Die 64. Generalversammlung des Südtiroler Beratungsrings für Obst- und Weinbau am 6. März in Nals bot einen Rückblick auf die wichtigsten Tätigkeiten des vergangenen Jahres und spannende Einblicke in aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen der Branche. Dabei wurde deutlich: Unabhängige Beratung spielt eine entscheidende Rolle für eine nachhaltige und erfolgreiche Landwirtschaft.
Extreme Wetterereignisse werden immer mehr zur Herausforderung für den Obst- und Weinbau. Besonders Frost, Starkregenereignisse, Staunässe und lange Hitzeperioden beeinträchtigen die Kulturen. „Wir beraten 6.000 Landwirte und Betriebe im Anbau von Äpfeln, Weintrauben, Marillen, Kirschen und Birnen – sowohl für den integrierten als auch den biologischen Anbau. Unser Beratungsgebiet umfasst 22.000 Hektar in Südtirol. Dabei passen wir unsere Empfehlungen an die Bedürfnisse jeder Kultur an, denn nicht alle Pflanzen reagieren gleich auf außergewöhnliche Wetterereignisse. Auch die Anbaulage, ob im Tal oder am Berg, spielt eine entscheidende Rolle”, so der Obmann des Beratungsrings, Manuel Santer.
In diesem Zusammenhang gewinnen punktgenaue, präzise Wetterdaten zunehmend an Bedeutung. Der Beratungsring betreibt über das gesamte Obst- und Weinbaugebiet Südtirols verteilt 140 Wetterstationen. Deren Sensoren liefern hochauflösende Messdaten im fünf Minuten-Takt. Ob Temperaturen, Blattnässe, Niederschlagsmenge oder Windgeschwindigkeiten – jährlich werden 15 Millionen Datensätze und 77 Millionen Einzelwerte generiert, verarbeitet und den Mitgliedern über eine eigene App und die Homepage des Südtiroler Beratungsrings zur Verfügung gestellt.
Robert Wiedmer, Bereichsleiter für den Obstbau beim Südtiroler Beratungsring, erwähnte in seinen Ausführungen die zunehmende Wichtigkeit der Beraterinnen und Berater beim Monitoring von Krankheiten und Schädlingen. Es gibt zwar viele Prognoseprogramme, welche versuchen Befallsverläufe zu simulieren, für eine genauen Evaluierung ist das geschulte und erfahrene Auge des Beraters aber unerlässlich. Sorgen bereitet hingegen das zunehmende Fehlen von wirksamen Pflanzschutzmittelwirkstoffen, welche das Risiko im Anbau ansteigen lassen. Aktuell wird versucht, über sogenannte Notfallzulassungen Löcher in den Abwehrstrategien zu schließen.
Im Südtiroler Weinbau ist die Goldgelbe Vergilbung nach wie vor ein zentrales Thema in der Beratung. Hier setzt der Beratungsring auf Aufklärung und konsequente Maßnahmen zum Schutz der Weinberge. Erfahrungen aus anderen Regionen zeigen, dass Nachlässigkeit zu einer unkontrollierbaren Ausbreitung dieser Krankheit führen kann. „Die wichtigste Bekämpfungsmaßnahme bleibt das konsequente Roden infizierter Rebstöcke“, betont Hansjörg Hafner, Bereichsleiter Weinbau beim Südtiroler Beratungsring, auf der diesjährigen Generalversammlung. „Nur durch die strikte Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und die enge Zusammenarbeit zwischen Winzern, Beratungsring und Pflanzenschutzdienst können wir die weitere Verbreitung der Goldgelben Vergilbung eindämmen.“ Das Konsortium Südtirol Wein finanzierte erneut ein groß angelegtes Kontrollprogramm, das in Zusammenarbeit mit dem Beratungsring durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 2,4 Millionen Reben überprüft, wobei an 3.700 Rebstöcken Symptome festgestellt wurden – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.
Was die Umstellung auf die biologische Anbauweise betrifft, zeigt sich ein differenziertes Bild. Während im Weinbau in Südtirol weiterhin 20 bis 30 ha jährlich neu nach biologischen Richtlinien bearbeitet werden, ist die Anbaufläche beim Kernobst stabil bzw. leicht rückläufig.
Bei der 64. Generalversammlung wurde Paul Pernter für seinen 25-jährigen Einsatz als Obstbauberater im Bezirk Unterland geehrt. Obmann Santer betonte, dass langjährige, kompetente Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen das größte Kapital des Südtiroler Beratungsrings seien. Santer dankte den insgesamt 53 Beschäftigten für ihren landesweiten Einsatz im Dienst der Mitglieder und der gesamten Südtiroler Obst- und Weinwirtschaft.
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Der Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau ist eine bedeutende Institution in der Landwirtschaft Südtirols, die sich auf die Beratung von Obst- und Weinbauern spezialisiert hat. Gegründet 1957, bietet der Verein heute seinen 6.000 Mitgliedern eine unabhängige und objektive Beratung im Bereich Apfel-, Wein-, Kirsch-, Marillen- und Birnenanbau einschließlich spezifischer Beratung für den biologischen Anbau.
Die Junge Generation (JG) Innsbruck lud heute Abend zu einem besonderen Event mit Gesundheitslandesrat Hubert Messner, bei dem aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven des Südtiroler Gesundheitswesens im Mittelpunkt standen. Die Veranstaltung war speziell auf die Interessen und Anliegen der Südtiroler Studierenden in Innsbruck ausgerichtet.
Im Rahmen eines Impulsvortrags gab LR Hubert Messner Einblicke in wesentliche Themen, die das Gesundheitssystem in Südtirol betreffen und direkt die beruflichen Perspektiven der Studierenden beeinflussen. Besonders im Fokus standen der Brain Drain, die Chancen der Medizinischen Universität Bozen sowie der demografische Wandel und die notwendigen Maßnahmen, um das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen. Diese Themen sind von zentraler Bedeutung für die Südtiroler Studierenden, die darüber nachdenken, ihre berufliche Zukunft im Gesundheitssystem ihrer Heimat zu gestalten.
„Die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung für alle ist eines der wichtigsten Themen für die Zukunft Südtirols. Dabei müssen wir insbesondere junge Fachkräfte im Land halten und gleichzeitig die Chancen, die die Med Uni Bozen mit sich bringt, optimal nutzen,“ erklärte LR Hubert Messner. „Nur durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an die demografischen Herausforderungen können wir das Gesundheitswesen für kommende Generationen nachhaltig sichern.“
Nach dem Vortrag hatten die Studierenden die Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen und in eine offene Diskussion mit LR Messner einzutreten. Besonders die Themen Brain Drain und die Auswirkungen des demografischen Wandels auf das Gesundheitssystem stießen auf reges Interesse.
„Es war ein sehr aufschlussreicher Abend, der nicht nur aktuelle Themen behandelte, sondern auch konkrete Ansätze und Lösungen für die Zukunft aufzeigte,“ sagte Gabriel Kerschbamer, Vorsitzender der JG Innsbruck. „Die Veranstaltung war speziell auf die Südtiroler Studierenden in Innsbruck ausgerichtet, da diese Generation maßgeblich von der Entwicklung des Gesundheitswesens in Südtirol betroffen sein wird. Die Junge Generation wird sich weiterhin aktiv in diese wichtigen Diskussionen einbringen, um die bestmögliche Zukunft für unsere Region zu gestalten.“
Brigitte Foppa und Madeleine Rohrer: „Frauen kommen in der Medizin häufig zu kurz. Dabei gibt es viele Aspekte, die spezifisch Frauen betreffen. Deshalb widmen wir als Grüne Fraktion den Monat März den Frauen und ihrer Gesundheit.“
In der kommenden Sitzung des Landtags diskutiert die Grüne Fraktion zwei Beschlussanträge, die sich mit zwei weit verbreiteten Krankheiten beschäftigen, von denen vorwiegend Frauen betroffen sind: Brustkrebs und Endometriose. Die Anträge wurden bei einer Pressekonferenz von den Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa und Madeleine Rohrer vorgestellt.
Brustkrebs: Verbesserung des Zugangs zur Vorsorge durch Mammografie und Ultraschall
Jedes Jahr erkranken in Südtirol etwa 400 Frauen an Brustkrebs, rund 80 sterben daran. Die Heilungschancen sind hoch – 87 % der betroffenen Frauen überleben. Deshalb ist Vorsorge von entscheidender Bedeutung.
„Mit unserem Antrag wollen wir den Zugang zum Mammografie- und Ultraschall-Screening-Programm auf Frauen zwischen 45 und 74 Jahren ausweiten, wie es bereits in anderen italienischen und europäischen Regionen der Fall ist. Derzeit ist das kostenlose Screening in Südtirol nur für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren vorgesehen, obwohl wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass eine Erweiterung der Altersgruppe mehr Leben retten kann“, betont die Abgeordnete Madeleine Rohrer.
Endometriose: Mehr Bewusstsein und konkrete Maßnahmen
Die chronische und sehr belastende gynäkologische Erkrankung Endometriose ist den meisten erst seit wenigen Jahren ein Begriff und bis heute wenig erforscht. In Italien betrifft sie etwa 10–15 % der Menstruierenden und etwa 30–50 % der Frauen mit Empfängnisschwierigkeiten. Trotz ihrer weiten Verbreitung wird sie oft erst sehr spät diagnostiziert, was erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen hat.
„Die Diagnose von Endometriose erfolgt oft erst nach vielen Jahren des Leidens. Viel zu oft wird Frauen gesagt, dass Menstruationsschmerzen normal sind, manchmal wird es als bloßer Stress abgetan. Es ist essenziell, das Bewusstsein für diese Krankheit zu schärfen und einen schnellen Zugang zu Diagnosen und angemessenen Behandlungen sicherzustellen“, erklärte Brigitte Foppa, Erstunterzeichnerin des Antrags.
Der Antrag fordert die Ausarbeitung eines „Landesaktionsplans zur Endometriose“, der die Schulung des medizinischen Personals sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung stärken soll. Aufklärungskampagnen in Schulen und am Arbeitsplatz sollen Arbeitgeber:innen und junge Generationen über die Krankheit informieren und das Tabu brechen. Bei starken Menstruationsbeschwerden soll die Möglichkeit der bezahlten Abwesenheit vom Arbeitsplatz von 3 Tagen pro Monat eingeführt werden und die kostenlose Vergabe der Anti-Baby-Pille und anderer Medikamente auf hormoneller Basis an Endometriose-Patientinnen.
„Die Gesundheit von Frauen muss eine Priorität der landesweiten Gesundheitspolitik sein. Mit diesen Anträgen wollen wir die Aufmerksamkeit auf zwei zentrale Themen lenken und konkrete Maßnahmen fordern, um die Lebensqualität von Tausenden von Menschen zu verbessern“, erklärten Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler.
Weitere Informationen
Bozen, 07.03.2025
Landtagsabgeordnete
Brigitte Foppa
Madeleine Rohrer
Zeno Oberkofler
Tumore al seno ed endometriosi
Foppa e Rohrer: “Quando si parla di salute, spesso si pensa alla salute degli uomini. La salute delle donne ha aspetti specifici e per questo, come Gruppo Verde, dedichiamo il mese di marzo alle donne e alla loro salute”.
Nella seduta di marzo del Consiglio provinciale, infatti, il Gruppo Verde discute due mozioni che trattano due malattie femminili diffuse: il tumore al seno e l’endometriosi. Le mozioni sono state presentate in occasione di una conferenza stampa dalle consigliere provinciali Brigitte Foppa e Madeleine Rohrer.
Tumore al seno: ampliare l’accesso alla prevenzione con la mammografia e l’ecografia
Il tumore al seno è estremamente diffuso: ogni anno in Alto Adige si ammalano circa 400 donne e ne muoiono circa 80. Le probabilità di guarigione sono elevate e l’87% delle donne affette da questa patologia sopravvive. La prevenzione, dunque, è fondamentale.
“Con la nostra mozione vogliamo estendere l’accesso al programma di screening mammografico ed ecografico anche alle donne tra i 45 e i 74 anni, come già avviene in altre regioni italiane ed europee. Al momento, in Alto Adige, lo screening gratuito è rivolto solo alle donne tra i 50 e i 69 anni, nonostante le evidenze scientifiche dimostrino che un’estensione della fascia di età possa salvare più vite”, sottolinea la consigliera Madeleine Rohrer.
Endometriosi: maggiore consapevolezza e azioni concrete
L’endometriosi è una patologia ginecologica cronica e spesso debilitante. Molte persone la conoscono solo da pochi anni e finora è anche poco studiata. In Italia colpisce circa il 10-15% delle donne in età riproduttiva e interessa circa il 30-50% delle donne infertili o che hanno difficolta a concepire. Nonostante la sua diffusione, è spesso diagnosticata con grande ritardo, con un impatto significativo sulla qualità della vita delle persone affette.
“La diagnosi dell’endometriosi arriva spesso dopo molti anni di sofferenza e incomprensione. Troppo spesso le donne si sentono dire che il dolore mestruale è normale, a volte che si tratta solo di stress. È essenziale aumentare la consapevolezza su questa malattia e garantire un accesso rapido a diagnosi e trattamenti adeguati”, ha dichiarato la consigliera Brigitte Foppa, prima firmataria della mozione.
La mozione propone l’elaborazione di un “Piano d’azione provinciale per l’endometriosi”, che miri a rafforzare la formazione del personale medico e la sensibilizzazione della popolazione, anche attraverso campagne di informazione per le scuole e per datori di lavoro e aziende. Inoltre, si propone un congedo mestruale di 3 giorni al mese in caso di dolori e che i farmaci ormonali siano messi a disposizione gratuitamente alle pazienti con diagnosi confermata.
“La salute delle donne deve essere una priorità della politica sanitaria provinciale. Con queste mozioni vogliamo porre l’attenzione su due temi cruciali, spesso sottovalutati, e chiedere interventi concreti per migliorare la qualità della vita di migliaia di persone”, hanno dichiarato Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer e Zeno Oberkofler.
Maggiori informazioni:
Bolzano, 07/03/2025
Cons. prov.
Brigitte Foppa
Madeleine Rohrer
Zeno Oberkofler
Grüne Fraktion - Gruppo Verde - Grupa Vërda
Ein weiterer Schritt – der vorletzte – hin zur Herabstufung des Schutzstatus von Wölfen in der Europäischen Union ist heute in Brüssel gesetzt worden. Dort hat die Europäische Kommission dem Parlament einen entsprechenden Vorschlag vorgelegt. „Wir werden nun im Europäischen Parlament schauen, diese Vorlage schnellstmöglich in ein Gesetz umzuwandeln und damit den letzten Schritt hin zu einem flexibleren, alltagstauglicheren und effizienteren Wolfsmanagement zu setzen“, erklärt der Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann dazu.
Dorfmann, der den Stein einer Änderung des Schutzstatus in Europa vor Monaten mit ins Rollen gebracht hat, hat die heutige Vorlage der Kommission mit großer Genugtuung zur Kenntnis genommen. „Es freut mich nicht nur, dass die uns versprochene Vorlage nun da ist“, so der Europaabgeordnete, „es freut mich auch, dass die Kommission keine Zeit verloren hat“. Schließlich sei der Kommissionsvorschlag zu einer Änderung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) noch am selben Tag eingereicht worden, an dem die entsprechende Änderung der Berner Konvention in Kraft getreten war.
Die Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs in der Berner Konvention war die Voraussetzung für eine Änderung der Wolfs-Politik in der EU. Die Konvention regelt den Schutz wildlebender Pflanzen und Tiere und führt den Wolf nun nicht mehr als „strikt geschützte“ Art, sondern nur mehr als „geschützte“. „Nachdem die Berner Konvention geändert worden war, können wir diese Änderung dank des Kommissionsvorschlags nun auch auf EU-Ebene nachvollziehen und damit den Weg hin zu einem zeitgemäßen Wolfsmanagement freimachen“, so Dorfmann.
In einigen Bächen und Flüssen im Vinschgau steigt Nickelkonzentration – Klimawandel begünstigt natürliche Freisetzung aus Gestein - Studie von unibz und Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz
VINSCHGAU (LPA). Der Qualitätszustand der Gewässer in Südtirol wird von der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz laufend überwacht und untersucht. "Er ist sowohl in ökologischer als auch in chemischer Hinsicht generell gut", unterstreicht Christian Bachmann, Direktor des Labors für Wasseranalysen und Chromatografie in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz. Unter den vielen Parametern, die bewertet werden, ist auch der Gehalt an Schwermetallen, darunter Nickel, das negative Effekte auf Wasserlebewesen und den Menschen haben kann.
"In den vergangenen Jahren haben wir in einigen Flüssen und Bächen im Vinschgau einen Anstieg der Nickelkonzentration beobachtet, auch in niedrigen Höhenlagen", berichtet Robert Faes, Direktor des Landesamtes für Gewässerschutz. Die untersuchten Gewässer befinden sich im Einzugsgebiet von Gebirgs- und Gletscherbächen. Dass die steigenden Konzentrationen vom Menschen verursacht werden, konnte daher mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. "Um das Phänomen besser zu verstehen, haben wir die Freie Universität Bozen um wissenschaftliche Unterstützung gebeten", so Faes.
In einer Zusammenarbeit von Freier Universität Bozen, Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, Eco Research Bozen und Edmund-Mach-Stiftung in San Michele all’Adige wurden die Daten zur Nickelkonzentration in den Oberflächengewässern im Einzugsgebiet der Oberen Etsch im Zeitraum von 2005 bis 2023 wissenschaftlich untersucht. Über einen kürzeren Zeitraum wurde auch jene im gesamten Flusslauf des Schnalserbaches, eines Nebenflusses der Etsch, überprüft.
Wie Stefano Brighenti, Forscher an der Freien Universität Bozen und Koordinator der wissenschaftlichen Studie, erklärt, zeigt die Studie, dass die Nickelkonzentration in einigen Vinschger Oberflächengewässern seit etwa zehn Jahren ansteigt. An 40 Prozent der 40 Probenahmestellen des Messnetzes, einschließlich der Strecke flussabwärts bis zur Töll, wurden der Grenzwert von 4 Mikrogramm Nickel pro Liter überschritten. Insbesondere in der Etsch und in einigen Seitenbächen des Vinschgaus wurden an einigen Analysestellen Werte zwischen 5 und 10 Mikrogramm pro Liter erreicht, mit Höchstwerten von 20 bis 40 Mikrogramm pro Liter im Allitzbach, der zwischen Laas und Schlanders in die Etsch fließt.
Die Ursache dafür: "Nickel kann aufgrund einer natürlichen Freisetzung aus Gestein und Boden im Wasser vorhanden sein", berichtet Brighenti. "Der Rückgang der Permafrostgebiete und der Gletscher, die vom Klimawandel hervorgerufen werden, begünstigt chemische Reaktionen, die das Gestein angreifen und zur Freisetzung von Nickel in das Wasser führen." Der Prozess trete nur in bestimmten Gesteinsarten auf, die gerade im Vinschgau und speziell in der geologischen Einheit Ötztal häufig vorkommen. Das erkläre die erhöhten Nickelkonzentrationen in den Oberflächengewässern, insbesondere in der Nähe von Gletschern und Permafrostgebieten.
Die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz setzt die kontinuierliche Überwachung der Oberflächengewässer fort und beobachtet weiterhin die Entwicklung sämtlicher Parameter sowie deren Ursachen.
red/mpi
Lagebesprechung in Agentur für Bevölkerungsschutz mit Freiwilligen Feuerwehren, Berufsfeuerwehr, Landesforstdienst, Landesnotrufzentrale - Löschhubschrauber - Evakuierung
LATSCH (LPA). Oberhalb von Latsch brennt seit Mittag ein Waldstück mit starkerRauchentwicklung. Wegen des starken Unterwindes aus dem Süden wird eine Ausbreitung Richtung St. Martin im Kofel befürchtet.
Um 15 Uhr wurde bei einer Lagebesprechung in der Agentur für Bevölkerungsschutz mit Freiwilligen Feuerwehren, Berufsfeuerwehr, Landesforstdienst und Landesnotrufzentrale die Lage bewertet. Derzeit sind 200 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren am Boden im Einsatz sowie die Berufsfeuerwehr, die Forstbehörde, die Finanzpolizei, der Landesrettungsverein Weißes Kreuz, die Bergrettung und dreiLöschhubschrauber zur Waldbrandbekämpfung.
Nach einer Bewertung läuft derzeit die Evakuierung von Personen. Dazu wurden zwei Hubschrauber der Finanzpolizei und ein Rettungshubschrauber Pelikanangefordert.
Auf dem Sportplatz von Latsch wurde eine Einsatzzentrale eingerichtet und die Betreuung organisert.
Diese Mitteilung wird aktualisiert.
mac
Nach dem Ausbruch eines großen Waldbrandes in der Nähe Bergfraktion St. Martin im Kofel in der Gemeinde Latsch sind alle Einsatzkräfte voll im Einsatz. Erste Priorität der Feuerwehren und weiterer Einsatzkräfte ist es, die Menschen vor Ort in Sicherheit zu bringen, falls es notwenig ist.
Im Einsatz stehen derzeit hunderte freiwillige Feuerwehrleute, die Berufsfeuerwehr, die Forstbehörde, die Finanzwache, das Weiße Kreuz, Bergrettung und mehrere Löschhubschrauber. Es wird alles unternommen, um zusammen mit den Feuerwehrleuten in St. Martin den Brand unter Kontrolle zu bringen. Leicht ist es nicht, denn es weht Südwind. Anlass für eine Alarmstimmung ist nicht gegeben. Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht bekannt ob Menschen verletzt wurden.
Donnerstag, 06.03.25, Stand 15.30 Uhr; weitere Infos werden folgen!
Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher bei Treffen der Coalition of AgriRegions und im direkten Gespräch mit EU-Kommissar Christophe Hansen in Brüssel
BRÜSSEL/BOZEN (LPA). Vereinfachung bei Beitragsgewährungen, einheitlicher Hektarbetrag der Direktzahlungen, Risikovorsorge, Stärkung der landwirtschaftlichen Produktion: Diese und weitere Themen hat Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher beim Treffen der Coalition of AgriRegions und im direkten Gespräch mit EU-Kommissar Christophe Hansen in Brüssel vertieft.
Für eine drastische Vereinfachung in der Abwicklung der Beitragsgewährungenhat sich Landesrat Walcher in Brüssel eingesetzt, da nicht nur die landwirtschaftlichen Betriebe darunter leiden, sondern auch die lokalen Verwaltungen. Bei Betriebsgrößen von 2 bis 3 Hektar im Obst- und Weinbau und 10 bis 15 Hektar im Grünland mit jährlichen Beiträgen von wenigen Euro stehe der Verwaltungsaufwand häufig in keinem Verhältnis zum Nutzen, wies er hin. "Ein weiterer wichtiger Punkt für die kleinstrukturierte Landwirtschaft ist ein einheitlicher Hektarbetrag der Direktzahlungen in der Ersten Säule, auch das würde den kleinen und Kleinstbetrieben im Berggebiet zugutekommen", hob er hervor.
Risikovorsorge werde vor allem auch angesichts des Klimawandels für das Überleben er landwirtschaftlichen Betriebe immens an Bedeutung gewinnen, unterstrich er: "Allerdings müssen die Mittel für diese Risikovorsorge massiv aufgestockt und vor allem die technisch-bürokratische Abwicklung stark vereinfacht werden. In diesem Zusammenhang muss auch die Schaffung von Rückversicherungen überlegt werden." Es gelte, eine Stärkung der landwirtschaftlichen Produktion als Schwerpunkt der gesamten Gesetzgebungsaktivitäten in Brüssel zu setzen.
Die Gemeinsame Agrarpolitik GAP sei weiterhin absolut notwendig, um den Agrarsektor zu stärken, betonte der aus Luxemburg stammende Christophe Hansen, seit Dezember EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung. Es sei wichtig, den Betriebsstrukturen und deren Größe stärker Rechnung zu tragen, auch auf kleine Betriebe zu bauen und dafür Sorge zu tragen, dass der Beruf des Landwirts auch für künftige Generationen attraktiv bleibe. Die Ernährungssouveränität werde für Europa in den kommenden Jahren eine zentrale Frage, unterstrich Kommissar Hansen, dies bedeute, dass in die Produktivität der Landwirtschaft investiert werden müsse. Für die Erbringung von Ökosystemleistungen durch die Bauern müssen zusätzliche Anreize geschaffen werden, führte Hansen aus. Diese Neuausrichtung wird auch von Landesrat Walcher geteilt.
Die Coalition of AgriRegions ist ein 2019 gegründeter informeller Zusammenschluss von europäischen Regionen, die in landwirtschaftlichen Themen kooperieren und zusammenarbeiten. Dazu gehören neben Südtirol unter neben anderen Auvergne-Rhone-Alpes, Azoren, Baden-Württemberg, Bayern, Bretagne, Emilia-Romagna, Lombardei, Toskana. Sie vertreten 23 Prozent der Agrarflächen der EU. Indem sie ihre Stimmen bündeln, haben die Regionen die Möglichkeit, sich mehr Gehör zu verschaffen.
mac
„Gleichstellung darf kein Ideal bleiben – sie muss Realität werden!“
Im Hinblick auf den 8. März, den Internationalen Frauentag, macht die Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer auf aktuelle Daten des Arbeitsinspektoratsaufmerksam, wonach im Jahr 2024 868 Mütter innerhalb des ersten Lebensjahres ihres Kindes gekündigt haben.
„Die meisten Frauen verlassen ihren Job nicht freiwillig, sondern weil sie keine andere Wahl haben“, betont Hofer und fordert, dass Gleichstellung nicht nur ein Ideal bleibt, sondern gelebte Realität wird. Auch in Südtirol verdienen Frauen nach wie vor weniger als Männer, sind häufiger in prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt, erfahren Gewalt und tragen die Hauptlast der unbezahlten Sorgearbeit.
Kündigungen und strukturelle Hürden
Laut den Daten des Arbeitsinspektorats Südtirol haben 2024 ihren Job innerhalb des ersten Lebensjahres ihres Kindes aufgegeben:
Während fast 70 % der Väter die Arbeitsstelle aus Karrieregründen wechselten, waren Frauen aufgrund struktureller Hürden gezwungen, ihren Job aufzugeben:
„Es ist alarmierend, dass für viele Mütter das Arbeitslosengeld (NASpI) zur einzigen Überlebensstrategie wird“, so Hofer. Statt Frauen aus dem Arbeitsmarkt zu drängen, müsse man die Kinderbetreuungsangebote ausbauen und Arbeitszeiten an die Lebensrealität von Familien anpassen.
Forderungen der Gleichstellungsrätin
✔️ Mehr ganztägige, finanziell erschwingliche Kinderbetreuungsplätze ✔️ Gerechte Löhne, flexiblere Arbeitszeiten und echte Karrierechancen für Frauen ✔️ Eine gerechte Verteilung der Sorgearbeit
Diskriminierung am Arbeitsplatz
Fehlende Gleichstellung betrifft nicht nur Familien. Viele Frauen erleben weiterhin Diskriminierung am Arbeitsplatz, von sexueller Belästigung über ungleiche Bezahlung bis hin zu mangelnden Aufstiegschancen.
„Besonders Frauen in männerdominierten Branchen berichten häufig von verbalen Angriffen und Benachteiligungen“, warnt Hofer. Der Arbeitsplatz sollte ein sicherer Ort für alle sein, und jede und jeder Einzelne ist in der Verantwortung, eine respektvolle Arbeitskultur zu fördern. Nur wenn wir uns aktiv für Betroffene einsetzen und Diskriminierung nicht hinnehmen, können wir echte Gleichstellung erreichen.
Als Gleichstellungsrätin setzt sich Brigitte Hofer für die Rechte von Frauen und Männern in der Arbeitswelt ein und ermutigt Betroffene von Diskriminierung, Benachteiligung aufgrund von Elternschaft oder Belästigung, Hilfe zu suchen.
„Niemand sollte Diskriminierung oder Belästigung am Arbeitsplatz hinnehmen. Gemeinsam finden wir eine Lösung.“
„Gleichstellung ist keine Frauenfrage – sie betrifft uns alle“, so Hofer.
Der Internationale Frauentag erinnert uns daran, dass wir nicht nur über eine gerechte Gesellschaft sprechen dürfen – wir müssen aktiv daran arbeiten, sie zu verwirklichen. Eine Gesellschaft, die die tägliche Kraft und das Engagement von Frauen wertschätzt, um diese Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Mehr Informationen: www.gleichstellungsraetin-bz.org
GR
Koordinierungsstelle für Integration informiert auf neu gestalteter Webseite – Überblick zu Zahlen und Daten, aber auch zu den Kursen im Rahmen von "Zusammenleben in Südtirol"
BOZEN (LPA). Die Koordinierungsstelle für Integration informiert auf einer neu gestalteten Webseite. Innerhalb der Landesverwaltung hat die Koordinierungsstelle für Integration die Aufgabe, Initiativen und Projekte zu fördern, die sich der Inklusion und Integration von Menschen mit Migrationshintergrund widmen. Angesiedelt ist die Stelle beim Amt für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion.
Im Rahmen der Überarbeitung des Landesportals zu Integration und Diversität wurde vor allem dem breiten Netzwerk jener, die in diesem Bereich tätig sind, mehr Sichtbarkeit gegeben. Zu finden sind auf der Webseite auch Informationen zum Sprachenerwerb oder zu den Kursen im Rahmen von "Zusammenleben in Südtirol". Damit gemeint ist, dass Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Nicht-EU-Ländern Sprach- und Gesellschaftskenntnisse nachweisen müssen, um Landesleistungen wie das Landeskindergeld oder das Landesfamiliengeld beantragen zu können.
Zu den Themen der Homepage zählen zudem ein Überblick über Förderungen von Projekten, Daten und Fakten zur Integration und Mitgration, Informationen zu bereits erfolgreich umgesetzten Aktionen und Projekten sowie Kontaktdaten der zuständigen Landesstellen.
Abrufbar ist die Webseite unter Integration und Diversität | Autonome Provinz Bozen Südtirol Informationen zum Thema gibt es auch über den Newsletter, in den sich Interessierte jederzeit online einschreiben können.
red/ck