Matsch - Höhepunkt bei der Segnung der neuen Kühlzelle der Matscher Jäger am 28. 09. 2024 war die Ernennung von Gaudenz Hironimus Trapp Graf von Matsch zum Ehrenmitglied. Eine Ehre, die bereits seinem verstorbenen Vater Johannes Graf Trapp zuteilgeworden war. Das Ständchen spielten ihm die Jagdhornbläser „Weisskugel“. Neben den adeligen Gästen konnte der Matscher Revierleiter Luis Frank auch andere Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begrüßen, darunter AltLH Luis Durnwalder, BM Josef Thurner, den Gemeindereferenten Klaus Telser, Elisabeth Kofler in Vertretung der Fraktionsverwaltung, die Tierärzte Franz Hintner und Marizio Giusti und andere. Arch. Roland Seidl hatte die Kühlzelle, sprich das zertifizierte Wildverarbeitungslokal, samt kleinem Aufenthaltsraum geplant. „Der Bau war höchst notwendig geworden und verbindet Zweckmäßigkeit mit Eleganz“, lobte Frank. Er dankte dem Architekten und allen am Bau beteiligten Baufirmen. Es fielen Gesamtkosten von 190.000 Euro an. Davon kamen 50.000 Euro vom Land, 30.000 Euro von der Fraktion Matsch, und 110.000 wurden mit Eigenmitteln abgedeckt. Ein spezieller Dank ging an die Gemeindeverwaltung, an die Fraktion Matsch und an die Landesverwaltung. Frank gab einen kurzen Einblick in das Jagdrevier Matsch. Es war 1991 vom Malser Revier abgetrennt worden. Zum ersten Revierleiter wurde Josef Seidl gewählt. 2017 wurde dieser von Luis Frank abgelöst. Das Revier zählt heute 47 Jäger, die nicht nur ein wunderschönes Jagdgebiet, sondern auch eine ideale Kühlzelle mit Aufenthaltsraum für gesellige Stunden zur Verfügung haben. (mds)
Bunker 23 - Unter dem Titel „wärme dich das feuer brennt“ stand die heurige Dauerausstellung im Bunker 23 in Tartsch/Mals. Othmar Prenner, Bunkerbesitzer und Kurator der Ausstellung, hatte folgende Künstler und Kulturschaffende eingeladen: Claudia Aimar, Allegra Betti van der Noot, Gion A. Caminada, David Fliri, Martin Fliri Dane, Valentin Fliri, Alex Gerstgrasser, Marianna Gostner, Jörg Hofer, Agnes Holzapfel, Johannes Inderst, Pascal Lampert, Clara Mayr, Manfred Alois Mayr, Sepp Mall, Heinrich Moriggl, Vera Malamud, Hubert Scheibe, Gerald Pirner, Gabriel Plangger, Franz Rumer, Benno Simma, Harry Thaler, Gustav Thöni, Walter Thöni und Paul Vidal. Auch Kinder der Grundschule Tartsch waren an dem Projekt beteiligt.
Othmar Prenner, der selbst an der Ausstellung teilnahm, zeigte sich am letzten Tag sichtlich zufrieden und meinte zusammenfassend: „Einmal muss ich sagen, dass es schon voriges Jahr wirklich toll war. Ich hatte etwas Angst, ob es auch heuer wieder so gut gehen würde. Es sind wieder viele Leute gekommen und ich muss sagen: Ich bin happy. Die Ausstellung ist gut besucht worden und das ist eigentlich mein Antrieb und meine Freude. Es nützt nichts etwas zu machen und man erreicht die Menschen nicht. Grundsätzlich gilt für mich die Frage, was macht man und für wen macht man es? Für mich ist es wichtig, dass zwischen den Ausstellern und mir eine Beziehung entsteht, der nächste Schritt ist der, dass die Besucher zu den Ausstellern eine Beziehung entwickeln“.
Angesprochen auf seine Wünsche für die Zukunft, meinte Prenner: „Ich habe den Eindruck, dass es nicht nur hierzulande, sondern allgemein zu einer Kulturschrumpfung kommt. Von Jahr zu Jahr wird es schwieriger. Ich würde mir wünschen, dass wieder mehr Kulturbewusstsein entsteht, dass man den jungen, kreativen Menschen, egal ob in der Literatur oder Handwerker, wieder mehr Aufmerksamkeit schenkt. Das wäre mein Wunsch“.
Wichtig ist Prenner all jenen zu danken, die ihn auch dieses Jahr unterstützt und am Projekt mitgewirkt haben: Vinschgau Touristik, Petra Laimer (Bozen), allen Handwerkern und nicht zu vergessen Hannelore Grassl aus Mals. Sie hat schon die erste Bunkerfahne genäht und pflegt seit 3 Jahren liebevoll die Gartenterrassen.
Der Bunker 23 in Tartsch ist durch seine kulturelle Nutzung für den Vinschgau sicher ein Mehrwert und in seiner Präsenz eine Rarität. Ihn zu bespielen ist jedoch nicht einfach. Baubiologisch, durch die sparsamen Lichtverhältnisse und aus räumlicher Sicht, ist es sowohl für den Kurator als auch für die Künstler:innen eine Herausforderung. Neben einem angemessenen Ausstellungs-Budget braucht es sehr viel Idealismus von Menschen, die von diesem Projekt begeistert sind. Ohne das Engagement dieser Menschen, wäre es nicht möglich, ein solches Projekt zu verwirklichen. (pt)
Kortsch - Was bedeutet Klimagerechtigkeit? Wie werden die Auswirkungen des Klimawandels gerecht auf die Welt verteilt? Aber vor allem: Wie können wir in unserem Alltag einen Beitrag zu mehr Klimagerechtigkeit leisten? Antworten auf diese Fragen gaben die Schülerinnen der 2. Klasse der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch am vergangenen 15. Oktober 2024. Anlass war der Welternährungstag, der naturgemäß an der Fachschule am Herzen liegt und den man jedes Jahr mit viel Information und Tipps zu füllen weiß.
„Ca. 20 Millionen Tonnen Plastikmüll werden jährlich produziert“, erklärten die Schülerinnen in ihren Ausführungen. Rund 300.00 LKW-Ladungen landen im Meer. Tiere sterben. „Deshalb sollte man Verpackungsmüll vermeiden. Beim Einkauf loses Obst kaufen oder Gemüsenetze verwenden. Anstelle Duschgel oder Seife in Plastikflaschen kaufen, feste Seife benutzen.“
Menschen kaufen fast alle zwei Jahre ein neues Handy. In den Smartphones stecken Kobald, Tantal, Platin. Alle diese Metalle stammen aus Minen in Afrika, Asien oder Russland. Kinder arbeiten ohne Schutzkleidung und atmen giftige Dämpfe ein, die beim Abbau entstehen. In Ghanas Hauptstadt Accra befindet sich die größte Elektroschrott-Müllhalde der Welt. „Wir sollten bewusster konsumieren“, so die Schülerinnen. Nutzen, was man hat. Reparieren. So viel wie möglich selber machen und selber kochen. Dinge oder Kleidung tauschen und gebraucht kaufen. Regionalen, biologisch hergestellten und Fair-Trade- Produkten den Vorzug geben. Das Handy zum Händler zurückbringen, dann wird es fachgerecht entsorgt. Ältere Smartphones an andere Familienmitglieder weitergeben.
„Auf der Erde wird mittlerweile so viel produziert, dass wir der Erde mehr wegnehmen, als sie uns zur Verfügung stellt.“ Jedes Jahr markiert der Earth Overshoot Day den Zeitpunkt, an dem die Menschheit die natürlichen Ressourcen der Erde für das laufende Jahr aufgebraucht hat. Dieses Jahr fiel dieser Tag weltweit auf den 1. August 2024.
„Durch die Auseinandersetzung mit diesem Thema wurden wertvolle Impulse gegeben, die die Schülerinnen sicherlich noch lange begleiten werden“, sind Schulleiter Andreas Paulmichl und Direktorin Monika Aondio überzeugt. Die Einladung am Ende der Ausführungen war eine kulinarische: Hülsenfrüchte, wertvolles pflanzliches Eiweiß, hatten in leckeren Gerichten ihren Auftritt. (ap)
Schlanders/Südtirol - Der „Arbeitskreis Sozialpädagogischer Einrichtungen CRAIS“ ist ein freier Zusammenschluss von Sozialgenossenschaften, Stiftungen und anderen Trägern sozial-pädagogischer Einrichtungen, die in Südtirol tätig sind. Der CRAIS besteht derzeit aus 9 Organisationen, welche Kinder und Jugendliche bis zum 21. Lebensjahr in Wohngemeinschaften, Tagesstätten und im ambulanten Bereich betreuen und begleiten, da diese sich in einer schwierigen Lebens- und Familiensituationen befinden. Zum CRAIS gehören folgende Mitglieder: Der Verein „La Strada – Der Weg“, die Sozialgenossenschaft Südtiroler Kinderdorf, die ÖBPB Stiftung St. Nikolaus, die Sozialgenossenschaft EOS, die Gemeinschaft Murialdo, der Verein Promosolida Punto Liberatutti, SOVI - die Sozialgenossenschaft Vinschgau, der Verein Volontarius und die Kapuzinerstiftung Liebeswerk. Mindestens 9-mal im Jahr treffen sich Vertreter:innen dieser Verbände, um Erfahrungen auszutauschen, fachspezifische Themen zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Bei diesen Treffen werden sowohl sozial-pädagogische Themen, als auch finanzielle, personelle und verwaltungspolitische Themen behandelt. Im Frühjahr dieses Jahres machte der CRAIS eine Lehrfahrt nach Vorarlberg, um dort Jugendeinrichtungen, sowie die Arbeitsweise der sozial-pädagogen Einrichtungen kennen zu lernen. Im September dieses Jahres trafen sich die Mitglieder in Schlanders. Neben der Besprechung allgemeiner Anliegen, konnte Silvia Valentino, die Direktorin der Sozialgenossenschaft SOVI auch über die Arbeitsweise und die Einrichtungen der SOVI berichten. Neben der sozialpädagogischen Wohngemeinschaft in Vetzan, führt SOVI auch die sozialpädagogische Tagesgruppe in Schlanders und in Mals. Außerdem wird für alle Schüler:innen eine Hausaufgabenhilfe in Prad angeboten. In Schlanders, Latsch und Kastelbell wird in Zusammenarbeit mit den Gemeinden der Sommerkindergarten organisiert. Von der Sozialgenossenschaft SOVI werden auch ESF-Projekte durchgeführt, im Jänner 2025 startet ein Interreg-Lehrgang. (hzg)
Burgeis - Großartig, hell, lichtdurchflutet, angenehm beleuchtet, von Spinnweben, Verrußung und Verstaubung befreit: Die Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau von Burgeis ist in den Sommermonaten innen renoviert und herausgeputzt worden. Was schon länger Wunsch in den Reihen der Burgeiser war und im Burgeiser Pfarrgemeinderat konkreter durchdacht worden ist, ist Wirklichkeit geworden. Die Pfarrgemeinderatsmitglieder Stefan Baldauf und Toni Punt haben mit dem Denkmalamt und mit den an der Renovierung beteiligten Betrieben diesen Wunsch der Burgeiser begleitet und umgesetzt. Ein Teil der Finanzierung konnte durch das große Bemühen von Baldauf und Punt erbeten und abgedeckt werden. Der Malser Malermeister Andreas Steck, seit 40 Jahren in Sachen Denkmalpflege und Renovierungen aktiv, hat mit Sohn Raphael und mit seinem Team seine Erfahrungen eingebracht, mühevoll den Dispersionsanstrich entfernt und Grubenkalk aufgetragen. Für das gotische Kreuzrippengewölbe wurde die Fassung mit verschiedenen Ockerfarben gewählt. Das bisher zentral abgehängte Christuskreuz hat am großen Eingangstor einen neuen Platz gefunden. So wirkt der Kirchenraum weit und groß. Dass Altar, Presbyterium, Seitenaltäre und Kirchenschiff genügend und auch angenehm ausgeleuchtet werden, dafür hat Kurt Moriggl mit seinem Team von der Malser Firma Elektro-MAG gesorgt. Zudem wurde die gesamte Glockensteuerung erneuert.
Für das Putzen von Kirche, Orgel und Altären haben die Burgeiser Frauen unter der Leitung von Frieda Moriggl gesorgt.
Mit einem großen und feierlichen Festgottesdienst, den Abt Philip Kuschmann zelebriert, der Burgeiser Pfarrer Pater Peter Perkmann konzelebriert und Pater Urs Stadelmann als Zeremonienmeister beigewohnt haben, wurde die neu renovierte Kirche gesegnet. Abt Philip gratulierte und wünschte der Kirche und den Burgeisern viel Einkehr. Burgeis hat zum Gelingen am 13. Oktober alles aufgeboten, um das Hochamt würdig zu umrahmen: Mit der Musikkapelle und der Burgeiser Singgemeinschaft war für die Musik gesorgt, mit der Schützenkompanie Burgeis die Anwesenheit von Tradition gewährleistet und mit den Fahnenabordnungen von Schützen und der Freiwilligen Feuerwehr Burgeis wurde Demut bezeugt. Auch dass mehr Ministrant:innen beim Amt gedient haben, als es Apostel gibt, bezeugt die Freude über die renovierte Kirche.
Von einem stimmigen Gesamtwerk und von einer hervorragenden Arbeit sprach denn auch die Pfarrgemeindratspräsidentin Ulrike Köllemann in ihren Dankesworten. An den Kosten von 230.000 Euro haben sich das Kloster Marienberg, das Denkmalamt und die Stiftung Südtiroler Sparkasse beteiligt - ein größerer Betrag, so Köllemann, sei noch offen.
Nach der Segnung von 5 Wohnungen im renovierten Widum gab es einen Umtrunk mit allerhand von den Burgeiser Frauen zubereiteten Leckereien am Widumplatz. (eb)
Mals - In Zusammenarbeit mit dem Weißen Kreuz Mals fand am 15. Oktober in der Turnhalle der Oberschule Mals ein Erste Hilfe Kurs für Mitglieder der Herzsportgruppe und deren Angehörigen statt. Der Kurs wurde von den betreuenden Ärzten der Herzsportgruppe Obervinschgau Dr. Ruepp Joachim und Dr. Rundeddu Samuele organisiert und war sehr gut besucht.
Der theoretische Teil wurde von Moriggl Mathias, einem Mitarbeiter des Weißen Kreuzes, zuständig für die Aus- und Weiterbildung und Instruktor für Erste Hilfe, informativ, professionell und interessant für alle Anwesenden gestaltet, unterstützt wurde er dabei von Jeron Wieser, ebenfalls einem WK Mitabeiter.
Eine wertvolle Gelegenheit grundlegende lebensrettende Maßnahmen zu erlernen, bot dann der praktische Teil. In verschiedenen Stationen konnten die Teilnehmer das Vorgehen im Ernstfall üben, genauso den Umgang mit dem Defibrilator. Wertvoll war dabei die Anwesenheit der bereits erwähnten Ärzte. Aufgewertet wurde der Kurs durch die Anwesenheit von Dr. Habicher Kurt, Primar der Anästhesie in Schlanders und maßgeblich an der Gründung der Herzsportgruppe Obervinschgau beteiligt.
Schnelles und richtiges Handeln kann Leben retten und deshalb war dieser Kurs ein wichtiger Schritt, um im Ernstfall mit weniger Angst und „beherzter“ helfen zu können. Der Dank der Herzsportgruppe gilt den Mitarbeitern des Weißen Kreuzes, Moriggl Mathias und Jeron Wieser, sowie den Ärzten Joachim Ruepp, Samuele Rundeddu, Kurt Habicher und der Oberschule Mals für die Bereitstellung der Turnhalle.
Informationen bezüglich der
Herzsportgruppe Mals:
Folie Hubert Tel. 342 1982414
Graun - Was ist die richtige Namensbezeichnung für das Heilkraut, das im Dialekt „Jochheifa“ genannt wird? Auf diese Frage weiß Hubert Joos aus Langstaufers die Antwort. Es handelt sich um die Moschus Schafgarbe/Achillea Moscata, in Graubünden auch Iva genannt. Aus der Pflanze wird dort das bekannte IVA-Likör hergestellt und auf italienischer Seite der Kräuterbitter Braulyo. Der pensionierte ehemalige Hauptinspektor in der Polizeistation Mals Hubert Joos beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Flora und der Fauna im Raum Obervinschgau und speziell in seinem Heimattal Langtaufers, wo er fast jedes Fleckchen Erde kennt. Ein großes Anliegen ist ihm der Erhalt intakter Naturräume und der Artenvielfalt. Dieses Anliegen versucht Joos den Menschen zu vermitteln, so beispielsweise bei den geführten Wanderungen durch die Naturlandschaft im Obervinschgau, die er regelmäßig im Auftrag der Ferienregion Reschenpass für Gäste aber auch für Einheimische anbietet. Um ihnen zu den Führungen eine Dokumenation anbieten zu können, wurde nun eine 156 Seiten starke Broschüre mit dem Titel „Fauna & Flora Guide“ gestaltet, in der 267 Pflanzen und Tiere beschrieben sind. „Es handelt sich nur um einen repräsentativen Querschnitt, denn, die Zahl der Lebensarten ist mit rund 3.000 weitaus größer“, erklärt Joos.
Am Mittwoch, den 16. Oktober 2024 wurde die neue Publikation im „Hotel Traube Post“ in Graun offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass Gerald Burger dankte dem Autor für seine gelungene Arbeit. Mit dieser Broschüre sei eine wertvolle Dokumentation entstanden, die eine Lücke in der Reihe der Publikationen schließe, die in den Büros der Ferienregion Reschenpass angeboten werden.
Zu den Gästen der Buchpräsentation zählten der Bürgermeister von Graun Franz Prieth, der Leiter der Forststation Siegfried Plangger und der Direktor des Schulsprengels Graun Klaus Wallnöfer. (mds)
„Wir sind zuversichtlich – nicht nur was die Qualität des Jahrgangs, sondern auch was die Vermarktungssituation betrifft“, sagt Andreas Kofler, Präsident des Konsortiums Südtirol Wein. 2024 war für Südtirols Weinbäuerinnen und -bauern ein Jahr mit großen Herausforderungen im Weinberg. „Vor allem die kühlen, verregneten Monate im Frühjahr und Frühsommer haben uns zu schaffen gemacht“, erklärt Kofler, der vor allem auf die wetterbedingt erhöhte Gefahr von Reb- und Traubenkrankheiten verweist. „Wieder einmal hat sich aber bezahlt gemacht, dass unsere Weinbaubetriebe in der Größe überschaubare Familienbetriebe sind, also jeder einzelnen Rebe viel Zeit, viel Arbeit und das ganze Know-how der Winzer gewidmet werden kann“, so der Präsident des Konsortiums. Noch sei es zu früh, einen Ausblick auf die Ernte oder sogar den Jahrgang 2024 zu wagen, der heiße August habe allerdings viel von dem wettgemacht, was der zu kühle Sommerauftakt an Problemen bereitgehalten habe. „Die ersten Erkenntnisse zur diesjährigen Ernte deuten alle darauf hin, dass wir durchaus zuversichtlich sein dürfen“, so Kofler.
Ähnlich beurteilt der Präsident des Konsortiums die Situation auf den Weinmärkten, die zwar hart umkämpft seien, aber: „Die Südtiroler Weinproduzenten sind gut gerüstet, sie können auf die Anforderungen reagieren, sind auf den Märkten überaus aktiv und können sich so behaupten“, so Kofler. Zudem spiele der Markttrend hin zu frischen Weiß- und leichten Rotweinen den heimischen Herstellern in die Karten: „Südtirol kann auf eine enorme Vielfalt an Rebsorten und Terroirs verweisen und viele unserer Weine sind die richtige Antwort auf die globalen Trends, haben also nach wie vor großes Marktpotenzial – vielleicht sogar mehr denn je.“ Was den Absatz im eigenen Land betrifft, habe dieser anfangs des Sommers wetterbedingt gelitten. „Der Weinabsatz in Südtirol schwankt mit dem Gästeansturm, deshalb haben wir im August viel vom Boden, den wir im Juni und Juli verloren haben, wiedergutmachen können, weshalb auch der Ausblick nicht schlecht ausfällt“, erklärt der Präsident der Plattform aller Player der Südtiroler Weinwirtschaft.
Im Allgemeinen sei die Marke Südtirol Wein sehr gut aufgestellt. „Wir bewegen uns schon seit Jahren im mittleren und oberen Preissegment und unsere Positionierung in diesen Segmenten ist durch die hohe Qualität, die wir auch im Vergleich zur Konkurrenz aus anderen Gebieten bieten, mehr als gerechtfertigt“, so Kofler, der auch darauf verweist, dass gerade im Ab-Hof-Verkauf von Weinen in den letzten Jahren kaum Preissteigerungen zu erzielen gewesen seien. Auch dies zeigt, dass die Südtiroler Weinwirtschaft die Herausforderungen nicht nur aber vor allem auf dem heimischen Markt vor Augen haben muss. „Der Markt ist gesättigt, der Weinkonsum im Allgemeinen rückläufig, wozu auch der Kaufkraftverlust beiträgt“, erklärt Kofler. Die Voraussetzungen, dass sich Südtirol Wein auch in einem schwieriger werdenden Umfeld behaupten könne, seien allerdings da: „Wir haben die Entwicklungen auf den Märkten im Auge, wir bearbeiten sie konsequent und setzen alles daran, unsere Präsenz inden für uns wichtigsten Absatzmärkten in Südtirol, in Italien und im Ausland weiter auszubauen – auch dank der Qualität, die uns seit Jahren auszeichnet“, schließt Kofler.
Eine Kostbarkeit befindet sich in der Kapelle „Maria Schnee“ in Alsack/Mals. Die Kapelle steht an der Stelle einer Laurentiuskapelle aus dem 18. Jahrhundert, die wegen ihrer Baufälligkeit 1959 abgerissen und 1960/1961 neu errichtet werden musste. Der Kunstschatz, der sich in der Kapelle befindet, ist das Tafelbild „Die Beweinung Christi“, geschaffen von Karl Plattner, dem wohl erfolgreichsten, international bekanntesten Südtiroler Maler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
von Peter Tscholl
Karl Plattner wurde am 13. Februar 1919, als letztes von zehn Kindern, in Mals geboren. Als er vier Jahre alt war, starb sein Vater. Karl wuchs in sehr einfachen Verhältnissen auf. Diese nicht einfache Kindheit hat ihn wohl geprägt und sein Leben lang begleitet. Karls Traum war schon immer Maler zu werden. Aber um zu studieren, hätte er müssen „Pater“ werden, und „Pater“ werden wollte er nicht. So wurde Karl nach der Volkschule in eine Anstreicherlehre nach Brixen geschickt, wo er drei Jahre blieb. Von Brixen ging er für zwei Jahre nach Trient. 1939 rückte er zum italienischen Heer ein. Durch die Option der Südtiroler kam er wieder zurück nach Mals. Viele Optanten wollten ein Andenken an ihre Heimat mitnehmen. Karl Plattner hat in dieser Zeit viele Aquarelle und Ölbilder von den Höfen gemalt, die von den Südtirolern verlassen werden mussten. 1940 wurde Plattner in Innsbruck gemustert und musste in den Krieg. Nach Kriegsende kam er sechs Monate in amerikanische Gefangenschaft. Dort fiel für ihn die endgültige Entscheidung, Maler zu werden. Es folgte ein bewegtes Künstlerleben zwischen Mailand, Paris, Brasilien und Südtirol. Der Vinschgau blieb seine Heimat und immer wieder kehrte er gerne hierher zurück. Vor allem die Landschaft des Obervinschgaus, der Konatkt mit der Natur, mit der Struktur dieser Landschaft, mit den Menschen, mit den Farben, war und blieb für Karl Plattner der Nährboden, aus dem er schöpfte und auf den er nie verzichten konnte.
„Südtirol ist für mich eine Haßliebe.Wenn ich länger dort lebe, sind mir manche Sachen unsympathisch, mit denen ich einfach nicht zurechtkomme. Andererseits kann ich ohne Südtirol nicht leben“, sagte Karl Plattner in einem Interview mit Wolfgang Pfaundler (in: das Fenster 34/35, Innsbruck, 1984).
Wenn sich Karl Plattner im Vinschgau aufhielt, war er meistens beim Mohrenwirt in Burgeis. In der naheliegenden Pension Plavina hatte Plattner ein Zimmer und sein Atelier, wo er ungestört arbeiten konnte. Theiner Sepp, Mohrenwirt, verstorben 2014, erzählte: „Hier war Karl zuhause. In der letzten Zeit kam er immer öfters hierher. Lange blieb er aber nie. Karl war ein ganz normaler Mensch. Ich hätte in ihm nie den Künstler gesehen, den man heute in ihm erkennt. Wenn er alleine war, ohne Frau, war er immer ganz anders. Seine Frau hatte immer etwas auszusetzen. Das oder jenes durfte er nicht essen. Wenn er aber alleine war, sagte unsere Mutter einfach: Gell Karl, heint mochn miar an Schmorrn! Und Karl aß ihn gerne. Auch machte er nach dem Essen gerne ein Karterle“. Sepp Theiner konnte sich auch noch gut erinnern an den 8. Dezember 1986. „Es war um Mitternacht. Seine Frau rief mich an und sagte: Jetzt ist es passiert! Cosa faccio? Ich habe ihr geantwortet: Portalo a casa! Obwohl sie ihre Bedenken hatte, brachte sie Karl nach Mals, wo er im Familiengrab bei Vater und Mutter beigesetzt wurde“.
Einige Jahre zuvor hatte Karl Plattner ebenfalls eine Darstellung einer Pietà auf die Rückwand des Familiengrabes in Fresko gemalt.
Der heutige Besitzer des Mohrenwirt, Rudi Theiner, hat Karl Plattner so in Erinnerung: „Karl war eigentlich immer ein ernster Mensch. So richtig kontaktfreudig war er nicht unbedingt. Mit Äußerungen war er immer zurückhaltend. Bei uns hier war er wie in einer Familie. Da war er ganz offen. Mir kommt auch vor, er hatte immer Sehnsucht hierher zurückzukommen. Was ich an ihm besonders geschätzt habe, er war ein einfacher, nicht abgehobener Mensch, trotz seiner vielen Erfolge“.
Die Pietà von Alsack
In Plattners Autobiografie, erschienen in der Tiroler Kulturzeitschrift „Das Fenster“ Nr. 34/35, Innsbruck, 1984, ist keine Rede von einem Gemälde in Alsack und auch in Alsack selber weiß man leider nicht viel, was dieses Bild betrifft. Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, wie das Bild dorthin gekommen ist. Manche sagen, das Bild wäre eigentlich für Mals bestimmt gewesen, aber die Malser wollten es nicht. Somit hätten die Malser einen anderen, geeigneten Platz gesucht und ihn in Alsack, in der neu errichteten Kapelle „Maria Schnee“ gefunden. Doch auch bei den älteren Alsackern soll das Bild nicht so richtig willkommen gewesen sein. Plattners moderner Kunststil mit den ungewohnten, kubistischen, kantigen und klobigen Figuren, kam damals hierzulande nicht gut an. Was manchen vielleicht auch störte, war die melancholische, dunkle Aura des Bildes und/oder die Figur der Madonna. „Es scheint für Karl Plattner und seine Werke geradezu schicksalhaft zu sein, dass auch dieses Wandgemälde keine begeisterte Aufnahme bei seinen Mitbürgern gefunden hat. Man hielt es als zu wenig religiös.“ (aus dem Buch: die öffentlichen Arbeiten von Karl Plattner, herausgegeben vom Museion, Bozen). So soll das Bild für eine Weile weggekommen und später wieder nach Alsack zurückgekommen sein. Mittlerweile haben sich auch die Alsacker damit angefreundet und lassen das Gemälde nicht mehr her, sagt man.
Kunsthistoriker und jene, die Karl Plattner persönlich kannten und mit seiner Lebensgeschichte vertraut sind, sind überzeugt, dass das Wandbild immer schon für Alsack bestimmt gewesen sei. Dies bestätigen unter anderem ein Briefwechsel zwischen Karl Plattner mit der Trientner Kurie bzw. der Brixner Kurie (im Buch von Fulvio Vicentini „Karl Plattner100“, erschienen 2018), in dem es unter anderem um die Pietà von Alsack geht und der im MART aufbewahrte Text, in dem Plattner den Reiz des Ortes und die Gründe für die Entstehung des Wandbildes beschreibt.
Das Gemälde
Die Pietà von Alsack zählt mit Sicherheit zu den ausdrucksstärksten Sakralwerken Karl Plattners. Das Thema der Pietà taucht bei Plattner im Laufe der Jahre immer wieder auf. Das Gemälde in Alsack ist allein schon vom Format her (250 x 440 cm) eine der wichtigsten Arbeiten Plattners im Vinschgau. Es ist ein tief religiöses Bild, mehr als nur ein religiöser Auftrag. Es ist das Ergebnis einer Auseinandersetzung Karl Plattners mit sich selbst als Mensch und dem Geheimnis von Leben, Leiden und Sterben, gleichzeitig auch Ausdruck der geistigen und geistlichen Bewältigung seiner Situation.
Links im Bild, hinter der Muttergottes, ist ein altes Vinschger Bauernhaus, in der Wand noch ein typisches Vinschger Kellerfenster und sogar ein Stück schwarzes Vordach ist zu sehen. Die helle weiße Fläche (Linie) ist Teil des Hauses, in der Gesamtansicht ein typisches, altes Bauernhaus im Oberland. Rechts unten im Bild steht eine Bahre, ein Holzgestell, auf der Christus liegt. Der Körper des toten Chrsitus hebt sich von der Art der Malerei vom Rest des Bildes ab: Plattner hat die Farbe zum größten Teil bis auf die Leinwand abgeschabt. Spannend ist die Verbindung vom toten Christus zur Muttergottes, dargestellt durch ein weißes Leichentuch. In der Figur Mariens erkennt man Plattners Mutter, der er sein Leben lang verbunden war und die er öfters porträtiert hat. Im Gegensatz zu den Darstellungen der Muttergottes in der Renaissance und im Barock, wird Maria in den Bildern von Karl Plattner meistens als ältere Frau dargestellt (in der Pietà von Michelangelo in St. Peter ist die Madonna eine junge Frau).
Das ockerfarbige Feld im Hintergrund ist mit größter Wahrscheinlichkeit das, was man im Oberland die Multen nennt. Plattner kannte die Multen gut, hatte er doch als Kind schon auf der Malser Haide die Schafe gehütet. In der großen Fläche sind Bäume und dann noch ein Haus zu sehen. Schwarz sind die gegenüberliegenden Berge. Über den Bergen ist noch ein kleiner, heller Keil vom Himmel sichtbar.
Im Bild der Pietà von Alsack benützt Plattner eine sehr reduzierte Farbpalette: Ocker, Umbra, Schwarz und Weiß, in all ihren Schattierungen. Die große Fläche der Multen ist in Ocker gehalten, hinzu kommen Umbratöne und Schwarz und Weiß in allen Abstufungen.
Das Bild ist typisch Plattner. Die Grundschemata der Malerei Plattners sind erkennbar: einmal bestimmte Muster in der Darstellung von Körpern (kantige, rechteckige Gesichter, enge Augenstellung, sowie feine, lange Hände) und dann, wie beschrieben, eine reduzierte, dunkle Farbpalette.
Karl Plattner zum Gemälde
In dem Dokument, welches im MART aufbewahrt ist, sagt Karl Plattner anläßlich der Verwirklichung der Pietà von Alsack:
„Als Hirte hatte ich in meiner Kindheit Gelegenheit, diese Landschaft auf besondere Art zu erleben. Bei Regenwetter waren die Tage lang und einsam, jedoch sehr eindrucksvoll - der Horizont verschwindet und die Zwiesprache ist auf die unmittelbare Umgebung beschränkt, die Stimmung ist sehr intim. Zugleich verliert man durchaus nicht das Gefühl der Größe und Weite, welches bei Sonnenschein diesen Landstrich charakterisiert. Wenn ich heute diese Landschaft erlebe, so wiederholt sich derselbe Eindruck wie vor 30 Jahren. Es ist naheliegend, daß der Kompositionsgedanke mit diesen Jugenderinnerungen eng verknüpft ist und dort seinen Ausgangspunkt fand. Die emotive Ursache steht mit der Landschaft und ihren Menschen in enger Verbindung. Hingegen hat sich meine Einstellung und Interpretation inzwischen geändert, liegt doch eine zu große Spanne Zeit dazwischen, in welcher sich die Auffassung über Leben und Kunst geändert hat. (...) Zugleich ward mir eine Verpflichtung zuteil, welche mir vom Gewissen diktiert wurde und einen moralischen Ursprung hat: Eine Sprache zu finden, welche meiner ästhetischen Erkenntnis und künstlerischen Verpflichtung Genüge leistet, (aber auch) der zweckentsprechenden Aufgabe des Wandbildes, welches für eine kleine Berggemeinde bestimmt ist (...)“.
Im Juze Naturns ging es kulinarisch rund! Unsere Jugendlichen zauberten Köstlichkeiten aus Marokko, Albanien und Südtirol.
Auf der Speisekarte standen knusprige Briwat aus Marokko, herzhafter Byrek und Pite aus Albanien sowie der Südtiroler Klassiker, Apfelstrudel mit den hauseigenen Kalterer Äpfeln.
Damit alles reibungslos lief, wurde der Apfelstrudel schon am Vortag gebacken. Am Freitag ging es dann richtig los: Die Jugendlichen bereiteten Teig vor, schnitten Gemüse und ließen die Töpfe und Pfannen glühen.
Das Ergebnis? Drei leckere Gerichte, die von den hungrigen Besuchern begeistert verputzt wurden. Ein gelungenes kulinarisches Highlight.