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Dienstag, 11 Juli 2023 16:00

Matura geschafft

Schlanders/Vinschgau. Insgesamt 105 MaturantInnen des Oberschulzentrums Schlanders nahmen am vergangenen 5. Juli bei einem Festakt im Kulturhaus Schlanders ihr Diplom entgegen. Alle haben die Matura geschafft, elf davon mit der Höchstpunktezahl 100. Festredner heuer: Landtagsabgeordneter Alex Ploner.

von Angelika Ploner

Vorab: Alle 105 Schülerinnen und Schüler des Oberschulzentrums Schlanders, die zur Matura zugelassen worden waren, haben die Matura bestanden. Elf davon haben diese mit 100 Punkten, eine Schülerin mit Auszeichnung absolviert. „Drei Schüler mit 100 Punkten kommen aus der TFO, wo 15 zur Matura angetreten sind“, erklärte Verena Rinner, die Direktorin beim Festakt im Kulturhaus Schlanders am vergangenen 5. Juli. Bevor die Maturantinnen und Maturanten die Diplome entgegen nahmen, gab es viel Applaus für die Schülerrede von Emma Stricker. „Unsere Bergtour begann vor 5 Jahren. Hochmotiviert. Die Bergführer reichten uns nach und nach Klettergurt und Helm.“ Schlüsselstellen galt es zu überwinden, die Relativitätstheorie war eine davon. Einige waren auf den Gipfeltouren schnell unterwegs, andere haben „uns mit ausreichend Proviant versorgt.“ Als Klassengemeinschaft sei man eine Seilschaft. „Am Ende können wir sagen: Es hat jeden gebraucht, um anzukommen. Einige bleiben nun auf dem Gipfel, andere suchen sich eine neue Tour.“ Der heurige Festredner Alex Ploner gab den Abgängerinnen und Abgängern einiges mit auf den Weg: „Lasst zu, dass euch Menschen begegnen. Habt den Mut das eigene Leben zu leben. Überlegt genau für was und für wen ihr euch Zeit nehmt. Mehr Gefühle zeigen. Mit Freunden in Kontakt bleiben. Glücklich sein und sich selbst in den Mittelpunkt stellen.“ Denn: „Ihr seid etwas wert.“ Von den Absolventen der WFO herzlich verabschiedet wurde Stephan Dietl (im Bild oben links), der im Herbst in Pension geht.

Montag, 10 Juli 2023 14:15

Investitionen in Infrastrukturen

Bozen/Vinschgau - Das umfangreiche Südtiroler Tiefbau-Programm wird von vielen lokalen Unternehmen begrüßt. Die öffentliche Hand ist wichtiger Auftraggeber für die Tiefbauunternehmen im Land. Wichtig sind Baustellen verschiedener Größenordnungen, um so vielen Betrieben wie möglich, die Teilnahme an Ausschreibungen zu gestatten.
Die Tiefbauunternehmer/innen im lvh zeigen sich erfreut über die geplanten Tiefbauprojekte im Land. Insgesamt 28 Bauvorhaben im Gesamtwert von rund 79,7 Millionen Euro sind vorgesehen. Diese werden in allen Teilen des Landes durchgeführt und tragen maßgeblich zur Stärkung der Südtiroler Wirtschaft bei. Gerade im Tiefbau sei die öffentliche Hand ein wichtiger Auftraggeber für zahlreiche Unternehmen im Land.
Michael Hofer, Obmann der Tiefbauunternehmer/innen im lvh, betont die Bedeutung dieses Programms für die Existenz vieler Unternehmen: „Die Genehmigung dieses umfassenden Tiefbauprogramms gibt uns als Unternehmerinnen und -unternehmern die benötigte Planungssicherheit. Zudem werden durch die Umsetzung dieser Bauprojekte nicht nur die öffentlichen Infrastrukturen verbessert, sondern es entstehen auch Arbeitsplätze und daraus resultiert eine positive Wirkung auf die gesamte Wirtschaft.“
Hofer hebt ebenfalls die Bedeutung der Ausgeglichenheit bei der Größenordnung der Baustellen hervor: „Es ist wichtig, dass es Ausschreibungen unterschiedlicher Größenordnung gibt, um eine faire Teilnahme aller interessierten Unternehmen an den öffentlichen Ausschreibungen zu ermöglichen. Dies fördert den Wettbewerb und bietet allen Unternehmen die Möglichkeit, ihr Fachwissen und ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Gleichzeitig wird eine vielfältige und qualitativ hochwertige Tiefbaubranche gefördert.“

24 Jahre Kleinkunstfestival in Naturns

01.08.2023 - 18.08.2023

 

Beste Unterhaltung für Alt und Jung zum 24. Mal beim Kleinkunstfestival „Naturns lacht!“:  Vom 1. bis zum 18. August warten Comedy, Kabarett, Magie und Musik auf die Zuschauer. Die Aufführungen für Kinder finden jeweils am Mittwoch um 17.30 Uhr statt, jene für Erwachsene dienstags und freitags um 21.00 Uhr. Veranstaltungsort ist die Freilichtbühne Naturns neben dem Bürger- und Rathaus. Bei Regen werden die Aufführungen ins Bürger- und Rathaus verlegt.

„o solo io“ tönt es zum Auftakt des Festivals am Dienstag, den 1. August. Der Schweizer Loop-Chor-Virtuose und Beat-Box-Poet Martin O. unterhält das Publikum mit viel Humor, Charme und Esprit. Am Freitag darauf startet Walter Kammerhofer einen Angriff auf die Lachmuskeln. Die Highlights aus seinen gesammelten Werken, die besten Witze aus „Echt Guat“, die lustigsten Szenen aus unzähligen ORF-Sommerkabaretts und jede Menge Anderes gehören zu seinem Best-of.

Liebhaber des Improtheaters aufgepasst: In der zweiten Woche des Festivals bestimmen Kreativität und improvisierte Schauspielkunst den Abend. Das Improtheater Carambolage steigt gegen die Theatergruppe Bühnenpolka aus München in den Ring - „Schwamm drüber und Rosen runter“! Mit „Ich“ steht am Freitag der Künstler Lars Reichow auf der Bühne. Dem deutschen Kabarettisten gelingt damit „ein kabarettistischer Vergnügungskurs für den Umgang mit Selbstgefälligkeit und Selbstverliebtheit unter den Menschen“.

Die letzte Runde bestreiten Murzarella, die Bauchrednerin, und Topas, der Zauberkünstler. Während Murzarellas Puppen wortgewaltige Dialoge führen und singen, bietet Topas Magie und Comedy vom Feinsten. Er gehört zu den besten Magiern der Welt und be- und verzaubert mit seinem Programm „Magic & Comedy“.

Die Kinder dürfen sich auf drei Termine mit vertrauten Gesichtern freuen: Am Mittwoch, den 2. August geht es um „Kraut und Ruibn. Das beliebte Clown-Paar Herbert & Mimi zeigt alte und neue Clownnummern für kleine Gäste. Weiter geht`s eine Woche später mit Achim Sonntag. Als Clown Joaquino Payaso zieht er die Kinder mit Musik, Zauberei und Jonglierkunst in seinen Bann. Musikalisch und lustig wird‘s auch bei der letzten Vorstellung am 16. August: Die Tiroler Musiker RatzFatz spielen auf. Sie verbinden Clownerie mit Wortwitz und handgemachter Musik, natürlich zum Mitmachen. 

 

Informationen und Kartenreservierung unter  www.naturnslacht.com oder www.naturnslacht.com/de/ticket-reservierung/

Telefonische Reservierung unter 334 7027027, Mo – Fr 9.00 Uhr – 12.00 Uhr und 15.00 Uhr –19.00 Uhr

Bei der kürzlich stattgefunden Klausurtagung des Südtiroler Wirtschaftsrings mit dem Landeshauptmann und Wirtschaftslandesrat Arnold Schuler war man sich einig, dass nach der Logik der drei Säulen der Nachhaltigkeit - Soziales, Umwelt und Wirtschaft - nach dem Landessozialplan und dem Klimaplan umgehend mit der Erarbeitung eines Landeswirtschaftsplans begonnen werden soll. Für einzelne Sektoren gibt es diese bereits, zum Beispiel das Landestourismusentwicklungskonzept 2030.

 

Die Stimmung unter den Wirtschaftsverbänden war nach der Klausurtagung mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und Wirtschaftslandesrat Arnold Schuler ausgesprochen gut. Grund dafür war vor allem die Aussage des Landeshauptmanns Arno Kompatscher, dass es nach der Logik der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes neben einem Landessozialplan und einem Klimaplan auch einen Landeswirtschaftsplan braucht. Die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes „Everyday for Future“ basiert auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt und Wirtschaft - und gilt als Grundsatzdokument, an dem sich die Landesregierung in Sachen Nachhaltigkeit orientiert. In der Ebene darunter gibt es für den Bereich Soziales bereits den Landessozialplan und für den Bereich Umwelt den Klimaplan 2040, dessen zweiter Teil in Kürze von der Landesregierung beschlossen werden soll. Was bisher jedoch fehlt, ist ein zusammenfassendes Wirtschaftsstrategie-Dokument für die dritte Säule der Nachhaltigkeit, der Wirtschaft. Daher begrüßten es die Vertreter des Südtiroler Wirtschaftsrings sehr, als der Landeshauptmann bei einer kürzlich stattgefundenen Klausurtagung des SWR ankündigte, dass es in dieser Logik der drei Dimensionen der Nachhaltigkeit auch einen Rahmenplan für die strategische wirtschaftliche Entwicklung Südtirols, auch in Hinblick auf eine Entwicklung in Richtung einer Kreislaufwirtschaft braucht, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Südtirol auch in Zukunft zu sichern. Diese Pläne müssen laufend miteinander abgestimmt werden und dürfen nicht so ausgerichtet sein, dass sich die jeweiligen Zielsetzungen gegenseitig signifikant stören. Allerdings dürften sie unterschiedliche Zielrichtungen haben, so der Landeshauptmann.

Federico Giudiceandrea, Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings, betonte, dass dies ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sei, denn man müsse auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft die Menschen und somit auch die Wirtschaft mitnehmen.  Nur durch sozial verträgliche und wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen lasse sich die Transformation in eine nachhaltige Gesellschaft vollziehen, so der Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings.

 

Die großen Beutegreifer, deren Management und die entsprechende Prävention standen in den vergangenen zwei Tagen in Rovereto und in Lessinia im Mittelpunkt eines euregionalen Treffens.

Für das Management der Großraubtiere wie Braunbär, Wolf und Luchs sind gemeinsame Strategien benachbarter Länder und Regionen unerlässlich. Angesichts der zunehmenden Präsenz großer Beutegreifer haben die Länder im Alpenraum die überregionalen und internationalen Kontakte intensiviert. Dies gilt auch für die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino und deren Mitgliedsländer. Nach einem ersten Treffen im Jahr 2021 in Innsbruck sind die politischen und technisch Verantwortungstragenden der drei Länder in den vergangenen zwei Tagen auf Einladung der zuständigen Landesrätin Giulia Zanotelli in Rovereto und im Gebiet der Lessinia zu einem zweitägigen Arbeits- und Diskussionstreffen zusammengetroffen. Südtirol war dabei durch Landesrat Arnold Schuler vertreten. 

Entscheidend für Landwirtschaft und Sicherheit in den Bergen

"Mit diesem Treffen haben wir die Zusammenarbeit zwischen dem Trentino, Südtirol und Tirol beim Management von Bären und Wölfen fortgesetzt", sagte Landesrätin Zanotelli. Das Thema der großen Beutegreifer sei entscheidend für die land- und forstwirtschaftliche Tätigkeit in Berggebieten und für die Sicherheit derjenigen, die dort arbeiten und oder unterwegs sind. "Ich hatte die Gelegenheit, meinen Kollegen in Bozen und Innsbruck unsere Vorschläge zur Änderung des Landesgesetzes Nr. 9 von 2018 vorzustellen", erklärte Zanotelli, "wir wollen damit autonome Zuständigkeiten ausschöpfen und eindeutig festlegen, wie im Sinne der geltenden Vorschriften vorzugehen ist, eine Notwendigkeit, die sicherlich in allen drei Ländern besteht", sagte Zanotelli.

Regulierung und Entnahme problematischer Tiere nicht möglich

"Die Situation in Bezug auf die großen Beutegreifer hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert: Neben dem Bären hat sich auch der Wolf weiter ausgebreitet und eine sehr hohe Dichte erreicht. Der Frage der Akzeptanz bei den Landwirten und der veränderten Wahrnehmung in der Bevölkerung kommt daher immer größere Bedeutung zu", sagte Südtirols Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler: "Auf gesamtstaatlicher Ebene konnten bisher kaum Fortschritte erzielt werden, während in den Euregio-Gebieten Maßnahmen getroffen wurden, die kritisiert werden. Abgesehen von der Habitat-Richtlinie hat die staatliche Behörde Ispra keine Lösung als akzeptabel anerkannt. Es ist aber notwendig, die Tätigkeit auf den Almen stärker zu berücksichtigen und die Entnahme von Bären und Wölfen vorzusehen." 

Die gegenwärtige Situation beim Management des Großraubwildes bezeichnete Schuler "als äußerst herausfordernd". Die Regulierung und Entnahme problematischer Tiere sei nach wie vor unmöglich. Daher sei man bestrebt, auf lokaler Ebene aktiv zu werden. Allerdings stoße man auf äußerst restriktive gesetzliche Rahmenbedingungen. "Der Austausch und die Kooperation auf Euregio-Ebene spielen eine maßgebliche Rolle, um gemeinsam Maßnahmen zur Förderung eines effektiven Großraubwildmanagements voranzutreiben", betonte Schuler.

Änderung der Habitat-Richtlinie angestrebt

Der Tiroler Landesrat und Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler bedankte sich für die Gelegenheit, "dieses heikle Thema anzusprechen und zu analysieren, um auf Weichenstellungen für künftige Entwicklungen hinzuarbeiten". Die Situation sei bekannt: Auch in Tirol gäbe es Probleme im Zusammenhang mit der Zunahme großer Raubtiere. "Ursprünglich ging es um den Schutz der großen Beutegreifer. Heute geht es nicht mehr darum", sagte Geisler. Auf europäischer Ebene bestehe der Wunsch, die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie zu ändern. Dies sei aber ein langwieriger Prozess. Es gehe in die Richtung, auf nationaler und regionaler Ebene durch Ausnahmeregelungen zu operieren, die auch Entnahmequoten berücksichtigen", erklärte Geisler, der sich auch eine Zusammenarbeit im Rahmen der Arge Alp vorstellen kann. 

Auf die Rolle der Euregio verwies die ebenfalls anwesende Generalsekretärin der Euregio, Elisa Bertò: "Das Treffen zum Thema Großraubtiere unterstreicht einmal mehr die Bedeutung der Euregio, die es als grenzüberschreitende Institution ermöglicht, wichtige Probleme mit allen beteiligten Partnern zu teilen und Lösung für gemeinsame Herausforderungen in die Wege zu leiten."

Diskussion in Rovereto, Lokalaugenschein in der Lessinia

Das Trentino war bei dem Treffen durch Rechtsamtleiterin Laura Murru und den Koordinator des Großraubtiersektors, Claudio Groff, sowie Forstdienstleiter Giovanni Giovannini vertreten. Aus Südtirol nahmen neben Landesrat Schuler, der Leiter der Forstabteilung, Günther Unterthiner, und Mitarbeitende des Amtes für Jagd und Fischerei teil. Für Tirol waren der Euregio-Beauftragte Fritz Tiefenthaler sowie verschiedene Vertretende der zuständigen Fachabteilungen anwesend. Mit dabei war auch der Wildbiologe des Tiroler Jagdverbandes, Martin Just.

Im Verlauf des zweitägigen Arbeitstreffens ging es am Montag um den Status und das Management von Bären, Wölfen, Luchsen und Goldschakalen im Trentino, das Schadens- und Präventionsmanagement, die verfügbaren finanziellen und personellen Ressourcen, die Überwachung und Umsetzung von Protokollen im Notfall sowie die Arbeit der Interventionsteams, die Hundestation und die tierärztliche Unterstützung durch Apps, über die Claudio Groff informierte. Gesprochen und vorgestellt wurden auch Verwaltungs-, Kommunikations- und Informationsmaßnahmen der drei Länder. Am heutigen Dienstag besuchten die Fachleute Almen in den Lessinischen Bergen, wo mit europäischen Mitteln Zäune errichtet wurden und Schutzhunde im Einsatz sind.

sm/jw

Dienstag, 27 Juni 2023 16:52

Good Vibrations für die Vinschgerbahn

Vinschgau/Algund - Es geht los. Seit einem Monat wird sichtbar an der Elektrifizierung der Vinschgerbahn gearbeitet. Erste Masten stehen bereits in Algund. Im Laufe der nächsten Monate sollen 1500 Masten entlang der Bahnstrecke stehen. Ende 2024 könnten die neuen Züge probefahren.

von Erwin Bernhart

Gerammt, gerüttelt, geschüttelt: Es vibriert entlang der Bahnstrecke. Good vibrations für die Vinschgerbahn. Die Arbeiten für die Elektrifizierung der Vinschgerbahn werden sichtbar, hörbar, spürbar. „Ich bin froh, dass es losgeht, jetzt sieht man was“, sagt ein sichtlich erleichterter Direktor der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) Joachim Dejaco.
Seit einem Monat werden die Masten gesetzt. Sechs Meter lange, hohle Metallrohre werden in den Boden gerammt und gerüttelt, soweit, dass nur noch der Ansatz an der Oberfläche sichtbar bleibt. Die Rohre bilden das Fundament, auf dem dann die Masten aufgeschraubt werden können. An der Rohroberkante sind bereits vorgefertigte Elemente für die Verschraubung der verzinkten Masten angeschweißt. An den Masten werden dann die Ausleger, die Querarme oben, befestigt, die die Stromleitungen tragen werden.

„Jetzt sieht man was“

„Das Einrammen der Fundamentrohre“, so sagt Dejaco, „ist der aufwändigste Teil der Arbeiten.“ Der Transport der Rohre und das Einrammen erfolgt von speziellen Maschinen auf den Gleisen - mit s7 sta2Greifarm und Rammvorrichtung.
Die Baufirmen G.C.F. Generale Costruzioni Ferroviarie und INEO Scle Ferroviarie, internationale und renommierte Spezialisten im Bereich des Eisenbahnbaus und auf vielen Bahnstrecken in Europa und vor allem in England tätig, beginnen auf der Vinschger Bahnstrecke warmzulaufen. Derzeit werden pro Tag 7 Rohrfundamente gesetzt, es sollen 10 pro Tag werden, und damit 300 bis 400 Meter Gleisstrecke pro Tag. Denn alle 40 Meter soll ein Mast errichtet werden.
1500 solcher Fundamente samt Masten werden es am Ende sein, die die Bahnstrecke zwischen Mals und Meran säumen werden. Ein gewaltiges Vorhaben, welches von den Vinschgern lang gefordert und herbeigesehnt, längst politisch abgesegnet und vom Bahnbetreiber STA in aufwändiger Büroarbeit vorbereitet worden ist.

Ab Oktober wieder direkt nach Meran

Die Strecke Meran-Töll ist derzeit zuglos. Weil der Josefstunnel noch Baustelle und damit nicht befahrbar ist, ist die zuglose Strecke für die Baustelle so etwas wie die Gunst der Stunde. Dort kann ungestört gearbeitet werden. Was der Baustelle Gunst der Stunde ist den Vinschger Bahnbenutzern seit Monaten ein Ärgernis und mit der Frage verbunden, wann denn der Zug wieder bis nach Meran durchfahren wird können.
Joachim Dejaco sagt dazu, dass es nach den unvorhersehbaren Schwierigkeiten mit der Firma Emaprice derzeit an der Baustelle zügig weitergehe und dass eine Inbetriebnahme der Strecke Töll-Meran im kommenden Oktober möglich sein wird.
Auch auf der Töll beim Onkl Taa sind bereits neue Fundamente gesetzt worden. Es habe anständig vibriert und Teller und Vasen hätten getanzt, habe der Onkl Taa gesagt.
Damit die Arbeiten entlang der Bahnstrecke im Vinschgau ungestört gemacht werden können, musste in langen Vorbereitungen der Zugfahrplan abgeändert werden. Mit den politischen Vertretern, mit Vereinen und Verbänden, mit den Tourismusorganisationen im Tal wurde vereinbart, dass während der Bauphase die Züge an den Wochenenden ruhen werden. Unter der Woche wird demnach nachts und an den Wochenenden voll gearbeitet (sh. Tabelle). Ausnahmen gibt es zu „Ferragosto“ - da arbeitet Italien und also auch die G.C.F. Generale Costruzioni Ferroviarie nicht. Zugute kommen wird diese Pause vor allem den Ritterspielen in Schluderns. Die Züge werden in dieser Zeit und auch um den 8. Dezember zu Mariä Empfängnis planmäßig fahren.

Züge für Ritterspiele

„Es kann passieren“, macht Joachim Dejaco auf eventuelle Schwierigkeiten beim Setzen der Fundamente aufmerksam, „dass man im Boden auf einen Findling, also auf einen Stein stößt.“ Dann werden die Fundamentrohre ordentlich verbeult. Ist der Stein in mehr als 4 Metern Tiefe, dann passt’s und es wird das Rohr abgeschnitten. Ist der Stein mehr an der Oberfläche, dann muss s7 staausgehoben und aufwändig ein Betonfundament gegossen werden. Dieser Fall kann die Bauzeiten verzögern. „Unterirdisch kann man nichts ausschließen“, sagt Dejaco.
Klar ist, wo die Masten auf den jeweiligen Bahnhöfen hinkommen sollen. Architekt Walter Dietl, der bereits die Bahnhofssanierungen betreut hat, hat in einem Projekt genau festgelegt, wo welcher Mast im Bahnhofsareal stehen muss, damit sich die Masten so harmonisch wie möglich in das Bahnhofsbild einfügen.
Auch hat man mit dem Heimatpflegeverband Vinschgau Form und Farbe der Masten abgestimmt: Grün oder Zinksilber? Man hat sich gemeinsam für verzinkte Masten entschieden, weil dies wartungsfreundlicher ist und weil es sich um technische Anlagen handelt, die man durchaus sehen sollte.

Oberleitungen im Herbst 2024

26 Millionen Euro sind für das Errichten der Masten, inklusive Unterwerke und Stromsteuerung vorgesehen. Die Stromeinspeisung in die Oberleitungen von der Primärkabine in Goldrain muss noch errichtet werden und ist in diesem Vertrag enthalten.
Die Oberleitungen werden erst kurz vor den Testfahrten, voraussichtlich im Herbst 2024, angebracht. Das hat einen guten Grund. Man wolle, so Dejaco, dem Kupferdiebstahl vorbeugen. Sind die Leitungen montiert und gleich danach der Strom eingeschaltet, soll nichts mehr geklaut werden können.

Geschüttelt, nicht gerührt

Die STA ist als Betreiber der Vinschgerbahn Bauherr und bei sämtlichen Baubesprechungen ist mindest ein STA-Vertreter mit von der Partie. „Wir sind also der erste Ansprechpartner für die Baufirma und wir beaufsichtigen die Arbeiten“, sagt Dejaco. Als Bauleiter hat man einen externen beauftragt.
Es wird also geschüttelt und nicht gerührt auf der Bahnstrecke Meran-Mals und im ersten Quartal 2024 stehen die 1500 Masten. Daran will man in der STA nicht rütteln. Good Vibrations für die Vinschgerbahn.

Prad -Ein verdammt heißes Eisen wurde bei der Prader Gemeinderatssitzung am 19. Juni 2023 angerissen. Und dieses heiße Eisen gilt nicht nur für Prad.
Es war Karl Bernhart von der Liste Gemeinsam Für Prad, der unter Allfälliges das Beregnungswasser für die Gärten in den Raum warf. Das Gespräch mit dem Bonifizierungskonsortium sei ergebnislos verlaufen. BM Rafael Alber verwies auf die informelle Sitzung des Gemeinderates mit Vertretern der Bonifizierung, darunter auch Bonifizierungs-Direktor Gottfried Niedermair. Dort sei klar und deutlich gesagt worden, dass es kein Beregnungswasser für Private geben könne. Das sei rein gesetzlich nicht möglich.
Bernhart zeigte sich über den mangelnden Einsatz des Gemeindeausschusses enttäuscht. Es seien Gründe der Haftung und überlastete Leitungen zur Sprache gekommen. Allerdings habe sich die Gemeinde bei ihrer Versicherung nicht informiert. Schließlich gebe es in Prad jede Menge Leute, die mit Beregnungswasser ihre Gärten bewässern. Da entstehe eine große Ungerechtigkeit. Die Gemeinde müsse ein Interesse daran haben, dieser Ungerechtigkeit entgegenzutreten. Dem pflichtete Wunibald Wallnöfer bei.
Landwirtschaftsrefernt Roman Stecher verwies ebenfalls darauf, dass in der Sitzung mit den Bonifizierungsvertretern auf die rechtliche Unmöglichkeit der privaten Beregnungsanschlüsse hingewiesen worden sei. Die Frage sei, so Stecher, ob man illegale Anschlüsse überhaupt versichern könne. Die Diskussion nahm an Heftigkeit zu. Karl Bernhart sagte, redets doch mit Leuten, die etwas verstehen. Er wolle konstruktiv an einer Lösung beitragen. Ein Zusammenkommen mit den Bonifizierungsleuten sei einfach zu wenig.
Den Vorwurf, dass der Ausschuss nichts getan habe, ließ BM Alber nicht gelten. Udo Thoma von Gemeinsam für Prad verteidigte Karl Bernhart. Es handle sich um ein Haftungsproblem, das lösbar sei. Die SVP solle Verantwortung übernehmen, denn „ihr wolltets ja allein regieren“. Das Problem werde kommen, wenn die Gärten alle mit Trinkwasser bewässert werden müssen. Da werde man eben Wasser sparen müssen, erwiderte BM Alber. Es gehe darum, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft würden, hakte Bernhart nach. Es sollte zumindest einmal die Woche Beregnungswasser geben, regte Alfred Theiner an.
BM Albers Resümee: „Das alte Netz ist zu sanieren, das Bonifizierungskonsortium tut das nicht. Die Ungerechtigkeiten werden wir nicht lösen können.“ (eb)

Dienstag, 27 Juni 2023 09:48

Erstes rauchfreies Land der Welt

Vom Wind gefunden - In Italien und Schweden gilt seit 2005 in allen öffentlichen Gebäuden sowie Gaststätten und Büros ein striktes Rauchverbot. Im Jahr 2019 führte die Schwedische Regierung strenge Regeln zum Rauchen in der Öffentlichkeit ein. Damit soll das passive Rauchen minimiert und andererseits Schweden bis 2025 rauchfrei werden. Das Rauchen ist seitdem auch in Außenbereichen von Restaurants und Bars verboten, außerdem an den meisten öffentlichen Plätzen wie Bahnhöfen, Bushaltestellen und Spielplätzen. Alle Bestimmungen gelten ebenfalls für E-Zigaretten. Nun kann das skandinavische Land das Ziel sogar schon zwei Jahre früher erreichen. Gemäß der üblichen Definition darf sich ein Land als rauchfrei bezeichnen, wenn weniger als fünf Prozent der Bevölkerung zur Zigarette, zur Zigarre oder zur Pfeife greifen. Das war bisher noch nirgendwo der Fall. Aber Schweden nähert sich der Marke rapide: Nur noch 5,6 Prozent der Schwedinnen und Schweden konsumieren ihren Tabak rauchend. In Südtirol sind es 16 Prozent. Die EU hat sich vorgenommen, bis 2040 rauchfrei zu werden. Neben den strengen Gesetzen spielt auch die Aufklärung eine große Rolle. Daneben unterstützt Schweden den Wechsel auf Alternativen wie Nikotin-Pflaster, Vaping oder den Schnupftabak „Snus“. Letzterer ist in den meisten europäischen Ländern allerdings verboten. Der positive Effekt: Schweden weist die geringste Rate an Erkrankungen im Zusammenhang mit Tabakkonsum wie chronische Bronchitis, Herz- und Lungenerkrankungen auf. Im EU-Vergleich gibt es dort eine um 41 % niedrigere Krebsrate. (hzg)

Dienstag, 27 Juni 2023 09:48

Disco Fix soll erhalten bleiben

Laas/Vinschgau - Die Disco Fix soll zum Verkauf ausgeschrieben werden. Das ist im Laaser Gemeinderat besprochen, aber noch nicht beschlossen worden. „In der Ausschreibung soll als Auftrag die Weiterführung als Disco stehen. Wie wir das formulieren müssen wir mit dem Sekretär schauen“, sagt Bürgermeisterin Verena Tröger auf Nachfrage zum Vinschgerwind. In der Laaser Gemeindestube scheint damit ein Umdenken und ein Bewusstsein dafür eingetreten zu sein, wie wichtig dieses Angebot für die Jugendlichen im Vinschgau ist. Auch vor dem Hintergrund von „massiven Diskussionen im gesamten Vinschgau rund um das Thema Erhalt der Disco Fix.“ Der bisherige Betreiber Thomas Ramoser hat mit 3. Juni die Tore der Disco Fix mit einer dreitägigen Closing-Fete geschlossen. Wann die Tore wieder geöffnet werden können, ist noch völlig offen. Einem Gemeinderatsbeschluss folgen Ausschreibung und Verkauf mit Fristen, die einzuhalten sind. Entscheidend dürfte auch der Preis sein, denn die Gemeinde verlangen wird. Fakt ist: Die Zeit drängt. Denn mit jedem Tag, an dem die Tore geschlossen sind, fehlt der Jugend ein wichtiges Angebot. (ap)


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