In Laas angekommen

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Gern verbringt Susanne Zeit in ihrem kleinen Garten, der eine Oase für Familie und Freunde ist. Gern verbringt Susanne Zeit in ihrem kleinen Garten, der eine Oase für Familie und Freunde ist.

Susanne Saewart, 1972 geboren, kam 2002 der Liebe wegen nach Südtirol und wurde in Laas sesshaft.

von Christine Weithaler

Sie wuchs zusammen mit ihrem drei Jahre älteren Bruder und den Eltern in Potsdam auf. Ihr Vater war Toningenieur und ihre Mutter arbeitete als Journalistin beim Rundfunk. Ihre Mutter war ein großes Vorbild für Susanne. Sie bewunderte immer die Art und Weise, wie ihre Mutter schrieb. Susanne findet, dass man sich beim Schreiben mit der eigenen Sprache beschäftigt. Susanne fällt es leichter, sich im Gespräch auszudrücken. Ihr großes Hobby ist das Lesen und mittlerweile auch das Wandern mit der Familie und Freunden. Sie liebt die See, die weite des Horizonts, das Rauschen der Wellen, den Strand. Einmal im Jahr fährt sie mit ihrer Familie ans Meer. Sie braucht diese Auszeit, früher noch mehr als heute. Sie atmete immer auf sobald sie den Alpenraum verließ und Richtung Meer unterwegs war. Im Winter 2001/2002 verliebte sich Susanne in Trafoi beim Skifahren in ihren Mann und Vater ihrer zwei Töchter. Die damalige Flugbegleiterin, in Berlin wohnhaft, packte kurzerhand ihre Koffer und zog nach Laas. Dort fand sie einen Tag nach ihrer Ankunft eine Anstellung als Kellnerin. Sie sagte immer: „ Wenn ich von Berlin wegziehe, dann ziehe ich an die See.“ Und wie so vieles im Leben kam diesbezüglich alles anders. Nie hätte sie daran gedacht, einmal in einem Tal wie dem Vinschgau zu leben. Es war für sie auch eine große Umstellung mitten in den Bergen zu wohnen. Neu und ungewohnt war die Sprache, denn „ab und zu muss man hier schon a bissl Dialekt sprechen“ schmunzelt sie in ihrem Deutsch. Neu war für sie auch, wie es in Laas üblich ist, jeden zu grüßen. So wirkte die Potsdamerin am Anfang vielleicht etwas überheblich auf die Alteingesessenen. Aber sie lernte beides und fühlte sich schnell angenommen. Überhaupt machten ihr es die Laaser leicht, sich einzubürgern. Das Gasthaus zur Krone in Laas, indem sie auch öfters als Kellnerin aushalf, wurde zu ihrem zweiten Wohnzimmer. Maridl, die Frau des Hauses, fing die Neulaaserin aus Deutschland auf und war für Susanne wie eine Ersatzmutter. Damals war für Susanne, das Gasthaus zur Krone, mit den unterschiedlichsten kulturellen Veranstaltungen und Tanzabenden Begegnungsort. Bis spät abends wurde jeder mit Speis und Trank versorgt, ein Treffpunkt für alle. So findet Susanne überhaupt, dass der Vinschgau viele Möglichkeiten bietet sich kulturell und künstlerisch zu entfalten. Ihrer Meinung nach waren die Laaser durch die Marmorschüler gewohnt, dass Fremde da sind. Für Susanne hat Laas ein spezielles Klima in Bezug auf die Menschen. Viele innovative „Zugpferde“ stehen den verschiedenen Vereinen vor, die gut miteinander arbeiten, wie sie findet. Viele Ideengeber schaffen, es die Dorfbevölkerung miteinzubeziehen. Nur so ist das Organisieren von Veranstaltungen, wie z.B. Marmor und Marillen, überhaupt möglich. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit in der Grenzpendlerberatung in Mals macht Susanne seit 2011 Führungen für die Marmor+ Genossenschaft. Die Führungen sind weit mehr für sie als nur ein kleiner Nebenerwerb. Es gibt ihr viel, wenn sie den Gästen das Schöne an Laas zeigen und von der tollen Industriegeschichte des Laaser Marmors erzählen kann. Es ist ein schönes Hobby und ein wesentlicher Anker für sie, mit dem sie sich in das Dorfleben einbringen kann. Weiters bildeten sich mit und um das Team der Marmor+ Genossenschaft nette Freundschaften, die sie nicht missen möchte. Susanne selbst findet die Geschichte des Laaser Marmors interessant und spannend. Der Laaser Marmor ist ein Schatz für die Gemeinde und birgt großes touristisches Potential in sich. 

2008 und 2010 kamen ihre zwei Töchter zur Welt. Dank der Unterstützung ihre Schwiegermutter kehrte Susanne schnell ins Berufsleben zurück. Sie arbeitete unter anderem in der Verwaltung des Jugenddienstes Obervinschgau und später für vier Jahre bei der Chris Studie. Für sie war es wichtig, bald nach der Geburt ihrer Töchter wieder zu arbeiten. Hier war ihr ihre Mutter wiederum ein Vorbild. So versucht Susanne auch ihre Töchter zu selbstbewussten eigenständigen jungen Frauen zu erziehen. Ehrenamtlich ist sie beim Verein der Vinschger-Bibliotheken und Bildungsausschuss Laas tätig. Ein neues ehrenamtliches Projekt ist die Neugestaltung der Dorfzeitung von Laas „s’Blattl“, wo Susanne mit vielen anderen Laasern mitwirken wird. Sie ist auf die neue Aufgabe gespannt. Neue und alte Ideen sollen einfließen. Susanne freut sich darauf, dass das Gemeindeblatt nun öfter erscheint um dadurch die Bevölkerung von Laas aktuell zu informieren. Hoffen wir, dass es viel Interessantes zu berichten gibt.

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