Chinesischer Vinschgau

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s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Hab’ gelesen, dass die Bevölkerung im Vinschgau stagniert, also dass kein Bevölkerungswachstum stattfindet. Das hat mit Abwanderung nichts zu tun. In allen anderen Landesteilen Südtirols gibt es - wenn auch geringe - Zuwächse. Zu wenig Kinder kommen nach im Vinschgau. Auch China hat Nachwuchsprobleme. Also geben die Chinesen ihre Ein-Zwei-Kind-Politik auf und lassen ab sofort auch drei Kinder zu. Allerdings haben die Chinesen damit zu kämpfen, dass Kinder teuer sind. Drei Kinder können sich nur wohlhabende Chinesen leisten. Und wohlhabende Chinesen gibt es nicht sonderlich viele. Und Wohlhabende wollen gar nicht drei Kinder. Es gibt durchaus Parallelen zum Vinschgau. Kinder sind - teuer. Also das Wohnen ist teuer, das Bauen auch, die Einkünfte nicht sonderlich hoch, die Karriereplanung geht vor... Also Bevölkerungsstillstand. Da nutzt es wohl nicht viel, eine Drei-Kind Politik zu fordern. Auf der anderen Seite werden Wachstumsraten erwartet, in der Wirtschaft, im Tourismus. Volkswirtschaftlich haben wir dann ein Problem. Die Nachfrage an Arbeitskräften steigt und die Bevölkerung sinkt. Wenn wir nicht imstande sind, mit Innovationskraft die Lebenshaltungskosten zu senken und eine familienfreundliche Gesellschaft zu schaffen, bleibt wohl nur das Fördern von Einwanderung. Sind wir in den deutschen 50er und 60er Jahren angelangt? Damals hat Deutschland Arbeitskräfte importiert, aus der Türkei, aus dem Mittelmeerraum. Für den Import heute werden wohl andere Länder in Frage kommen müssen.

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