Administrator

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Montag, 23 Januar 2023 15:33

Manuskripte willkommen

Literaturwettbewerb - Die Reihe ZOOM-ED fördert Erstpublikationen von Autor*innen und Literaturschaffenden in Südtirol/Sudtirolo und den angrenzenden Gebieten (Euregio). Ziel der Reihe ZOOM-ED ist es, literarischen Erstlingswerken den Weg in die Sichtbarkeit zu ermöglichen und zeitgenössischer Literatur ein Sprungbrett zu sein. In diesem Sinne wird dem gewählten Projekt neben der Veröffentlichung auch ein Mentoring inkl. Lektorat zur Verfügung gestellt und es werden zwei Vorstellungen organisiert.
Die Reihe wird heuer zum 4. Mal ausgerichtet von: Edition Raetia und SAAV – Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung

Einreichfrist: 21. Februar 2023
Einsendungen an: zoom.edition.bando@gmail.com

http://www.saav.it/de/aktuelles/zoom-ed-2023

Montag, 23 Januar 2023 15:31

Ein Herz für das kleine Bildstöckl

Vetzan - Es ist ein herrlicher Aussichtspunkt: Dort, wo das kleine Marien-Bildstöckl auf der „Außeren Lahn“ am Tappeinweg in Richtung Schlandersberg liegt, überblickt man vom Vinschger Sonnenberg aus weite Teile des Vinschgau. Um das kleine Bildstöckl kümmerte sich lange Zeit niemand, so dass es im Laufe der Jahre dem Verfall preisgegeben war. In den vergangenen Monaten haben sich Christoph Schuster, Günther Schönthaler und Joachim Vidal ein Herz gefasst und das Bildstöckl mustergültig restauriert. Die Handwerker haben selbst fachkundig Hand angelegt und in liebevoller Kleinarbeit das Kapellele mit Lourdes-Maria so hergerichtet, dass es wieder zum Verweilen und vielleicht zu einem Gebet einlädt. Anfallende Spesen haben sie zu gleichen Teilen unkompliziert und unbürokratisch bestritten. Anna Schuster aus Vetzan kümmert sich seither um den Blumenschmuck und um die Sauberkeit im und am Bildstöckl. Die Forststation in Schlanders konnte dazu gewonnen werden, eine Holzbank zum Innehalten und Verweilen beizustellen und der Förster Mario Burgo hat sich tatkräftig darum gekümmert.
Nach dieser gelungenen Sanierung hat der Schlanderser Dekan Mathew Kozhuppakalam in kleinem Kreis die Segnung vorgenommen.
So erstrahlt in neuem Glanz ein ruhender Wegbegleiter wieder und ein kleines Kulturgut ist vor dem Verfall gerettet worden. Wer Aussicht mit Gebet oder Meditation verbinden will, sei am Tappeinweg oberhalb von Vetzan willkommen. 

Dienstag, 24 Januar 2023 16:04

Konsum und Nachhaltigkeit

Mals - Im Rahmen eines fächerübergreifenden Projektes setzten sich die Schüler:innen der 4A und 4B im Sozialwissenschaftlichen Gymnasium SOGYM eine Woche lang kritisch mit den Themen Konsum und Nachhaltigkeit auseinander.

von Magdalena Dietl Sapelza

Wie gewissenhaft an den Themen gearbeitet wurde, hat mich sehr beeindruckt“, mit diesen Worten lobte Direktor Werner Oberthaler den Einsatz der Schüler:innen bei der Projektvorstellung am 19. Jänner 2022 in der Aula Magna im Malser Oberschulzentrum. Das Ganze habe ihn wieder einmal veranlasst, seinen eigenen CO2 Fußabdruck zu hinterfragen. Beleuchtet wurden die Themen: Was sind nachhaltige Lebensmittel; Flugreisen und ökologischer Fußabdruck; Wohin geht unser Müll? Kognitive Dissonanz; Die Eisenbahn als nachhaltiges Transportmittel am Beispiel der Brennerachse; Nachhaltige Energie; Nachhaltiges Bauen; Heizen und Wärmedämmung am Beispiel des Oberschulzentrums. Beim Thema Heizen und Wärmedämmung nahm das fünfköpfige Projektteam beispielsweise den Energieverbrauch in den Verwaltungsgebäuden der Schule, also direkt vor Ort, unter die Lupe. Denn es gibt regelmäßig Klagen über Kälte in manchen Räumen, und zu große Hitze in anderen. Die Schüler:innen erarbeiteten eine genaue Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes in den unterschiedlichen Räumen. Sie überprüften die Heizkörper und die Fenster und stellten fest, dass von den168 Heizkörpern 108 eingeschalten sind, und dass von 209 Fenster 60 undicht sind, klemmen oder sonstige Mängel aufweisen. Die Schüler:innen ließen sich auch das Heizungs-Regelwerk erklären und erfuhren, dass nicht alles reibungslos läuft und immer wieder kleinere Fehler behoben werden müssen. Und die Projektgruppe kam zu folgenden Lösungsvorschlägen: Um Energie zu sparen wäre eine Sanierung der veralteten Fenster erforderlich, genauso wie eine gründliche Überprüfung und Überarbeitung des Gesamtregelwerkes. Vorteilhaft wären funktionierende Heizungsregler in den jeweiligen Räumen und auch eine monatliche Kontrolle der Heizkörper, um zu überprüfen, ob diese auch richtig laufen, damit eventuell schnell eingegriffen werden kann.
Direktor Oberthaler erklärte, dass im Schulgebäude laufend Reparaturarbeiten erforderlich seien und auch gemacht würden. Er dankte den Schüler:innen für die Bestandsaufnahme. Diese werde er als Grundlage für künftige Verbesserungen nutzen.

Montag, 23 Januar 2023 15:29

„Das Dorf der Fische“

Der versunkene Kirchturm im Südtiroler Reschensee inspirierte den Autor Daniel Fehr zu einem charmanten Urlaubs-Bilderbuch, das zum Fabulieren einlädt: „Das Dorf der Fische“ erscheint am s18 fische24. Februar im kunstanstifter verlag. Die Illustratorin Pei-Yu Chang hat die Geschichte bebildert: Sie kombiniert farbenfrohe Zeichnungen mit Originalaufnahmen des Bergmassivs aus der Zeit, bevor der Stausee gebaut und das Dorf geflutet wurde. „Das Dorf der Fische“ ist gedacht für Kinder ab ca. 4 Jahren. ISBN: 978-3-948743-12-3, kunstanstifter verlag, Mannheim

Montag, 23 Januar 2023 15:28

Nimm dir Zeit

Kolping im Vinschgau - „Die Zeit ist ein wichtiges Pfand in der Hand des Menschen ..“ so Adolph Kolping. Nimm dir Zeit – zum Leben! Klage nicht, keine oder nur wenig Zeit zu haben! Sie ist dir und mir, uns allen geschenkt, wie ein Samenkorn, das fruchtbar werden will. Wie Kolping um den Wert und die Kostbarkeit der Zeit wusste, so müssen auch wir uns darum bewusst sein. Kolping wirtschaftete mit der Zeit, er setzte sie ein für seine Gesellen, ihnen schenkte er seine Lebenszeit, s18sp1 zeitseine Kraft und seine Liebe, um sie auf dem Weg der „Tüchtigkeit“ zu begleiten und zu befähigen. Darin sah er seine Lebensaufgabe. Darin ging er ganz auf, wie das Weizenkorn, das in die Erde gelegt wird und reiche Frucht bringt. Bereits mit 52 Jahren sollte Kolpings Leben zu seiner eigentlichen und letzten Reife kommen: er starb am 04.12.1865.
Nehmen wir uns Zeit! Zeit für Menschen an unserer Seite; Zeit für Menschen in besonderen, in besonders schwierigen Situationen, für Menschen die in Not und einsam sind. Zeit für eine Aufgabe, die dem Gemeinwohl zu gute kommt. Zeit auch für Gott, für die Erfahrung seiner Gegenwart und Nähe. Nicht zuletzt auch Zeit für uns selbst, zu unserem seelischen und leiblichen Wohlbefinden. Die Zeit, die wir mit Gott und den Menschen – auch in der Kolpingsfamilie – teilen, macht uns reicher und nicht ärmer! Und sie wird zu einem unbezahlbaren Schatz, wenn wir sie in und aus Liebe verschenken. Deshalb: Carpe diem – nutze den Tag!

Otto von Dellemann

Dienstag, 24 Januar 2023 15:07

„Di Baien sein olm mei Ausgleich gwesn“

Der pensionierte Maurer Hermann Steck ist Imker mit Leib und Seele. Er war jahrelang Malser
Ortsobmann und ist heute der Hüter der Bezirkskerze, die bei Festlichkeiten aufgestellt und
bei Umzügen mitgetragen wird.

von Magdalena Dietl Sapelza

Hermann begann 1972 mit der Imkerei, nachdem ihm sein Malser Vermieter Josef Winkler einen Bienenstock geschenkt hatte. Seine Frau Burgl unterstützte ihn von Anfang an. „In di 1980er Johr hobm miar norr 40 Stöck kopp, dia inz amol 900 Kilo Honig procht hobm“, erklärt er.
Hermann wuchs mit neun Geschwistern auf einem Hof in Planeil auf. „Gebm hots pa inz olm lei Brenntsupp, Riebl unt Milch unt Brockn“ meint er. Nach dem Volksschulabschluss lernte er Maurer in der Baufirma Thöni in Mals. Als Geselle wechselte er zur Firma Hohenegger nach St. Valentin. Dort genoss er die Feierabende mit zwei Kollegen, von denen einer ein Auto besaß. Einmal war Nauders ihr Ziel. Da Hermann als Militärpflichtiger das Land nicht verlassen durfte, verließ er kurz vor der Grenze das Auto, schlich über die grüne Grenze und stieg dann wieder ein. Nach feuchtfröhlicher Nacht lief es umgekehrt. Doch das Ganze war nicht unbehelligt geblieben. Bei Reschen klickten die Handschellen, und die drei wurden nach Schlanders gebracht. „Drei Tog sein miar norr ghuckt“, verrät er. „Spatr hon i fan Militärgricht wegn Fahnenflucht drei Johr bedingt kriag unt a Strof.“ Gemustert wurde er zusammen mit Jahrgangskollegen im „Gasthof Hirschen“ in Mals. Splitternackt mussten sie vor den Augen eines Militäroberst um einen Tisch marschieren. „Ma isch selm froah gwesn, wenn ma tauglich gwesn isch“, erklärt er. Mit bunten Schleifen am Hut feierten und tanzten sie später im „Gasthof Weißkugel“ in Matsch. „Miar Planoaler Buabm sein gonz kronk af di Matscher Madlen gwesen“, lacht er. Besonders angetan war er von der zwei Jahre jüngeren Burgl Heinisch. Anschließend schrieb sie ihm Briefe nach Trapani, wo er kurz darauf stationiert war, die er auch fleißig beantwortete. Er befand sich in einer fremden Welt. „I hon koa Wort Walsch kennt“, erinnert er sich. „Miar Deitsche sein gwesn, wia di ormen Sealn.“ Er wurde den Maurern zugeteilt und traf auf einen verständnisvollen Vorgesetzten. Wenn Hermann an das Essen in der Kaserne denkt, läuft ihm noch heute ein Schauer über den Rücken. „Miar hobm Risotto mit Würmer kriag“, erzählt er. „Seit selm iss i koan Reis mea.“ Mit mulmigem Gefühl denkt er auch an das Militärspital in Palermo, wo er wegen Gelbsucht behandelt wurde. Von Trapani kam er nach Florenz. Positiv an seiner Militärzeit war, dass er Italienisch lernte. Nach 18 Monaten feierte er 1964 den „Concedo“ beim Matscher Kirchtag, wo er mit Burgl tanzte. Das Paar traf sich von nun an regelmäßig. Arbeit fand Hermann bei der Firma Foffa in der Schweiz. Er legte jeden Franken auf die hohe Kante, um eine Familie gründen zu können. Vier Jahre später führte er Burgl in Maria Trens zum Traualtar und bezog mit ihr die Mietwohnung beim Winkler in Mals. Sie schenkte ihm vier Kinder. Hermann wechselte zur Firma Torggler, die das Malser Gamperheim baute, arbeitete für das Bauunternehmen Angerer und 30 Jahre lang als Vorarbeiter für die Firma Matthias Paulmichl. 1973 baute er sein Eigenheim in Mals. „I hon foscht olz selbr gmocht, suscht hat i miars nit leischtn kennt“, meint er. Seine Frau half nach Kräften mit. Bei den Bienen fanden beide Abwechslung. „Di Baien sein mei Ausgleich gwesn“, betont er. In den 1970er Jahren fanden die Bienen noch überall genügend Nahrung. Es blühte auf Wiesen und Feldern und Pestizide waren kaum ein Thema. „Es hot a nou koa Varroa gebm, unt s Wettr isch a normaler gwesn“, erklärt er. Das Problem mit der Varroamilbe sei erst Ende der 1970er Jahre aufgetreten. Früher habe es nur die „Maikrankheit“ gegeben, die sich durch Durchfall bei Bienen während der Löwenzahnblüte bemerkbar machte. Im Laufe der Jahre musste Hermann in seiner Imkerei einige Rückschläge verkraften. Einmal verlor er seine Bienen durch Raubvölker, ein anderes Mal „verbrausten“ diese wegen mangelnder Luftzufuhr, und auch die Varroa schlug zu. Doch er gab nie auf. Heute betreut er noch 15 Bienenvölker in seinem Stand bei Schleis. Im Sommer bringt er die Bienen nach Planeil und Schlinig. „In Mittlvinschgau tua i si nimmer oi, selm hobsi miar amol olle oigschpritzt, sagt er. Allen Herausforderungen zum Trotz ist Hermann nach wie vor Imker mit Leib und Seele.

Montag, 23 Januar 2023 15:06

Der Partschött und die Wilde

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders

Eine alte Sage neu erzählt.
Am Berghang oberhalb des Dorfes liegt ein großer Felsen. Dort haust die Wilde in ihrer Hütte. Die Dorfbewohner sind misstrauisch. Woher kommt sie? Was treibt sie dort? Ist sie vielleicht eine Hexe? Suse und Jakob, die Kinder aus dem Dorf sind neugierig und schleichen sich an. Da raschelt und knackt es - jemand geistert um Minas Hütte herum...
Simone Oberrauch, Schauspielerin aus Meran und in Bern wohnhaft und der Musiker Joan Pérez- Villegas aus Mallorca, entführen die Kinder und ihre Eltern in eine geheimnisvolle Welt. Sie spielen auf dem Kontrabass, der Concertina, E-Gitarre, Saxophon, Milchkanne und anderem Spielzeug, schlüpfen in die verschiedenen Rollen und lassen sich vom Partschött von der Seiser Alm überraschen.
Klein und Gross ab fünf Jahren sind herzlich zu dieser spannenden Theateraufführung eingeladen.

Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Theaterkasse ab 15.00 Uhr erhältlich. Vormerkungen:
Telefon 0473 737777 oder
kulturhaus@schlanders.it

Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, Marktgemeinde Schlanders, Raiffeisenkasse Schlanders, Fa. Karl Pedross AG, Raumausstattung Fleischmann Martin und Parkhotel „Zur Linde“.

 

Montag, 23 Januar 2023 15:06

Offene Türen geben Einblicke in die TFO

Schlanders - Viel Interesse, viel Bewegung, viel Information: An der Technologischen Fachoberschule, kurz TFO, standen am vergangenen 21. Jänner die Türen für interessierte Schüler:innen und Eltern offen. Die Informationsrundgänge in Klassenräumen und Werkstätten zeigten vor allem eines: In der TFO steckt ein hohes technisches Niveau, eines, das die Abgänger zu überaus begehrten Arbeitskräften oder zu hochausgebildeten Studienanwärtern macht. Vom ersten Bleistiftstrich in der 1. Klasse bis zum dreidimensionalen Zeichnen mit AutoCad, Inventor und Solid-works setzt das Triennium auf den Schwerpunkt Maschinenbau und Mechatronik. Eine enge Verzahnung von theoretischem Wissen und praktischer Umsetzung zeichnet die TFO aus. Hilfestellungen gibt es auf mehreren Ebenen: mit Übungswerkstätten, mit ZIB, mit Careteams. (ap)

Dienstag, 24 Januar 2023 16:01

„Mehr Asbest als angenommen“

Schlanders - Über 120 Säcke an asbesthaltigem Material wurden im Bauschutt um der Kommandozentrale im Kasernenareal Schlanders entsorgt. Die Arbeiten sind vor Weihnachten abgeschlossen worden. Der Vinschgerwind hat beim zuständigen Amtsdirektor für Abfallwirtschaft Giulio Angelucci nachgefragt, wie die weiteren Schritte aussehen.

Vinschgerwind: Herr Amtsdirektor Angelucci, über 120 Säcke an asbesthaltigem Material wurden im Bauschutt gefunden und entsorgt. Es wurde aber nur jener Bauschutt sortiert, der außerhalb der Gebäude beim Abbruch angefallen ist. Was ist mit dem Asbest im Gebäude?
Giulio Angelucci: Die Ausführung der Arbeiten zur Asbestsanierung am Gebäude Palazzina Comando in Schlanders gestaltete sich etwas schwierig. In einem ersten Schritt wurde nur das mit Asbest verunreinigte Abbruchmaterial um das Gebäude aussortiert, da aufgrund des Teilabbruchs des Gebäudes die Sicherheit der Arbeiter nicht garantiert werden konnte. Derzeit werden am Gebäude alle auskragenden und einsturzgefährdeten Bauteile entfernt. Nach den Sicherungsarbeiten kann dann das sich im Abbruchbereich des Gebäudes abgelagerte Abbruchmaterial entnommen und von Asbest befreit werden. Bei der Sortierung des Abbruchmaterials hat sich gezeigt, dass im Gebäude viel mehr Asbest verbaut wurde als ursprünglich angenommen. Es muss deshalb eine Schad- und Störstofferhebung am Gebäude vorgenommen und ein Rückbaukonzept erstellt werden.

Vinschgerwind: Vor diesem Hintergrund regen sich in der Bevölkerung Sorgen zu den gesundheitlichen Auswirkungen. Kann man dazu etwas sagen?
Giulio Angelucci: Die Sanierungsarbeiten wurden vom Dienst für Arbeitsmedizin genehmigt. Es wurden auch während der Sanierung Kontrollen vom Dienst für Arbeitsmedizin und vom Amt für Abfallwirtschaft auf der Baustelle vorgenommen. Von den Sanierungsarbeiten selbst geht aufgrund der Einhaltung der Vorschriften keine Gefahr für die Bevölkerung aus. Ob in der Abbruchfase ein gesundheitliche Risiko für Anrainer und Passanten bestanden hat, ist nicht Kompetenz des Amtes für Abfallwirtschaft, dies müsste man mit dem Departement für Gesundheitsvorsorge des Südtiroler Sanitätsbetriebes abklären.

Vinschgerwind: Die politischen Vertreter und die Verwaltung der Gemeinde Schlanders, hat im Zusammenhang mit den Abbrucharbeiten behauptet, dass das Amt für Abfallwirtschaft ein Gutachten zur umwelttechnischen Unbedenklichkeit betreffend den Abbruch ausgestellt hat. Können Sie das bestätigen?
Giulio Angelucci: Das kann ich so nicht bestätigen! Die Gemeinde Schlanders hat im Jahr 2016, auf Anraten des Amtes für Abfallwirtschaft eine Charakterisierung des Kasernenareals in Schlanders erstellen lassen. Unter Charakterisierung versteht man die umwelttechnische Erhebung der Verunreinigungen von Boden und Untergrund einer Verdachtsfläche. Die Charakterisierung einer potenziell verunreinigten Fläche ist der erste Schritt zur Sanierung des Bodens und des Untergrundes einer Altlast oder eines Altstandortes, und beinhaltet nicht die umwelttechnische Erhebung der sich darauf befindenden Gebäude. Die Gemeinde Schlanders hat das technische Dokument zur Charakterisierung des Boden und Untergrundes des Kasernenareals, mit einer Schad- und Störstofferkundung von Gebäuden, die abgebrochen oder umgebaut werden sollen verwechselt. Die Ergebnisse einer Schad- und Störstofferkundung sind die Grundlage für einen geordneten Rückbau eines Gebäudes und Voraussetzung für den Weg des Abbruchabfalls zum Recyclingrohstoff. In einem Schreiben hat das Amt für Abfallwirtschaft deshalb die Gemeinde Schlanders bereits aufgefordert, die Charakterisierung der Sanierungsfläche Kasernenareal Drusus in Schlanders und das hierfür erstellte Gutachten nicht mehr für die umwelttechnische Unbedenklichkeit des Abbruchs der Gebäude zu verwenden.

Vinschgerwind: Die erste Phase der Asbestsanierung ist damit abgeschlossen. Was sind die weiteren Schritte, die nun folgen werden?
Giulio Angelucci: Wie bereits anfangs erwähnt, muss in einem zweiten Schritt das sich im Abbruchbereich des Gebäudes abgelagerte Abbruchmaterial entnommen und von Asbest separiert werden. Anschließend ist eine Schadstofferkundung vorzunehmen und ein Rückbaukonzept zu erstellen. Nach erfolgtem Rückbau kann der Abriss oder der Umbau des Gebäudes erfolgen. Das Amt für Abfallwirtschaft wird deshalb die Gemeinde Schlanders auffordern ein ganzheitliches Sanierungsprojekt vorzubereiten, das alle Maßnahmen und eine Kostenschätzung beinhaltet.

Vinschgerwind: Ist Ihnen in ihrer Amtszeit ein derartiges Vorgehen einer Gemeinde bereits untergekommen?
Giulio Angelucci: Der Teilabbruch des Gebäudes Palazzina Comando ist sicherlich kein Best-Practice-Beispiel, vor allem wenn dieser von einer öffentlichen Verwaltung vorgenommen wird, die üblicherweise immer Rücksprache mit den zuständigen Ämtern hält. Auch die mit dem Abbruch beauftragten Unternehmen müssten vor der Durchführung der Abbrucharbeiten die Erhebungen zum Baubestand überprüfen und dann den Abbruch nach Stand der Technik durchführen. Über den Abbruch in Schlanders wurde keines der zuständigen Ämter informiert. Hätte das Amt für Denkmalschutz nicht einen sofortigen Abbruchstopp verfügt, müsste jetzt das gesamte Abbruchmaterial einer Asbestsanierung unterzogen werden. In diesem Falle wären die Kosten für die Gemeinde Schlanders um ein Vielfaches höher gewesen.

Interview: Angelika Ploner

 

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Giulio Angeluccci,
Amtsdirektor Amt für Abfallwirtschaft

Dienstag, 24 Januar 2023 15:00

Impressionen Gianni Bodini

In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it


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