Laas - Nach anfänglicher Lähmung zu Beginn des Jahres, nachdem die Landesregierung einem ersten Vorschlag zur Parkordnung vom damaligen Landesrat Richard Theiner genehmigt hatte, ist Bewegung in die Verbände und in die Gemeinden gekommen. Auch in die Gemeinde Laas.
von Erwin Bernhart
Im allerletzten Moment hat der Stilfser BM Hartwig Tschenett seinen Gemeinderat auf dem Dringlichkeitswege einberufen, um fristgerecht die Stellungnahme aus der Gemeinde Stilfs nach Bozen senden zu können. Es geht um den künftigen Parkplan, um die Parkordnung und also darum, welche Wünsche Gemeinden, Fraktionen und Verbände darin deponieren können. Was für die Leute außerhalb des Parkes selbstverständlich ist, darum müssen die Leute im Nationalpark erst kämpfen.
Die Laaser haben ihre Stellungnahme zum Parkplan und zur Parkordnung am 8. August beschlossen. Vorbereitet war die Stellungnahme mit besonderer Akribie, also mit besonderer Sorgfalt bis in die Details - bis hin zur Aufnahme von Wandersteigen in der Mobilitätskarte, zur Eintragung der oberen Alm im Laaser Tal als Schutzhütte, zur Eintragung der oberen Marmorbahn, der Eintragung der Rodelbahn, bis hin zur Erweiterung der D3-Zone beim Marmorabbau, bis hin zu erst vorzunehmenden Ergänzungen bzw. kleinen Zusammenschlüssen von Forstwegen. Die Zielsetzung des Parkplanes müsse es sein, so BM Andreas Tappeiner, dass die Leute im Park leben und sich wirtschaftlich entwickeln können. Das gelte auch für die energetische Wasssernutzung einzelner Höfe, die nicht benachteiligt werden dürfen.
Speziell auf den Marmortransport gemünzt hat die Gemeinde Laas den Vorschlag für den Parkplan dahingehend formuliert, dass der Transport ins Tal „möglichst CO2-neutral“ gestaltet werden solle. Mit dieser Formulierung lässt man sich einige Wege für den Marmortransport offen und schränkt sich nicht von vornherein auf eine bestimmte Technologie wie etwa die Wasserstofftechnologie ein.
Tappeiner wies nochmals auf den holprigen Werdegang des Vorschlages aus der Landesregierung hin, auf das dürftige und fehlerhafte Kartenmaterial, auf die ursprünglichen Termine und auch darauf, dass es einigen Druck und viele Sitzungen gebraucht habe, die Politik und vor allem die Ämter in Bozen über die vielschichtige Materie des Lebens im Nationalpark zu sensibilisieren. Das sei im Wesentlichen gelungen. Sichtbar auch daran, dass die ursprünglichen 12,5 Meter-Radien rund um die einzelnen Bauernhöfe, innerhalb der eine Erweiterung möglich gewesen wäre, letztlich gefallen und einer Punktbezeichnung der Höfe gewichen sind. Bei den Einzelgehöften soll, so der Wunsch aus dem Vinschgau, das Landesraumordnungsgesetz gelten. Einstimmig schickt der Laaser Gemeinderat seine Stellungnahme gen Bozen.
Graun/Mals/Glurns - Der berühmte Vinschger Stromstreit mit Start um die Konzession am Reschenstausee ist noch nicht ganz zu Ende. Den Vinschger Gemeinden ist es im Zuge des Stromstreites gelungen, insgesamt 8% an der Konzession am Reschenstausee dem damals unter LH Luis Durnwalder auf Zentralisierung bedachten Land abzuringen. Zwei strittige Kapitel blieben in den Verhandlungen damals außen vor. Eines davon konnte kürzlich nach langen zähen Verhandlungen zwischen dem Grauner Kammerabgeordneten Albrecht Plangger und der Ex-Sel und heutigen Alperia Vipower abgeschlossen werden. Es geht um die Ableitung der Gewässer Arunda, Melz und Marienbergbach, die in den Haidersee fließen und von dort in den Reschensee gepumpt werden. Ein ursprünglicher Plan in den 1960er Jahren, so Albrecht Plangger, hat ein Aufstauen des Haidersees und ein E-Werk in Laatsch mit knapp 5 Megawatt Leistung vorgesehen. Das konnte damals verhindert werden - sichtbar davon ist noch das Betonwerk am Auslauf des Haidersees. Geblieben sind allerdings die Ableitung aus den genannten Bächen - und diese lange Zeit ohne reguläre Konzession. So bezahlte Edison weder Uferzins- noch Umweltgelder an die betroffenen Gemeinden bzw. ans Land. Nun ist festgelegt, so Plangger, dass Vipower für die Konzessionslaufzeit von 2002 bis 2031 rund 4 Millionen Euro an Umweltzins an die Gemeinden Mals (65%), Graun (27%) und Glurns (8%) zahlt. 2018 wurde der ausständige Umweltzins für die Jahre 2002 bis 2017 beglichen und der Uferzins für die Jahre 1973 bis 1998 mit 250.000 Euro endlich saldiert. Bisher hatte man immer auf die Verjährung verwiesen. Und in Zukunft sollen jährlich insgesamt 126.000 Euro Umweltgeld an die Gemeinden fließen. Vipower will die Ableitung aus Arunda-, Melz- und Marienbergbach weiterhin nutzen und hat daher ein Sicherheitsprojekt laufen, das vor allem den Leitungsknick unmittelbar oberhalb von Burgeis, den Ortsteil Plavinna betrifft. Diesen außergerichtlichen Kompromiss für den Zeitraum 2018 bis 2031 sollen die Bürgermeister nun unterzeichnen. Mals und Glurns haben diesbezügliche Ausschussbeschlüsse bereits gefasst.
Noch offen ist die schriftlich vereinbarte Abtretung von 0,9% des Aktienpaketes von Vipower an die 3 Gemeinden auf der Basis eines schon vor Jahren vereinbarten Aufteilungsschlüssels. Diese 0,9% enstsprechen der Nenneistung (Produktion) dieser Nebenableitung im Verhältnis der Nennleistung der Kraftwerke Glurns und Kastelbell.
Plangger, von Anbeginn entscheidende Triebkraft im Vinschger Stromstreit und der letzte Strommohikaner mit Durchblick in der komplizierten Materie, setzt sich für die Gemeinden unermüdlich ein, die dann Planggers Ernte einfahren können.
Das letzte Kapitel ist noch offen: die Ableitung am Karlinbach in Langtaufers mit dem E-Werk in Graun. Auch da laufen zähe Verhandlungen, zumal auch diese Konzession für lange Zeit ein höchst fragwürdiges Provisorium war und der damalige Betreiber Edison sich jeglicher Zahlungsverpflichtung an Umwelt- und später an Uferzinsgeldern verweigern konnte. (eb)
Vom wind gefunden - Das Bauhaus wurde 1919 von Walter Gropius in Weimar als moderne Schule für Kunst-Design und Architektur gegründet. Das Bauhaus existierte nur bis 1933. Trotzdem wurde es zur bedeutendsten Schule für Architektur, Design und Kunst im 20. Jahrhundert. Es ging darum Kunst und Handwerk zusammenzuführen. Als Vorbild für die entstehenden Werkstätten dienten die mittelalterlichen Bauhütten, in denen Künstler und Handwerker Hand in Hand arbeiteten. Diese Form der Zusammenarbeit wollte Gropius wiederbeleben. Der Einfluss des Bauhauses war so bedeutend, dass umgangssprachlich der Begriff Bauhaus oft auch mit der Moderne in Architektur und Design gleichgesetzt wird. Maßgebend für das Bauhaus-Design ist die Effizienz und Nützlichkeit eines Produktes. Ästhetik und künstlerischer Ausdruck sollen ausschließlich von der Funktion des Produktes geprägt sein. Ornamentale Verspieltheit, wie sie vor 1900 in Mode war, sind für Bauhaus verpönt. Gebrauchsgegenstände, Häuser und Räume, die entgegen ihren Zweck und ihrer Funktion verziert sind, werden von den Vertretern des Bauhauses als „verlogen“ befunden. Für sie sind sie lediglich Maskerade und Schein. Der Mensch soll in seiner Wohnung von Gebrauchsgegenständen, einer ehrlichen Kunst und Harmonie umgeben sein. Teure, prunkvolle und schlecht ausgestattete Wohnungen sollen der Vergangenheit angehören. Diese neue Art von Wohnungsbau, sowie industriell hergestellte Gebrauchsgegenstände sollen für „gewöhnliche“ Menschen die Möglichkeit bieten, in besserer Lebensqualität zu leben. (hzg)
Partschins/Töll - Die Grundparzellen 2198/1 und 2199/2 gehen unentgeltlich vom Land an die Gemeinde Partschins über. Der Gemeinderat hat bei seiner letzten Sitzung über die Annahme dieser „Schenkung“ befunden. Beide Parzellen betreffen Teilstücke der „alten Straße“ auf der Töll und sind für die Gemeinde Partschins im Hinblick auf eine mögliche Neuordnung des derzeitigen Zustandes auf dem Schleusenareal von größter Bedeutung. Denn beide Parzellen können möglicherweise für einen Grundtausch mit der Alperia, die das derzeitige Parkplatzareal auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf der Töll besitzt, hergenommen werden. (eb)
Mals - Mittlerweile ist die kleine Villa „Marolles“ an der Ecke Staatsstraße/Bahnhofsstraße in Mals freigelegt, Bäume und Sträucher sind entfernt, das verlassene Haus steht nackt da. Haus und Grundstück sind Gegenstand eines Streitfalles. Der Immobilienmakler Bernhard Wellenzohn hat das Anwesen gekauft und will umbauen. Die Gemeinde Mals hat den vom Gemeinderat vorgeschriebenen und von Wellenzohn eingereichten Durchführungsplan „zurückgestellt“, also nicht behandelt. Begründung: „...weil die Position der Grundstückszufahrt, welche wesentlich für die Bebauung ist, nicht geklärt werden konnte...“ Wellenzohn hatte gleichzeitig mit dem Durchführungsplan das Gesuch um „Abbruch Wohnhaus und Neubau Wohn- und Geschäftshaus mit überdachten Parkplätzen“ eingereicht. Dieses Gesuch wurde abgelehnt, weil „der Durchführungsplan fehlte“. Nun hat Wellenzohn Rekurs beim Verwaltungsgericht eingereicht und einen Monat später der Gemeinde einen neuen Durchführungsplan vorgelegt. Die Gemeinde hätte diesen genehmigt und das alte Ansuchen archiviert. Aber Wellenzohn akzeptierte keine Archivierung. BM Ulrich Veith hat vor einem Jahr dem Vinschgerwind gegenüber geäußert, dass er kein Geschäft an der Hauptstraße wolle. Der Clinch mit „Bernie“ ist nun verwirrend, aber er ist da. (eb)
Am heutigen Donnerstag, 22. August fällt für 13 junge Südtiroler und zwei Piemontesen der Startschuss für die viertägige Berufsolympiade. Dieses Jahr findet die Veranstaltung im 75 Hektar großen Exhibition Centre von Kazan statt, wo über 1.300 Teilnehmer aus über 60 Ländern Vollgas geben werden. In der Südtirolauswahl sind mit dem 20-jährigen Hannes Pircher (Maurer, betreut von Josef Telser) und mit der 22-jährigen Vivian Santer (Sozialbetreuerin, betreut von Christoph Vigl) zwei Vinschger mit von der Partie.
Referat mit Herbert Raffeiner
„Die Option und ihre Auswirkungen im Vinschgau und darüber hinaus“. Am Donnerstag, 29. 08. 2019 um 20:00 Uhr
im Vintschger Museum.
Eishockey - Eishockeyfans aufgepasst! Vom 23. bis 35. August findet zum vierten Mal der Vinschgau Cup statt, ein Vorbereitungsturnier von vier Profi-Eishockeyteams. In diesem Jahr nehmen neben dem Gastgeber ERC Ingolstadt (DEL), die Kölner Haie (DEL), der HC Lugano (NLA) sowie der HC Bozen Südtirol (EBEL) teil. Fans des schnellsten Mannschaftssports der Welt können sich auf tolle Spiele freuen. Ausgetragen werden zunächst zwei Halbfinals. Das erste Halbfinale wird am 23. August um 20 Uhr ausgetragen, dabei treffen der ERC Ingolstadt und der HC Bozen aufeinander. Einen Tag später wird um 17 Uhr die Partie zwischen Köln und Lugano ausgetragen. Am letzten Spieltag (25. August) findet um 14 Uhr das Spiel um Platz 3 statt, dabei treffen die Verlierer der beiden Halbfinals aufeinander. Um 18 Uhr wird das große Finale ausgetragen, das die beiden Halbfinalsieger bestreiten werden. (sam)
Glurns/Meran - Dem Schnitzer Sepp aus Meran haben die Glurnser alle Ehre erwiesen. Zu Recht, denn Sepp war mit 82 Jahren der älteste Teilnehmer beim heurigen 8-Gipfelmarsch. Sepp Schnitzer hat mehr oder weniger alle 8-Gipfelmärsche bestritten, die bisher stattgefunden haben. Nach der Rückkehr nach Glurns hat Vize-BM Armin Windegger im Namen der Veranstalter und der Stadt Glurns gratuliert und einen Geschenkskorb überreicht.(eb)
Mals - Die offizielle Eröffnung fand am Sonntag (21. 07) im Schulhof beim Kulturhaus in Burgeis statt. Franz Chiusole vom Organisationskomitee begrüßte die Ehrengäste. Gekommen sind: der Bürgermeister von Mals, Ulrich Veith; der Direktor der Oberschule Mals, Werner Oberthaler; der Präsident des ASV Mals, Helmuth Thurner, Ex-Direktor und Mitbegründer dieser Veranstaltung, Josef Hofer; der Geschäftsführer der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung Friedrich Sapelza sowie der Präsident vom Förderverein, Josef Jörg. „Heuer haben wir in dieser siebten Auflage 330 Teilnehmer aus 20 Nationen, 52 Referenten und 281 Fortbildungseinheiten im Laufe dieser 5 Kurstage“ gab Chiusole bekannt. Und Direktor Oberthaler ließ in seiner Eröffnungsrede wissen: Schön zu sehen und zu erleben, dass Lehrpersonen des Sports, TrainerInnen und Referenten aus der gesamten Welt hier her nach Mals kommen, um sich in Seminaren und Workshops in Sachen ganzheitlichen Sportunterrichts auszutauschen, zu informieren und zu bereichern. Für uns ist es eine besondere Freude und Ehre, hier diesen Event ausrichten zu dürfen. Einmal, um die Bedeutung des Schulstandortes Mals zu unterstreichen, aber nicht nur das, sondern auch zu unterstreichen, in was für einer wunderbaren Gegend wir hier wohnen: touristisch, kulturell, wirtschaftlich. Es ist eine besondere Region, eine besondere Kulturregion, die wir hier sozusagen der ganzen Welt präsentieren wollen. Und wir bitten euch alle, die nach dieser Woche in die Welt hinaus gehen und zurück nach Hause kommen: seid unsere Botschafter für diesen besonderen Ort – sei es sportlich, sei es kulturell, sei es wirtschaftlich! Ich wünsche uns allen eine lehrreiche, sportliche Woche und viel Zeit für den persönlichen Austausch. Mals hat sich inzwischen zu einer kleinen Sportmetropole entwickelt, die internationale Aufmerksamkeit genießt. Die Teilnehmer am Sportforum lernen neue Trends für den Unterricht kennen. Auch China war vertreten. „Es ist hier anders als bei uns, Sport wird in Europa mit viel positiver Energie gemacht. Da können wir uns was abschauen.“ stellt Junjie Wang fest. Die Weiterbildung soll im Herbst den Schülern zu Gute kommen. Der Turnunterricht hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Simple Beispiele reichen längst nicht mehr, die Jugend für Bewegung zu begeistern. Sport verbindet und macht erfinderisch. So ist nun auch Skifahren bei 35 Grad möglich. Die Pistengaudi funktioniert auch auf dem Fließband. „Das ist ein ganz neues Erlebnis, weil ein Band unter einem wegläuft, dann ist das ein eigenartiges Gefühl“ stellt Traudi von Leon fest. Nicht nur Skifahren sondern auch Rodeln kann im Hochsommer Spaß machen. Das 7. Sportforum Mals hat die durchtrainierten Sportpädagogen erneut inspiriert. (aw)