von Albrecht Plangger - Alles dreht sich zur Zeit um die Hilfen aus Europa – MES (30 Milliarden €uro zinslose Hilfsgelder zur Potenzierung der Sanität) oder Recovery Fund (209 Milliarden €uro für den Wiederaufbau nach der Covid-19 Krise). Die 5 Sterne-Bewegung und der PD, aber vor allem die Renzi-Partei „Italia Viva“ sind gegensätzlicher Meinung und bekämpfen sich mit allen Mitteln. „Italia Viva“ will die MES Gelder nutzen. Die 5-Sterne-Bewegung nicht. Also „erpresst“ die Renzi Partei die eigene Mehrheit beim Verfassungsgesetz für die Senkung des Wahlalters auch im Senat auf 18 Jahre. Es braucht die absolute Mehrheit und somit geht ohne „Italia Viva“ nichts. Statt diese durchaus sinnvolle Verfassungsreform in der Abgeordnetenkammer in zweiter Lesung zu beschließen, wurden wir kurzfristig nach Hause geschickt. Auf der anderen Seite hat die Regierung bei der Genehmigung für eine neue Verschuldung, die es braucht um ein „gescheidtes“ Haushaltsgesetz auf die Wege zu bringen, wieder „Rückgrat“ bewiesen. 316 Stimmen hat es für die erforderliche Mehrheit gebraucht. 324 Abgeordnete haben dafür gestimmt. Die Diskussion um den Haushalt für 2021 kann somit starten. Kontroverse Diskussionen wird es in den nächsten Wochen auch zum neuesten „Anti-Homophobie Gesetz“ geben. Die katholische Kirche hat sich gegen das Anti-Diskriminierungsgesetz für Homosexuelle ausgesprochen. Die bestehende Rechtslage gewährt hinreichenden Schutz vor Gewalt oder Verfolgung, erklärte die Bischofskonferenz. Aber um die Sache selbst geht es ja nicht. Es geht um ca. 36 Geheimabstimmungen. Diese geben nun den „Heckenschützen“ aus allen Lagern die Gelegenheit, die Regierung in Krise zu bringen oder zumindest wieder einmal in Minderheit zu versetzen. Auch die Autobahnkonzession steht wieder in vollem Rampenlicht. Entweder/oder 30 Jahre Verlängerung, oder Neuausschreibung mit unsicherem Ausgang. Wenn sich Bozen und Trient bzw. die zwei Landeshauptleute nicht auf eine gemeinsame Vorgangsweise einigen, dann sehe ich schwarz und die Schuld liegt dann bei uns in der Region und nicht in Rom (wie meistens).
pr-info Wörnhart
Eine ruhige Hand braucht es, viel Gespür und Fachwissen und vor allem: Präzision und Verantwortung. Genau in diesem spannenden Aufgabenfeld bewegt sich der Meisterbetrieb Wörnhart. Der Malerbetrieb besteht aus einem jungen eingespielten Team, dessen oberstes Ziel die Zufriedenheit anspruchsvoller Kunden ist. Von der klassischen Malerei hat sich der Schwerpunkt hin zur Denkmalpflege und zur Sanierung von Altbauten verlagert. Dieser Leidenschaft für die Erhaltung und Pflege von denkmalgeschützten Gebäuden widmet man sich mit viel Liebe zum Detail, Fleiß und Engagement. Zuhause im traditionellen Handwerk, verwendet man nachhaltige, natürliche Produkte und Farben mit möglichst hohem Reinheitsgrad wie Kalkputze und Kalkanstriche sowie reine Leinölprodukte zur Behandlung von Holz und Metall. Eine Herzensangelegenheit ist die Tätigkeit geworden, gewachsen aus einem starken Wertigkeitsgefühl und großem Respekt vor dem Denkmal.
WÖRNHART- Algund - 338 123 38 77
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Erbost verlässt in Latsch die bisherige VizeBürgermeisterin Sonja Platzer die Arena der Politik. Weil sie nicht für den Gemeindeausschuss berücksichtigt wird. Enttäuscht treten in Naturns Margot Tschager von der Liste „Zukunft Naturns“ und Werner Albrecht von seiner Liste „Für Naturns“ ihr Mandat als gewählte Gemeinderäte nicht an. Spitzfindig tritt der gut gewählte Gemeinderat Oswald Kofler von der Liste „Für Schlanders“ sein Mandat als Gemeinderat nicht an, die erste Nichtgewählte verzichtet, so dass ein Italiener nachrückt und damit die gesetzlich vorgeschriebene Möglichkeit schafft, dass ein Italiener in den Gemeindeausschuss berufen werden muss. Ebenso berechnend macht es die Süd-Tiroler Freiheit in der Gemeinde Stilfs. Auch dort verzichtet Andreas Eller auf sein Gemeinderatsmandat und Patrick Ratt auf ein Nachrücken, so dass mit Lisa Canestrin die 5. Frau in den Gemeinderat einziehen wird und damit aufgrund der Frauenquote zwei Frauen im Gemeindeausschuss erzwingt. Das sind nur die offenkundigsten Kopfsprünge, die gewählte Gemeinderäte nach den Wahlen vollziehen. Einmal aus Enttäuschung, einmal aus taktischen Gründen.
Offensichtlich hat der Wähler in der Demokratie nicht immer Recht. Offensichtlich wird nachträglich der Wählerwille derart manipuliert - wenn auch im Einzelfall aus nachvollziehbaren Gründen - dass der Eindruck eines „Spieles mit der Demokratie“ entsteht. Das kann’s nicht sein.
Val Müstair - Mit Gabriella Binkert Becchetti erobert erstmals in der Geschichte das Val Müstair eine Frau das Amt der Gemeindepräsidentin. Für die nächsten vier Jahre wird Binkert Becchetti die Gemeinde Val Müstair präsidieren. Während ihre Kandidatur noch 2012 und 2016 gescheitert ist, hat es diesmal geklappt. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Val Müstair wählten Binkert am 25. September mit 434 Stimmen, dies bei einem absoluten Mehr von 433 Stimmen – ein sehr knappes Ergebnis also. Binkert Becchetti ist Präsidentin des Gewerbe- und Gastroverbands Münstertal/Val Müstair sowie Mitglied des Genossenschaftsrates der Migros Ostschweiz. Mit der Unternehmerin vollzieht sich auch ein Wechsel an der Spitze der Gemeinde Val Müstair - von der Landwirtschaft hin zur Wirtschaft. Der amtierende Gemeindepräsident, der Biobauer Rico Lamprecht, erhielt 391 Stimmen, 39 Stimmen gingen an Einzelne. Lamprecht akzeptiert seine Abwahl mit Bedauern. (r/eb)
Stilfs - Der neu gewählte BM der Gemeinde Stilfs Franz Heinisch steht unfreiwillig einer Frauenriege im Gemeinderat gegenüber. Der Frauenanteil hat unmittelbare Konsequenzen für die Zusammenstellung des Gemeindeausschusses. Denn Heinisch wird zwei Frauen in den Ausschuss berufen müssen. Für den erhöhten Frauenanteil zeichnet die Süd-Tiroler Freiheit verantwortlich. Unter der Regie von Simone Platzer (Bild), mit 259 Stimmen gut gewählte BM-Kandidatin der Süd-Tiroler Freiheit, tritt Andreas Eller sein Mandat nicht an, Patrick Ratt verzichtet auf ein Nachrücken, so dass mit Lisa Canestrin die 5. Frau in den Gemeinderat von Stilfs einziehen wird. So ist Heinisch gezwungen, eine zweite Frau in den Ausschuss zu nehmen. Manuela Angerer aus Trafoi ist gesetzt. Mit Maria Herzl stünde eine zweite SVP-Frau zur Verfügung, allerdings hat Herzl nur 81 Vorzugsstimmen aufzuweisen. Simone Platzer hat unmissverständöioch deponiert, dass sie für den Ausschuss bereit stehe. In der SVP ist man unschlüssig. Der neue BM Franz Heinisch sagt, dass die drei SVP-Ortsobmänner gemeinsam mit den neuen SVP-Gemeinderäten am gestrigen Mittwoch (nach Redaktionsschluss) die Marschrichtung beschließen werden. (eb)
Richtigstellung - Zuviel Ehre gegeben und zuviel Ehre genommen haben wir dem Schnalser Bürgermeister Karl Josef Rainer.
Nicht 799 Stimmen hatte Rainer bei der Wahl 2015, sondern 363. Alle Stimmen, auch jene der beiden Mitkonkurrenten um das Bürgermeisteramt haben wir fälschlicherweise einfach Rainer zugeschrieben.
Bei der jüngsten Wahl gab es für den neuen und alten Bürgermeister 492 Stimmen. Somit ist Rainer kein „halbierter Karl“, sondern hat politisch zugelegt. Wir entschuldigen uns höflichst bei Karl Josef Rainer und bitten um Nachsehen! (ap)
Val Müstair/Chur/Vinschgau - Eine Messkampagne des Amts für Natur und Umwelt bringt Klarheit: Pflanzenschutzmittel aus dem Südtirol werden tatsächlich über die Grenze bis nach Valchava hineingetragen. Allerdings nehmen talaufwärts sowohl die Zahl der nachweisbaren Pflanzenschutzmittel als auch die Mengen rasch ab, sodass nicht von schädlichen Auswirkungen ausgegangen werden muss.
Die Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Biosfera Val Müstair ergaben, dass Pflanzenschutzmittel, welche beim Obstanbau im Vinschgau eingesetzt werden, durch den Wind bis nach Valchava getragen werden. Dabei nimmt die Belastung mit zunehmender Distanz zum Vinschgau deutlich ab. Die Gesamtbelastung der 2019 gemessenen Pflanzenschutzmittel war im Bereich der Landesgrenze zehnmal, in Müstair 30 Mal und in Valchava 100 Mal kleiner als die im Vorjahr gemessene Gesamtbelastung in Kortsch im Vinschgau. Bei einigen im Ackerbau verwendeten Pflanzenschutzmitteln zeigte sich aber auch, dass Pflanzenschutzmittel nicht ausschliesslich der Verfrachtung über die Luft zugeschrieben werden können, sondern dass sie - wenn auch in geringeren Mengen - auch lokal im Münstertal eingesetzt werden.
Bei den im Münstertal gemessenen Konzentrationen von Pflanzenschutzmitteln ist die Wahrscheinlichkeit schädlicher Effekte gering. Hinsichtlich der menschlichen Gesundheit geben die Messungen somit keinen Anlass zur Sorge. Da Pflanzenschutzmittel weiträumig verfrachtet werden und bestimmte Wirkstoffe, beispielsweise auf Wasserlebewesen, auch in sehr geringen Dosen schädlich sind, besteht bei der Freisetzung von Pflanzenschutzmitteln dennoch ein grosser Handlungsbedarf.
(Mitteilung Amt für Natur und Umwelt, Graubünden)
Latsch/Morter - Mauro Dalla Barba soll gut starten. Animositäten und politische Feindschaften vor allem in der Fraktion Morter werden dafür im Vorfeld aus dem Weg geräumt. Opfer des Aufräumens ist die bisherige VizeBM Sonja Platzer.
von Erwin Bernhart
Um eine „Fehlzündung“ wie vor 6 Jahren zu vermeiden (damals hat BM Helmut Fischer mit seinem Ausschussvorschlag in der ersten Ratssitzung keine Mehrheit erhalten), hat der um die gewählten Ratsmitglieder erweiterte SVP-Koordinierungsausschuss die „defekten Zündkerzen“ im Vorfeld ausgetauscht. Der Vorschlag für den Gemeindeausschuss, den der frisch gewählte BM Mauro Dalla Barba vorgelegt hat, fand nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit, nicht einmal die absolute Mehrheit. Es ist dabei ausschließlich um eine Personalie gegangen: Sonja Platzer. Denn jede Fraktion ist berechtigt, eine Vertretung für den Ausschuss zu nominieren. Normalerweise ist diese Vertretung jene Person, die in der jeweiligen Fraktion am Besten abgeschnitten hat. Für Tarsch war dies mit dem sensationellen Ergebnis (auch in allen anderen Fraktionen) von Gerda Gunsch gegeben, für Goldrain war dies Irmgard Gamper, für Latsch Newcomer Manuel Platzgummer. Dann blieb noch ein Platz frei. Den wollte Dalla Barba mit der bisherigen VizeBM Sonja Platzer belegen - auch mit leichter Rückendeckung der SVP-Ortsgruppe Latsch, die damit auf einen zweiten Sitz im Ausschuss verzichtet hätte. Dalla Barba ging mit diesem Vorschlag allerdings baden - keine Mehrheit in der Koordinierung. Platzer hatte bei den Wahlen insgesamt gut abgeschnitten und hinter Gerda Gunsch am zweitmeisten Stimmen (526) erhalten. Allerdings werden in Latsch traditionell die Stimmen aufgebröselt - und zwar nach Fraktionen. Und da ist Platzer in ihrer Heimatfraktion an 4. Stelle gelandet und in der Fraktion Latsch ist Platzer ebenfalls 4. Gewählte. Der Disput in der SVP-Koordinierung dürfte kurz und schmerzlos gewesen sein. Dalla Barba musste einen zweiten Vorschlag auf den Tisch legen: Anstelle von Platzer kommt die Latscherin Maria Kuppelwieser für den Ausschuss in Frage. Dieser Vorschlag fand die erforderliche Mehrheit. So wird Dalla Barba am heutigen Donnerstag (08.10.) dem Gemeinderat den nachjustierten Vorschlag präsentieren, mit einer sicheren SVP-Mehrheit im Rücken.
Sonja Platzer indes ist mehr als sauer: „Ein derartiges politisches Verhalten der Parteigremien in Latsch ist für mich inakzeptabel, weil der Wählerwille nicht respektiert wird.“ Platzer hat mit heißgestricktem Schreiben „mit sofortiger Wirkung alle politischen Ämter“ niedergelegt und sogar die Parteimitgliedschaft gekündigt.Wählerwille sieht anders aus.
Schlanders - Der Vinschgerwind hatte es in seiner Wahlanalyse vorweg genommen: Dunja Tassiello von der Liste Zukunft Schlanders-futuro Silandro wird Referentin per Wahlgesetz. Zwei Deutsche (Oswald Kofler und Michaela Theiner) haben einem Italiener Platz gemacht und haben ihren Rücktritt bereits schriftlich deponiert. Der „trucco“ ist perfekt, denn mit zwei Italienern im Gemeinderat, steht der italienischen Sprachgruppe laut Regionalgesetz ein Referentenposten zu. Damit ist Tassiello eine von vier Frauen im sechsköpfigen Ausschuss.
Denn: Dieter Pinggera (Bild) will den Ausschuss aufstocken. Scheinbar findet sich im neuen Ausschuss niemand, der die Lücke des ehemaligen Vize-Bürgermeisters Reinhard Schwalt und der Mammutagenda Öffentliche Arbeiten zu schließen vermag- Bürgermeister inkulisve. Der neue Vize heißt jedenfalls Manuel Trojer, die Kortscherin Maria Pilser, die neu gewählte Christine Kaaser und die bereits im Ausschuss vertretene Monika Habicher sorgen zusammen mit Tassiello für eine Frauen-Mehrheit im Schlanderser Ausschuss. (ap)
Der aus dem Vinschgau stammende Karikaturist Peppi Tischler hat uns persönlich seine Karikatur zu den Malser Gemeinderatswahlen zu kommen lassen. Seit seiner Wahl regiert der neue Malser BM Josef Thurner in Mals ungeniert: „In Ausübung der Befugnisse des Gemeindeausschusses“ hat Thurner allein am 30. September 13 Beschlüsse gefasst, darunter „Maßnahmen zur Lärmreduzierung am Punibach“.