Diego Maradonas Kurzbesuch 1987

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Ein historischer Moment für den ASV Schluderns: vorne: Sportpräsident Peter Trafoier begrüßt den Weltfußballer Diego Armando Maradona; rechts: Roland Thöni: hinten von links: Ulrich Veith, Walter Obwegeser, Christian Obwegeser, Mauro Scala und Luca Scala Ein historischer Moment für den ASV Schluderns: vorne: Sportpräsident Peter Trafoier begrüßt den Weltfußballer Diego Armando Maradona; rechts: Roland Thöni: hinten von links: Ulrich Veith, Walter Obwegeser, Christian Obwegeser, Mauro Scala und Luca Scala

Schluderns - Es war Sonntag, der 18. Oktober 1987, als sich die Nachricht verbreitete: Diego Armando Maradona kommt zum B-Jugend Spiel in die Schludernser Sportzone. Das Aufsehen war groß. Maradona, der damals beste Fußballer der Welt, der seiner Heimat Argentinien ein Jahr zuvor den Weltmeistertitel beschert hatte, spielte aktuell beim FC Neapel. Viele glaubten nicht, dass er auch wirklich kommen würde. Die Schludernser Sportfunktionäre bereiteten sich jedenfalls vor und zierten einen Tisch vor dem Sporthaus mit den Schludernser Farben blau/weiß, auf dem sie Bälle und einen Geschenkskorb platzierten. Fußball-Mannschaften bezogen Aufstellung. Immer mehr Schaulustige, auch aus den umliegenden Orten, versammelten sich und wartetet.
Gegen 16.00 Uhr der große Moment: Zwei Ferrari rollten an. Die Türen öffneten sich und der „Fußballgott“ stieg aus, ebenso seine Lebenspartnerin Christina Siagra und der gemeinsame Sohn Diego Armando jr., begleitet von Bodyguards. Roland Thöni, der den Besuch arrangiert hatte, nahm Maradona in Empfang. Der Ex-Skirennläufer aus Trafoi war damals nicht nur Fußballtrainer der A-Mannschaft in Schluderns sondern auch Maradonas Fitnessbetreuer während sich dieser im „Palace Hotel“ in Meran von Henri Chenot kurieren und aufbauen ließ. Maradona trainierte während seines Meran-Aufenthalte auch in der Sportzone bei St. Pauls.
Maradona steuerte auf den Schludernser Fußballplatz zu. Er kniete sich nieder und berührte den Rasen mit seiner „Hand Gottes“. „E`piu`bello, che an San Paulo“, hörte man ihn sagen. Mit seiner „Hand Gottes“ hatte er ein Jahr zuvor das WM-Tor gegen England erzielt. Im selben Spiel schoss er auch sein Jahrhunderttor. Maradona führte einige „Palleggi“ vor, die von den Schaulustigen kräftig applaudiert wurden. Dann prüfte er den SVS-Tormann Armin Dengg mit kräftigen Schüssen. Erst anschließend ließ sich der Superstar vom Sportpräsidenten Peter Trafoier offiziell willkommen heißen. Mit geschwellter Brust posierend genoss Maradona die Laudatio. Er ließ sich dann noch kurz mit den Jugendmannschaften ablichten, setzte sich wieder in seinen Ferrari und düste davon.
Für Neapel holte Maradona zwischen 1987 und 1990 zweimal den Meistertitel und 1989 den UEFA Cup. Sein Leben bewegte sich zwischen Genie und Wahnsinn, zwischen Höhenflug und tiefem Fall.
Nun hat sich Maradona im Alter von 60 Jahren für immer verabschiedet. Seine Fans in Argentinien und in Neapel trauern um ihren „Fußballgott“. In Schluderns sind die Erinnerungen an die besonderen Momente seines Kurzbesuchs wach geworden. (mds)

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