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Montag, 23 Januar 2023 15:00

Leserbriefe Ausgabe 2-23

„Soldi spesi bene“
Lieber Chefredakteur,

Wirksamer kann Eigenwerbung nicht sein. Da nehme ich die Einser-Nummer des Vinschger Winds aus dem Briefkasten, und mir fällt ein: Hoppla, ist ja das Abo noch zu zahlen. Es war dann aber nicht so, dass mich schlechtes Gewissen geplagt hätte, und ich blätterte mir die Zeitung trotzdem gleich durch: die Kurznachrichten zu Anfang, die Titelgeschichte, weitere Kurznachrichten, Geschichten um Geschichtchen, das obligate Gianni-Bodini-Foto, das allein schon den Preis wert wäre, meine Porträtistin Magdalena nie zu vergessen, Heiner Zoderers Kulturgeschichte, der Wolfgang Platter, der sein Naturkundliches konsequent am Kirchenkalender datiert und und und.
Meiner Berufskrankheit als verflossener Chefredakteur auch so einer Zeitung erliegend fing ich irgendwann an zu zählen. Wie viele Artikel hat denn dieser „Wind“ einmal und Gott? Ich kam auf 77. Sonderseiten und, Obacht!, die Todesanzeigen, die jede Zeitung beleben, nicht mitgerechnet.
Nur Peter Tappeiners Rechtskolumne fehlte mir. Sie ist beileibe nicht nur Heiteres aus dem Bezirksgericht. Über Rechtsstaatlichkeit, Zeitgeschichte oder Justizirrtümer gehören Peter Tappeiners Beiträge zum Besten, was in Südtirol erscheint. Ich hoffe, er ist nur für diese Nummer ausgefallen. So kann ich dem „Wind“ nur ein gutes neues Jahr wünschen. Und auf der Stelle überweise ich das Unterstützungsabo 2023. Soldi spesi bene.

Florian Kronbichler, Bozen

 

In memoriam Armin Bernhard
Das Kuratorium Marienberger Klausurgespräche würdigt den Vordenker und Vormacher
Die letzten Marienberger Klausurgespräche im Oktober 2022 waren dem Thema „Courage!“ gewidmet, einem aktuellen und fordernden Appell. Viele blicken noch auf die anregenden und vielseitigen Referate zurück, die eine Ermutigung zum gemeinsamen Handeln für eine gerechte und nachhaltige Welt sein sollten.
Als Kuratorium wollen wir keines davon herausgreifen. In der aktuellen „nervösen“ Zeit, wie es der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler zum Auftakt sagte, sei Mut jedenfalls weiterhin gefragt und gefordert.
Wie schon oft bei den Marienberger Klausurgesprächen war auch diesmal der Vortrag anlässlich der traditionellen Verkostung am zweiten Abend interessant, belebend und ermunternd. Diesmal war er, gehalten von Armin Bernhard, dem Vorstandsvorsitzenden der Bürger*Genossenschaft Obervinschgau, von besonderer Eindringlichkeit. Bernhard machte am Beispiel der Bio-Sennerei Prad deutlich, dass dem Wort auch die Tat folgen sollte, dass Denken und Reden wichtig aber nicht ausreichend sind.
Bernhard überzeugte durch Klarheit, Überblick und zugleich Leidenschaft. Der an der Freien Universität Bozen tätige Lehrbeauftragte zeigte, dass jeder, dass jede einen Beitrag für eine gerechtere und nachhaltigere Welt leisten kann, wo immer er oder sie sich auch einsetzen.
Er vermittelte zugleich ebenso bodenständig wie klug eine fordernde Botschaft. Gemütlich und beruhigend war sie nicht. Aber Bernhard machte vielen Mut. Er veranschaulichte die Courage, die wir mehr denn je brauchen.
In dieser Woche ist Armin Bernhard im Alter von erst 51 Jahren seiner schweren Krankheit erlegen. Diese Nachricht hat uns tief bestürzt und betrübt. Aber er selbst würde wohl sagen: Seid nicht mutlos.
Der Publizist Heribert Prantl schrieb in seinem Buch „Die Kraft der Hoffnung“, der Wert dieser Kraft messe sich nicht daran, wie realistisch sie ist. Es gehe nicht um berechenbaren Realismus. Die Kraft der Hoffnung ist auch nicht eine direkte oder indirekte Aufforderung, die Welt schön und große Probleme klein zu reden. Und in der dankbaren Erinnerung an Armin Bernhard verweisen wir kurz auch auf den Schriftsteller und Träger des Friedenspreises Vaclav Havel (1936-2011), der einmal Hoffnung so definierte, dass sie nicht die Überzeugung sei, dass etwas gut ausgeht. Sondern Hoffnung sei die Gewissheit, „dass etwas Sinn hat, ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht.“
Und so danken wir dem früh verstorbenen Vordenker des ökologischen Wandels. Und wir sind überzeugt, dass er weiter viele inspirieren und ermutigen wird. Auch in seinem Sinne arbeiten wir derzeit an der nächsten Ausgabe der Gespräche.

Der Präsident Günther Andergassen
und das Kuratorium Marienberger
Klausurgespräche

 

Verunglückter Start beim Müllsammeldienst
Bezugnehmend auf den Leitartikel im „Vinschgerwind“ Nr. 1 vom 12.01.2023 über den missglückten Start des Müllsammeldienstes durch die „neuen“ Müllsammler aus Udine möchte ich folgendes anmerken. Schon, als ich das erste Mal von der Vergabe des Müllsammeldienstes an eine auswärtige Firma gelesen habe, hatte ich ein ungutes Gefühl. Und leider hat es sich bestätigt. Der s12 titel 1 23Beginn des Dienstes mit 1. Jänner 2023 ist nicht zustande gekommen, angeblich weil es einige Startprobleme gegeben hat, bzw. noch gibt. Es ist doch immer wieder erstaunlich, welche „Überraschungen“ es mit der Vergabe von diversen Diensten an auswärtige Firmen geben kann. Jetzt „darf“ die zweitplatzierte Firma (sie wäre um rund 8300€/Jahr teurer gewesen), bis auf weiteres, doch noch weiter machen, damit unser aller Müll abtransportiert werden kann. Zum Glück ist die Firma Tappeiner bereit dazu. Sie hätte auch mitteilen können: „Macht euch den Dienst doch selber, wir dürfen, offiziell, ja nicht mehr“. Meine Hochachtung gebührt der Familie Tappeiner und ihren Mitarbeitern, die trotz der erhaltenen „Ohrfeige“, die Bürger des Bezirks in dieser Situation nicht allein lassen wollen oder können. Den Plänen über eine evtl. Zusammenarbeit mit den „neuen“ Müllsammlern würde ich höflich, aber bestimmt absagen.

Norbert Kofler, Prad am Stj.

 

HAIKU DES MONATS Januar 2023
1. Platz Dezember-Auswahl „Kukai24“

*
Jahreswende -
all das Ungesagte
zieht mit den Wolken

© Helga Maria Gorfer, Schlanders

*
Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com

Vinschgau - Bereits seit 25 Jahren gibt es den „Verein Vinschgauer Marillenanbauer“. Der Verein wurde am 06. März 1998 in Schlanders gegründet. Treibende Kraft bei der Entstehung des Vereins war Hans Mair, der damalige Landwirtschaftsinspektor von Schlanders. Der erste Vorstand bestand aus Robert Vent, Ludwig Staffler, Siegfried Tröger, Norbert Gander, Karl Sagmeister, Martin Fliri Dane und Karl Greiss. Die Betreuung und Pflege des Marillenanbaues, sowie die Erhaltung der einmaligen Kulturlandschaft sind wichtige Ziele und zwar im ganzen Vinschgau bis Partschins. Die Beratungs- und Informationstätigkeit bilden die Hauptaufgaben des Vereins. Auch die Kontaktpflege mit anderen Anbaugebieten, die Produktaufwertung und die gemeinschaftliche Vermarktung, sowie die Hilfestellung bei Werbemaßnahmen werden vom Verein durchgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Beratungsring, besonders mit Eugen Tumler, werden Tagungen, Lehrfahrten, Flurbegehungen, Sortenversuche und Produktverkostungen organisiert. So wurden Fahrten nach Hafling, ins Pustertal und ins Unterland, aber auch ins Ausland organisiert. Dabei ging es ins Oberinntal, ins Weinviertel, in die Schweiz, nach Ravensburg und sogar nach Frankreich. Zum 25-Jahr-Jubiläum ist vom 31. Mai bis 3. Juni 2023 eine Reise nach Ungarn geplant. Bei der Vollversammlung am 06. Dezember 2022 in Schlanders wurde der neue Ausschuss gewählt. Die einzelnen Funktionen wurden dann bei der konstituierenden Sitzung am 15. Dezember aufgeteilt. Roland Berger (Freiberg, Kastelbell/Tschars) wurde dabei als Obmann bestätigt. Die weiteren Mitglieder: Florian Viertler (Obmannstellvertreter/Juval), Armin Dengg (Kassier/Schluderns), Germana Pinggera (Schriftführerin/Schlanders), Leo Lösch (Tomberg, Kastelbell/Tschars), Roland Platzgummer (Nördersberg, Schlanders) und Robert Vent (Nördersberg, Schlanders). Sowohl Grundbesitzer, Fruchtnießer und Pächter, als auch mitarbeitende Familienangehörige können als ordentliche Mitglieder in den Verein aufgenommen werden. (hzg)

Infos: vvinschgauermarillenanbauer@gmail.com

Montag, 23 Januar 2023 14:57

Jugend ohne Disco

Vinschgau/Laas - Jugend ohne Disko“ titelten wir im Vinschgerwind vor einem Jahr. Der Grund: Die Gemeinde Laas kaufte die Liegenschaft rund um die Diskothek Fix, um daraus einen Wertstoffhof zu machen. Der Aufschrei und die Kritik waren groß. Denn: Den Jugendlichen im Vinschgau wird nach 20 Jahren ein wichtiges Angebot entzogen. Gerüchte um einen derzeitigen Kauf-Interessenten bestätigt die Laaser Bürgermeisterin Verena Tröger. „Innerhalb Jänner soll es eine Konzeptvorstellung geben, Anfang Februar kann ich dann mehr sagen.“ Der Interessent, Armin Windegger von der Windegger Group aus Glurns, hat im vergangenen Jahr Interesse bekundet, „wartet aber auf ein Zeichen, vor allem auch was den Preis betrifft von der Gemeinde Laas.“ Dann erst werde er ein Konzept vorstellen. Ideen jedenfalls habe er viele.
Der Vinschgerwind stellte damals und stellt ein Jahr danach dieselbe Frage: Will die Gemeinde Laas und der Vinschgau Leergut oder der Jugend einen Platz im Vinschgau geben?
Vor diesem Hintergrund haben wir bei Tobias Stecher vom Jugenddienst nachgefragt, was sich getan hat, wo die Jugendlichen ausgehen und was die bereits spürbaren Auswirkungen von Corona und einem fehlenden Nachtleben im Vinschgau sind.

 

Vinschgerwind: Vor rund einem Jahr gab es im Vinschgau einen großen Aufschrei: Aus der Diskothek Fix soll ein Wertstoffhof werden. Zeitgleich haben die Jugenddienste des Vinschgaus Alarm geschlagen und auf das fehlende Nachtleben für Jugendliche hingewiesen. Das Nachtleben ist ein wichtiger Entwicklungsraum für Jugendliche. Was hat sich in diesem Jahr bezüglich Nachtleben im Vinschgau getan?

s10 stecherTobias Stecher: Der Aufschrei war sehr wichtig nach damals fast zwei Jahren Ignoranz der jugendlichen Bedürfnisse. Das Tal hat anerkannt, dass es Feierräume für die Jugend und Junggebliebene braucht. Über das Wo und Wie gibt es hingegen unterschiedliche Meinungen und nur beschränkt Möglichkeiten. Immerhin hat auch in der Gemeinde Laas ein Umdenken stattgefunden und der Wertstoffhof ist nun doch keine beschlossene Sache.

Vinschgerwind: Zeitgleich haben vor einem Jahr – genau am 19. Jänner - in einer Bürgermeisterrunde samt Jugendreferenten und Jugenddiensten besprochen, einen neuen Standort für eine Disko zu suchen. Was ist aus dem hehren Vorhaben geworden?
Tobias Stecher: Wir haben das Treffen damals initiiert, da das Nachtleben ein politisches Thema ist. Junge Menschen brauchen Platz, finden aber oft keinen vor, wo sie auch willkommen sind. Die Folge ist eine sinkende Attraktivität unseres Tales. Das kann keine Politik wollen. Die Gemeinden haben uns zugestimmt und der Bezirksausschuss wurde daraufhin aktiv und hat eine Fachgruppe eingesetzt. Diese Fachgruppe besteht aus Gemeindepolitik und Zivilgesellschaft und soll dem Bezirksausschuss Lösungen vorschlagen. Die Themen sind vielfältig: Feste, Diskos, Bars, Nightliner, Prävention, Jugendkultur, Bürokratie. Welche Beschlüsse und Entscheidungen darauf folgen bleibt abzuwarten.

Vinschgerwind: Der Pachtvertrag mit dem Betreiber der Disko Fix läuft noch ein knappes halbes Jahr. Nichtsdestotrotz war die Disko Fix im vergangenen Halbjahr nur an zwei Wochenenden geöffnet. Es fehlt ein wichtiges Angebot. Was erwarten Sie sich von den politischen Entscheidungsträgern im Vinschgau?
Tobias Stecher: Dass das Fix nur sporadisch öffnet, war meiner Meinung nach zu erwarten. Das Nachtleben von früher wird es nicht mehr geben und muss es auch nicht unbedingt. Junge Menschen treffen sich heute anderweitig. Nichtsdestotrotz braucht es solche Freiräume, wo sie sich ausprobieren können, selbst aktiv werden und doch eine erwachsene Begleitung vorfinden. Politik muss solche Freiräume schaffen und gegenüber Widerstand schützen. Konflikte müssen zugelassen werden, schlussendlich sind sie eine Bereicherung für unsere Demokratie und es ist Aufgabe der Gesellschaft Jugendliche beim Übergang zum Erwachsenen zu begleiten.

Vinschgerwind: Wo feiern die Jugendlichen? Wo wird ausgegangen? Wo bewegen sie sich?
Tobias Stecher: Wir kennen junge Menschen, die ohne Probleme ihre eigene Fete auf die Beine stellen. Andere haben diese Möglichkeit aus den unterschiedlichsten Gründen nicht. Private Feiern sind halt nicht für alle zugänglich. Da ist ein öffentliches Angebot demokratischer, weil alle darauf zurückgreifen können. Durch Eintrittsgelder in Discos und sogar Bars wird der Zugang wiederum eine Frage der Geldbörse. Je weniger Angebot, desto stärker wird der Jugend das Geld aus der Tasche gezogen und zum Konsum animiert. Immerhin bescheinigen die stark gestiegenen Besuchszahlen, dass Jugendtreffs eine willkommene Alternative sind. Für die Vinschger Jugend wünsche ich mir ein breit gestreutes Angebot, klein aber fein, in jedem Dorf und für jede Szene.

Vinschgerwind: Die Zeit drängt. Welche Auswirkungen sind bereits jetzt spürbar, welche Spuren hinterlässt nicht nur Corona, sondern auch das knappe Angebot an Nachtleben?
Tobias Stecher: Die Jugendarbeit ist wie ein Frühwarnsystem. Wir machen Beobachtungen, die sich dann erst spät in den Zahlen der Fachdienste wiederspiegeln. Inzwischen zeigen die meisten Statistiken ein ähnliches Bild: Die Pandemie hat Angststörungen und depressive Verstimmungen hervorgerufen oder verstärkt. Das zeigt sich in Verhaltensauffälligkeiten, wie beim Konsum von Tabak, Alkohol oder illegalen Drogen sowie in der Gewaltbereitschaft. Die Nacht ist dann für viele der Experimentierraum, wo sich dieses Verhalten ausleben lässt.

Interview: Angelika Ploner

Bozen/Vinschgau - Pressemitteilung - Am 11. Januar hat die Grüne Fraktion die sofortige Einführung einer Schnellbusverbindung zwischen den Bahnhöfen Mals im Vinschgau und Landeck im Inntal vorgeschlagen. Dieses Projekt geistert seit geraumer Zeit durch die Presse und eigentlich hätte es beim letzten Fahrplanwechsel im Dezember 2022 eingeführt werden sollen. „Leider war das nicht der Fall, ich bin enttäuscht und langsam reißt der Geduldsfaden.“ so Erstunterzeichner Hanspeter Staffler.
Der Bahnhof Landeck verfügt über ausgezeichnete Zugverbindungen nach Wien oder Zürich, die ÖBB Railjets fahren den Bahnhof stündlich an. Die Fahrzeit nach Wien beträgt fünf Stunden, jene nach Zürich knappe drei Stunden.
Die derzeitige Busverbindung von Mals nach Landeck benötigt für 75 Kilometer zwei Stunden (mit dem PKW dauert es rund eine Stunde). Zudem müssen die Reisenden auf Halbweg umsteigen, was vor allem für ältere Personen und für Familien mit Kindern sehr umständlich ist.
„Daher ist es höchst an der Zeit, eine schnelle und komfortable Busverbindung zwischen Mals und Landeck zu installieren.“ sagt Hanspeter Staffler. Dies ist wichtig für die vielen Vinschger und Vinschgerinnen, die regelmäßig auf dieser Route unterwegs sind. Genauso attraktiv wäre diese Buslinie für Urlaubsgäste.
Anstatt den Beschlussantrag zu unterstützen, haben Landesrat Alfreider und Abgeordneter Noggler - obwohl inhaltlich einverstanden - ihn vehement ablehnen lassen. Das ist keine gute Basis, um ein gemeinsames politisches Ziel zu erreichen, das wirklich allen zugute kommt.
die Landtagsabgeordneten der Grünen
Hanspeter Staffler
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba

Dienstag, 24 Januar 2023 16:00

Peters Wohnhaus ist der Gemeinde zu teuer

Partschins - Der Gemeinderat von Partschins hat mehrheitlich beschlossen, das Wohnhaus von Peter Mitterhofer nicht anzukaufen. Die Gemeinde Partschins hätte ein Vorkaufsrecht

von Erwin Bernhart

Auf der Tagesordnung des Gemeinderates von Partschins stand am 17. Januar 2023 neben der Genehmigung des Sitzungsprotokolles der letzte Ratssitzung nur ein Punkt: „Ausübung des Vorkaufsrechts für denkmalgeschützte Liegenschaften: Bp 107 K.G. Partschins“. Es handelt sich um das Wohnhaus des Erfinders der Schreibmaschine Peter Mitterhofer. Dort hat der Peter 31 Jahre lang gewohnt. Das Haus ist denkmalgeschützt und das Denkmalamt sagt: „Das Gebäude ist als Geschichtsdenkmal umso bedeutender, als das Geburtshaus 1896 abgebrochen wurde.“
Das Haus bzw. auch der Garten drumherum, welches dem Vater der Landtagsabgeordenten Ulli Mair gehört, soll Besitzer wechseln. Weil bei denkmalgeschützten Gebäude das Land und dann die jeweilige Gemeinde per Gesetz ein Vorkaufsrecht haben, hatte der Gemeinderat von Partschins darüber zu befinden und zu beschließen, ob dieses Vorkaufsrecht in Anspruch genommen werden solle. Der Verkaufswert beträgt 900.000 Euro. Der Preis ist deshalb hoch, weil es im Garten hinter Mitterhofers Wohnhaus ein bereits vom Gemeinderat mehrheitlich genehmigtes Projekt für Wohnungen gibt, mit einer leichten Erhöhung des Peter-Mitterhofer-Hauses.
BM Luis Forcher räumte ein, keinen Schätzwert in Auftrag gegeben zu haben. Der Gemeindesekretär Hubert Auer präzisierte, dass der Preis mit dem Verkaufspreis bestimmt werde und dass die Gemeinde zu eben diesem Preis ein Vorkaufsrecht habe. Es gab im Rat kräftigen Widerstand dagegen. Nur Jutta Pedri von der Bürgerliste merkte an: „Wenn es der Preis für alles ist, ist der schon interessant.“ Sabine Zoderer von den Freiheitlichen kündigte ihre Gegenstimme an und sagte, dass man Mammutprojekte vor sich habe, die zuerst zu finanzieren seien. Und zu einer Außenstelle des Schreibmaschinenmuseums sagte Zoderer: „Nein, Danke.“ Der Gemeindeausschuss sprach sich einhellig gegen das Vorkaufsrecht aus. Das Schulareal habe oberste Priorität, auch die Sportzone, sagte etwa Schulreferent Hartmann Nischler. Nicht einmal des Geld haben für den Feldweg, warf VizeBM Walter Laimer ein. Andere Projekte seien zuerst fertigzustellen. Wirtschaftsreferent Ulli Schweitzer wies darauf hin, dass man für einen Ankauf keine finanzielle Deckung habe. „Wir haben die Sicherheit, dass das Haus erhalten bleibt“, sagte BM Luis Forcher. Damit war die Gangart im Gemeinderat besiegelt. Zum Schluss wurde noch das Vorkaufsrecht beim Montlbon-Haus wach gerufen. „Außer Spesen ist dort nichts gewesen“, resümierte BM Forcher.
Einzig Monika Pföstl von der Bürgerliste regte an, darüber nachzudenken, ob nicht die Gemeinde das auf dem Garten geplante Projekt übernehmen könnte. Denn, wenn die Gemeinde nicht kaufe, komme das Projekt ohnehin.
Bei der Abstimmung wurde das Vorkaufsrecht mit 12 Gegenstimmen bei 3 Enthaltungen verworfen. Mitterhofer-Wohnhaus: Zu teuer, nein danke.

Schlanders - Nun ist schon fast ein Jahr vergangen seit Christoph am Piz Daint im Münstertal unter eine Lawine kam.
Geboren 1975, aufgewachsen in Schlanders und eingeschult bis zu seiner Matura am Realgymnasium, studierte er anschließend Rechtswissenschaften an der Universität Bologna.
Beim Rechtsanwalt Alberto Valenti in Bozen absolvierte Christoph ein vierjähriges Praktikum, um anschließend in die Kanzlei seines Vaters in Schlanders einzutreten, mit dem er eine langjährige Sozietät bildete. Er war vielen im Vinschgau ein Vertrauensanwalt.
Christoph war überall in der Welt zuhause. Reisen führten ihn in ferne Länder, nach Lateinamerika, Asien und Afrika, aber auch im Vinschgau und Südtirol brachte ihn sein Erkundungsdrang in alle Täler und Ecken der Region. Es zog ihn ans Meer und auf die Berge, er liebte die Musik und feierte gerne. Dabei waren die entstehenden Freundschaften mit den Menschen unterschiedlichster Herkunft das verbindende und bleibende Element.
Christoph starb als er im Kreise guter Freunde einer seiner Leidenschaften nachging, dem Tourenskifahren.
Den Eltern, seinem Bruder und seinen Freunden bleibt die Erinnerung an einen besonderen Menschen.

Montag, 23 Januar 2023 14:53

Festkonzert

Am Samstag, den 11. Februar findet das diesjähriges Festkonzert der Musikkapelle Kastelbell im CulturForum in Latsch unter der neuen Kapellmeisterin Charlotte Rainer statt. Sprecherin ist Tanja Paulmichl. Beginn ist um 19 Uhr.

Montag, 23 Januar 2023 07:30

Trotz Kälte Öfen nicht überhitzen

In den kommenden Tagen stehen kalte Temperaturen bevor. Hinzukommen sollen verbreitete Windböen. Die Kaminkehrer im lvh warnen vor einer Überhitzung der Feuerstätten und Kamine.

Das Wochenende wird eisig in Südtirol. Und die kalten Temperaturen sollen weiter anhalten. Christian Resch, Obmann der Kaminkehrer im lvh warnt: „Mehr Holz generiert nicht automatisch mehr Wärme. Im Gegenteil: wenn Feuerstätten und Kamin zu stark beansprucht werden besteht die Gefahr einer Überhitzung.“ Erfahrungsgemäß werde es zu Rauchentwicklungen, zu Sprüngen in den Öfen oder ungewohnten Gerüchen aus Ofen oder Kamin kommen.

„Auch wenn es sehr kalt ist, dürfen Feuerstätten nicht mit den doppelten Heizmengen gefüllt werden. Besser ist es, öfter zu heizen als einmal und dann Öfen und Kamin zu überlasten“, betont auch Richard Schupfer, Beiratsmitglied der Kaminkehrer im lvh. Achtung gilt auch im Umgang mit der Glut. Bei sehr starkem Wind komme es schnell zu unkontrollierbarem Funkenflug und dies könne verheerende Folgen haben.

Daher die Empfehlung der Kaminkehrer im lvh: Wer eine besonders starke Rauchentwicklung oder zurückweichenden Rauch beobachtet, oder auch ungewohnte Gerüche oder Geräusche aus Ofen oder Kamin wahrnimmt, sollte umgehend die Feuerwehr rufen.

Startschuss für das EU-Programm Interreg Italien-Österreich VI-A 2021-2027: Im Rahmen des ersten Aufrufes können ab heute und bis zum 19. April 2023 Projektvorschläge eingereicht werden. 

Ab heute, Freitag, 20. Jänner, können im Rahmen des EU-Programms Interreg Italien-Österreich VI-A 2021-2027 Projektvorschläge eingereicht werden. Unternehmen, Genossenschaften, öffentliche oder private Körperschaften, Gebietskörperschaften, Vereine oder Forschungseinrichtungen sind aufgefordert, im Rahmen des ersten Aufrufes grenzübergreifende Projektanträge in den Bereichen Innovation und Unternehmen (Priorität 1), Klimawandel und Biodiversität (Priorität 2), Nachhaltiger Tourismus und Kulturtourismus(Priorität 3) sowie Abbau von grenzüberschreitenden Hindernissen (Priorität 5) vorzulegen.

40 Prozent des Gesamtbudgets für ersten Aufruf 

Die Einreichfrist läuft in der Folge bis zum 19. April 2023 (12 Uhr). Für die Finanzierung von grenzüberschreitenden Projekten stehen im Zeitraum 2021-2027 insgesamt 91,4 Millionen Euro an Finanzmitteln zur Verfügung, von denen 80 Prozent von der EU und 20 Prozent über staatliche Kofinanzierungen aus Italien und Österreich kommen. Für den ersten Aufruf stehen Finanzmittel im Wert von 23,5 Millionen Euro an Efre-Mitteln zur Verfügung. Efre ist der Europäische Fonds aus dem regionale Entwicklungsprojekte finanziert werden. Alle Projektanträge sind über das elektronische Verwaltungssystem CoheMON einzureichen. Empfohlen wird, rechtzeitig mit den zuständigen regionalen Koordinierungsstellen diesbezüglich in Kontakt zu treten.

Der Kooperationsraum Interreg Italien-Österreich VI-A umfasst sechs Gebiete im Grenzraum zwischen Italien und Österreich, die Länder Tirol, Kärnten, Salzburg, die autonome Region Friaul-Julisch Venetien, die Region Venetien mit den Provinzen Vicenza, Treviso und Belluno und das Land Südtirol, das in der Abteilung Europa auch die Verwaltungsbehörde und das Gemeinsame Sekretariat des Programms eingerichtet hat.

Der Startschuss in die neue Programmperiode von Interreg Italien-Österreich war Ende November 2022 am Kronplatz gefallen. Der Direktor in der Generaldirektion Regio der Europäischen Kommission mit Zuständigkeiten in der Kohäsionspolitik und territorialen Kooperation, Slawomir Tokarsi, hatte dabei die Bedeutung von Solidarität und Empathie unterstrichen: "Das Leben von Menschen verändert sich durch Hände, die sich Partner reichen und bei Interreg-Projekten Grenzen in Europa durchbrechen. Diese sind Ausdruck der Notwendigkeiten der örtlichen Bevölkerung und Botschaft von Solidarität und Empathie."

Informationen bei Webinaren am 24. und 25 Jänner

Informationen zum Kooperationsprogramm und zum ersten Aufruf gibt es bei zwei Webinaren, und zwar am 24. Jänner 2023 von 9 bis 12 Uhr in italienischer Sprache und am 25. Jänner 2023 ebenfalls von 9 bis 12 Uhr in deutscher Sprache. Die Anmeldung ist erforderlich und //events.teams.microsoft.com/event/70f0ac45-fd51-4320-8e4c-1e131e0f2f9c@24faada6-356f-4014-8cbf-aa0911918bfe" style="box-sizing: border-box; color: rgb(52, 93, 142); text-decoration: underline; background-color: transparent;">online möglich. 

Über das Kooperationsprogramm Interreg Italien-Österreich VI-A 2021-2027 und den ersten Aufruf informiert auch die Programmwebsite www.interreg.net.

Einblicke über bereits umgesetzte Kooperationsprojekte des Zeitraums 2014-2020 bietet das E-Book.

red

Die Tage werden länger und mit steigender Lichtintensität werden vermehrt die „Glückshormone“ Serotonin und Dopamin ausgeschüttet. Nützen Sie also diesen Motivationsschub auch in der gemeinsamen Alltagsgestaltung mit Menschen mit Demenz. Dies gelingt Ihnen z.B. wenn Sie die Wohnung frühlingshaft gestalten. So kann sich der Mensch mit Demenz besser daran erinnern, welche Jahreszeit gerade ist. Diese Orientierungshilfe kann möglicherweise auch wieder positive Gefühle wecken, die er mit dem Frühling verbindet.

Hier einige Ideen, wie Sie die Sinne der Person mit Demenz frühlingshaft anregen und den Frühling ins Haus bringen können:

  • Pflanzen Sie Blumenzwiebeln in Töpfe und beobachten Sie gemeinsam Tag für Tag, wie daraus Blumen wachsen. Oder kaufen Sie eine entsprechende Pflanzenschale mit Frühlingsblumen (Narzissen, Primeln, Tulpen), die gerade erblühen. Vorsicht ist bei Hyazinthen und Osterglocken geboten, da sie giftig sind. Menschen mit Demenz stecken oft nicht essbare Gegenstände in den Mund, daher stellen diese Blumen eine Gefahrenquelle dar.
  • Dekorieren Sie, wenn möglich gemeinsam mit der Person mit Demenz, die Umgebung mit frühlingshaften Elementen (z. B. Kissenbezüge und Plaids in Pastellfarben, selbstgebastelte Papierblumen, Frühlingszweige geschmückt mit Osterdekoration) Ist die betroffene Person bettlägrig, können Sie in ihrem Sichtfeld einen grünen, gelben oder orangefarbenen Dekostoff aufhängen und daran verschiedene Zweige oder Blumen befestigen.
  • Gemeinsames Singen macht zu allen Jahreszeiten Freude. Bekannte Frühlingslieder sind:

- Winter ade, scheiden tut weh

- Im Märzen der Bauer

- Es tönen die Lieder, der Frühling kommt wieder

- Komm lieber Mai und mache

Schaffen Sie durch Frühlingsgespräche Erfolgserlebnisse für Menschen mit Demenz. Zeigen Sie Frühlings- oder Osterbilder, riechen Sie an der Frühlingsblume oder Blüte und regen Sie

somit Gespräche an.

Dies kann auch durch Rätselfragen rund um den Frühling gelingen. Einige Beispiele:          

Welche Blumen blühen im Frühling?

Tulpen, Gänseblümchen,                    Schneeglöckchen, Krokus Huflattich…                                

Wann beginnt und endet der Frühling?

20. März  - 20. Juni

Bauernregeln zum Frühling?

„Wenn die Drossel schreit, ist der Frühling nicht mehr weit.“   „Der April macht was er will.“   „Frühlingsregen bringt Segen.“

Achten Sie dabei darauf, dass Sie nicht überfordern - der Spaß steht im Vordergrund und nicht die korrekte Antwort. Gehen Sie auf biografische Erlebnisse ein, lachen und singen Sie gemeinsam, oder genießen sie ganz einfach die Stille.

  • Geben Sie dem Mensch mit Demenz Gelegenheit, viel Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Bieten Sie Spaziergänge an, bei denen in dieser milden Jahreszeit und dem Erwachen der Natur ganz besonders auch seine Sinne aktiviert werden können. Machen Sie aufmerksam auf das Vogelgezwitscher, die sprießenden Blumen und Gräser, Farben und Gerüche. Besonders für Menschen mit Demenz ist es wichtig mit allen Sinnen spüren zu dürfen und auch wenn sich mit zunehmender Demenz manche Sinne verändern, wie z.B. die Fähigkeit zu riechen oder zu schmecken, bleibt doch immer die Möglichkeit des Spürens und Erlebens. Daher ist es umso wichtiger die Person nicht zu korrigieren, wenn sie ein Geräusch oder einen Duft nicht mehr richtig erkennt oder zuordnen kann. Es geht in der Begegnung mit Naturerfahrungen nicht um die richtige Antwort, sondern um diese wertvollen Momente des gemeinsamen Kontaktes, des Genießens und des Erlebens.
  • Gerade und besonders zur milden Jahreszeit können Sie sinnvolle Anlässe schaffen, um Bewegung zu fördern. Bewegung regt grundsätzlich die Gehirnfunktionen an, schafft Glücksgefühle und Entspannung und vermindert Zustände von Aggression und Angst. Bewegung geschieht sowohl in freier Natur als auch im eigenen Zuhause.

Versuchen Sie also grundsätzlich Menschen mit Demenz Anreize zu verschaffen, die sie animieren sich zu bewegen…und sicherlich wird Ihnen und den Menschen mit Demenz dies durch das Strahlen der Frühlingssonne erleichtert (Karin Pörnbacher).

Auch im Jahre 2023 bietet „Demenzfreundlicher Vinschgau“ das Sorgentelefon 3332986884 jeden Dienstag von 9:00 bis 11:00 Uhr und jeden Donnerstag von 17:00 bis 19:00 Uhr an. Neben diesen Dienst bieten wir in verschiedenen Orten zwischen Graun im Vinaschgau und Naturns Veranstaltungen  an. Sie reichen von Kursen und Vortragen zu den Themen Gedächtnistraining, Verlauf einer Demenz- wie können pflegende Angehörige helfen?, Alzheimer vorbeugen, Patientenverfügung bei Demenz, Rechtsgeschäfte bei Demenzkranken bis hin zu einer Open-Space-Veranstaltung zum Thema Was hilft, wenn man mit Demenz leben muss. Sehr viel Zuspruch haben in den letzten Jahren Veranstaltungen in Kleingruppen erfahren.In dieser Form bieten wir Veranstaltungen zu den Themen: Betreuung/Pflege gelingt in dem Maße, in dem Sie auf sich selber achten und Wie begegne ich Menschen mit Demenz.


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/user.php on line 260

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