Tag der Autonomie 2024 - Digitalisierung und Autonomie im Fokus einer Tagung in Bozen
BOZEN (LPA). Am Tag der Autonomie, 5. September, sind die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Autonomie im Fokus einer Tagung im Palais Widmann gestanden. Die von der Landesregierung organisierte Veranstaltung beleuchtete, wie die Digitalisierung den Handlungsspielraum und die Autonomie des Landes beeinflusst.
Landeshauptmann Arno Kompatscher betonte, dass die Autonomie dynamisch sei. "Es wird ein stetiges Ringen, Verteidigen, Weiterentwickeln und Erneuern bleiben", sagte er. Die fortschreitende Digitalisierung treibe Standardisierung und Homogenisierung voran und stehe somit im Spannungsverhältnis zu föderalen bzw. autonomen Systemen der Differenzierung. Es bedürfe rechtlicher und digitaler Lösungen, die unsere Autonomie respektieren.
Kompatscher informierte über die Verhandlungen zur Autonomiereform, die auf Grundlage der offiziellen Regierungserklärung der italienischen Ministerpräsidentin im Oktober 2022 eingeleitet worden waren. Die italienische Regierung habe zugesagt, die Autonomiestandards, die 1992 zur Streitbeendigungserklärung vor den Vereinten Nationen geführt haben, wiederherstellen zu wollen. Ein erster allgemeiner Teil, der alle fünf Regionen mit Sonderstatut betrifft, liege im Ministerialpräsidium zur technischen Prüfung. Kompatscher zeigte sich zuversichtlich, dass die Zusagen eingehalten werden und der Vorschlag bald an das Parlament übermittelt werde.
Bei der Tagung wurde auch die Forschung "DigiImpact – Digitalisierung und Autonomie Südtirols" vorgestellt. Das Projekt des Instituts für vergleichende Föderalismusforschung von Eurac Research und der Universität Innsbruck untersuchte die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Zuständigkeiten Südtirols und verglich diese mit Entwicklungen in Italien, Österreich, Deutschland und Estland. Die Studie zeigt, dass die zunehmende Digitalisierung zu einer Zentralisierung von Kompetenzen führen könnte, was regionale Autonomien gefährden könnte. Für Südtirol sei es entscheidend, aktiv an der Gesetzgebungmitzuwirken und die gesetzlichen Grundlagen der Autonomie anzupassen.
Expertinnen und Experten zeigten mit Fallstudien, wie Regionen ihre Autonomie im digitalen Zeitalter ausbauen können. Hervorgehoben wurde die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino als Plattform für grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Am Nachmittag nahm Kompatscher auf Einladung von Landeshauptmann Maurizio Fugatti an der Veranstaltung zum Tag der Autonomie "Autonomie und grenzüberschreitende Zusammenarbeit" in Trient teil.
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Gemeinsam wird an Aufwertung des Lohnniveaus gearbeitet – Irap-Begünstigungen ab 2025 nur mehr für Arbeitgeber, die höhere Löhne zahlen
BOZEN (LPA). Die Idee werde von allen geteilt, die Umsetzung aber sei herausfordernd: So fasste Landeshauptmann Arno Kompatscher die Bemühungen im Zusammenhang mit einer Begünstigung bei der regionalen Wertschöpfungssteuer (Irap) für Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitenden höhere Löhne ausbezahlen, zusammen. Dieser Regelung soll ab dem Jahr 2025 angewendet werden.
Bei einem Treffen von Vertretungen der Gewerkschaften und der Wirtschaftsverbände am Mittwochnachmittag (4. September) ging es darum festzuhalten, welche Schritte seitens der Sozialpartner nun für eine zeitnahe Umsetzung zu setzen seien. "Im Bewusstsein darüber, dass es die perfekte Lösung nicht gibt, braucht es einen gesunden Pragmatismus, der machbare Maßnahmen hervorbringt", führte der Landeshauptmann aus. Ihm und Landesrätin Magdalena Amhof sei es ein wichtiges Anliegen, dass bereits mit der Haushaltsplanung für das kommende Jahr eine für das Jahr 2025 stimmige Lösung von den Sozialpartnern vorgeschlagen werde. "Diese zeitlich auf das Jahr 2025 befristeten Kriterien sollten dann unmittelbar nach Umsetzung weiter verhandelt und angepasst werden", betont Landesrätin Amhof. Mit diesem Vorhaben komme man auch einem im April 2024 verabschiedeten Beschlussantrag des Südtiroler Landtages nach, hoben Amhof und Kompatscher hervor.
In einer konstruktiven Diskussion äußerten die Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaften und der Wirtschaftsverbände ihre grundsätzliche Zustimmung zum Vorhaben, dennoch gelte es auch der Vielfalt der Arbeitsrealitäten in Südtirol Rechnung zu tragen. Für mehrere Bereiche gebe es bereits Zusatzverträge, andererseits müsse man auch Kriterien finden, die Unternehmen ohne Mitarbeitende berücksichtigen. Auch gelte es, soziale wie Familienfreundlichkeit, faire Arbeitsbedingungen oder Nachhaltigkeit im Blick zu halten, wurde beim Sozialpartnertreffen festgehalten. "Ich bin zuversichtlich, dass es dieser Runde gelingen wird, eine pragmatische Lösung für das Jahr 2025 zu finden und dass im Anschluss auch weiter verhandelt wird", hielt Landeshauptmann Arno Kompatscher fest.
Beim heutigen Treffen wurde auch über die Wiedereinführung des Josefitages als Landesfeiertag diskutiert. Landeshauptmann Kompatscher und Landesrätin Amhof riefen die Sozialpartner dazu auf, sich mit dem Thema nun konkret zu befassen. Um weitere Schritte vonseiten des Landes einleiten zu können, brauche es nämlich eine klare und definitive Entscheidung der Sozialpartner.
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„Am 5. September begehen wir alljährlich den Tag der Autonomie – ein für Südtirol besonderer Tag, an dem wir uns an das Lebenswerk großer Politiker erinnern. Ihr Lebenswerk, die Autonomie, hat den ethnischen Konflikt zwischen verschiedenen Sprach- und Volksgruppen befriedet, war Grundlage für die erfolgreiche Entwicklung des Landes und bildet das wesentliche Fundament, auf dem wir unsere Zukunft bauen“, unterstreicht Parteiobmann Dieter Steger.
„Die Autonomie stellt keine Selbstverständlichkeit dar, sie ist ein Privileg. Die Bewahrung unserer Lebensart, unserer Kultur, Sprache und Tradition wurde durch sie erfolgreich geschützt und in ihr entwickeln sie sich weiter“, sagt der SVP-Obmann. Steger findet allerdings auch mahnende Worte: „Die Autonomie wurde deshalb erstritten und konnte deshalb bewahrt werden, weil Südtirol in wesentlichen Fragen und in den Grundsätzen immer an einem Strang gezogen hat. Sie ist nicht vom Himmel gefallen. Zerrissenheit, Populismus und das Zuspitzen schaden Südtirols Autonomie und schwächen uns als Minderheit“.
„Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, dass wir mit Südtirols Autonomie etwas Besonderes erreicht haben und dass sie ein Gemeinschaftsprojekt ist, an dem wir unbedingt weiterarbeiten müssen. Trotz aller Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, ist sie nach wie vor das Fundament für eine lebenswerte Perspektive, Wohlstand und Freiheit.“
Bozen, 04.09.2024
bu/ Morgen wird in ganz Südtirol der allgemeine Startschuss zum Beginn für Kindergarten und Schule gemacht. Vorbei ist nun die unbeschwerte Ferienzeit, Prüfungsstress und Notenangst sind rasch vergessen, jetzt sind wieder ernsthafter Alltag, Koordinierungstalent und Organisation angesagt. Der Katholische Familienverband Südtirol (KFS) unterstützt dabei alle Südtiroler Familien ab Mitte September mit dem Angebot von Nachmittagsbetreuungen und Spielgruppen.
„Zum Schulbeginn wünsche ich allen Kindern, Jugendlichen, Eltern und Erziehern, dass sie ihren Tag mit einem Lächeln beginnen können in Erwartung all der vielfältigen Aufgaben, die auf sie warten und all der Begegnungen, die ihnen geschenkt werden, aber auch die nötige Geduld, das zu ertragen, was als lästig oder überflüssig erscheint“, so die motivierenden Worte von KFS-Präsidentin Angelika Mitterrutzner zum Schulbeginn und weiter: „Nicht mit weiten Sprüngen, mit vielen kleinen Schritten kommen wir unseren Zielen näher.“ Samantha Endrizzi, die KFS-Geschäftsleiterin stimmt ihr zu, „denn solche kleinen Schritte sind vor allem wichtig, um auch in Zukunft die neuangedachten Modelle der Bildungs- und Betreuungszeiten weiterzuentwickeln, um dem Auftrag der Vereinbarkeit von Familie und Beruf näher- und entgegenzukommen.“
KFS-Nachmittagsbetreuungen und Spielgruppen
Die zur Erleichterung des Familienalltags hilfreichen KFS-Nachmittagsbetreuungen werden in St. Leonhard in Passeier und in St. Sigmund im Pustertal organisiert. „Die Nachmittagsbetreuung ist aus pädagogischer Sicht entscheidend für die ganzheitliche Entwicklung von Kindern. Sie bietet nicht nur eine wertvolle Entlastung für Familien, sondern unterstützt die Kinder gezielt in ihrer sozialen, emotionalen, sprachlichen und kreativen Entwicklung,“ weiß Martina Zampedri als pädagogische Leiterin und Projektverantwortliche im KFS. Dieser bietet Schülerinnen und Schülern im Grundschulalter eine enge Begleitung bei den Hausaufgaben und trägt damit zur Förderung der Eigenverantwortung der Kinder, die so selbstständig zu handeln und respektvoll miteinander umzugehen lernen, bei. Darüber hinaus stärkt die Nachmittagsbetreuung das Gemeinschaftsgefühl, indem sie gemeinsame Erlebnisse und den Austausch fördert. Insgesamt ist die Nachmittagsbetreuung ein sicherer Raum, in dem Kinder ihre Persönlichkeit entfalten und ihre sozialen Fähigkeiten vertiefen können.
Die KFS-Spielgruppen finden in Algund, Laas, Latsch und Prad statt und sind eine weitere vom KFS angebotene wertvolle, familienergänzende Betreuung für Kinder bis zum Kindergarteneintritt: „Unter der Anleitung erfahrener pädagogischer Fachkräfte erhalten die Kinder in einem geschützten Umfeld die Möglichkeit erste Freundschaften zu knüpfen und soziale Kompetenzen zu entwickeln.“ (Zampedri). Somit sind sie zweifelsohne wertvoll für die frühkindliche Bildung und Entwicklung. „Im Mittelpunkt steht das Wohl des Kindes: Jedes Kind wird in seiner Einzigartigkeit wahrgenommen und gefördert. Die Spielgruppen bieten vielfältige Aktivitäten, welche die motorische, sprachliche, soziale und kreative Entwicklung unterstützen“, sagt Martina Zampedri. Der KFS wünscht sich neue Bildungs- und Betreuungszeiten. Daher ist das gelungene Zusammenspiel verschiedener Akteure (der Familienverband mit den 118-KFS-Zweigstellen vor Ort, den Gemeinden und nicht zuletzt der Familienagentur) entscheidend, um die notwendige Ressourcenbündelung, fachliche Expertise und finanzielle Unterstützung zu gewährleisten, damit solche Betreuungsangebote nachhaltig etabliert und kontinuierlich weitergeführt werden können.
Weitere Informationen unter www.familienverband.it
Schulbeginn am 5. September - Landesrat Alfreider: "Jahresabonnements für den öffentlichen Nahverkehr Südtirol Pass abo+ verlängern oder neu beantragen!"
Noch bis 15. September können die abo+ für die Kinder und Jugendlichen verlängert oder neu beantragt werden. Daran erinnert Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider die Familien. "Das ist wichtig, damit die Kinder und Jugendlichen für die Fahrt zur Schule und nach Hause die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können", sagt Alfreider.
Stichtag für die Gültigkeit der abo+ für Schülerinnen und Schüler ist jedes Jahr der 15. September. Bis zu diesem Datum sind auch heuer die bestehenden rund 72.000 abo+ noch gültig. Landesrat Alfreider empfiehlt jedoch, die Verlängerung möglichst bald zu machen. Mehr als 40.500 abo+ wurden mittlerweile schon erneuert und ihre Nutzerinnen und Nutzer sind somit fürs neue Schuljahr gerüstet.
Die jährliche Verlängerung der abo+ und auch die Neuansuchen erfolgen wie bisher ausschließlich online über die Webseite www.suedtirolmobil.info und sind sowohl mit als auch ohne den digitalen Zugangsschlüssel (SPID oder aktivierte Bürgerkarte mit Lesegerät) möglich. Ansuchen, die über das Nutzerkonto und mittels Bank-Lastschrift abgewickelt werden, sind besonders einfach.
Die Jahrespauschale von 20 Euro für Schülerinnen und Schüler beziehungsweise von 150 Euro für Studierende kann online mit Kreditkarte bezahlt werden, mittels Bank-Lastschrift, Home-Banking oder auch direkt bei den Fahrkartenschaltern und bei einigen Südtirolmobil-Verkaufsstellen. Die abo+ der Schülerinnen und Schüler können nach Bezahlung der Jahrespauschale genutzt werden und sind dann wiederum bis zum 15. September des kommenden Jahres gültig.
Die abo+ der Universitätsstudentinnen und Universitätsstudenten können mit jedem beliebigen Datum im Jahresverlauf beantragt werden und sind dann jeweils immer ein Jahr gültig.
Alle Informationen zum Südtirol Pass abo+ gibt es auf der Webseite www.suedtirolmobil.info.
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Ein nützliches Werkzeug zur Visualisierung und Analyse der Südtiroler Autonomie
Bozen (LPA). Mit dem neu gestarteten Autonomy Dashboard South Tyrol steht ab sofort ein neues Instrument zur Verfügung, um das Verständnis für die Komplexität der Südtiroler Autonomie und des Minderheitenschutzes zu stärken. Dafür wurden unterschiedlichste Daten zusammengetragen, visualisiert und analysiert. Das Center for Autonomy Experience von Eurac Research entwickelte das Dashboard, um sowohl für internationale Delegationen als auch für Forschende, Expertinnen und Experten eine umfassende und verständliche Darstellung der relevanten Daten zu bieten.
Das Dashboard erlaubt den Nutzerinnen und Nutzern, schnell und einfach auf relevante Informationen zuzugreifen und diese im Kontext zu betrachten. Dargestellt sind Kennzahlen aus vier Bereichen: Demografie, Sprache und Sprachgruppen, Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Finanzen. Forschende, Expertinnen und Experten können mithilfe der bereitgestellten Daten fundierte Analysen durchführen und neue Erkenntnisse gewinnen.
Landeshauptmann Arno Kompatscher unterstreicht die Bedeutung des neuen Instruments: "Das Autonomy Dashboard soll einen Eindruck davon vermitteln, wie unsere Autonomie in der Praxis funktioniert und macht viele Entwicklungen leichter nachvollziehbar." Dieses Tool könne nicht nur die wissenschaftliche Forschung bereichern, sondern auch für die politische Entscheidungsfindung wertvolle Impulse geben.
"Das Autonomy Dashboard South Tyrol ist nicht nur ein technisches Hilfsmittel, sondern ein strategisches Instrument. Es bereichert die Forschung und unterstützt politische Entscheidungsprozesse, indem es komplexe Daten in eine verständliche und zugängliche Form bringt. Unser Ziel ist es, die Entwicklung der Südtiroler Autonomie und des Minderheitenschutzes auf eine neue und innovative Weise erlebbar zu machen", betont Marc Röggla, Leiter des Center for Autonomy Experience.
Das Autonomy Dashboard South Tyrol steht ab 5. September allen Interessierten zur Verfügung.
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Der Tag der Autonomie am 5. September erinnert an Südtirols historische Errungenschaft, sich zu einem Vorbild für den Schutz von Minderheitensprachen und das friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen entwickelt zu haben.
Aktuelle Diskussionen verdeutlichen erneut die Notwendigkeit, den Schutz der deutschen Sprache in allen Lebensbereichen weiter zu stärken.
„Der Schutz der deutschen Sprache ist zentral für unsere kulturelle Identität. Es ist entscheidend, dass wir die Rechte aller sprachlichen Minderheiten umfassend schützen und ihre Gleichberechtigung sicherstellen,“ so Harald Stauder.
Südtirol bleibt ein Modell für erfolgreiche Autonomie, die das harmonische Zusammenleben unterschiedlicher Sprachgruppen fördert.
Fakten versus Meinungen zum Thema Sprachenlernen in Sonderklassen im Fokus einer Pressekonferenz – Spitzen der Bildungsdirektion und Sprachwissenschaftlerin geben Antworten auf aktuelle Diskussion
BOZEN (LPA). Bildungsdirektor Gustav Tschenett, Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner und Andrea Abel, Professorin für germanistische Sprachwissenschaft an der Freien Universität Bozen und Leiterin des Instituts für angewandte Sprachforschung von EURAC Research Bozen, haben heute (3. September) Antworten auf Fragen wie "Was sagt die Wissenschaft zu separater Beschulung?" oder "Welche Ansätze zur sprachlichen Bildung gibt es?" gegeben. Dabei belegten die Bildungsverantwortlichen unter anderem durch Ergebnisse der Lernstandserhebungen, dass deutschsprachige Kinder der Bozner Schulen keine schwächeren Leistungen als jene in anderen Schulen erzielen.
"Es geht uns darum, eine sachliche Diskussion zu führen, denn in der öffentlichen Debatte ging es bisher um alles – nur nicht um den Auftrag der Schule“, hielt Bildungsdirektor Tschenett fest. Dieser sei folgender: "Wir haben die Aufgabe Inklusion zu fördern und Respekt vor Vielfalt zu pflegen. Dies ist keine persönliche Entscheidung oder Meinung, sondern der gesetzliche Auftrag aller in Schule beteiligten", führte Landesschuldirektorin Falkensteiner aus und erinnerte daran, dass Schule eine Gemeinschaft sei, in der es um die Vermittlung sozialer Kompetenzen gehe: "Wir tun gut daran, die Schule als Gemeinschaft so abzubilden, wie wir die Gesellschaft erleben."
Sprachwissenschaftlerin Andrea Abel ging auf die Nachteile separater Beschulung ein, hob die höhere Wahrscheinlichkeit für frühzeitigen Schulabbruch hervor und wies auf den Mehrwert von Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit hin. "Es gibt keine wissenschaftliche Evidenz dafür, dass Sonderklassen ein erfolgreiches Modell darstellen", hob Abel hervor. Man dürfe niemals das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen aus den Augen verlieren. Aufgrund der zunehmenden Heterogenität, die eine Herausforderung sei, brauche es einen Ausbau an räumlichen und personellen Ressourcen, betonte die Sprachwissenschaftlerin.
Außerdem wurden verschiedene, in Südtiroler Schulen bereits erprobte, didaktische Ansätze präsentiert, welche die individuellen Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern unterstützen. Zudem wurde die Ressourcenzuteilung vonseiten der Landesschuldirektion thematisiert und das Unterstützungsangebot der Pädagogischen Abteilung vorgestellt.
Weitere Informationen sind auf dem Landeswebportal unter https://deutsche-bildung.provinz.bz.it zu finden.
red/ck
Bozen, 03. September 2024 – Die Gründung der IG Freie Kultur stellt einen bedeutenden
Meilenstein in der Entwicklung der Südtiroler Kulturlandschaft dar. Die Initiative vereint
bereits über 30 Mitglieder (u.a. DingsDo Festival, Gör Collective, Spazio Ama, Riot Club
Culture, Basis, HOSPIZ, Culture Assault, Teknonstop) und wächst weiter.
Bezirksübergreifend setzt sich die IG Freie Kultur für eine bessere Rahmenbedingung für
eine offene, kreative und zugängliche Kulturlandschaft ein.
Die Gründung war notwendig, da die freie Kultur in Südtirol zunehmend unter Druck steht,
wie aktuelle Herausforderungen beim Ost West Club in Meran und bei den
Teknonstop-Veranstaltungen in Altrei und Kaltern zeigen. Die IG Freie Kultur vernetzt
Kulturinitiativen aber auch einzelne Kulturschaffende in ganz Südtirol, fördert eine vielfältige
Kunst- und Kulturszene und engagiert sich aktiv im kulturpolitischen Diskurs.
Die IG Freie Kultur versteht sich als Plattform und Beratungstelle für zeitgenössische,
politisch unabhängige und nichtkommerzielle Kunst- und Kulturarbeit. Im Mittelpunkt
stehen dabei die Förderung von Meinungsvielfalt, die Schaffung alternativer
Öffentlichkeiten sowie der Fokus auf soziale Interaktion, Partizipation und
zivilgesellschaftliches Engagement.
Freie Kultur: Fundament einer demokratischen Gesellschaft
Freie Kultur ist nicht nur ein Konzept, sondern das essenzielle Rückgrat einer offenen und
demokratischen Gesellschaft. Sie garantiert den freien Zugang zu Kunst und Wissen und
fördert eine Kultur, die unabhängig von kommerziellen und institutionellen Interessen gedeiht.
Freie Kultur wird von Künstlerinnen und Künstlern, Kulturschaffenden, Vereinen,
Kollektiven und Einzelpersonen getragen – all jenen, die den kreativen Austausch und die
kulturelle Vielfalt ohne Einschränkungen leben und verteidigen.
Strategische Vision für Südtirol
Unser Ziel ist es, Südtirol als Modellregion für freie und kreative Kultur zu etablieren. Die
IG Freie Kultur verfolgt die Vision, unabhängige Kulturinitiativen zu stärken und die kulturelle
Landschaft durch soziale Innovation optimal weiterzuentwickeln. Wir möchten Kultur als
unverzichtbaren Bestandteil des sozialen Lebens verankern und neue kulturelle Freiräume
schaffen, in denen seelisches Wohlbefinden entstehen kann und Arbeitsplätze schafft.
Als kulturpolitisch gestaltende Organisation setzt sich die IG Freie Kultur kontinuierlich für die
Verbesserung der Rahmenbedingungen freier Kulturarbeit in Südtirol ein. Unsere
Forderungen sollen sowohl im Regierungsprogramm der Provinz Südtirol als auch in den
städtischen und gemeindlichen Kulturämtern verankert werden.
Politische Forderungen und internationale Vernetzung
Die „IG Freie Kultur“ fordert von der Politik eine umfassende Anerkennung und
Unterstützung freier Kulturinitiativen. Dies umfasst die Bereitstellung von Fördermitteln, die
Schaffung günstiger rechtlicher Rahmenbedingungen sowie den Abbau bürokratischer
Hürden.
Ein wichtiger erster Schritt ist der kürzlich erarbeitete Beschlussantrag, der den politischen
Vertretern des Südtiroler Landtags übermittelt wurde und Mitte September zur Abstimmung
steht. Ziel ist es, die Anerkennung der Freien Kultur auf politischer Ebene zu stärken und
finanzielle Fördermöglichkeiten für die Organisation der IG Freie Kultur zu sichern. Darüber
hinaus fordern wir die Einführung eines Nachtbürgermeisters, der sich gezielt um die
Verbesserung des Nachtlebens und der Clubkultur kümmert. Das langjährige Ziel eines
Kulturbetriebs samt Veranstaltungsraum und Pool für Kreativ- Kulturwirtschaft in der
Landeshauptstadt Bozen soll ebenfalls realisiert werden. Zudem streben wir eine stärkere
europäische Vernetzung an, um die freie Kultur in Südtirol international sichtbarer zu
machen, den Austausch zu fördern und von Best-Practice-Modellen anderer Regionen und
Städte zu profitieren.
Kernprinzipien und Grundsätze
Die „IG Freie Kultur“ basiert auf fünf zentralen Prinzipien:
● Offenheit: Unsere Gemeinschaft setzt sich für Transparenz, Partizipation und den
freien Austausch von Ideen ein.
● Freiheit: Wir verteidigen das Recht auf kulturelle Freiheit und die Möglichkeit, Kultur
ohne kommerzielle Einschränkungen zu schaffen und zu erleben.
● Vielfalt: Wir fördern kulturelle Vielfalt als Grundlage für Innovation und
gesellschaftlichen Fortschritt. Wir unterstützen soziale und geschlechtliche Vielfalt,
damit sich alle gleichermaßen anerkannt und inspiriert fühlen.
● Gemeinschaft: Unser Netzwerk basiert auf Zusammenarbeit und gegenseitiger
Unterstützung, um eine starke, solidarische Kulturbewegung zu schaffen.
● Nachhaltigkeit: Wir engagieren uns für nachhaltige Praktiken in der Kulturproduktion
und -verbreitung, um eine zukunftsfähige Kulturlandschaft zu gestalten.
Aufruf zur aktiven Mitgestaltung
Wir laden alle Künstlerinnen und Künstler, Kulturschaffenden, Vereine und Kollektive ein,
sich aktiv an der Gestaltung der freien Kultur in Südtirol zu beteiligen. Nur durch
gemeinsames Handeln können wir die kulturelle Landschaft nachhaltig verändern und
stärken.
Die „IG Freie Kultur“ ruft alle Interessierten dazu auf, sich der Initiative anzuschließen und
aktiv zur Schaffung einer lebendigen und vielfältigen Kultur beizutragen. Kontaktiert uns
direkt unter vereinigungfuerfreiekultur@gmail.com
Fondazione del gruppo d’interesse per la cultura libera: Un passo decisivo per un paesaggio culturale aperto e innovativo in Alto Adige
Bolzano, 3 settembre 2024 – La fondazione del gruppo di ’interesse “Cultura Libera”,
rappresenta un momento significativo nello sviluppo del paesaggio culturale altoatesino.
L’iniziativa riunisce già oltre 30 membri attivi di diverse associazioni ( DingsDo Festival, Gör
Collective, Spazio Ama, Riot Club Culture, Basis, HOSPIZ, Culture Assault, Teknonstop) e
questo numero continua a crescere. Il gruppo Cultura Libera si impegna a livello provinciale
a migliorare le condizioni per un terreno culturale fertile e stimolante, creativo e accessibile.
La fondazione del gruppo di interesse è stata necessaria poiché la cultura libera in Alto
Adige è sempre più sotto pressione, come dimostrano le attuali difficoltà affrontate dall’Ost
West Club a Merano e da Teknonstop ad Anterivo e Caldaro. Cultura Libera si prefissa di
promuovere iniziative culturali e di connettere singoli operatori culturali in tutto l’Alto Adige, di
promuove una scena artistica e culturale diversificata e di partecipare attivamente al dibattito
politico e culturale.
Il gruppo di interesse “Cultura Libera” si propone come piattaforma e centro di consulenza
per il lavoro artistico e culturale contemporaneo, politicamente indipendente e non
commerciale. Il fulcro delle attività è la promozione della diversità di opinione, la creazione di
spazi pubblici alternativi e il focus sull’interazione sociale, la partecipazione e l’impegno
civico.
Cultura Libera: Fondamento di una Società Democratica
La Cultura Libera non è solo un concetto, ma il pilastro essenziale di una società aperta e
democratica. Garantisce l’accesso libero all’arte, alla conoscenza e promuove cultura che
cresce indipendentemente dagli interessi commerciali e istituzionali. La Cultura Libera è
sostenuta da artisti, operatori culturali, associazioni, collettivi e singoli individui – da tutti
coloro che vivono e difendono lo scambio creativo e la diversità culturale senza restrizioni.
Visione Strategica per l’Alto Adige
Il nostro obiettivo è fare dell’Alto Adige una regione modello per la cultura libera e creativa. Il
gruppo Cultura Libera persegue il progetto di rafforzamento delle iniziative culturali
indipendenti e di sviluppare ulteriormente il paesaggio culturale attraverso l’innovazione e la
stimolazione sociale. Vogliamo stabilire la cultura libera come parte imprescindibile della vita
sociale e creare nuovi spazi culturali dove si possano favorire il benessere mentale e la
creazione di nuovi posti di lavoro.
In quanto organizzazione impegnata politicamente, il gruppo Cultura Libera lavora senza
sosta per migliorare le (condizioni quadro) ? del lavoro culturale libero in Alto Adige. Le
nostre proposte devono essere integrate sia nel programma di governo della Provincia di
Bolzano sia negli uffici culturali a livello comunale.
Richieste Politiche e Rete Internazionale
Il gruppo Cultura Libera chiede alla politica un riconoscimento e un sostegno per le
iniziative proposte . Queste comprendono la messa a disposizione di fondi, la creazione di
condizioni giuridiche favorevoli e la riduzione degli ostacoli burocratici.
Un importante primo passo è la recente mozione che è stata presentata ai membri del
Consiglio provinciale dell'Alto Adige e che sarà votata a metà settembre. L’obiettivo è
rafforzare il riconoscimento della Cultura Libera a livello politico e garantire opportunità di
finanziamento per il gruppo Cultura Libera. Inoltre, chiediamo l’elezione di un sindaco
notturno, che si occupi specificamente del miglioramento della vita notturna e della cultura
dei club. A lungo termine vogliamo realizzare anche l’obiettivo di un’impresa culturale, con di
spazi per eventi, nella città di Bolzano. Inoltre, puntiamo a rafforzare le reti europee per
rendere la cultura libera in Alto Adige più visibile a livello internazionale, favorire lo scambio
con altre realtà e beneficiare dei modelli di successo di altre regioni e città.
Principi Fondamentali
Il gruppo di interessi Cultura Libera si basa su cinque principi centrali:
Franchezza: La nostra comunità si impegna per la trasparenza, la partecipazione e
lo scambio libero di idee.
Libertà: Difendiamo il diritto alla libertà culturale e la possibilità di creare e vivere la
cultura senza restrizioni commerciali.
Diversità: Promuoviamo la diversità culturale come base per l’innovazione e il
progresso sociale. Sosteniamo la diversità sociale e di genere, affinché tutti si
sentano ugualmente riconosciuti e ispirati.
Comunità: La nostra rete si basa sulla collaborazione e sul sostegno reciproco per
creare un forte movimento culturale solidale.
Sostenibilità: Ci impegniamo per pratiche sostenibili nella produzione e diffusione
culturale, per creare un paesaggio culturale che salvaguardi il futuro.
Invito alla Partecipazione Attiva
Invitiamo tutti gli artisti, operatori culturali, associazioni e collettivi a partecipare attivamente
alla definizione della cultura libera in Alto Adige. Solo attraverso l’azione collettiva possiamo
trasformare e rafforzare in modo sostenibile il paesaggio culturale.
Il gruppo Cultura Libera invita tutti gli interessati a unirsi all’iniziativa e a contribuire
attivamente alla creazione di una cultura vivace e diversificata. Contattateci direttamente
all’indirizzo mail: vereinigungfuerfreiekultur@gmail.com