Niedrigkostenland

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Wir haben den Ort noch nicht entschieden, aber es muss auf jeden Fall ein Werk in einem Niedrigkostenland entstehen. Denn wir brauchen eine Steigerung der Konkurrenzfähigkeit. Christoph Hoppe Wir haben den Ort noch nicht entschieden, aber es muss auf jeden Fall ein Werk in einem Niedrigkostenland entstehen. Denn wir brauchen eine Steigerung der Konkurrenzfähigkeit. Christoph Hoppe

Schluderns-Laas - Dass HOPPE- Chef Christoph Hoppe bei Betriebsversammlungen Klartext redet, ist bekannt. So auch jüngst bei den Versammlungen vor der Belegschaft in Laas und in Schluderns. Die Gerüchteküche brodelt. Was ist dran, dass HOPPE ein neues Niedrigkosten-Werk bauen will?

von Erwin Bernhart

HOPPE ist einer der wichtigsten Arbeitgeber im oberen Vinschgau. Deshalb reagieren Belegschaft und Bevölkerung äußerst sensibel auf Weichenstellungen, die im obersten HOPPE- Management überlegt und ausgetüftelt werden. Für Schlagzeilen haben die Entlassungen von mehr als 100 Leuten im vergangenen Jahr gesorgt. „Wir haben auf das Übermaß an Aufträgen in der Corona-Zeit reagieren müssen“, sagt HOPPE-Chef Christoph Hoppe dem Vinschgerwind. Dann ist der Markt völlig implodiert. Bei den HOPPE-Kunden blieb die bestellte Ware auf deren Lager, die Auftragslage ist plötzlich drastisch geschrumpft. Deshalb die Entlassungen im vorigen Jahr.
Und nun hat Christoph Hoppe der Belegschaft in Schluderns und in Laas auch über eine Neuausrichtung informiert. Hoppe informierte die Belegschaft über die politische Weltlage, die allerorts zu Verunsicherungen der Märkte führt. Hoppe zählt den Konflikt zwischen Nord- und Südkorea auf, die Spannungen um Taiwan, die Destabilisierung unter Einmischung des Iran im Nahen Osten, der sich vor allem auf den Suezkanal auswirkt, auf die Einmischungen der Chinesen und der Russen in Afrika, auf die bevorstehenden Neuwahlen in den USA. Es ist diese weltweite Konflikt-Mischung, die sich auf diverse wirtschaftliche Bereiche niederschlägt. Auch auf die für HOPPE grundlegende Baubranche. Auf dieser Basis der Weltmarktlage und der katastrophalen Baukonjunktur ist im HOPPE-Management die Entscheidung getroffen worden, ein neues Werk an einem Niedrigkostenstandort anzupeilen. Gerüchte waren im Vinschgau unterwegs, dass HOPPE ein neues Werk in Rumänien aufziehen will. Christoph Hoppe sagt, dass der Zeitpunkt und das in Frage kommende Land noch nicht feststehen. Es stehe jedoch fest, dass man mit den 6 Werken in Westeuropa nur noch eingeschränkt am Markt konkurrenzfähig sei. Die Überlegung, an einem Niedrigkostenstandort ein neues Werk mit Fertigung anzupeilen, resultiere vor allem aus den Betriebskosten insgesamt. Vor allem die kostenintensive Energiefrage sei neben den Löhnen ausschlaggebend für solche Überlegungen. Deshalb sagt Hoppe auch Niedrigkostenland und nicht Niedriglohnland.
Was wird dann in den Werken in Schluderns und in Laas passieren? „Was man in diesen Werken noch machen kann, wird auch gemacht“, sagt Christoph Hoppe. Was gut und kostenmäßig rentabel gemacht werden könne, bleibe in Laas und in Schluderns. Eine Art Damoklesschwert. Die Überlegungen sind so, dass „wir für ein wiederkehrendes Wachstum“ gerüstet sein werden.

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1 Kommentar

  • Kommentar-Link E.P.Spechtenhauser Donnerstag, 02 Mai 2024 13:23 gepostet von E.P.Spechtenhauser

    ...ist etwa Rumänien als Niedrigkostenland produktionstechnisch "sicherer" als Südtirol, um "für ein wiederkehrendes Wachstum“ gerüstet zu sein ..?

    Man hat als Unternehmen in einer bestimmten "Größe" in der jüngeren Vergangenheit immer die Gunst der Stunde genutzt, um "Förderungen des Standortlandes auszuschöpfen"...das wird im 'noch nicht feststehenden' Niedrigkostenland nicht anders sein. Grund und Boden sind verhältnismäßig
    günstig dort...Arbeitskräfte wahrscheinlich ebenfalls 'anders' wie in Südtirol zu entlohnen. Eu-Förderungen ebenso abrufbar, wie andere Zuwendungen,
    so u.A. etwa auch Steuervorteile usw. Wenn der Standort im Niedrigkostenland erst gefunden ist, können die Werke im Vinschgau in den kommenden Jahren
    getrost sukzessive zuerst auf Sparflamme herunter- und schliesslich zugesperrt werden. Das nennt man dann Kostenoptimierung zur Gewinnsteigerung
    und ist nirgends verboten. Und einer der heute wichtigsten Arbeitgeber im oberen Vinschgau wird Geschichte sein. Man wird sich darauf wohl vorbereiten müssen und die "Hausaufgaben in den respektiven Gemeindestuben machen dürfen".

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