menschen vor die TV-Geräte locken. (sam)

Dienstag, 09 Juli 2024 08:43

Zum dritten Mal in Paris

Olympische Sommerspiele
Die Olympischen Sommerspiele von Paris werden vom 26. Juli bis 11. August ausgetragen. Das Sport-Großereignis findet zum dritten Mal in der französischen Hauptstadt statt, zuvor wurde es dort in den Jahren 1900 und 1924 abgehalten. (sam)

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Ulrich, 4. Juli 2024

Derzeit beträgt der ökologische Fußabdruck jeder Südtirolerin und jeden Südtirolers 7,37 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente pro Jahr (Stand 2019). Laut unserer Landesregierung wollen wir diesen Fußabdruck bis 2030 auf 3 t pro Person und Jahr bringen, also in den verbleibenden 6 Jahren halbieren. Bis 2040 wollen wir als Land Südtirol klimaneutral werden, also eine ausgeglichene Kohlenstoffbilanz aufweisen. Derweil aber fahren, fahren, fahren wir….. bevorzugt mit unserem privaten PKW und meistens allein im Auto, das fünf Plätze aufweist.
Auf Salto schreibt Thomas Benedikter am 9. März 2024: -7% CO2e (Kohlendioxid-Äquivalente) Emissionen seit 2010, also rund -0,5% CO2e im Jahr. Hochgerechnet bis 2030, würde das bedeuten, dass nur -4% CO2e geschaffen würden. Auch wenn die Energiewende Fahrt aufnimmt, ist malser haide 2das von -55%, wie vom Klimaplan bis 2030 vorgesehen, etwas weit entfernt.“
Im Internet hat Bruno Urmersbach am 2. Jänner 2024 die Entwicklung der Kohlendioxid-Emissionen in Italien im Zeitraum 1960-2022 veröffentlicht. Diese italienischen Emissionen haben sich im Jahr 2022 auf rund 338,1 Millionen Tonnen belaufen. Das entspricht im selben Jahr einem Anteil von 0,91% an den weltweiten CO2-Emissionen. Weltweit wurden im Jahr 2022 rund 37,1 Milliarden Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen.
Im Klimareport Südtirol 2018 schreibt Roberto Vaccaro (S. 30), dass die Gesamtemissionen in Südtirol im Jahr 2013 2.733.000 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente betragen haben. 44% davon gleich 1.203.000 t verursachte der Verkehrssektor, 36% (985.000 t) stammten aus der Erzeugung von Wärmeenergie, 18% (489.000 t CO2-Äquivalent) aus der Landwirtschaft und 2% (57.000 t) entfielen auf die Kategorie Sonstige.
1960 lag die Konzentration von Kohlendioxid bei 320 Teilchen auf eine Million Luft-Teilchen (pars per million ppm), 2022 lag sie bereits bei 419 ppm. Sie ist in den letzten Jahren um 2 ppm pro Jahr angestiegen. Die Wissenschaft sagt uns, dass es ab 450 ppm richtig unangenehm bis katastrophal wird auf unserer Erde. Also viel Zeit, uns zu mäßigen, haben wir nicht mehr. Und einen Reserveplaneten B haben wir auch nicht.
Kohlendioxid ist ein langlebiges Treibhausgas, das -wie Methan, Lachgas und andere Treibhausgase - für den menschengemachten Treibhauseffekt verantwortlich ist und unsere Erde aufheizt.

Wieviel CO2 stößt der Verkehr aus?
MotorräderAuch im Autobauerland Deutschland ist des Deutschen liebstes Kind das Auto. Im Jahr 2023 war in Deutschland der Verkehrssektor für rund 146 Millionen Tonnen Treibhausgase (berechnet als CO2-Äquivalente) verantwortlich und trug damit rund 22% zu den Treibhausgas-Emissionen Deutschlands bei.
Roberto Salvini, der Minister für nachhaltige Infrastruktur und Mobilität und stellvertretende Ministerpräsident im Kabinett Meloni, strebt mit der italienischen Regierung eine Klage von Italien gegen Österreich vor dem Europäischen Gerichtshof an, um die Beschränkungen des Bundeslandes Tirol gegen den LKW-Verkehr zu Fall zu bringen.
Der freie Warenverkehr war ursprünglich einer der Grundpfeiler des europäischen Binnenmarktes. Heute hat er ein Ausmaß angenommen, das für viele Regionen nicht mehr tragbar ist. Die Brennerachse ist so ein Beispiel. Wenn 2025 die Lueg-Brücke in der Gemeinde Gries am Brenner auf der Brenner-Autobahn wegen des dringendst notwendigen Sanierungsbedarfes für längere Zeit nur einspurig befahrbar sein wird, werden wir im Vinschgau als Ausweichroute eine noch viel stärkere Verkehrsbelastung ertragen müssen, als es schon derzeit der Fall ist. In seinem Buch „Do geaht nou a bissl. Klimaschutz auf Südtirolerisch“ (2024) schreibt Thomas Benedikter auf Seite 113 im Abschnitt 33 unter dem Titel „Salvini: Mehr Einsatz für schlechte Luft. Freie Fahrt für den Klima-Rückschritt“: „2022 haben 2,48 Millionen LKW den Brenner gequert, Tendenz steigend, 29,5% davon war laut Mobilitätsplan 2035 Umwegverkehr. Der gesamte innere Alpenbogen (Frejus bis Brenner) wurde 2021 von 5 Millionen schweren Straßengüterfahrzeugen gequert. Der größere Teil davon benutzte die österreichischen Alpenübergänge. Allein 39,7 Mio. von insgesamt 72,5 Mio. Tonnen (54,7%) des Straßengüterverkehrs zwischen Frejus und Brenner hat die Brennerroute geschluckt. Bis 2040 soll das Verkehrsvolumen trotz der Inbetriebnahme des BBT (Brenner-Basis-Tunnels) gemäß Südtiroler Mobilitätsplan um bloß -10,7% sinken, Damit wird die Brennerautobahn auf Jahrzehnte hinaus Mensch und Umwelt zwischen Kufstein und Verona belasten, wird der Haupttransitkanal der Alpen bleiben. Auf der Brennerautobahn fährt ein gutes Drittel der 2,48 Millionen LKW (Fahrten im Jahr) nicht den Bestweg, sondern einen Umweg bzw. Mehrweg.“

Verursacherprinzip
Im Katholischen Sonntagsblatt Nr. 23 vom 9. Juni 2024 hat Franz Tutzer den Leitartikel „Fahren, fahren, fahren…“ veröffentlicht. Franz Tutzer hat an der Universität für Bodenkultur in Wien studiert und war Lehrer und dann bis 2019 langjähriger Direktor der Fachoberschule für Landwirtschaft und der Wirtschaftsfachoberschule in Auer. Zum Verursacherprinzip schreibt Tutzer unter anderem Folgendes: „Alle Versuche, das Problem des maßlos gewordenen Güterverkehrs zu lösen, greifen – emissionenso unverzichtbar und notwendig sie auch sind – wohl zu kurz: Umweltfreundliche Fahrzeugtechnik, Verlagerung auf die Schiene, Anlastung der externen Kosten (Umweltschäden, Kosten für die öffentliche Infrastruktur, Kosten für gesundheitliche Folgen, soziale Kosten) bringen punktuelle Verbesserungen. Die Anrechnung der externen Kosten nach dem Verursacherprinzip ist nach dem Umweltwissenschaftler Ernst Ulrich von Weizäcker gleichsam eine Art unverzichtbarer „Zwillingsbruder“ der Liberalisierung des Güterverkehrs.“
Und für die vielen Transportkilometer liefert Franz Tutzer ein beeindruckendes Beispiel, indem er die 1992 erschienene Studie der damals jungen Wissenschaftlerin Stefanie Böge von der Universität Dortmund zitiert: Unter Einbeziehung der Transportwege für Becher, Deckel, Milch, Erdbeeren und aller weiterer Zutaten: In einem Erdbeerjoghurt steckten 3.400 Transportkilometer.


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