Denkstatt am Damml

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Schlanders/Drususkaserne - Thomas Strobl aus Schlanders, Oberschullehrer in Mals, hat in einem Geschäftslokal am Damml eine Videoinstallation angebracht, um zum Nachdenken über die Vorgänge in der Drususkaserne anzuregen. Der Vinschgerwind hat mit Thomas Strobl gesprochen.

Vinschgerwind: Ist diese Aktion nur die Reaktion eines enttäuschten Einzelbürgers?
Thomas Strobl: Genau das bin ich: Ein enttäuschter Einzelbürger. Es ist wirklich absurd, dass eine Gemeindeverwaltung im Jahr 2023 den Kenntnisstand zur Klimakrise völlig ignoriert und einen gewachsenen Baumbestand und adaptierbare Gebäude mit selten gewordenen Qualitätsmerkmalen plattwalzen will, um diese Baulücke dann mit neuen Wohnschachteln vollzustellen – etwas grün behübscht, um die Beton- und Styrodurwüste als „nachhaltig“ zu verkaufen.

Vinschgerwind: Worüber sollte in der Denkstatt nachgedacht werden?
Thomas Strobl: Die Präsentation soll den Schlanderser:innen deutlich machen, was sie verlieren würden, wenn die Gemeinde ihr Vorhaben wirklich umsetzt. Ich verstehe auch nicht, dass die so genannte „Wirtschaft“ und die Gastronomie den Wert dieses Rohdiamanten nicht erkennen und sich nicht gegen den drohenden Verlust eines möglichen Leuchtturmprojekts mit großem Entwicklungspotential wehren.

Vinschgerwind: Was kann die Denkstatt auslösen oder bewegen?
Thomas Strobl: Ich fühle mich zunächst einmal den wunderbaren Bäumen verpflichtet, deren Mikroklima ich täglich auf meinem Weg zur Arbeit genieße. Ich könnte es nicht ertragen, untätig zuzusehen, wie sie einem völlig aus der Zeit gefallenen Bauprojekt weichen müssen. Und als Lehrer kann ich nur darüber staunen, wie offensichtlich gleichgültig es der Gesellschaft ist, dass unsere Kinder deutlich schwierigere Lebensverhältnisse vorfinden werden. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn viele ihren Unmut über das Vorhaben in einer Mail an die Gemeinde äußerten. Die ersten 50 können sich am 7. Mai das Buch „Bäume vernichten kann jeder Narr“ von John Muir abholen. Nähere Infos in den Vitrinen der Denkstatt am Damml.

Interview: Heinrich Zoderer

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