Bereits zum 3. Mal in den letzten Jahren hat Pater Plazidus Hungerbühler vom Kloster Muri Gries in Bozen das Schreibmaschinenmuseum in Partschins kontaktiert, um dem Museum einige historische Schreibmaschinen aus dem Bestand des Klosters zu übergeben. Museumsleiterin Maria Mayr holte persönlich einige Modelle – darunter eine „Hermes“ aus der Schweiz - in Bozen ab, bedankte sich für die Schenkung mit einer Einladung zu einer Museumsführung. Foto: Pater Plazidus mit den Schreibmaschinen, fotografiert von Museumsleiterin Maria Mayr
Kolping im Vinschgau - Worin unterscheiden sich Gesellenvereinsbanne und Kolpingbanner? Vereinsfahnen und - somit auch jene Kolpings – sind im Vereinswesen z.B. Feuerwehr, Schützen und Musikkapellen und bei Bruderschaften nach wie vor gebräuchlich. Die Farben, Inschriften und Formen drücken die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Verband und Verein, Organisation und Gemeinschaft aus. Bereits der erste 1846 von Johann Georg Breuer gegründete Gesellenverein in Elberfeld (Wuppertal) war im Besitz einer Gesellenvereinsfahne. Diese Vereinsfahnen – die sich noch heute im Besitz vieler Kolpingsfamilien befinden - wie z.B. in Bozen, Brixen, Meran und Sterzing – sind alle Unikate und gehören zum Kulturgut unseres Verbandes. Sie werden bei Prozessionen und anderen öffentlichen Auftritten mitgeführt und waren und sind der Stolz eines jeden Gesellenvereins.
Die meist sehr aufwendig bestickten Vereinsfahnen sind oftmals mit den Gründungsdaten, dem Verbandssymbol oder dem Bildnis Adolph Kolping oder des Heiligen Joseph – dem Schutzpatron unsers Verbandes- versehen.
Neben unseren in der Öffentlichkeit – so auch im Vinschgau- bekannten Kolpingbannern in schwarz/orange, finden diese Gesellenvereinsfahnen auch heute noch Verwendung.
Die Idee des Kolpingbanners in schwarz/orange, ist beim Internationalen Gesellentag 1927 in Wien entstanden und stammt vom damaligen Generalsekretär Johannes Nattermann. Den endgültigen Entwurf – wie ihn auch die Kolpingsfamilie Vinschgau besitzt- schuf Anton Wendling und wurde am 1. Jänner 1928 endgültig eingeführt Alle unsere Kolpingsfamilien auf der weiten Welt besitzen ein Kolpingbanner
Oto von Dellemann
„Vinschgerwind“ vom 08.08.2019
Sexismus-Vorwürfe: Plakat für
„Holz vor der Hütte“
A short short man and his boobs
Der Plakatbesitzer Rüdisühli ist rüd(e)i und hat stur viel „Holz vor der Hütte“. Das traut er sich nur, weil das Dorf Martina hinter ihm steht. Martina! Pack Deine Brüste weg!! – wir Frauen sind mehr, als unsere Brüste. Frauen sind Kapitäninnen, Atomphysikerinnen, Nobelpreisträgerinnen, Kampfpilotinnen, Partisaninnen, Computerspezialistinnen, Technikerinnen …!!! Frauen machen Geschichte, das ist eine zentrale Botschaft und nicht ihre „Möppse“. Die Frauenbewegung ist die stärkste und umwälzendste soziale Bewegung der 2.Hälfte des 20.Jahrhunderts. Wir Frauen sind Bundeskanzlerin, yeah! Wir Frauen haben alleine unsere Familien durch 2 Weltkriege geführt, mit Frauenpower. Wir Frauen schaffen das.
Alle „Rüdisühlis“im Patriarchat Martinas haben nicht das letzte Wort- das lehrt uns die Frauengeschichte-. Hier kommt jetzt solidarische Hilfe und Rat für uns Frauen und Väter von Töchtern, die ihren Töchtern helfen wollen , starke Frauen zu werden: Die Mädchen und Frauen, die der Belohnung dafür, dass sie sich zum Objekt machen lassen, widerstehen, müssen sich eine Identität schaffen, die im Gegensatz zur Mainstream-Kultur steht. Bei diesen jungen Frauen und Mädchen finde ich oft eine Person in ihrem Leben – sei es eine Mutter, eine ältere weibliche Mentorin oder ein Vater – die sie mit einer Art Immunisierung gegen die sexistischen kulturellen Botschaften ausstattet. Oftmals ist diese Immunisierung aber nur von kurzer Dauer. Der Ansturm der anderen Bilder ist zu heftig. Wir Frauen sind übrigens keine Mädels- wir sind echte Frauen mit Menschenrechten.
Susanne Clemens-Wurzer, Latsch
Prad: SVP schießt sich selbst ins Knie
In der Gemeinde Prad läuft es zur Zeit sehr unrund für die SVP, nicht nur dass heuer einer ihrer Gemeindereferenten wegen internen Querelen entnervt das Handtuch geschmissen hat, es gärt an mehreren Baustellen. Ein schweres Trauma hat die Volkspartei zudem seit der verlorenen Bürgermeisterwahl von 2015 zu verarbeiten, denn anstelle einer seriösen Aufarbeitung wurde einfach weitergewurschtelt. Mit der notwendigen Zusammenarbeit mit der ökosozialen Bürgerliste Liste G.f.Prad, die nun den Bürgermeister stellt, rückte die Partei aber zunehmend nach links. Als bestes Beispiel für diesen Linksruck kann die Streichung der Karton-Sammlung für die Prader Betriebe gewertet werden. Obwohl die Volkspartei selbst die Sammlung der Kartone vor vielen Jahren eingeführt hat und es ein Null-Summen Spiel für die Prader Gemeinde war, wurde diese heuer kurzerhand vom Gemeindeausschuss wieder abgeschaffen. Begründung: Bei der Kartonsammlung kommt es immer wieder zu illegaler Müllablagerung. Obwohl die Süd-Tiroler Freiheit den Kompromissvorschlag machte einzelne Sammelpunkte zu schließen, so z. B. beim Hauptplatz, wo es zur wiederholten illegalen Müllablagerungen gekommen ist, wurde der Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit zur Beibehaltung der Kartonsammlung einfach niedergestimmt, auch mit allen Stimmen der anwesenden Wirtschaftsvertreter. Die Folgen sind, dass die Prader Betriebe nun selbst die Spesen für die wöchentlichen Kartonsammlungen tragen müssen, immerhin je nach Anbieter bis zu 20 Euro pro Woche. Ein weiteres Beispiel, dass die Wirtschaft stiefmütterlich behandelt wird, ist die Prader Biogasanlage. In die Prader Biogasanlage bringen die Prader und Lichtenberger Viehbauern ihre Gülle. In der Anlage wird die Gülle vergoren und dabei Strom und Wärme erzeugt. Obwohl die Gemeinde Prad eine Auszeichnung erhalten hat für 100% erneuerbare Energie fällt die Unterstützung für die Biogasanlage, die Sanierung kostet knapp 500.000 €, seitens der Gemeindeverwaltung mit 50.000 € sehr bescheiden aus. Die Viehbauern müssen nun den Großteil der Kosten selber stemmen. Ein kurzes Rechenbeispiel: ein Geschäftsanteil kostet 400 Euro, ein Bauer der 25 Stück Vieh hat muss dann 10.000 Euro bezahlen, ein gewaltiger Happen für den Einzelnen. Manche Bauern überlegen bereits die Geschäftsanteile zu reduzieren oder ganz auszusteigen.
Aber von der Biogasanlage profitiert eigentlich die ganze Prader Bevölkerung. Die Geruchsbelästigung durch die herkömmliche Gülle entfällt und die Biogülle hat den Vorteil, dass der Stickstoff gebunden ist und dadurch nicht so einfach ins Grundwasser gelangen kann. Auch dies ist für Prad ein großes Vorteil, da wir zur Zeit noch immer auf die beiden Tiefbrunnen angewiesen sind. Obwohl die Liste G.f.Prad vor den Wahlen vehement versprochen hat, das Trinkwasserproblem in Prad umgehend zu lösen, müssen wir Prader bis heute noch immer Zickelwasser trinken. Aus unserer Sicht besteht ein großes öffentliches Interesse an einer gut funktionierender Biogasanlage in Prad. Es müsssen auch keine großen Gewinne gemacht werden, es genügt, wenn spesendeckend wie bisher gearbeitet wird. Es bleibt für die Süd-Tiroler Freiheit unerklärlich, warum sich die SVP in Prad immer wieder gegen die Wirtschaft stellt und sich damit letztendlich ins eigene Knie schießt!?
Für die Ratsfraktion Süd-Tiroler Freiheit, Alfred Theiner und Ronald Veith
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Das Südtiroler Apfelkonsortium hat einen Folder herausgebracht, welcher in „7 Fakten“ die Arbeitsweise der Obstbauern aufzeigt: „Der Info-Folder ... ist in Zusammenarbeit mit dem HGV als Hilfestellung für die Südtiroler Tourismustreibenden erschienen: für ihre eigene Information, aber auch zum Verteilen an Urlaubsgäste, die Zweifel oder Kritik äußern“, heißt es unter anderem darin. Zitiert sei hier Fakt Nr. 4:
4. Pflanzenschutz und Richtlinien: „Eines vorweg: Im Obstbau werden ausschließlich Pflanzenschutzmittel verwendet, welche behördlich zugelassen und damit auch absolut sicher sind. Das heißt, dass sie die strengen und oft jahrelangen Prüfungen und Tests bestanden haben, die für eine behördliche Zulassung nötig sind. Geprüft werden im Zulassungsverfahren nicht nur die Wirkungsweise, sondern ganz zentral auch mögliche Risiken für die menschliche Gesundheit von Anwendern und zufällig Betroffenen sowie die Auswirkungen auf Tier- und Umwelt. Die strengen Vorschriften gelten für alle Pflanzenschutzmittel, welche zugelassen sind. Übrigens gibt es eine ganze Reihe von gesetzlich zugelassenen Pflanzenschutzmitteln, welche aber im Südtiroler Obstbau bewusst nicht eingesetzt werden und von den AGRIOS- und Bio-Programmen verboten sind. Der Südtiroler Obstbau verwendet laut AGRIOS-Richtlinien möglichst nur Pflanzenschutzmittel, die den Anwender und die in der Obstanlage arbeitenden Personen nicht gefährden; welche Schädlinge bekämpfen, Nützlinge und andere Tierarten aber schonen; welche die Umwelt wenig belasten und wenig Rückstände hinterlassen. Um mit Pflanzenschutzmitteln arbeiten zu dürfen, benötigen die Bauern eine spezielle Ausbildung samt Befähigungsausweis. Dazu braucht es genaue Kenntnis der Gesetze und Vorschriften: Die Richtlinien für Bauern, die gute Agrarpraxis und der menschliche Anstand gebieten es, dass die Rücksichtnahme auf das Umfeld vom Traktor aus noch größer sein muss als bei anderen Tätigkeiten. Darüber hinaus gelten in Südtirol zusätzliche gesetzliche Vorschriften, die das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln in der Nähe von öffentlichen Flächen und bewohnten Gebieten regeln.
Eines der wohl meistdiskutierten Pflanzenschutzmittel weltweit ist Glyphosat. Es wird seit über 40 Jahren weltweit in Landwirtschaft, Gartenbau, Industrie, aber auch in Privathaushalten verwendet. Als handelsübliches Produkt heißt es etwa RoundUp und wird auch von privaten Hobbygärtnern verwendet, um z.B. Wege von Gras frei zu halten. Im Obstbau spielt Glyphosat eine untergeordnete Rolle. Immer mehr Bauern setzen auf alternative Methoden – darunter die mechanische Bearbeitung des Unterbewuchses am Baumstreifen. In jedem Fall aber wird der Unkrautvertilger, so er überhaupt zum Einsatz kommt, nur in Bodennähe am Baumstreifen ausgebracht. Mit den Früchten selbst kommt der Wirkstoff niemals in Kontakt. Südtiroler Obst ist besonders sicher und es wird regelmäßig durch Anbauverbände, Behörden, Verbraucherschutzorganisationen und von Kundenseite kontrolliert.“
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Südtirol ist noch nicht Russland. Ich finde die letzte Aktion der Schützen durchaus legitim. Nur Alessandro Urzì hat gerichtliche Schritte angekündigt.
Ich stelle mir vor, jemand hätte seinen Namen mit „Urzoch“ übersetzt, dann hätte er recht, gerichtlich vorzugehen und ich würde ihn sogar unterstützten.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Partschins - Der Gemeinderat von Partschins hat am 6. August einer Vereinbarung für die Führung des Seniorenheimes Partschins einstimmig zugestimmt. Damit geht das neue Seniorenheim, das so gut wie fertiggestellt ist, ab 1. September an den Öffentlichen Betrieb für Pflege und Betreuungsdienste „Seniorenheim Partschins Johann Nepomuk Schöpf“. Dieser Betrieb, seit 2013 ein öffentlicher und in Fusion mit Einverleibung der öffentlichen Fürsorge- und Wohlfahrtseinrichtung „Altenheimstiftung Johann Nepomuk Schöpf“ entstanden, leitet bisher das alte Seniorenheim „Johann Nepomuk Schöpf“. Der auf 30 Jahre ausgelegte Vertrag sieht die unentgeltliche Übertragung des gesamten neuen Gebäudes an den öffentlichen Betrieb vor. Alle laufenden Ausgaben werden dem Vertrag nach vom Seniorenheim-Betrieb übernommen, alle Kosten am Gebäude trägt die Gemeinde Partschins. Nach einer Eingewöhnungzeit, voraussichtlich bis Jänner 2020, soll im Seniorenheim auch die Schulaussspeisung stattfinden, und möglicherweise eine Seniorenmensa ihren Betrieb aufnehmen. Für Beratungsdienste, Mütterberatung usw., werden dem Sanitätsbetrieb unentgeltlich Räume zur Verfügung stehen. Die Fotovoltaikanlage wird an das Seniorenheim verpachtet, welches in den nächsten 10 Jahren die Amortisierungskosten an die Gemeinde weiterleitet und im Anschluss daran soll das Seniorenheim in den Genuss der gesamte Erlöse kommen. (eb)
Latsch - Mit Annelies Aufderklamm als Präsidentin des Verwaltungsrates und mit Martin Stricker als Geschäftsführer scheint die Viva:Latsch wieder in ruhigere Gewässer geleitet worden zu sein. Mit der Betreuung des AquaForum (Schwimmbad und Sauna), des SportForum (Fußballstadion und Leichtathletikanlage) und des IceForum (Eisstadion) sind die Aufgaben der Verwaltung keine kleinen, zumal das IceForum im Vinschgau Alleinstellungsmerkmal besitzt. Bei der Ratssitzung am 5. August brachten Aufderklamm und Stricker den Gemeinderäten die Bilanz 2018 der Strukturen zur Kenntnis. Mit einem Gewinn von 250 Euro machte die Viva dabei eine Punktlandung. Allerdings schießt die Gemeinde Latsch pro Jahr rund 400.000 Euro zu. Rund 80.000 Gäste bzw. Eintritte sind im Jahr 2018 im AquaForum zu verzeichnen. Der leichte Besucherrückgang im Schwimmbad konnte mit einer Steigerung im Saunabereich wettgemacht werden. Dass der Schwimmclub Vinschgau Latsch weniger besucht hat, liege daran, so erläuterte es Martin Stricker, dass der Schwimmclub seit 2018 in Naturns eingegliedert sei und so das dortige Schwimmbad nutze. Dass im Saunabereich in den letzten 10 Jahren ein Aufschwung von damals 8000 auf heute 20.000 Besucher zu verzeichnen sei, spreche für die Investitionen und die Pflege der Sauna in Latsch. Bemerkenswert sei auch, dass das SportForum von 2.853 Leichtathleten im Jahr 2018 frequentiert worden ist. Das entspreche umgerechnet rund 3000 Nächtigungen. Der ehemalige Viva-Präsident sprach jene 20.000 Euro zweckgebundenen Mittel für die Außengestaltung an. Das wolle man angehen, sagte Aufderklamm. Aufderklamm schob einige Bitten an die Gemeindeverwalter nach: Die Ruheräume im Saunabereich müsse man erweitern, die Duschen auch, die Lampen im IceForum werde man auswechseln, über die Wohnung im Eisstadion, bei der Wasser eingedrungen sei, sei nachdzudenken. (eb)
Buch - Geschichtliches, Anekdoten und allerlei Wissenswertes in einem Buch: Südtirol ist als Weinland weit über die Grenzen hinaus bekannt. Klima und Böden sowie das aus Tradition und neuesten Methoden geformte Knowhow der Kellermeister ergänzen sich optimal, um exzellente Tropfen heranreifen zu lassen. Christoph Gufler, Autor von „Weinland Südtirol. Geschichten, Lagen, Sorten“ ist überzeugt: Man kann diese Weine auch nur trinken, mehr hat man aber davon, wenn man ein wenig darüber Bescheid weiß. Dazu liefert das bei Edition Raetia erschienene Buch reichlich Wissen, Anekdoten, Tipps und Adressen.
Christoph Gufler, Weinland Südtirol
Geschichten, Lagen, Sorten
Broschur - 14 x 22 cm | 280 Seiten
Euro 20,00
ISBN 978-88-7283-683-5
Gotthard Basistunnel - San Gottardo» heißt der neue Giruno-Zug, der am Donnerstag (08.08) erstmals mit Passagieren an Bord durch den Gotthard-Basistunnel, den längsten Eisenbahntunnel der Welt, gefahren ist. Zwei weitere Züge erhalten die Namen «Sempione» und «Monte Ceneri», die restlichen 26 werden auf die Kantonsnamen getauft. 29 Triebzüge des Typs «Giruno» – der Name ist abgeleitet von der rätoromanischen Bezeichnung für Mäusebussard – haben die SBB bei Stadler Rail bestellt. Die Investition beläuft sich auf rund eine Milliarde Franken. In Doppeltraktion, also zwei Züge zusammengehängt, verfügt der Giruno-Zug über 810 Sitzplätze. Neu sind rollstuhlgängige und geschlechtergetrennte WCs. Eine Premiere ist der Niederflureinstieg für unterschiedliche Perronhöhen in verschiedenen Ländern. Der Zug erreichte bei einer Testfahrt 250 Stundenkilometer. Zugelassen sind aber lediglich 200 Stundenkilometer. So schnell fahren bereits heute etwa die ICN-Züge im 2016 eröffneten Gotthard-Basistunnel. Angedacht ist, dank der möglichen höheren Geschwindigkeit, allfällige Verspätungen aufzuholen. Der Zug wurde erstmals 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt, seit April 2017 fanden mehrere hundert Testfahrten in den vorgesehenen Einsatzländern Schweiz, Italien, Deutschland und Österreich statt. Die aktuelle Debatte um den Klimawandel hat die Nachfrage im internationalen Schienenverkehr stark ansteigen lassen. (aw)
Landesberufsschule Schlanders - Die Freude war groß, als die Maschinen angeliefert, in der Schulwerkshalle aufgestellt und in Betrieb genommen wurden. Und aufmerksam folgten die Fachlehrer der Schule den Ausführungen der Instruktoren, die ihnen alles rund um die Technik und Nutzung der Maschinen an sich erklärten.
Doch der Reihe nach: In diesem Sommer investierte das Land Südtirol kräftig in den Maschinenpark der Metallwerkstätte in der Berufsfachschule Schlanders. Es wurde fünf CNC-Fräsmaschinen der Marke DMG-Mori mit zusätzlichen zehn Programmierplätzen der Firma Siemens angekauft. Die Maschinen ermöglichen den Schülern die praktische Ausbildung an den Maschinen bis zur fünften Achsenbearbeitung mit Steuerungen der neuesten Generation, welche bereits in den meisten Betrieben Anwendung finden.
Die Berufsfachschule für Metalltechnik umfasst einen dreijährigen beziehungsweise vierjährigen Lehrgang, der eine umfassende Ausbildung im Bereich Maschinen- und Stahlbau bietet. Die fachliche Ausbildung wird auf das breite berufliche Spektrum im Metallbereich abgestimmt und umfasst verschiedene Lerninhalte: Zerspannungstechniken (Drehen, Fräsen, Schleifen, Bohren), Erstellen von Arbeitsplänen, Berechnungen an Werkstücken, Herstellen von technischen Zeichnungen und Skizzen, Ausübung der verschiedenen Schweißverfahren, Schweißnahtprüfungen, Festigkeitsberechnungen, technologische und elektrotechnische Grundlagen, Kostenberechnungen, sowie Arbeits- und Umweltschutz. Nach dem Erwerb der ersten Berufsqualifikation „Metallfacharbeiter/in im Maschinen- und Stahlbau“ erfolgt die Spezialisierung durch ein weiteres Ausbildungsjahr an den Landesberufsschulen. Um eine zukunftsorientierte Fachausbildung in der Werkstatt der Berufsfachschule für Metalltechnik zu gewährleisten, sind kontinuierliche Investitionen im Maschinenpark unumgänglich.
Schlanders - Der 9. August 2019 wird als Wendepunkt in der Sanitätspolitik gelten können. LR Thomas Widmann hat an diesem Freitag in Innichen, Sterzing und am Nachmittag in Schlanders die Zukunft der Kleinspitäler gesichert und gestärkt.
von Erwin Bernhart
Wisch und weg: Die 5 Jahre Sanitätslandesrätin Martha Stocker sind mit einem Wisch vom Tisch. Der aus derselben Partei stammende und Neo-Sanitätslandesrat Thomas Widmann hat in den drei Pressenkonferenzen in Innichen, Sterzing und Schlanders am 9. August 2019 eine 180 Grad-Wende verkündet, ohne je die Namen von Stocker oder dem ehemaligen Generalsdirektor Thomas Schael auch nur zu streifen. „Das Krankenhaus Schlanders werde nicht in Frage gestellt“, sagte Widmann. Auflassen wäre ein großer strukturpolitischer Fehler. Einen pragmatischen Lösungsansatz verfolge er. Für den partizipativen Weg bedankte sich der neue Sanitätsdirektor Florian Zerzer. Bestehen bleibe der Ansatz „Ein Krankenhaus - zwei Standorte“, sagte Zerzer. Der Ansatz habe sich bewährt, es sei weniger Konkurrenzdenken vorhanden. Nur gemeinsam könne man die Problematik der Wartezeiten etwa in den Griff kriegen. Das Leistungsangebot werde zwischen den 2 Krankenhäusern abgesprochen. Die Kompetenzen des ärzlichen Direktors und des Pflegedienstleiters vor Ort werden gestärkt. Die Attraktivität der Häuser werde garantiert. die Primariate Chirurgie und Anasthäsie werden nachbesetzt. Die Pädiatrie, das Labor und die Radiologie werden weiterhin von Meran aus geführt. Die Leistungsspektren und die Dienste und die klinische Betriebsordnung werden von den Primaren vor Ort und der Pflegedienstleitung definiert.
Der ärztliche Leiter und Primar der Gynäkologie und Geburtshilfe Robert Rainer zeigte sich sehr zufrieden und wies darauf hin, dass in den vergangenen Jahren die Angst da war, dass man die Arbeitsplätze verlieren könnte. Nun könne man das Kriegsbeil begraben und es brauche keine Fackelumzüge mehr. Er wünsche sich, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Graubünden nicht aus den Augen verloren werde. Es falle zudem enorm leichter, gute Leute zu rekrutieren, wenn Sicherheit vorhanden sei.
Die kleinen Krankenhäuser müssen eine klare Rolle haben und für die Bevölkerung attraktiv sein, sagte Widmann. Die Lösung komme vom Krankenhauspersonal. „Wenn es euer Projekt ist, wird es auch gepflegt werden. Seit gut einer Woche ist auch in Schlanders mit der Personal-Rekrutierung gestartet worden.
Der Stellvertretende Bezirksdirektor Gottfried Federspiel leitete die Pressekonferenz und wies darauf hin, dass man bei Widmann und Zerzer immer offene Türen für die Belange der kleinen Spitäler gefunden habe.