Südtirol/Vinschgau - Der bekannte deutsche Wetterfrosch Jörg Kachlemann hat unlängst in mehreren Tweeds die Wettervorhersagen vor allem von Google und mehreren Apps als „Wurstmodellphantasie“ angeprangert. Und er hat dafür Beispiele angeführt und zwar den Vinschgau. Weil die Wettervorhersagen von Google und Co. vor allem auf dem kostenlosen US-Modell mit grober Auflösung (Bild) basieren. Das europäische Modell sei, so kachelmann, mit 9x9 Kilometer zwar besser aufgelöst, „macht aber immer noch aus dem trockensten und relativ wärmsten Ort der Alpen (Vinschgau) eine kalte Hochalpengegend“, schreibt Kachelmann. Das Problem sei, dass die Modelle nicht berücksichtigen, dass der „Vinschgau ein tiefes Tal ist“. Auch die entsprechenden Winde werden nicht berücksichtigt. Er habe selbst ein ein 1x1 Kilometermodell, bei dem die Topografie entsprechend berücksichtigt werden könne. Dem Landeswetterdienst attestiert Kachelmann dagegen gute Arbeit.
Mit seiner harschen Kritik an die großen Wetterpropheten in Google gibt Kachelmann indirekt dem HGV-Präsidenten Manfred Pinzger recht, der schon seit längerem öffentlich die Diskrepanzen zwischen den Wettermeldungen in Deutschland und dem tatsächlichen Wetter in Südtirol anprangert. (eb)
Herbert Dorfmann von der SVP ist für das europäische Parlament wiedergewählt, mit insgesamt mehr als 100.000 Vorzugsstimmen, davon rund 87.000 in Südtirol. Renate Holzeisen hat beachtliche 22.4223 Vorzugsstimmen in Südtirol erhalten und insgesamt 23.736. Die Liste +Europa hat allerdings die staatliche Wahlhürde von 4 % nicht erreicht. Deshalb kann Holzeisen nicht nach Brüssel. Norbert Lantschner von den Grünen kommt in Südtirol auf gut 9.300 Vorzugsstimmen - die Grünen erhalten insgesamt gut 21.000 Listenstimmen in Südtirol. Die 4%-Hürde auf Staatsebene wurde allerdings klar verfehlt.
Dass die Lega mit 42.500 Listenstimmen 17,47 Prozent in Südtirol eingefahren hat, gibt zu denken. Vor allem, dass auch in den Vinschger Gemeinden die Lega Stimmen holte.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Europawahlen sind geschlagen und mit Herbert Dorfmann ist die SVP einzige Vertreterin in Strassburg bzw. in Brüssel. Realpolitisch hat die SVP aus der Sicht des Wahlergebnisses alles richtig gemacht. Das technische Wahlbündnis mit Forza Italia hat der SVP nicht geschadet, die Wählerinnen und Wähler haben das Edelweiß angekreuzt und dem Dorfmann viele Vorzugsstimmen gegeben. Das ist Realpolitik - die Vertretung in Brüssel ist gesichert, das war das Ziel.
Weniger realpolitisch waren das Team Köllensperger und die Grünen unterwegs. Auf einen gemeinsamen Kandidaten bzw. eine gemeinsame Kandidatin hat man sich im Vorfeld nicht einigen können. Teile der Grünen wollten nicht mit dem Team Köllensperger in ein Boot steigen und schon gar nicht Renate Holzeisen als gemeinsame Kandidatin akzeptieren. Das ist das eine. Das zweite ist, dass es offensichtlich nicht direkt Ziel war, neben Dorfmann eine zweite Stimme in Brüssel zu haben. Denn die Listenverbindung, die das Team Köllensperger mit PlusEuropa eingegangen ist, war mehr als riskant. Deshalb, weil PlusEuropa die Hürde von 4 Prozent italienweit nur mit großem Glück schaffen werde, so hieß es vor den Wahlen. Richtig ist, dass Glück in der Politik und dort vor allem bei Wahlen wichtig ist. Glück hat aber nichts mit Realpolitik zu tun. In diesem Fall mit einer sicheren, also die 4%-Hürde locker meisternden Listenverbindung. So hat die aussichtsreichste Kandidatin Renate Holzeisen, die trotz fremdem Listenzeichen viele Vorzugsstimmen in Südtirol erhalten hat, den Sprung nach Brüssel nicht geschafft. Das Ziel ist klar verfehlt. Nun kann man sagen, dass man sauber geblieben ist, dass das Team Köllensperger gut gewählt worden ist, dass man eben keine Realpolitik betrieben hat.
Das Team Köllensperger hat mit Renate Holzeisen ein ausgezeichnetes Ergebnis bei den EU-Wahlen erzielt. Leider ist die Liste +Europa italienweit hinter den Erwartungen geblieben. Unsere Kandidatin Renate Holzeisen freut sich über insgesamt 24.000 Vorzugsstimmen, davon 22.000 allein in Südtirol. „Ein Bomben-Ergebnis für das Team Köllensperger, vielen Dank für das entgegen gebrachte Vertrauen.“
Das erklärte Ziel "Mehr Südtirol in Europa" zu erreichen wurde knapp verfehlt. Denn der nationale Partner (+Europa) hat die 4%-Hürde italienweit leider nicht geschafft. Dieses Szenario konnte nicht ausgeschlossen werden. Team Köllensperger wird auch weiterhin mit der Allianz der Liberalen und Demokraten auf EU-Ebene direkt verbunden bleiben. Der überaus starke europaweite Zugewinn für die Liberalen (drittstärkste Fraktion mit 109 von 751 Sitzen) übertraf selbst optimistischste Wahlprognosen. Es hat sich gezeigt, dass die Liberalen Demokraten ein starkes Bollwerk gegen Euroskeptiker sind.
Das Team Köllensperger konnte aufgrund des minderheitenfeindlichen Wahlgesetztes bekanntlich nicht unter dem eigenen Symbol zu diesen Wahlen antreten. Ein Umstand, der Einiges an weiteren Vorzugsstimmen gekostet haben dürfte. Nichtsdestotrotz freut sich Paul Köllensperger sehr über das Ergebnis von Renate Holzeisen: „Unsere Kandidatin ist die Meistgewählte im Wahlkreis Nordosten mit 24.000 Vorzugsstimmen und italienweit Zweitgewählte auf der Liste +Europa!“.
Zum Ergebnis in Südtirol: Das Team Köllensperger hat indirekt bestätigt stärkste Südtiroler Oppositionskraft zu sein, denn +Europa erzielte ein ähnlich starkes Ergebnis (in 85 Gemeinden zweistellig) wie das Team Köllensperger bei den Landtagswahlen. „Dieses Ergebnis zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind – ergänzt Paul Köllensperger. Wir freuen uns auch über die sehr hohe Wahlbeteiligung in Südtirol – diese ist im Vergleich zu 2014 um 10 Punkte auf 63% gestiegen. Auch in diesem Sinne haben wir unseren Beitrag geleistet und eine starke Alternative angeboten. Ich würde alles genauso wieder machen.“ so Köllensperger.
Renate Holzeisen schnitt ausgezeichnet ab, so verwies sie schließlich selbst Salvini auf den dritten Platz der Vorzugsstimmen in Südtirol. Trotzdem zieht Herbert Dorfmann bereits zum dritten Mal als einziger Südtiroler ins EU-Parlament, dem zu diesem Erfolg gratuliert wird. „Ich danke allen Wählerinnen und Wählern für das mir entgegen gebrachte Vertrauen, das sich in 24.000 Vorzugsstimmen zum Ausdruck bringt. Hätte +Europa italienweit die Vier-Prozent-Hürde erreicht, würde ich jetzt als Meistgewählte ins EU-Parlament ziehen. Leider wird Südtirol auch weiterhin nur durch einen Abgeordneten in Europa vertreten sein. Wir werden uns dennoch darum bemühen, für unsere Bevölkerung mehr Europa nach Südtirol zu bringen.“
Das Skigebietes Schöneben-Haideralm - seit kurzem zu einem Skikarussell zusammengeschlossen - wurde am Samstag, den 18. Mai 2019 auf einem Schiff im Achensee mit den begehrten Skiareatest-Awards und Gütesiegel ausgezeichnet.
Das Skigebiet Schöneben war in Vergangenheit bereits viermal vom internationalen Skiareatest-Team ausgezeichnet worden. Nun gab es zum fünften Mal die begehrten Auszeichnungen, dieses Mal für den neuen Skiverbund Schöneben-Haideralm. Mit insgesamt sieben Top-Bewertungen räumte das Oberländer Team kräftig ab. Neben dem „Internationalen Pistegütesiegel“ in Gold (das drei Jahre Gültigkeit hat) wurde den Betreibern des Skiverbundes auch die „Sicherheitstrophy, die Awards „Familienskigebiet des Jahres 2019“ und die „Besten Kinderangebote“ in Doppelgold zugesprochen. Mit dem Award „Aufsteiger des Jahres 2019“ gab es die Anerkennung für den gelungene Zusammenschluss zum Skigebiet Schöneben-Haideralm mit skitechnischer Verbindung durch zwei neue Bahnen. Freuen konnten sich auch die Verantwortlichen der Skischule Reschen über die Auszeichnungen „Skischule des Jahres – 5 Schneekristalle in Gold“ und die „Besten Kinderangebote“ in Doppelgold. Zur Preisverteilung auf dem Achensee waren rund 300 Preisträger aus unterschiedlichen Skigebieten des Alpenraumes gekommen. Ehrengast war die österreichische Skilegende Annemarie Moser Pröll. Rund 220 erfahrene Mitglieder des „Internationalen Skiareatests“ aus allen Berufsgruppen, von Experten aus der Seilbahnbranche, Journalisten, fachlich kompetente Hobby-Skiläufer, Familien mit Kindern bis hin zu Exekutiv-Beamten, führen anhand vorgegebener Testkriterien anonyme Qualitätschecks im den Skigebieten durch und nehmen Tourismusdestinationen unter die Lupe. Die gesammelten Ergebnisse bilden dann die Grundlagen für die Bewertungen. Geführt wird der „Internationale Skiareatest“ vom Präsidenten Klaus Hönigsberger. (mds)
Südtiroler Kuppelcup - Mit einem Vinschger Erfolg endete der diesjährige Südtiroler Kuppelcup, der sich aus drei Bewerben zusammensetzt. Einer der drei Austragungsorte befand sich auch im Vinschgau. Anfang April wurde in Antholz/Mittertal der erste Bewerb ausgetragen, Ende April war schließlich die Freiwillige Feuerwehr aus Kastelbell Gastgeber des zweiten Bewerbs. Beim großen Finale Mitte Mai in Winnebach sicherte sich das Team Latsch 3 den Gesamtsieg und setzte sich damit gegen zahlreiche Teams aus dem ganzen Land durch. Es war ein Kopf-an-Kopf Rennen bis zum Schluss, Latsch 3 führte nach zwei Bewerben nur zwei Zehntel vor Steinhaus 2 und konnte durch eine weitere tolle Leistung die Spitzenposition verteidigen und den Sieg in den Vinschgau bringen. Zum Siegerteam gehörten Felix Weitgruber, Thomas Janser, Alexander Mantinger, Alexander Wielander und Andreas Fischer, trainiert wurden sie von Walter Innerhofer. (sam)
Latsch und Partschins haben den Klassenerhalt geschafft und werden auch in der nächsten Saison wieder die Meisterschaft in der Landesliga bestreiten. Nachdem sich die Latscher bereits Anfang Mai den Ligaverbleib sicherten, mussten die Partschinser ein wenig länger dafür kämpfen. Am vorletzten Spieltag stand schließlich auch ihr Klassenerhalt fest.
Von Sarah Mitterer
Fast bis zum Schluss mussten die Partschinser Spieler und Fans um den Verbleib in der Landesliga zittern, ausgerechnet beim direkten Aufeinandertreffen gegen den Vinschger Rivalen Latsch hätte man sich mit einem Sieg den Klassenerhalt gesichert. Das erste Duell der Saison gewannen die Partschinser in Latsch mit 1:0 und auch dieses Mal hofften sie auf solch ein Ergebnis. Beide Teams fanden nur wenige Chancen in der ersten Halbzeit vor, doch keine wurde verwertet. Auch die zweite Spielhälfte blieb torlos und so endete das letzte Vinschger Aufeinandertreffen der Saison mit 0:0. Nun musste Partschins darauf schauen, wie sich die Konkurrenten im Abstiegskampf schlugen, um zu erfahren ob der eine gewonnen Punkt gegen Latsch zum Ligaverbleib reichte. Und tatsächlich, Latzfons patzte zu Hause und stand als Absteiger fest. Für Partschins, das fünf Spieltage vor dem Ende den Trainer wechselte und Gustav Grünfelder für den Kampf gegen den Abstieg engagierte, reichte damit das Unentschieden für den Klassenerhalt und so konnte das Team das Ergebnis wie einen Sieg feiern.
Auf eine durchaus gute Saison dürfen die Latscher Fußballer zurückblicken. Bereits am 27. Spieltag konnten die Schwarz-Weißen den Klassenerhalt fixieren. Großen Anteil am Erfolg hatte mit Sicherheit auch Rückkehrer Mattia Lo Presti. Der Latscher, der in der Hinrunde für Naturns in der Oberliga auf dem Platz stand, kehrte in der Winterpause zu seinem Heimatverein zurück und erzielte gleich schon in seinem Comeback-Spiel im Februar den Siegtreffer. Sein wohl wichtigstes Tor war das 1:0 in der Nachspielzeit gegen Weinstraße Süd am 5. Mai, denn mit diesem Sieg stand der Verbleib in der Landesliga fest. Damit ist es für Latsch im Herbst die dritte Landesliga-Teilnahme in Folge und man hat den Ruf als „Fahrstuhl-Mannschaft“ wohl endgültig abgelegt!
Die Landesligafans können sich jetzt schon auf eine spannende Saison 2019/20 mit brisanten Duelle freuen, denn im nächsten Jahr werden aufgrund des Abstiegs von Naturns gleich drei Teams aus dem Vinschgau in dieser Liga antreten.
Kastelbell/Vinschgau - Der Leichathletikclub Vinschgau, 1971 gegründet, hat einen neuen Vereinsbus. „Der alte Bus hat mit 18 Jahren Dienstzeit ausgedient. Weil wir lange Fahrten unternehmen, ist ein neuer Bus von unschätzbarem Wert“, sagte Heiner Pohl. Ermöglicht wurde der Ankauf durch Sponsoren. Diese und Interessierte hat die LAC-Führung am 18. Mai in den Marinushof in Kastelbell geladen, um Danke zu sagen und um die Tätigkeiten des LAC in einem größeren Rahmen vorstellen zu können.
Am Sponsorentreffen nahmen Vertreter der Raiffeisenkassen des Vinschgaus, von Pohl&Partner und Heiner Pohl vom Marinushof teil. Weitere Sponsoren sind Ivoklar Vivadent aus naturns, Mernaer Mineralwasser und Stahlbau Pedross aus Latsch.
Leichtathletik vereine mit Laufen, Springen und Werfen die ursprünglichsten Sportarten, sagte Pohl. Michl Traut wies als Trainer auf die TRainings hin, die insgesamt 5 Mal in der Woche abwechselnd in Latsch, Schlanders und in Mals stattfinden. Die Wettkämpfe erfreuen sich großen Zuspruchs. So haben rund 100 Kinder am 3-Kampf in Latsch teilgenommen. Anklang finde auch der Fakie-Cup in Schlanders. Tobias Lechthaler formulierte das LAC-Zie, nämlich die Vielseitigkeit zu fördern. Mit den Leichtahletikcamps, die vor 8 Jahren initiiert worden sind, gelinge das gut und man bekomme positive Rückmeldungen. heuer sei es das 7. Camp in Latsch und das 2. in Mals.
Ein Herzstück des LAC ist das Stabhochsprungmeeting in Schlanders, welches heuer an einem Samstag stattfinden wird. Erwin Schuster, Hauptinitiator dieses Events mitten im Dorf, hat 18 Jahre in München gelebt und von dort aus wertvolle Kontakte zu Verantwortlichen und Athleten knüpfen können. Ein Ergebnis dieses Beziehungsgeflechts ist Stabhochsprung in Schlanders.
Heuer werde es erstmals einen Sprintwettbewerb für Kinder auf der Anlaufstrecke beim Stabhochsprung geben. „Ein Sprintchampionat in der Euregio und ein Rennen davon in Schlanders“, sagte VSS-Viezpräsident Josef Platter.
Weil der LAC übergemeindlich arbeite und vor allem weil die Jugend seit mehr als 40 jahren inspiriert werde, sei die Tätigkeit des LAC zu wertschätzen und zu untersttzen, sagte Bezirkspräsident Andreas Tappeiner.
Der Sportverein Schlanders hat eine neue Stabhochspunganlage angekauft und dafür bedankte man sich beim Sportvereinspräsidenten Georg Hasenburger und beim Schlanderser Sportreferenten Manuel Trojer. (eb)
Reschenseelauf - In wenigen Wochen ist es soweit, am 13. Juli findet die 20. Ausgabe des Reschenseelaufs statt. Aufgrund dieses besonderen Jubiläums haben sich die Veranstalter dazu entschieden, wie bereits vor zehn Jahr den Lauf wieder als Nachtrennen auszutragen. Der Startschuss für den Hauptlauf erfolgt um 21.30 Uhr, auch die Teilnehmer des Just for Fun Laufs werden zu dieser Zeit starten. Die Handbiker bestreiten ihr Rennen um 17 Uhr, die Nordic Walker werden um 17.05 Uhr mit der Umrundung des Sees beginnen. Ab 17.15 Uhr werden die Kinderläufe ausgetragen. Um Mitternacht darf man sich schließlich auf ein großes Feuerwerk freuen.
Neben dem sportlichen Programm findet auch wieder der traditionelle Bauernmarkt statt (ab 10 Uhr). (sam)
Weitere Infos findet man unter http://www.reschenseelauf.it/de/