Kultur: Galsaun/Kastelbell

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Erinnerungen an den 1927 in Kastelbell geborenen Kulturvermittler Dr. Oskar Pohl, der als Journalist am Aufstand gegen das Kommunistische Regime zusammen mit 34 weiteren Demonstranten am 17. Juli 1953 in Berlin erschossen wurde. Trockenmauern schützen die Häuser im Umkreis des Weilers Galsaun; aus dem Mauerwerk des Ansitzes Kasten ragt ein gotisch barockes Türmchen, Zeichen für die kulturelle Vielseitigkeit der adeligen ­Vinschger. Die Kultur ist vielsprachig:
Türkisch, weil das Dach des Zwiebelturmes an einen ­Turban erinnert; Russisch, weil die Spielerei mit dem Zwiebelturm an das ferne Russ land mit seiner unberechenbaren politischen und religiösen Mystik denken lässt. Während ich dies hier schreibe, tobt schon wieder ein Krieg zwischen Russland und der Ukraine.
Die Steine der Mauer tragen noch die Zeichen der Gewalt, greifen ineinander und gleichen historischen Ereignissen, die sich gegenseitig stützen. Und ständig bereit sind, wieder in die Tiefe zu stürzen.
Ein Italiener, der unser Land bereiste und beschrieben hat, machte die Bemerkung: Tirol und das Trentino beginnen mit diesen Kirchtürmen, in denen neben den unheimlich geheimnissvollen Kuppeln noch die Holzwelt und Symbolik der skandinavischen Stabkirchen anklingt.
Hans Wielander

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