Pro Reschenbahn

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v. l.: Die Mitglieder der Initiativgruppe „Reschenbahn 2.0“ Ingenieur Franz Starjakob, Hans Öttl, der ehemalige BM von Schluderns Kristian Klotz, Hans Kröll und Siegfried Gohm v. l.: Die Mitglieder der Initiativgruppe „Reschenbahn 2.0“ Ingenieur Franz Starjakob, Hans Öttl, der ehemalige BM von Schluderns Kristian Klotz, Hans Kröll und Siegfried Gohm

Schluderns/Vintschger Museum - Die Initiativgruppe „Reschenbahn 2.0“, seit 2019 aktiv, strebt eine Objektivierung der Diskussion über mögliche Zugverbindungen an. In Schluderns. Sicher ist: „Die Zukunft ist die Bahn“. O-Ton: Die Reschenbahn ist technisch möglich.

von Erwin Bernhart

Siegfried Gohm bringt das Ziel der Initiativgrupp „Reschenbahn 2.0“ gleich zu Beginn klar zum Ausdruck. Man wolle eine Bahn über den Reschen und nicht um den Reschen herum. Ziel sei es auch, eine mögliche Reschenbahn ins Zielnetz der Österreichischen Bundesbahnen bis 2025 einzupflegen. „Da müssen wir uns bewegen“, sagt Gohm. Im Vintschger Museum hat am 18. November eine überschaubare Zahl an Zuhörer Platz genommen. Das Land Tirol, so sagt es Gohm, bekenne sich zur Reschenbahn und sehe diese in Verbindung mit einer Fernpassbahn. Die Bürgermeister von Landeck bis Nauders haben einen einstimmigen Beschluss für die Rechenbahn gefasst, sagt Hans Kröll. Schließlich gehe es auch um die Anbindung von 7 Skigebieten, es gehe darum den Touristenströmen, die zu 53% von Norden kommen, eine zukunftsweisende Bahnalternative bieten zu können. Je mehr Autoverkehr, umso mehr werden die Dörfer durchschnitten und riesige Investitionen würden anfallen, die Dörfer zu umfahren oder zu unterqueren. Die aktuelle Unterführung in Pfunds koste etwa 32 Millionen Euro. Der Glacier Express verzeichne, so Hans Kröll, rund 180.000 Fahrgäste im Jahr, die Vinschgerbahn um die 2 Millionen. Eine reine Touristenbahn wolle man nicht haben. „Etwas muss kommen. Entweder eine Bahn oder eine Autobahn“, sagt Kröll. Kröll stellt sich einen direkten Zug von Berlin nach Nauders vor. „Die Zukunft ist die Bahn.“ Der im Tiefbau erfahrene und versierte Ingenieur Franz Starjakob erläuterte die Idee einer Reschenbahn 2.0 und brachte Kostenvergleiche. Während die Verbindung Mals-Scuol-Landeck rund 3,3 Milliarden Euro kosten könnte, würde das Verbindungsdreieck Mals-Nauders-Landeck-Sellestunnel-Scuol rund 2,8 Milliarden Euro kosten. Starjakob wies darauf hin, dass die EU für die Planung rund 50% zahlen könnte, für den Bau allerdings nur 20-40%. 40% der Baukosten werden von der EU z.B. beim Brennerbasistunnel getragen. Es sei unwahrscheinlich, dass die EU mehr Finanzmittel für eine Zugverbindung im Rhätischen Dreieck zur Verfügung stellen würde, schon gar nicht für eine Verbindung in Richtung Schweiz. Die Trassenführung sei ein Planungsvorschlag, es gebe zig Möglichkeiten, diesen Vorschlag anzupassen. Für den Bau stünden ausreichend Gesetze und Regelungen zum Schutz von Boden, Wasser, Luft, Flora, Fauna usw. zur Verfügung. Hans Öttl, der ehemalige Gemeindearzt von Nauders sagte: „Wir fühlen uns in der Verantwortung für die heutigen Zustände. Wenn der Tunnel nach Scuol kommt, bleibt der Auto-Verkehrsstrom von Norden nach Süden gleich. Die Reschenbahn hat von daher einen hohen ökologischen Wert.“
Der ehemalige BM von Schluderns Kristian Klotz hat sich damals vehement für die Inbetriebnahme der Vinschgerbahn eingesetzt. Das sei zu Beginn alles belächelt worden, sagte Klotz. Es sei gut, dass die Initiativgruppe die Reschenbahn verfolge. „Ich bin dafür“, sagte Klotz.

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