Glurns - Der Goldschmied Konrad Laimer, Posthaus Schmuckwerkstatt in Naturns, hat mit seinem Team und in Zusammenarbeit mit Thomas Seywald, dem Nachlassvertreter der Familie von Paul Flora, die Edition Flora geschaffen. Es handelt sich um einzigartige Schmuckstücke, gewissermaßen um eine Doppelkunst, die im Tauferer Torturm, jetzt Floraturm, in Glurns zu sehen sind. Die Umbenennung des Turms sei eine Hommage an den großen Künstler und Ehrenbürger der Stadt, der in Glurns geboren worden ist und dort auch begraben liegt, so BM Luis Frank. „Die Edition Flora wird in kleinen, limitierten Auflagen handgefertigt. Eine besondere Gipstechnik in Kombination mit dem verlorenen Wachsguss erlaubt es, die Lebendigkeit und Feinheit der Zeichnungen Paul Floras in Schmuck zu transformieren. Die schwarze Färbung wird mittels einer Mischung aus Lärchenharz und Holzkohle erreicht“, so die Erklärung in der Begleitbroschüre zur Ausstellung. Diese wurde kürzlich in Anwesenheit zahlreicher Gäste mit einem Umtrunk eröffnet. (mds)
Schlanders - Zum Anlass der 30 jährigen Wiederkehr des Mauerfalls in Berlin am 9. November 1989 und zum 60 jährigen Jubiläum seiner philatelistischen Sammeltätigkeit zeigt Sebastian Felderer im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders eine Trilogie zum Thema DDR: - „BILDER AUS DER DDR“ mit 16 Rahmen;
- „Deutsche Einigung“ mit einem Rahmen
- „FREIGEMACHT“ mit 3 Rahmen und viele zusätzliche Dokumente zur DDR-Geschichte, sowie drei spezielle Videos zur Zeitgeschichte der DDR: - Rüber gemacht-Aufstieg und Niedergang Erich Honeckers
- Die ausgezeichnete Republik- Medaillen und Ehrungen in der DDR
- Fünf Wochen im Herbst-Der Fall der Berliner Mauer
Der Aussteller bietet kostenlose Führungen an. Durch diese Führungen wird die Ausstellung auch für den Laien leicht verständlich und problemlos zugänglich. Es sind Bilder, also vergrößerte Briefmarken auf Karten zu sehen, welche einen Eindruck der ehemaligen DDR vermitteln. Sicher interessant für Jung und Alt. Verschiedene Überraschungen warten auf die Besucher. Der Eintritt ist frei und es findet kein Verkauf statt. Eine freiwillige Spende dient zur Deckung der Kosten.
Sebastian Felderer ist seit 1987 in Schlanders bemüht, das Briefmarkensammeln zu fördern und es der Jugend nahezubringen. Der Erfolg hält sich in Grenzen, weil die Jugend derzeit ganz andere Prioritäten setzt und anderweitige Interessen verfolgt. Diese Ausstellung ist ein weiterer Schritt, um dieser Bemühung Nachdruck zu verleihen.
Ausstellungs-Termine:
Samstag, 23.11.2019 bis Sonntag 01.12.2019 im Foyer des Kulturhauses
Eröffnung Freitag, 22.11.2019 19 Uhr mit Musik von Stefano Pineto;
Abschluss Sonntag, 1.12.2019 18 Uhr mit Lena Savina auf der Geige;
Öffnungszeiten: täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr.
Taufers im Münstertal - Großer Andrang herrschte am Stand der Jäger, die neben traditionellen Speisen auch ein Murmeltier-Gulasch als kulinarische Besonderheit servierten. Lautstark priesen sie auch das Murmeltierfett, das so genannte „Wurmenta-Schmolz“ an. Diesem wird nachgesagt, dass es alle Glieder weich macht. Die BRD-Männer sorgten für schmackhaft gebratene „Köschtn“ und Frauen für hausgemachte Kuchen. Spontan griff Adrian Pinggera zu seiner Ziehharmonika. Kurzum, die Vereine und Verbände von Taufers sorgten bei lauem, sonnigem Wetter auch heuer wiederum für einen lebendigen und bunten Herbstmarkt. Dieser hatte lange Zeit ein tristes Dasein gefristet. Auf Anregung der Gemeinderätin Angelika Pircher wurde der Tauferer Markt dann vor einigen Jahren mit Unterstützung der Vereine wiederbelebt. Pircher zieht nach wie vor die Fäden, unterstützt vom Mitarbeiter im Gemeindeamt, Ralf Wallnöfer. Der Markt ist mittlerweile längst kein Geheimtipp mehr und hat sich zu einem geselligen Treffpunkt für Besucherinnen und Besucher aus dem Vinschgau und der nahen Schweiz gemausert. Und auch die Betreiber der Marktstände sind mit dem Umsatz zufrieden. (mds)
Heimatbühne Taufers - Es dauert nicht mehr lange, dann ist wieder Theaterzeit in Taufers.
Die Proben für die diesjährige Spielzeit der Heimatbühne haben bereits begonnen.
Im November bringen wir die Komödie in drei Akten „Meine Frau, die Wechseljahre und ich“ von Betti und Karl-Heinz Lind unter der Regie von Davide Brighenti auf die Bühne.
Rentner zu werden ist nicht so einfach, wie das manch einer glaubt. Erst recht nicht, wenn Mann eine Frau hat, die es einem noch dazu nicht leicht macht. Herr Knopf möchte sein baldiges Leben als Rentner genau planen und einige Vorzüge schon jetzt in Anspruch nehmen. Doch seine Frau Helga hat andere Vorstellungen von seinem Rentnerleben. Warum dann auch noch ein Polizeikommissar ins Spiel kommt und wie man auch über Umwegen die große Liebe finden kann, das sehen sie sich doch lieber selbst an…
Termine und Reservierungen sh. Theaterwind
Taufers i. M. - Am Sonntag, den 20. November 2019 wurde im Rahmen der Gründungsversammlung mit rund 30 anwesenden Bauernvertretern (darunter auch aus der Bauernjugend) die Ortsgruppe Taufers i. M. der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund aus der Taufe gehoben. Treibende Kraft war Theodor Spiess, der dann auch mit Stimmenmehrheit zum Vorsitzenden gewählt wurde. Im Ausschuss unterstützen ihn Anita Rufinatscha, Alois Hellrigl, Arnold Christandl und Rosina Tragust. Der Gründung waren lange Gespräche vorausgegangen, die Spiess bei unterschiedlichen Treffen, Versammlungen und bei Fahrten der Vereinigung geführt hatte, in erster Linie mit dem Vinschger Bezirksobmann Georg Stillebacher aus Prad. Dieser war dann auch bei der offiziellen Gründung anwesend, genauso wie Vertreter der Südtiroler BB-Seniorenvereinigung und der Gemeindeverwaltung mit BM Roselinde Gunsch Koch. Bei den ersten Sitzungen werden in Taufers demnächst die Weichen für die kommenden Tätigkeiten gestellt.
Die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund setzt sich für die Interessen und Anliegen der älteren Menschen im Lande, in erster Linie der Altbauern und Altbäuerinnen, ein. Die Seniorenvereinigung wurde offiziell im August 1988 gegründet. Im Aufbau gleicht die Seniorenvereinigung dem Südtiroler Bauernbund und den anderen bäuerlichen Organisationen. (mds)
Im Oktober startet Kolping International in ein Jubeljahr. Dann ist es 50 Jahre her, dass unser Verband mit der Gründung des „Sozial- und Entwicklungshilfe des Kolpingwerkes e.V.“ professionell in die Entwicklungszusammenarbeit eingestiegen ist. Darüber wurde in der letzten Ausgabe schon berichtet.
Heute wird in über 40 Ländern von Kolping nachhaltige Armutsbekämpfung geleistet. Immer noch zählt – wie damals vor 50 Jahren- berufliche Aus- und Weiterbildung weltweit zu den Arbeitsschwerpunkten. Als Beispiel kann immer noch die Großstadt Maraba´ in Brasilien, im Einzugsgebiet des Amazonas, gelten.
Die Region mit der größten Eisenerzmine ist ein magischer Anziehungspunkt für tausende Menschen auf der Suche nach einer besseren Zukunft. Doch ohne Ausbildung landen die meisten Neuankömmlinge rasch in den Favelas. Fachkräfte hingegen haben gute Chancen, eine Anstellung in einer der vielen ortsansässigen Firmen zu finden. Deshalb setzt Kolping Brasilien in Maraba´ weiterhin auf berufsbildende Kurse, ist sogar größter Anbieter vor Ort. Mehr als 70.000 junge Menschen wurden in den vergangenen 25 Jahren bei Kolping in Maraba ausgebildet.
Einer davon ist Welhygton Lima Pereira. Dank einer Ausbildung hat er heute einen fixen Job mit gutem Gehalt und meint:“ Für mich hat die Ausbildung alles verändert. Früher hatte ich keine Hoffnung, denn meine Familie war sehr arm. Mit meinem Gehalt kann ich nun meine große Familie unterstützen, sodass wir genug zum Leben haben.“
Mehr über diesen beispielhaften Jugendlichen in der nächsten Ausgabe.
Otto von Dellemann
Tanzmeditation im Spätherbst mit Anna Stimpfl im Kloster Marienberg am Freitag, 29.11.2019 - 9.30 - 17.30 Uhr: Die Ernte ist eingebracht, die Fülle wartet. Es gilt nun den Dank in Freude und Lebendigkeit auszudrücken. Wir begeben uns auf einen Übungsweg, der uns das Getragensein bewusst erspüren lässt. Die Herbsttage in ihrer Helligkeit sind noch in uns. Wir ertasten schrittweise den Halt und die Verwurzelung in Gott, unserem Urgrund. Anmeldeschluss: 15.11.2019.
Informationen und Anmeldung: 0473 843980 - info@marienberg.it
Wenn der Postmann zweimal klingelt: Nach 35-einhalb Jahren geht die Ära vom
Poster Rudi - Rudolf Schuster - im Juni dieses Jahres zu Ende.
von Christine Weithaler
Rudolf Schuster wurde am 4. März.1961 in Prags/Pustertal als Jüngster von drei Geschwistern geboren. Er besuchte die Volks- und Mittelschule in Toblach. Bei der Besichtigung einer Kupferdrahtfabrik fand Rudi Interesse an diesem Handwerk und begann beim Familienbetrieb der Firma Lanz in Toblach die dreijährige Ausbildung zum Bauschlosser. Die Firma stellte schmiedeeiserne Türen und Fenster her. Zu dieser Zeit war der Minigolf-Sport in Oberitalien im Kommen und so lieferte die Firma Lanz die dazugehörigen Bahnen. Damals wurde er „Glanderheber Rudi“ genannt. 1980/81 leistete Rudi den Militärdienst in Meran und Innichen. Danach fand er als Schlossergeselle bei der Firma des Wieland Willi in Welsberg Arbeit. Im November 1981 hatte Rudi einen schweren Autounfall. Der Unfall passierte an einem Samstag. Am Montag darauf musste er sich um die Unfallmeldung kümmern und am Dienstag hatte er die Zweisprachigkeitsprüfung in Bozen. Als er am Mittwochmorgen in das Büro der Firma Wieland gerufen wurde, lag die fristlose Kündigung wegen unentschuldigter Abwesenheit auf dem Tisch. Daraufhin arbeitete Rudi zwei Winter- und Sommersaisonen als Hausmeister in einem renommierten Hotel in Corvara. 1983 suchte man einen Briefträger für Prags. Damals trat er in die Pedale eines Dreirades, um die Post vom Bahnhof abzuholen, sortierte die Post, trug sie aus und brachte die gesammelten Briefe und Pakete wiederum zum Bahnhof. Dies war nur eine Anstellung auf Zeit. Rudi arbeitete danach vier Monate als Nachtportier in einem Hotel in Sterzing und in Außerprags sechs Monate als Holzarbeiter. Dort verdiente er gut, aber er verprasste - Rudi lacht - das ganze Geld. Rudi suchte auf Drängen des Postmeisters in Prags um eine Festanstellung als Briefträger an. Im November 1983 erhielt er den Bescheid, dass in Schlanders eine Stelle frei war. Rudi nahm den Posten an und fuhr am 16. Jänner 1984 das erste Mal durch Schlanders. Am Anfang pendelte Rudi noch alle zwei Wochen nach Hause ins Pustertal. Dies wurde ihm aber zu viel und er holte mit einem Bekannten sein Bett von Zuhause ab und brachte es nach Kortsch, wo er dann acht Jahre lang wohnte. In dieser Zeit war er für vier Jahre beim Kirchenchor Kortsch und Martell. Seit 1992 wohnt er in einer kleinen Wohnung der Familie Gufler in Schlanders. Rudi verrichtet dort kleinere Arbeiten als Hausmeister, was von den Bewohnern sehr geschätzt wird. Auch die Schlanderser schätzen den „Posterrudi“, wie er liebevoll von allen genannt wird. Er war als sogenannter Springer in Martell, Staben, Naturns, Schnals Marling und Eyrs unterwegs, bevor er die fixe Zone in Schlanders erhielt. Er trug die Post im Zerminiger Viertel, Feldweg, Holzbrugg, Sonn- und Nördersberg aus. Damals noch mit seinem Privatauto. Dreimal die Woche musste er mit der Post hoch in die Bergfraktionen fahren, wobei er auf dem einen oder anderen Hof am Sonnenberg ein Mittagessen erhielt.
Vieles kann Rudi vom Posterleben erzählen: von vermeintlichen Liebesbriefen, die nach Parfum rochen, von einem Hundebiss, von verlockenden Augenaufschlägen der Hausdamen. „Aber das fällt ja alles unter das Postgeheimnis“, schmunzelt er. Rudi sah viele BriefträgerInnen kommen und Gehen, viele langjährige Postkollegen, einige leben nicht mehr. Vieles hat sich in der Postzustellung verändert, auch sein Zustellungsbereich. Er machte Umzüge des Postbüros mit, zuerst von der Schönherrstraße in die Andreas-Hofer-Straße in Schlanders und schließlich nach Latsch. Dort wurde im Dezember 2017 die Verteilung der Postzustellung von Staben, Latsch und Schlanders zusammengeschlossen. Dort wurde er positiv überrascht von der guten Zusammenarbeit der 28 BriefträgerInnen. Rudi arbeitet seit Oktober 2016 aus gesundheitlichen Gründen intern im Postamt. Seine Vorgesetzten verhalfen ihm zur vorzeitigen Pension und so ging seine Ära nach 33 Jahren mit 1. Juni dieses Jahres zu Ende. Seine Vorgesetzten halfen ihm auch, dass er im vergangenen Dezember früh genug zu seiner sterbenden Mutter nach Prags kam. Seinen Vater hat Rudi schon 1994 verloren. Rudi konnte sich würdig von seiner Mutter verabschieden und ist sehr dankbar dafür. Dankbar ist er seinen Vorgesetzten, seinen Arbeitskollegen und den Schlandersern, die ihn von Anfang an gut aufnahmen. Er wird seinen Ruhestand mit kleineren Arbeiten in Schlanders verbingen, denn nichts tun, kann der „Posterrudi“ nicht so gut. Drum wird „Rudi Postino col motorino“ weiter seine Runden drehen. Alles Gute dir, Rudi.
Theaterverein Schlanders - Man nehme: Zwei Männer (fast) nackt. Ein Sofa. Eine Ehefrau mit vielen Fragen. Die Männer ohne passende Antworten. Was ist passiert? Wer ist Schuld daran? Und wer ist Dominik? Antworten auf diese Fragen gibt das Theaterstück, das der Theaterverein Schlanders heuer auf die Bühne bringt. Und eines sei vorneweg genommen: Lachtränen sind garantiert. Denn die Komödie von Sebastien Thiery ist ein einziges, wunderbares und vor allem temporeiches Verwirr- und Verwechslungsspiel. Für Turbulenzen ist gesorgt... und die gab es auch beim Theaterverein selbst. Denn eigentlich hatte man ein ganz anderes Stück ausgewählt gehabt und steckte auch schon mitten in den Proben. Unklarheiten bei den Aufführungsrechten zwangen aber davon Abstand zu nehmen. Das nur am Rande erwähnt. Auf der Bühne stehen vier: Susanne Resch Villardo, Newcomerin Birgit Pedross, Stefano Tarquini und Ivan Runggatscher. Daniel Clemente führt erstmals Regie. Clemente hat seinen Diplomabschluss in Schauspiel gemacht und hatte heuer Auftritte bei den Freilichtspielen in Dorf Tirol und im Meraner Altstadttheater. Außerdem war er mit einem Kabarett on tour in Südtirol und in Österreich.
Premiere: 14. November um 20 Uhr
Weitere Aufführungen am: 16. November um 20 Uhr , 17. November
um 17 Uhr und 19. November um 20 Uhr. Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Reservierungen unter: 371 3344 891 ab 17 Uhr, per Whats App durchgehend.
Aus dem Gerichtssaal - Nach der gescheiterten Invasion Kubas von 1963 in der Schweinebucht und den anschließenden innenpolitischen und auch internationalen Turbulenzen meinte der damalige amerikanische Präsident John F. Kennedy: “Der Sieg hat viele Väter, die Niederlage ist eine Waise“. Ich weiß nicht, in welcher Stimmung sich der Malser Bürgermeister Ulrich Veith nach der jüngsten Entscheidung des Bozner Verwaltungsgerichts befindet. Aber bei den vielen aufmunternden Reaktionen dürfte er sich kaum als Waisenknabe fühlen. Dabei hat er mit seiner durch eine Volksbefragung „abgesegneten“ Pestizidverordnung buchstäblich in ein juristisches „Wespennest“ gestochert. Denn die ganze mit der Zulassung von sog. Pflanzenschutzmitteln verbundene Materie ist mittlerweile zu einem auch für Juristen schwer zugänglichen Minenfeld geworden. Es überlagert sich nämlich Europa- mit nationalstaatlichem Recht, in unserem Falle auch noch mit Landesgesetzgebung! Dass die Gemeinde mit dem von ihr beschrittenen sog. „Malser Weg“ ausgetretene Pfade verlassen und nicht nur juristisches Neuland betreten würde, war den Beteiligten von Anfang an klar. Aber dass er so „steinig“ werden würde, war nicht voraussehbar. Konnten die Malser sich dabei doch auf den im benachbarten Trentino ausjudizierten Präzedenzfall der Gemeinde Malosco berufen, deren Pestizid-Verordnung vor Gericht „gehalten“ hatte. Das Bozner Verwaltungsgericht sah es jedoch anders: der Gemeinde mangele es in Punkto Regelung der Ausbringung von Pestiziden an Zuständigkeit. Diese liege ausschließlich bei den nationalen bzw. europäischen Zulassungsstellen. Also alles klaro und für die Katz? Meiner Meinung nach nicht! Es bestätigt zwar zunächst die nicht nur in Juristenkreisen verbreitete Meinung, wonach wir uns vor Gericht und auf hoher See allein in Gottes Hand befänden. Aber die von Mals angestoßene Entwicklung entfaltet inzwischen eine Eigendynamik, die längst über das rein Juristische hinausgeht und auch nicht mehr über die Gerichte gelöst werden kann. Überfällig schiene mir in diesem Falle zunächst ein Schulterschluss zwischen den Malser Touristikern und den dortigen konventionell wirtschaftenden Bauern. Als Selbstverständlichkeit müsste man es eigentlich ansehen, dass die Malser Gastbetriebe nur die vor ihrer Haustür natürlich produzierten Lebensmittel verwenden! Oder müssen sie daran erst von ihren Gästen erinnert oder dazu gar gezwungen werden? Die nächste Frage richtet sich allgemein an die heimische Fremdenverkehrswirtschaft: Wie lange wollt ihr noch zuschauen, wie unsere Kulturlandschaft unter Hagelnetzen und Betonsäulen verschwindet? Und zum Schluss noch eine Frage, diese direkt an die Adresse des Landesrates Schuler: wie oft hat er sich früher in seiner Eigenschaft als Präsident des Gemeindenverbandes gegenüber dem allmächtigen Durnwalder auf die Gemeindeautonomie berufen? Und wie hält er es damit jetzt im Umgang mit den Malsern? Es wäre an der Zeit, diese ihren Weg in Richtung echter Bioregion gehen zu lassen anstatt ihnen ständig Steine zwischen den Beinen anzuhäufen!
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it