„Wir werden für eure Sicherheit bezahlt“

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Rede und Antwort stand der Gemeindeübergreifende Ortspolizeidienst Vinschgau. Mit ‚Die Polizei ist nicht der Feind, sondern der Freund‘ wurde der Bevölkerung die Hand gereicht. Rede und Antwort stand der Gemeindeübergreifende Ortspolizeidienst Vinschgau. Mit ‚Die Polizei ist nicht der Feind, sondern der Freund‘ wurde der Bevölkerung die Hand gereicht.

Tschengls - Aus einem Gefühl der Unsicherheit heraus, da es in Tschengls mehrere Einbrüche und Einbruchsversuche gegeben hatte, baten Gemeindereferent Johann Thurner und Herbert Raffeiner die Behörden um eine öffentliche Aussprache. Der Kommandant der Vinschger Ortspolizei Oberstleutnant Christian Carli und Vizeinspektorin Tanja Plörer stimmten zu, woraufhin sich an die 50 Personen im Kultursaal aus erster Hand informierten.
Carli betonte zu Beginn, dass ihm der Kontakt zu den Bürger:innen wichtig sei. Dann rief Plörer grundlegende Verhaltensweisen in Erinnerung, um das Eigentum zu schützen. So sollte z.B. ein Haus einen bewohnten Eindruck machen, wenn man verreist.
Wenn Nachbarn oder Spazier-gänger:innen etwas Verdächtiges auffällt, sollten sie nicht zögern, die Behören zu informieren. „Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig“, empfahl Carli, „gegen Einbrecher haben wir nur mit eurer Hilfe eine Chance, denn ihr habt zusammen mehr Augen als wir.“ Die Polizei kann Personenkontrollen durchführen, Kennzeichen überprüfen und bald auch das Material der öffentlichen Videoaufzeichnungen von Plaus bis Graun und in den Seitentälern auswerten. Der oft gehörte Vorwurf, dass die Polizei nichts gegen Einbruchserien unternehme, wurde zurückgewiesen. Carli beteuerte: „Wir fahren viele Kilometer Streife und sind auch in Zivil unterwegs.“
Gegen WhatsApp Gruppen für die Sicherheit, wie es sie vielerorts gibt, habe die Polizei nichts. Es sei eine schnelle Methode, einander zu informieren. Wegen der Datenschutzbestimmungen wurde davor gewarnt, Fotos von Personen zu verbreiten. Hilfreich waren die Tipps, wie man sich nach einem Einbruch verhalten sollte: Ruhe bewahren, sofort die Polizeikräfte informieren, Spuren sichern, Anzeige/Strafantrag erstatten. Bei einem Drittel der Fälle erfolge dies nicht. Dann zählt der Einbruch auch statistisch nicht, was sich negativ auf die Besetzung von Stellen auswirkt.
Kommt es zu einem Zusammentreffen zwischen Besitzer:innen und Einbrecher:innen, sei es besser, sich nicht in den Weg zu stellen, sondern sich Gesicht und evtl. Autokennzeichen zu merken, um sofort die Polizei zu verständigen. Man dürfe zwar jemanden festhalten, bis die Polizei kommt. Es sei aber fraglich, ob man dies unversehrt schaffe. Die Definition von „Notwehr“ wurde diskutiert. Dazu stellte Oberstleutnant Carli klar: „Die Verhältnismäßigkeit muss gegeben sein. Wir leben in einem Rechtsstaat und in diesem Spektrum haben wir zu handeln.“
Mit den beiden wichtigen Telefonnummern bei Gefahr, Bedrohung oder einem Verdacht (112 – Notrufnummer oder 338/4934117 – Ortspolizei, 24 Stunden erreichbar) verabschiedete sich die Ortspolizei von einigermaßen beruhigten Bürger:innen.
Maria Raffeiner

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