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Kürzlich haben sich die SVP-Frauen im Bezirk Vinschgau getroffen um die Bezirksfrauenleitung neu zu wählen. An der Spitze stehen nun Christina Hanni Bernhart aus Kastelbell als Bezirksfrauenreferentin und Kunhilde von Marsoner Holzner, Gemeinderätin und Bezirksvorsitzende der ArbeitnehmerInnen aus Schlanders, als ihre Stellvertreterin.

 

Im Landtagswahlkampf, welcher für den Bezirk Vinschgau kein zufriedenstellendes Ergebnis gebracht hat, ist die damalige Bezirksfrauenreferentin Heidi Gamper aus Martell zurückgetreten. Interimistisch ist deren Stellvertreterin Elfi Kirmaier aus Laas eingesprungen, die nun zusammen mit der SVP-Landesfrauenreferentin und Kammerabgeordneten Renate Gebhard die Neuwahlen vorbereitet hat. Es haben sich wieder Kandidatinnen gefunden, denen Frauenpolitik am Herzen liegt und die Chance ergreifen, die ihnen die Mutterpartei bietet, Bezirks- und Frauenpolitik im Vinschgau zu machen.

 

Aus familiären Gründen konnte SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard kurzfristig nicht an der Versammlung teilnehmen, daher wurde die Wahl vom SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger durchgeführt. Die Kandidatinnen, die sich zur Verfügung gestellt haben, wurden einstimmig gewählt. Die neue Bezirksfrauenleitung Vinschgau besteht somit aus: Christina Hanni Bernhart aus Kastelbell als Bezirksfrauenreferentin und Kunhilde von Marsoner Holzner, Gemeinderätin und Bezirksvorsitzende ArbeitnehmerInnen aus Schlanders, als ihre Stellvertreterin. Die drei weiteren zu bestimmenden Mitgliedern sind: Andrea Frank Patscheider, Vize.-Bürgermeisterin von Graun und SVP-Ortsobfrau aus St. Valentin auf der Heide, Lydia Helga Schötzer, Mitglied vom Gemeindefrauenausschusses Schlanders und Andrea Martha Kofler, Gemeindereferentin aus Latsch. Gemäß der Geschäftsordnung der SVP-Frauen besteht das neue Gremium zusätzlich noch aus Vertreterinnen aus allen Gemeinden. Somit sollte ein schneller Informationsaustausch garantiert sein.

 

Bezirksobmann und Kammerabgeordneter Albrecht Plangger berichtete über die anstehenden Europawahlen, sowie die Verfassungsreform und die bevorstehende Anpassung des Wahlgesetzes. In den weiteren Ausführungen ging er auf die Situation bei der Sanität und der Post ein und erläuterte die schwierige Erstellung des Nationalparkplanes. „Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit der Bezirksfrauenleitung und ein gemeinsames konstruktives Arbeiten“, so der Bezirksobmann Albrecht Plangger. Er überreichte der frisch gewählten Referentin Christina Hanni Bernhard und ihrer Stellvertreterin Kunhilde von Marsoner Holzner einen Blumenstrauß. Die neugewählte Bezirksfrauenreferentin zeigt sich erfreut über die Begeisterung und die Bereitschaft der Frauen politische Verantwortung zu übernehmen und mitzuarbeiten. Sie bedankt sich für den Vertrauensvorschuss und zeigt sich überzeugt, dass das Engagement und die Stimme der Frauen einen Mehrwert für die Gesellschaft im Allgemeinen und für die SVP im Besonderen darstellt.

Auch im Namen der Frauen bedankte der Bezirksobmann den scheidenden Mitgliedern, besonders der ehemaligen Bezirksfrauenreferentin Heidi Gamper. Dieser wird bei der nächsten Gelegenheit der Dank des Bezirkes für ihre wertvolle Arbeit ausgedrückt.

Unbeindruckt vom Druck der Wirtschaftslobbys ging Margrethe Vestager 
stets geradlinig ihren eigenen Weg. Die dänische sozialliberale 
Politikerin ist die EU-Kommissarin für Wettbewerb, eine sehr heikle 
Schlüsselrolle innerhalb der Europäischen Kommission: Sie überwacht die 
Einhaltung der Wettbewerbsregeln und verhindert so den Missbrauch 
marktbeherrschender Stellungen sowie die Bildung von Kartellen zwischen 
Unternehmen und greift wenn nötig in den Wettbewerb zwischen Unternehmen 
ein, was das beste Preis-Leistungsverhältnis für Waren und 
Dienstleistungen garantiert.
Was in der Theorie einfach klingt, hat in der Praxis auch zu heftigen 
Interventionen geführt, wie z.B. Bußgelder gegen Computerriesen wie 
Google (2,3 Milliarden Euro), Facebook (110 Millionen Euro), Apple (14,3 
Milliarden Euro) oder Amazon (mit der Aufforderung in Luxemburg 250 
Millionen Euro Steuern zu zahlen). Aber auch andere multinationale 
Unternehmen wurden von Margrethe Vestager ins Visier genommen, darunter 
Fiat, Starbucks und Gazprom.
 
Margrethe Vestager beschloss, den Wahlkampf unserer Renate Holzeisen zu 
unterstützen und zwar mit Worten der Wertschätzung und Zuneigung: "Ich 
bin sehr glücklich, Ihnen nahe zu sein, und meine besten Wünsche gehen 
an Sie, denn zusammen mit Paul Köllensperger und anderen, die sich mit 
Ihnen engagieren, arbeiten sie für Gerechtigkeit in Ihrem Land und für 
die Erhaltung und den Ausbau des Wohlfahrtsstaates. Ich hoffe, Sie bald 
hier in unseren europäischen Institutionen zu sehen".
Eine Antwort von Renate Holzeisen durfte natürlich nicht fehlen. "Ich 
fühle mich geehrt durch die Unterstützung von Margrethe, einer Frau, die 
ich aufrichtig bewundere für das, was sie während ihrer Amtszeit getan 
hat. Sie widerlegt viele Kritiken, nach denen die EU zwangsläufig 
Lobbyisten unterliegt.”
 
Margrethe Vestager und Renate Holzeisen verbindet mehr als die 
EU-Kandidatur. Sie sind beide entschlossene Frauen, die Problemen auf 
den Grund gehen und sie kompetent studieren, um dann ohne Vorbehalte 
oder Einschränkungen handeln, mit dem einzigen Ziel, das Gemeinwohl und 
nicht die Interessen einzelner Gruppen in den Vordergrund zu stellen.
+Europa ankreuzen und den Namen Renate Holzeisen auf den Stimmzettel zu 
schreiben, bedeutet auch eine einzigartige Gelegenheit zu nutzen, um 
eine zweite Stimme unseres Landes in Brüssel außerhalb des üblichen 
Parteiapparats und der Lobbys zu haben.
Dienstag, 14 Mai 2019 16:39

Bis zu 10.000 Euro E-Auto-Prämie

Mit bis zu 10.000 Euro wird der Kauf von Elektroautos unterstützt, 6000 Euro kommen vom Staat, 4000 Euro von Land und Händlern. Die Landesregierung hat die Förderkriterien dahingehend angepasst.

Das Land setzt in der Mobilität weitere Maßnahmen, die Lärm und Emissionen eindämmen und fördert somit leise und abgasfreie Autos. "Für den Kauf von Elektrofahrzeugen hat die Landesregierung die Förderkriterien so angepasst, dass die Landeszuschüsse mit jenen des Staats kombiniert werden können", erklärte der Landeshauptmann nach der Sitzung der Landesregierung. Die Vereinbarkeit gelte bei der Anschaffung von Elektroautos sowohl für private als auch für betriebliche Zwecke. "Das dürfte es interessant machen, beim Autokauf auf ein Elektrofahrzeug zu setzen."

Saubere und smarte alpine Mobilität

"Wer ein Elektrofahrzeug kauft, kann nun eine Prämie von bis zu 10.000 Euro bekommen, womit E-Autos so erschwinglich sind wie nie zuvor", unterstreicht der Mobilitätslandesrat, der auch in Rom für die Kumulierbarkeit der Zuschüsse eingetreten ist. "Die Zuschüsse des Landes für den Kauf von Elektrofahrzeugen für Private und auch jene für Betriebe und für öffentliche Körperschaften, die kürzlich genehmigt wurden, sind richtig und wichtig, um lärm- und abgasfreie Fahrzeuge auf den Weg zu bringen und weiter in Richtung einer neuen sauberen und smarten alpinen Mobilität für Südtirol zu fahren", unterstreicht Mobilitätslandesrat.

Zuschüsse beim Händler

Aktuell bekommen in Südtirol alle, die ein Elektrofahrzeug kaufen, ob für den Betrieb oder für den Privatgebrauch, einen Preisnachlass von 4000 Euro, und zwar 2000 Euro Landesbeitrag plus 2000 Euro Preisnachlass des Händlers. Ab Mitte kommender Woche, nach Veröffentlichung des Beschlusses der Landesregierung, kann auch um die staatliche Förderung für E-Autos angesucht werden, die bis zu 6000 Euro beträgt. Auch Unternehmen können die Zuschüsse von Land und Staat kombiniert nutzen. Dazu hat die Landesregierung bereits vor zwei Wochen die Förderkriterien angepasst. Wer ein E-Auto kauft, bekommt die Zuschüsse des Landes und des Staates ganz bequem automatisch beim Autohändler.

Das Land bezuschusst zudem Heimladestationen für Elektroautos. Pro Ladestation ist ein Zuschuss von bis zu 80 Prozent der zugelassenen Ausgaben und bis maximal 1000 Euro vorgesehen. Gefördert werden sowohl Ladesysteme für Elektrofahrzeuge als auch für Steckdosenhybride.

Förderungen für leise, abgasfreie Autos

Neben Kaufanreizen fasse das Land, so der Mobilitätslandesrat, noch weitere Maßnahmen ins Auge, um neue nachhaltige Mobilität in Südtirol zur Selbstverständlichkeit zu machen, beispielsweise Ausnahmen bei Fahrverboten, günstigere Parkplätze sowie höhere Steuerabsatzbeträge für Elektrofahrzeuge und andere lärm- und emissionsfreie Fahrzeuge.

Infos: www.greenmobility.bz.it

 

Auf Ausgleich und Solidarität zielen drei Finanzmaßnahmen ab, die der Landeshauptmann heute der Landesregierung vorgeschlagen hat.

Das Land will seinen Gestaltungsspielraum im Bereich der Besteuerung nutzen, um den sozialen Ausgleich zu vergrößern. Dabei soll gleich an drei Schrauben gedreht werden. "Wir wollen die Gemeindeimmobiliensteuer GIS auf all jene Wohnungen senken, die freiwillig zum Landesmietzins an Ansässige vermietet werden und gleichzeitig leer stehende Immobilien und solche, die an nicht Ansässige vermietet werden, höher besteuern", kündigte der Landeshauptmann und Finanzlandesrat die erste der drei Maßnahmen an. Dadurch wolle man dazu beitragen, dass Einheimischen leistbarer Wohnraum zur Verfügung stehe. 

Aber auch beim regionalen Zuschlag auf die Einkommenssteuer IRPEF will die Landesregierung ansetzen: "Wir wollen den bereits eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen und die niedrigen und mittleren Einkommen weiter entlasten. Im Gegenzug sollen höhere Einkommen ab 85.000 Euro im Jahr stärker in die Verantwortung genommen werden."

Schließlich soll ein Teil der geltenden Reduzierung der regionalen Wertschöpfungssteuer IRAP an eine angemessene Entlohnung der Arbeiter und Angestellten des jeweiligen Betriebs oder Unternehmens geknüpft werden. Wir sind überzeugt, dass wir mit diesen drei Maßnahmen niedrige und mittlere Einkommensklassen entlasten und dazu beitragen, dass günstiger Wohnraum zur Verfügung gestellt wird", erklärte der Landeshauptmann.

"Über die verschiedenen Maßnahmen werden wir nun mit den Sozialpartnern diskutieren, um die Umsetzung im Detail festzulegen", informierte der Landeshauptmann. Die Landesregierung wolle die Maßnahmen im Haushaltsgesetz für 2020 verankern und gesetzlich festzulegen.

 

Von 17. bis 19. Mai 2019 finden die Tage der Architektur statt. Dabei stehen Touren und Besichtigung von vielen verschiedenen Bauwerken Südtirols an. Partner der Initiative ist auch das Südtiroler Handwerk.

Dieses Jahr geht die Initiative der Architekturstiftung vor allem zwei Fragen auf den Grund: Wie wirkt sich der Ort auf die Gebäude aus und Welches sind die Anforderungen eines Ortes, an denen sich Bauprojekte orientieren sollten? Die Antworten sollen im Rahmen von Besichtigungen von modernen Wohngebäuden, sanierten Höfen sowie von öffentlichen und privaten Räumen in ihrem kulturellen und geografischen Kontext erfolgen. Der lvh ist überzeugter Partner der Tage der Architektur, vor allem weil die Handwerker direkte Akteure von Bauprojekten sind.

„Wir möchten dem Fachpublikum als auch interessierten Privatpersonen das bedeutende Zusammenspiel zwischen Architekten, Bauherren und Handwerkern aufzeigen. Dieses wird oftmals unterschätzt, hat aber eine fundamentale Bedeutung für die Entstehung des Endproduktes“, unterstreicht lvh-Präsident Martin Haller.

„Mit der Teilnahme an der Initiative verfolgen wir zwei Ziele: zum einen um die Zusammenarbeit mit den Architekten zu verstärken und zum anderen das Know-how der Südtiroler Fachhandwerker aufzuzeigen“, kommentiert der Verbandschef.

Dienstag, 14 Mai 2019 13:05

Bojenfeld

 

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Montag, 13 Mai 2019 13:40

An die Sägen, fertig, los!

Tischler-Lehrlinge haben vor kurzem ihr Können beim Lehrlingswettbewerb in Meran unter Beweis gestellt. Die Berufsgemeinschaft der Tischler ist auf die Leistung der Teilnehmer sehr stolz.

35 Lehrlinge haben vor kurzem beim Lehrlingswettbewerb gezeigt, was sie können. Als Austragungsort diente die Berufsfachschule für Holztechnik „Luis Zuegg“ in Meran. Die Aufgaben sowie die Bewertungen wurden nach Lehrjahr differenziert. Angetreten sind alle vier Lehrjahre. Dabei hatten die Teilnehmer aus dem ersten Lehrjahr die Aufgabe ein „Tatl in Fichte“, jene aus dem zweiten PM 130519 lehrl ergebLehrjahr ein „Tragl in Fichte“, jene aus dem dritten Lehrjahr ein „Kistl in Lärche“ und die Lehrlinge aus dem vierten Lehrjahr ein „Kastl in Lärche“ innerhalb einer vorgegebenen Zeit fertigzustellen.

Als Ehrengäste waren beim Wettbewerb Martin Haller, Präsident des lvh Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleister, Landtagsabgeordneter Gert Lanz und Cäcilia Baumgartner, Amtsdirektorin vom Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung, anwesend.

Die Familienagentur des Landes ruft 2019 die vierte Familienwoche aus: 90 Veranstaltungen in ganz Südtirol bieten Spaß, Unterhaltung und Information für Familien.

Rund um den internationalen Tag der Familie am 15. Mai erwartet die Südtiroler Familienein buntes Programm in über 25 Gemeinden des Landes. Zum vierten Mal findet vom 11. bis 19. Mai die landesweite Familienwoche statt. Dabei werden 90 Veranstaltungen im ganzen Land organisiert, bei denen die Familie im Fokus steht. "Die Familienwoche will sowohl die Anliegen der Familien ins Zentrum rücken, soll aber den Familien selbst auch Spaß, Unterhaltung und Informationen bieten", betont die für Familien zuständige Landesrätin. 2016 war diese Initiative, basierend auf einem entsprechenden Vorschlag des Familienbeirates, erstmals von der Familienagentur des Landes koordiniert worden. Durch die Familienwoche würden Begegnungsorte für Familien geschaffen oder bekannt gemacht, an denen sich Eltern und Kinder kennenlernen, austauschen und netzwerken könnten. "Vor allem dank vieler ehrenamtlich Engagierten werden Aktionen wie die Familienwoche erst ermöglicht. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass Südtirol immer mehr zu einem Familienland werden, in dem Familien gut und gerne leben", sagt die Familienlandesrätin.

Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht in diesem Jahr von Familienerlebnistagen über Bastelspaß und Spielenachmittagen hin zu Vorträgen zum Umgang mit digitalen Medien oder Pubertät. Die Termine richten sich an Familien mit Kleinkindern, Schulkindern und Jugendlichen, aber zum Teil auch speziell an die Eltern. In überwiegendem Ausmaß handelt es sich dabei um kostenlose Veranstaltungen, die von ehrenamtlich aktiven Vereinen, Organisationen und Gemeinden organisiert werden.

Alle Informationen zur Familienwoche 2019 finden sich auf der Familienwebseite des Landes unter www.provinz.bz.it/familienwoche.

ck

In einer Pressekonferenz am Donnerstag, 09.05.2019 hat das Versuchszentrum Laimburg die bisherigen Ergebnisse seiner Forschung zur Apfeltriebsucht vorgestellt und erläutert, worauf der Fokus künftiger Untersuchungen liegen wird.

 

Bei der Apfeltriebsucht, dem sogenannten „Besenwuchs“, handelt es sich um eine Infektionskrankheit des Apfelbaums, die große wirtschaftliche Schäden verursachen kann, da sie zu Kleinfrüchtigkeit und damit Ertragsminderung führt und infizierte Bäume sofort gerodet werden müssen. Ausgelöst wird die Krankheit durch Bakterien, den Phytoplasmen, die von bestimmten Insekten – nämlich dem Sommerapfelblattsauger (Cacopsylla picta) und dem Weißdornblattsauger (Cacopsylla melanoneura) – verbreitet werden. In der Vergangenheit ist der Befall in Südtirol wellenförmig aufgetreten, wobei die letzte große Befallswelle im Jahr 2013 ihren Höhepunkt hatte. „Die Apfeltriebsucht ist die bedrohlichste Krankheit für die Südtiroler Landwirtschaft“, betonte der Direktor des Versuchszentrums Laimburg Michael Oberhuber. „Darum ist es Ziel unserer Forschung, PM 100519 Abb3(c)VZLeine erneute Welle frühzeitig zu erkennen und mit wirksamen Strategien zu verhindern.“ Am Versuchszentrum Laimburg sind inzwischen zwei Projekte zur Apfeltriebsucht abgeschlossen worden. „Als damals die ersten Symptome beobachtet wurden, waren unsere Obstbauern natürlich entsprechend besorgt“, berichtete der Obmann des Verbands der Südtiroler Obstgenossenschaften VOG, Georg Kössler. „Wir sind froh, dass es durch die gute Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg und dem Beratungsring für Obst- und Weinbau möglich war, in einer relativ kurzen Zeitspanne wirksame Mittel zu finden, um diese Krankheit einzudämmen. Da jedoch zu befürchten ist, dass die Krankheit wiederkehrt, ist es auch in Zukunft notwendig, die Apfeltriebsucht zu beobachten und weiterhin Forschung zu betreiben“, betonte Kössler.

 

Forschung zur Apfeltriebsucht am Versuchszentrum Laimburg

Bei der Apfeltriebsucht handelt es sich um ein komplexes Problem, da Interaktionen zwischen Pflanze, Bakterium, Insekt und Umwelteinflüssen sowie abiotischen Faktoren untersucht werden müssen. Um zielgerichtete Strategien zur Bekämpfung der Apfeltriebsucht entwickeln zu können, sind zunächst Kenntnisse über Verbreitung und Biologie der Überträgerinsekten von entscheidender Bedeutung. In Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau und der Fondazione Edmund Mach in San Michele all’Adige (TN) forscht das Versuchszentrum Laimburg seit mehreren Jahren an der Krankheit und hat dabei Ergebnisse erreicht, die auch national und international Anerkennung finden. Unter der Leitung von Katrin Janik studierte das Forscherteam am Versuchszentrum Laimburg die Biologie der beiden bekannten Überträgerinsekten und untersuchte wie sich die Krankheit entwickelt und ausbreitet. Dazu wurden die bekannten Überträgerinsekten – Weißdorn- und Sommerapfelblattsauger – überwacht und Befallserhebungen in den Obstanlagen durchgeführt.

 

Systematische Befallsüberwachungen

Zusammen mit dem Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau hat das Versuchszentrum Laimburg den Apfeltriebsuchtbefall in Südtirol monitoriert und Befallszahlen in den einzelnen Bezirken erhoben. „Die systematische Befallsüberwachung in den Apfelanlagen ist der erste wichtige Schritt bei der Entwicklung einer Strategie zur Bekämpfung der Krankheit“, sagte der Koordinator des Südtiroler Beratungsrings für Obst- und Weinbau, Robert Wiedmer. Wichtiges Anliegen der Zusammenarbeit zwischen Versuchszentrum und Beratungsring war es dabei, neue Erkenntnisse zur Krankheit sofort an die Landwirte weiterzugeben und damit Forschung und Praxis direkt zu verbinden. „Wir haben den Landwirten erklärt, wie sie befallene Bäume identifizieren können und dass es wichtig ist, befallene Pflanzen sofort zu roden“, berichtete Wiedmer. „Durch dieses systematische Monitoring sowie unsere Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit ist es uns gelungen, die Befallszahlen auf ein niedrigeres Niveau zu drücken“.  

 

Bedeutsame Erkenntnisse zur Übertragung der Krankheit

Am Versuchszentrum Laimburg wurde darüber hinaus Grundlagenforschung zur Apfeltriebsucht betrieben. Katrin Janik und ihr Team untersuchten wie der Erreger übertragen wird und welche molekularen Mechanismen ablaufen, wenn sich die Krankheit in der Pflanze entwickelt. Diese Erkenntnisse könnten als möglicher Angriffspunkt für eine Bekämpfung der Krankheit dienen. Eine der bedeutsamsten Ergebnisse des Forscherteams betrifft die Übertragung der Krankheit: „Wir konnten zeigen, dass der Apfeltriebsuchterreger direkt vom infizierten Muttertier auf seine Nachkommen übertragen werden kann, ohne dass es dafür die Pflanze als Wirt braucht“, erklärte Janik. 

 

Gibt es weitere Überträgerinsekten?

Gibt es außer dem Sommerapfelblattsauger und dem Weißdornblattsauger noch andere Insekten, die den Apfeltriebsuchterreger übertragen können? Auch mit dieser Frage hat sich das Forscherteam am Versuchszentrum Laimburg befasst. In 50 Apfelanlagen wurden etwa 140.000 Klopfproben pro Jahr durchgeführt und auf diese Weise 31.485 Zikaden gesammelt, die dann entomologisch bestimmt wurden. „Im Agro-Ökosystem „Apfel-Ertragsanlage“ konnten wir 16 verschiedene Blattsauger- und 95 verschiedene Zikadenarten nachweisen. Darunter sind uns sogar einige Erstnachweise für Südtirol gelungen, wie etwa die Orientzikade (Orientus ishidae), die Asymmetrasca decedens oder die Edwardsiana ulmiphagus“, berichtete Stefanie Fischnaller von der Arbeitsgruppe Entomologie. Diese Arten wurden daraufhin im Labor für Molekularbiologie auf eine mögliche Infektion mit dem Apfeltriebsuchterreger hin analysiert. Um verschiedene und möglichst zahlreiche Insekten systematisch untersuchen zu können, hat das Forscherteam um Katrin Janik eine Hochdurchsatzanalysemethode entwickelt: „Mit dieser Methode können wir nicht nur Zikaden, sondern auch andere Insekten untersuchen und feststellen, ob sie mit dem Apfeltriebsuchterreger infiziert sind oder nicht. Wir können damit auch bestimmen, welche Mengen des Bakteriums in einem infizierten Tier enthalten sind, was wiederum Rückschlüsse darauf zulässt, ob das Insekt als Überträger in Frage kommt oder nicht“, erklärte Janik.

Die Ergebnisse der Untersuchungen sprechen eine klare Sprache: „Der Sommerapfelblattsauger ist der wichtigste Überträger der Apfeltriebsucht in Südtirol“, erläuterte Entomologin Stefanie Fischnaller. „Obwohl zwar die Anzahl dieser Insekten in den letzten Jahren zurückgegangen ist, ist der prozentuale Anteil infizierter Exemplare gestiegen, sodass die Infektionsrate nun bei über 20 % liegt. Das bedeutet, dass auch bei wenigen Tieren in einer Anlage ein hohes Risikopotenzial herrscht.“ Es empfiehlt sich darum, weiterhin wachsam zu sein. Die Experten haben dagegen bislang keinen Hinweis darauf gefunden, dass in Südtirol weitere Überträgerinsekten aus der Gruppe der Zikaden auftreten.

 

Ausblick: Wie geht die Forschung zur Apfeltriebsucht am Versuchszentrum Laimburg weiter?

Die Forschung zur Apfeltriebsucht wird fortgesetzt, um gegen eine erneute Welle gerüstet zu sein. Dabei wird das Forscherteam um Katrin Janik auf drei Ebenen vorgehen: Kurzfristig wird auf Expertenaustausch und Anwendersensibilisierung gesetzt. Gemeinsam mit dem Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau soll ein Notfallplan entwickelt werden, um die Krankheit einzudämmen. Mittelfristig sollen Apfeltriebsuchtresistente Unterlagen erprobt und die molekularen Grundlagen der Resistenz aufgeklärt werden. Längerfristig geht es darum, mittels Grundlagenforschung das Verständnis der Krankheit zu vertiefen. Welche sind die molekularen Faktoren, die die Krankheit auslösen? Wie manipulieren die Bakterien die Pflanze? Und mit welchen mikrobiellen Gegenspielern könnte man die Überträgerinsekten regulieren?

 

 

Das Versuchszentrum Laimburg

Das Versuchszentrum Laimburg ist die Forschungsinstitution für die Landwirtschaft und Lebensmittelqualität in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg betreibt vor allem angewandte Forschung mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Südtiroler Landwirtschaft zu steigern und die Qualität landwirtschaftlicher Produkte zu sichern. Über 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten jährlich an etwa 350 Forschungs- und Versuchsprojekten aus allen Bereichen der Südtiroler Landwirtschaft, vom Obst- und Weinbau bis hin zu Berglandwirtschaft und Lebensmitteltechnologie. Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 gegründet.

jw

PM 100519 eu

Die Auswirkungen der EU-Mitgliedschaft auf Südtirols Autonomie durchleuchtet ein neues Handbuch, das die Universität Innsbruck gemeinsam mit der Eurac herausgebracht hat.

Wie wirkt sich die EU-Mitgliedschaft auf Südtirols Autonomie und speziell auf die Bereiche Landwirtschaft, Jagd und Fischerei, Arbeit, Ämterordnung und Personal, Gesundheitswesen, Umweltschutz, Verkehr, Medien, Kultur, die wissenschaftliche Forschung oder die Finanzgebarung aus? Und welches sind die Handlungsspielräume, die das Land Südtirol in der Gesetzgebund und der Verwaltung nutzen kann? Wissenschaftliche Antworten darauf bietet Band II von "EU-Mitgliedschaft und Südtirols Autonomie". 

Der Band, der sich in das gleichnamige Forschungsprojekt einreiht, wurde am heutigen Europatag (Donnerstag, 9. Mai) im Landhaus 1 in Bozen durch die Herausgeber, die Rechtsprofessoren der Universität Innsbruck, Walter Obwexer und Esther Happacher, sowie Carolin Zwilling von Eurac Research vorgestellt.

"Die Autonomie Südtirols konnte in den vergangenen Jahrzehnten ausgebaut und international gefestigt werden", erklärte Südtirols Landeshauptmann, der heute das erste Exemplar des neuen Buches in Empfang nahm. Aus einem "völkerrechtlichen Problemfall" sei ein Minderheitenschutz- und Autonomiesystem geworden, dem zunehmend Modellcharakter zugestanden werde. Dabei habe der europäische Integrationsprozess die Weiterentwicklung der Autonomie Südtirols begünstigt. Das Land Südtirol habe aber im Zuge der schrittweisen Übertragung von Zuständigkeiten der Mitgliedstaaten an die EU auch Kompetenzen an die Europäische Union verloren und unterliege den unionsrechtlichen Bestimmungen, insbesondere jene der Grundfreiheiten des Binnenmarktes und des Freizügigkeitsrechts, erinnerte der Landeshauptmann. Daher sei es für alle Verantwortungstragenden im Land wichtig, über die Handlungsspielräume Bescheid zu wissen. Diese auszuloten und aufzuzeigen sei das Ziel des Forschungsprojekts "EU-Mitgliedschaft und Autonomie". "Die Landesregierung ist fest entschlossen, diesen Handlungsspielraum zur Weiterentwicklung des Landes bestmöglich zu nutzen", beteuerte der Landeshauptmann. 

Über die Forschungsarbeit zu EU-Mitgliedschaft und Autonomie seit 2011, die vom Land Südtirol unterstützt wurde, berichtete Walter Obwexer, der auch Einblick in den neuen Band gab. Die wissenschaftlichen Beiträge im über 600 Seiten starken Buch sind jeweils in der Muttersprache des Verfassers abgedruckt. Die neue Publikation ergänzt den Sammelband "EU-Mitgliedschaft und Südtirols Autonomie" aus dem Jahr 2015.

jw


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