Der Export der Arbeitskraft

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v. l.: BZG-Präsident Dieter Pinggera, Karin Sanin, Gerlinde Warger, Anke Gähme,  Albrecht Plangger und Erich Achmüller bei der 49. Grenzpendlertagung in Schluderns v. l.: BZG-Präsident Dieter Pinggera, Karin Sanin, Gerlinde Warger, Anke Gähme, Albrecht Plangger und Erich Achmüller bei der 49. Grenzpendlertagung in Schluderns

Schluderns - Rund 1000 Leute, vorwiegend aus dem oberen Vinschgau, pendeln zur Arbeit in die Schweiz. Der Informationsbedarf in Sachen Rente, Versicherungen, Kindergeld, Steuern usw. ist groß. Großen Informationsfluss gab es bei der 49. Grenzpendlertagung am 21. Mai in Schluderns.

von Erwin Bernhart

Mehr als 100 Grenzpendler sind der Einladung zur 49. Grenzpendlertagung gefolgt. Die Vorsitzende der Arbeitsstelle für Heimatferne „Südtiroler in der Welt“ Luise Pörnbacher konnte bei der Begrüßung darauf hinweisen, dass seit Jahren der KVW-Vinschgau die Anlaufstelle für Beratungen jeglicher Art ist und mit einer Beratungsanzahl von 600 im Jahr 2021 gute Arbeit in Zusammenarbeit mit „Südtiroler in der Welt“ geleistet hat. Für die Grenzpendler von Wichtigkeit seien die Rentenfrage, das Kindergeld und für die Ebene zwischen den Staaten Italien und Schweiz der Steuerausgleich. Die Tagung moderiert hat der ehemalige Vorsitzende von „Südtiroler in der Welt“ Erich Achmüller.
Der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler überbrachte die Grüße des entschuldigt abwesenden LH Arno Kompatscher. Für die Gemeinden im Grenzgebiet haben die Grenzpendler grundlegende Bedeutung, zumal von manchen Gemeinden rund 20 und von anderen sogar 30 % der Arbeitnehmer in Schweiz pendeln. Der Stellvertretende Bezirksvorsitzende des KVW Josef Bernhart wies darauf hin, dass auch der KVW Arbeitskräfte suche. Auch das Krankenhaus Schlanders suche händeringend Pflegekräfte. Da sei die Politik gefordert.
Der Kammerabgeordnete Albrecht Plangger, der sich seit Jahren für die Belange der Grenzpendler einsetzt, rief das Abkommen Italien-Schweiz von 1974 in Erinnerung, in dem eine Doppelbesteuerung vermieden werden konnte. Ein neues Abkommen sei 2020 unterschrieben worden und nun liege es im italienischen Senat und eine Prognose des Inkrafttreten sei schwierig. Am 23. Juni werde ein Abkommen zwischen den Krankenhäusern Cender de Sandá und Schlanders unterschrieben.
Karin Sanin referierte über die Anforderungen beim Kindergeld in Italien. Jedem stehe das Kindergeld im Ausmaß des Grundbetrages von 50 Euro monatlich zu. Probleme gebe es derzeit bei der INPS, die auf ein klärendes Rundschreiben warte. Da solle sich die Politik einsetzen. Gerlinde Warger Pegoraro von der Diala Treuhand gab einen Überblick über die Kinderzulagen in der Schweiz. Dorts sind 200 CHF monatlich für Kinder bis zu 16 Jahren vorgesehen. Etwas kompliziert werden die Ansuchen, weil bei den Grenzpendlern Anspruch auf Leistungen von zwei Staaten vorhanden sind. Warger forderte auf, bei der Unterlagensammlung sorgfältig und genau zu sein. Anke Gähme von der Gewerkschaft UNIA informierte über das Rentensystem in der Schweiz. 1,4 Millionen Euro seien als Steuerausgleich im Jahr 2019 an die Bezirksgemeinschaft überwiesen worden. Über die Verwendung dieser Gelder sprach BZG-Präsident Dieter Pinggera. Sepp Trafojer, der 40 Jahre lang der Arbeitsgruppe der Grenzpendler ehrenamtlich vorsaß, zeigte sich enttäuscht darüber, dass die Grenzpendler dem vor zwei Jahren geäußerten Aufruf, 20 Euro an die Arbeitsstelle für Heimtferne zu spenden, nicht gefolgt seien.

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