Wahl zum Gemeindepräsident

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Am 27. September stellen sich die Geschäftsfrau Gabriella Binkert und der Biobauer Rico Lamprecht den Stimmbürgern im Val Müstair zur Wahl des Gemeindepräsidenten Am 27. September stellen sich die Geschäftsfrau Gabriella Binkert und der Biobauer Rico Lamprecht den Stimmbürgern im Val Müstair zur Wahl des Gemeindepräsidenten

Val Müstair - Am 27. September sind die Stimmbürger im Val Müstair aufgerufen, den Gemeindepräsident oder die Gemeindepräsidentin neu zu bestimmen. Der derzeitige Gemeindepräsident Rico Lamprecht (BDP - Bürgerlich-Demokratische Partei) will es noch einmal wissen und gegen ihn tritt die Gemeindevizepräsidentin Gabriella Binkert Becchetti (SVP - Schweizerische Volkspartei) an. Und das nicht zum ersten Mal. Vor vier Jahren haben sich die beiden schon den Stimmbürgern gestellt. „Geschäftsfrau oder Biobauer?“ hat damals der Vinschgerwind gefragt. Lamprecht kam als Großrat zum ersten Mal in Richtung Gemeinde, während Binkert Becchetti bereits Vizepräsidentin war. Mit Josef Hohenegger gab es damals einen dritten Kandidaten. Lamprecht hat im zweiten Wahlgang knapp gesiegt. Nur wer im ersten Wahlgang das Absolute Mehr, also 50% plus eine Stimme von den gültig abgegebenen Stimmen erhält, ist auch gewählt. Wird dieses Absolute Mehr verfehlt, gibt es einen zweiten Wahlgang. Der restliche Gemeindevorstand wird erst voraussichtlich im November gewählt.
Kurz vor den Wahlen gibt es im Val Müstair Diskussionsbedarf. Denn Gabriella Binkert Becchetti ist bekannt dafür, dass sie sich kein Blatt vor dem Mund nimmt und Diskussionen nicht scheut. Der Diskussionsbedarf ergibt sich allerdings aus Binkerts Engagement auf nationaler Ebene mit Auswirkung möglicherweise auch auf das Val Müstair. Zeitgleich zu den Wahlen des Gemeindepräsidenten im Val Müstair kommt schweizweit die von der SVP eingebrachte Begrenzungsinitiative zur Abstimmung. Binkert hat als SVP-Politikerin vehement für eine Annahme geworben, unter anderem ließ sie sich in einer SVP-Zeitung mit 3 Millionen Auflage so zitieren: „(...) Allein aus Italien strömen tausende Grenzgänger auf unseren Arbeitsmarkt und verdrängen unsere inländischen Arbeitskräfte, weil sie bereit sind, für tiefere Löhne zu arbeiten. Das muss aufhören! (...)“ Diese Aussagen sind in Val Müstair auf Befremden gestoßen und haben - weil das Val Müstair und darüber hinaus auf Vinschger Grenzpendler angewiesen ist und viele Betriebe gern auf Vinschger Arbeitskräfte zurückgreifen - kurz vor den Wahlen großen Diskussionsbedarf hervorgerufen. (eb)

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