Vortrag über die Chipko-Bewegung in Indien

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Sabine Kaserer stellte ihre Bachelorarbeit im Ansitz Gaudenturm in Partschins vor Sabine Kaserer stellte ihre Bachelorarbeit im Ansitz Gaudenturm in Partschins vor

Partschins - Internationale Anerkennung bekam die „Chipko-Bewegung“ ab 1970 in Nordindien. „chipko“ bedeutet „Umarmung“ und die Bewegung setzte sich vor allem um den Erhalt von Bäumen ein, indem diese umarmt wurden - vor allem von Frauen. Die Partschinserin Sabine Kaserer ist in ihrer Bachelor-Arbeit der Frage nachgegangen, ob man diese Bewegung als feministiche Bewegung bezeichnen kann.
Kaserer hat ihre Bachelor-Arbeit am 4. September 2020 im Garten des Ansitzes Gaudententurm vorgestellt. Geladen hat der Bildungsausschuss von Partschins, der diese Art der Veranstaltung seit Jahren pflegt und jungen Akademiker ermöglicht, ihre Bachelor- oder ihre Masterarbeit einem breiteren Publikum vorzustellen. Die Präsidentin des Bildungsausschusses Wally Nardelli wies in ihrer Begrüßung darauf hin, dass es heuer - coronabedingt - die erste Veranstaltung des Bildungsausschusses überhaupt sei.
Sabine Kaserer hat Internationale Entwicklung an der Uni Wien studiert und sich in ihrer Arbeit mit Büchern (etwa „Staying Alive“) der Alternativ-Nobelpreisträgerin Vandana Shiva, die bereits in Mals zugegen war, und des Autors, Journalisten und Geschichtswissenschaftlers Ramachandra Guha beschäftigt, um eben der eingangs erwähnten Frage nachzugehen. Kaserer ließ die Zuhörer in die Geschichte Indiens eintauchen mit dem besonderen Blick auf die Waldkonflikte. Denn in der Vorkolonialzeit bezog ein großer Teil der indischen Bevölkerung ihre Nahrungsmittel unmittelbar aus Waldbeständen. Mit rund 40 % Bewaldung war Indien gesegnet. Bis zur Kolonisation durch die Engländer. Weil die Kolonisten große Teile der Wälder in ertragreiche Plantagen, z.B. Indigo, umfunktionierten, war es in der Kolonialzeit vor allem Frauen verboten, die Forstwälder zu betreten. Bis zur Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947 ist der Waldbestand auf rund 22 Prozent gesunken. Im Bundesstaat Uttarakhand im Norden Indiens, in dem auch die Umweltaktivistin Vandana Shiva geboren wurde, kam es in den 1960er und 1970er Jahren zu großen Protestbewegungen, zur Waldschutzbewegung der „Chipko“, die die Forderung erhoben, die bestehenden Waldgesetze zu ändern. Die Bewegung hatte ein geschichtliches Vorbild, denn bereits 1730 wurden Bäume von Frauen umarmt, um diese vor einer Abholzung zu schützen. Seit 1980 verbreitet sich die „Chipko-Bewegung“ auf ganz Indien und die Angelegenheit ist heute noch aktuell. Sabine Kaserer, die 2016 selbst nach Indien gereist ist, kommt in ihrer Arbeit zum Schluss, dass die Chipko-Bewegung sehr wohl als eine Frauenbewegung zu bezeichnen sei. (eb)

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