Informationspartizipation

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Initiative Drususkaserne - 2011 luden der Bürgermeister der Gemeinde Schlanders und die beauftragte Innovate Holding GmbH ca. 100 freiwillige und ausgewählte BürgerInnen ein, in 5 Zukunftsforen die Ortsentwicklung bis 2020 unter die Lupe zu nehmen.
Themenblöcke wie Nahversorgung, Wohnen, Kultur, Tourismus, Gastronomie, Verwaltung, Gemeinwesen, Senioren und Jugend wurden von den Teilnehmenden unter der Leitung von Gerhard Rainalter bearbeitet. Es durfte „geträumt“ werden, die praktische Verwirklichung ins Auge gefasst werden. Dies ist der „vorbildhafte Partizipationsprozess“, den der Bürgermeister auch heute im Zusammenhang mit dem Kasernenareal zitiert: Dabei war die Nutzung des Kasernenareals nur ein kleines Stück des großen Denkpaketes, da es um die allgemeine Dorfentwicklung ging. Das Areal selbst wurde erst zwei Jahre später von der Provinz in Gemeindeeigentum übertragen und war bis 2019 für BürgerInnen nicht betretbar. Daher war es schwierig, sich im Rahmen der Arbeitstreffen wirklich Gedanken um dieses Ensemble und künftige Inhalte zu machen.
Auf die Frage an die Beteiligten über ihre Erwartungen die Foren betreffend, waren das Sich-Einbringen-Können, Neugier und der Reiz die Entwicklung der Heimat mitzugestalten, am häufigsten genannt worden. Diese Motivationen und die Begriffserklärung zur Partizipation lt. Wikipedia kommen sich hier sehr nahe. Gemeindeverwaltungen können sich glücklich schätzen, wenn interessierte und konstruktiv kritische BürgerInnen mitdenken, Baustellen im Lösungsansatz zu verknüpfen versuchen und machbare Visionen erstellen, das alles möglichst noch ehrenamtlich.
Partizipation sollte nicht mit bloßer Information zu bereits im kleinen Kreis durchgewinkten Beschlüssen verwechselt werden. Ein süffisantes Lächeln, herablassende Gesten oder gar die Androhung von Polizeikontrolle bei zu viel Einmischung würgt sachliche Diskussion ab, schwächt Vertrauen und steigert Politikverdrossenheit. Partizipation findet ihr Ende nicht im Schaffen von unkorrigierbaren Tatsachen, sondern im steten Austausch, im Rückblick auf Erreichtes und in der Anpassung an neue Situationen und Bedürfnisse. Das Bemühen um Dialog auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt sind auch Bausteine der Demokratie und im neuen Landesurbanistikgesetz Nr. 9/2018 verankert.

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