Nationalpark Stilfserjoch: Rotwildentnahmen gutgeheißen

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Vinschgau - Im Nationalpark Stilfserjoch gibt es besonders viel Rotwild, das den Bergwald und auch die landwirtschaftlichen Kulturen schädigt. Die Dichte liegt zwischen 5,5 und 10 Stück Rotwild je Quadratkilometer, was die Waldverjüngung fast unmöglich gemacht hat. Am 19. Juli hat die Landesregierung den Rothirschplan für den Zeitraum von 2022 bis 2026 gutgeheißen. Durch diesen fünfjährigen Rothirschplan sollen „die erhöhte Rothirschdichte in den Gebieten des Nationalparks Stilfserjoch reduziert und das aus den Fugen geratene ökologische Gleichgewicht wiederhergestellt werden“, wie LH Arno Kompatscher bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung betonte. Der 177 Seiten umfassende Plan zum Management des Rothirsches 2022-2026, den das Amt für den Nationalpark Stilfserjoch erarbeitet hat, war zuvor vom gesamtstaatlichen Institut für Umweltschutz und Umweltforschung ISPRA (Istituto Superiore per la Protezione e la Ricerca ambientale) positiv beutachtet worden.
Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer, in deren Zuständigkeit der Nationalpark Stilfserjoch fällt, verweist darauf, „dass der Rothirschplan vor allem dazu dient, das ökologische Gleichgewicht zu erhalten und die Rothirschpopulation im Nationalpark Stilfserjoch zu reduzieren“. „Der Plan ermöglicht eine geregelte Entnahme, um Schäden in der Land- und Forstwirtschaft vorzubeugen“, unterstreicht Hochgruber Kuenzer.
Im Zuge der Plangenehmigung wurde der Direktor im Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch, Hanspeter Gunsch, mit der Umsetzung des Planes und den notwendigen Entnahmeaktionen beauftragt. „Die Entnahmen beginnen im Herbst 2022 in den Gebieten Mittlerer Vinschgau, Martell, Gomagoi, Taufers und im Ultental“, informiert Amtsdirektor Gunsch. „Die Entnahmeaktion wird vom Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch koordiniert und organisiert. Die Entnahmen werden in Zusammenarbeit mit eigens dafür geschulten Entnahmespezialisten und Emtnahmespezialistinnen durchgeführt, von denen unser Amt bisher knapp 500 ausgebildet hat“, berichtet Amtsdirektor Gunsch. Der letzte Entnahmespezialisten-Kurs hat im Juli 2021 stattgefunden.
Der Plan beinhaltet unter anderem ein Populationsmonitoring, er zeigt den Einfluss des Rothirsches auf den Wald, das Grünland und die damit zusammenhängenden Schäden auf und umfasst eine Beurteilung der vergangenen Kontrollpläne auf die Populationsdynamik und den Erhaltungs- und Kontrollplan für den Fünfjahreszeitraum 2022 bis 2026.

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