„Die Politiker unterstützen die Grenzpendler, aber uns nicht!“

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Die Tauferer BMin Roselinde Gunsch und der HGV-Ortsobmann von Mals Klaus Pobitzer: „Die Politik ist gefragt“ - „So einfach ist das nicht“ Die Tauferer BMin Roselinde Gunsch und der HGV-Ortsobmann von Mals Klaus Pobitzer: „Die Politik ist gefragt“ - „So einfach ist das nicht“

Taufers - Mit einem flammenden Apell wandte sich der Malser HGV-Ortsobmann Klaus Pobitzer bei der Vollversammlung des Tourismusvereines Obervinschgau an die Politik: „Wir haben ein Mitarbeiterproblem.“ Da müsse die Politik etwas tun. „Die Politik unterstützt die Grenzpendendler, aber uns nicht“, sagte Pobitzer wörtlich. Man bilde für viel Geld Jugendliche aus und dann wandern sie ab. „Die Grenzpendler fehlen uns in allen Sparten. Da ist etwas zu tun. Wir bieten attraktive Arbeitsplätze und zahlen gute Löhne“, so Pobitzer, der die Gemeinden aufrief, etwas zu unternehmen. Natürlich seien die Betriebe aufgerufen, die Praktikanten gut zu behandeln.
Auf diesen Aufruf reagierte die Tauferer BMin Roselinde Koch, die den Arbeitsmarkt und die fehlenden Arbeitskräfte etwas weiter fasste. In 10 Jahren würden in Südtirol an die 30.000 Arbeitskräfte fehlen. Die starken Jahrgänge, die Babyboomer, gehen im Laufe der kommenden Jahre in Pension. „Ob die Gemeinden da etwas tun können“, fragte Gunsch in die Runde. So einfach sei das nicht. Einen Seitenhieb konnte sich Gunsch nicht verkneifen: „Ob es gesund ist, dass ein einheimischer Unternehmer in der benachbarten Schweiz einen Betrieb gründet, die Arbeitskräfte dann abzieht und etwa Taufers den Zu- und Ablieferverkehr zu spüren bekomme“, fragte sich Gunsch. Wenn schon, dann sei die höhere Politik gefordert. Für Taufers bedeuten die Grenzpendler Fluch und Segen zugleich. Es gebe keine Armut im Dorf. Und zum Tourismus im Allgemeinen sagte Gunsch: „Wir Gemeinden sollen Tourismuskonzepte machen. Wir werden da jedenfalls hineinschreiben, dass wir Betten brauchen. Die Gesetzeslage ist mir da gleich.“ Lukas Gerstl ruft gegen Ende der Veranstaltung in Richtung Roselinde, dass sich die Bezirksgemeinschaft Vinschgau des Themas Mitarbeiter und Grenzpendler annehmen solle.
Der Direktor der Raika Obervinschgau Markus Moriggl, der wie auf einem Live-Ticker die Geld- und Investitionsströme der Tourismuswirtschaft mitverfolgen kann, sagte, dass der Bettenstopp und auch die neuen Urbanistikregeln die „falsche Medizin“ seien. (eb)

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