Laas/Buchvorstellung - Der Vinschgauer Marmor, ganz gleich ob damit der Laaser oder Göflaner Marmor gemeint ist, ist eine europäische Exzellenz von Weltrang, die Pflege, Fürsorge, Anerkennung und Applaus braucht.
Das meinte Herbert Raffeiner bei der Buchvorstellung „Laaser Marmor – Göflaner Marmor – Töller Marmor“ im Josefshaus am 12. Juni 2025. Das neueste Marmorbuch ist der Tagungsband eines internationalen wissenschaftlichen Symposiums, welches am 19. und 20. Mai 2023 vom Südtiroler Kulturinstitut in Zusammenarbeit mit der Gemeinde- und der Eigenverwaltung von Laas in der Fachschule für Steinbearbeitung „Johannes Steinhäuser“ in Laas veranstaltet wurde. Zur Buchvorstellung eingeladen haben das Südtiroler Kulturinstitut und der Bildungsausschuss Laas. Brigitte Schönthaler, die Vorsitzende vom Bildungsausschuss und neue Kulturreferentin von Laas, konnte mehrere Referenten der Tagung, Vertreter vom Kulturinstitut, der Bruchbetreiber und interessierte Bürger:innen begrüßen. Othmar Parteli, der stellvertretende Vorsitzende des Südtiroler Kulturinstituts, betonte, dass dieser Tagungsbericht bereits der 16. Band der Veröffentlichungen des Kulturinstituts ist. Beide bedankten sich bei Herbert Raffeiner, dem Organisator der Tagung und Herausgeber des Tagungsbandes. Herbert Raffeiner erinnerte an die Symposien der Gemeindeverwaltung in den 80er und 90er Jahren, an die Bücher von Franz Waldner und Hansjörg Telfser, die Tätigkeiten von Marmorplus und das Künstlersymposium im letzten Jahr. Bei der Tagung vor zwei Jahren wurde das Thema Marmor im Vinschgau aus vier verschiedenen Perspektiven beleuchtet: aus historischer, naturwissenschaftlicher, kunsthistorisch-literarischer und aus technisch-wirtschaftlicher Sicht. Dabei ist es gelungen, sowohl Referenten aus Laas (Wolfgang Platter und Gottfried Tappeiner), aus dem Vinschgau und aus Südtirol (Hansjörg Telfser, Eva Gratl, Wittfrida Mitterer, Gianni Bodini, David Fliri und Toni Bernhart) als auch aus der internationalen akademischen Welt nach Laas zu holen (Caroline Mang und Ingeborg Schemper-Sparholz aus Wien, Reinhard Rampold aus Innsbruck). Mit Giorgio Mezzalira aus Bozen war auch ein italienischer Wissenschaftler bei der Tagung präsent. Der Tagungsband enthält 10 Referate und mehrere Bilder von Gianni Bodini. Raffeiner bedauerte, dass der Beitrag von Hansjörg Telfser über die Marmorfachschule im Buch nicht enthalten ist, weil es dafür keine Druckerlaubnis gegeben hat. Das Buch wurde im Athesia Tappeiner Verlag herausgegeben und kostet 30 Euro. Für die musikalische Umrahmung sorgten Stefanie Eberhöfer mit der Gitarre und Elisabeth Schönthaler auf dem Klavier. (hzg)
Trafoi/Sulden - Viele Jahre schwirrte die Idee im Kopf von Karin Ortler herum. Nun ist aus der Idee das über 200 Seiten starke Buch „150 Jahre Payerhütte und 105 Jahr Hüttenwirtsdynastie Ortler-Wöll“ entstanden. Am vergangenen 6. Juni 2025 wurde es im Nationalparkhaus Naturatrafoi vorgestellt: mit der Buchautorin, verschiedenen Zeitzeugen und mit viel Publikum.
„Je mehr ich eingetaucht bin, desto interessanter wurde es“, sagte Karin Ortler. Mehr als 1.200 Zeitungsartikel und Zeitzeugenberichte aus rund 150 Jahren hat die Autorin ausgewertet, Fotos und Originaldokumente z.B. Baupläne aus den digitalen Archiven der Deutschen, Österreichischen und Südtiroler Alpenvereine studiert. Ortler war selbst zahlreiche Sommer auf der Payerhütte, um ihre Mutter, Hüttenwirtin dort, und später ihre Schwester Filomena, zu unterstützen. Seit 105 Jahren bewirtschaftet die Familie Ortler-Wöll die Payerhütte. „Das zeigt die sehr große Bindung.“
Die Payerhütte ist eine der ersten Schutzhütten im Vinschgau und steht exemplarisch für andere Hütten. 1875 baute die Alpenvereinssektion Prag eine Art Erstversorgerhütte, die am 6. September 1875 feierlich eingeweiht und nach Julius Payer benannt wurde. Payer war berühmt für seine vielen Erstbesteigungen. Ortler: „Schaut man sich die Geschichte an, so wurde zirka alle 10 Jahre dazu gebaut.“ Ruth Engl vom Touriseum: „Theodor Christomannus spielte eine zentrale Rolle. Er wollte Sulden wirtschaftlich erschließen. Das gelang 1892, als die Straße von Gomagoi nach Innersulden eröffnet wurde und spätestens mit der Inbetriebnahme der Vinschger Bahn.“
Ortler: „Ein persönliches Highlight für mich war das Zimmer Nr. 17. Ich habe nie verstanden warum dort ein Bild von Schwerin-Mecklenburg hängt.“ Die Recherche ergab: Dieses Zimmer Nr. 17 wurde durch die Alpenvereinssektion Schwerin-Mecklenburg 1909 finanziert. Es ist fast schon ironisch: Damals waren die Deutschen und Österreichischen Alpenvereine dafür zuständig, die Alpen zugänglich zu machen und finanzierten Hütten und Zimmer. Heute ist eine der zentralen Aufgaben der Alpenvereine, die Alpen vor Über-Tourismus zu schützen.
Die Erzählungen der Zeitzeugen unterstrichen die Bedeutung der Payerhütte damals wie heute. „Der Ortler stand international sehr im Fokus, vor allem die englischen Alpinisten spielten eine große Rolle“, sagte Engl. Gerald Holzer, Vizepräsident des Ortler-Sammlervereins 1. Weltkrieg: „Die Payerhütte ist seit 1887 durchgehend bewirtschaftet, außer während des 1. und 2. Weltkriegs.“
Stefan Gander vom Hotel Schöne Aussicht: „Unser Hotel feiert heuer ebenfalls 150 Jahre und ist mit der Geschichte der Payerhütte eng verknüpft.“ Walter Zischg und Horst Ortler, die „Mulibuabm“ erzählten vom Transport mit den Muli. Über 100 Jahre lang erfolgte der Transport der Lebensmittel mit Muli und Mulibuabm von Trafoi aus. Sogar ein 147 Kilogramm schweres Klavier wurde hinauf transportiert.
Bernhard Wöll, der heutige Hüttenwirt, ließ die Anwesenden wissen: „Der Hüttenalltag besteht aus Arbeit und schlafen. Das Schöne ist der Mikrokosmos. Man bekommt von außen wenig Inputs. Das heißt: Wir haben geregelten Stress.“ Hanna Bliem, seit 5 Jahren auf der Payerhütte: „Das, was im Tal selbstverständlich ist, muss man am Berg organisieren. Es ist ein einfaches Leben mit Schnee schöpfen, Wasser suchen, Essen richten usw.“ (ap)
Juval - Seit 20 Jahren gibt es den Vinschger Bauernladen am Fuße von Juval an der Einfahrt zum Schnalstal. Das Jubiläum wurde mit viel Prominenz und mit viel Zuspruch am 7. Juni gefeiert.
von Erwin Bernhart
Dem Bauernladen geht es gut, sagte der Obmann Klaus Oberhofer. Nach 20 Jahren werden rund 1000 Produkte von 129 Genossenschaftsmitgliedern angeboten bei einem Jahresumsatz von 1,5 Millionen Euro. Der Bauernladen, so Oberhofer, biete Erlebnisshopping mit bäuerlichen Produkten. Der Bauer bestimme den Preis. Der Verkauf gehe aber auch in Richtung Event-gastronomie. Der Bauernladen sei das Tor zum Abnehmer, zum Endkunden, anstelle von vielen kleinen Hofläden. Im Bauernladen sei die Vielfalt, die Biodiversität, die dem Vinschgau grundsätzlich gut tue, vertreten. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach seit 2012 und mit einer Wärmepunmpe seit 2017 sei man auch in Sachen Energieversorgung völlig autark. Rund 60 Prozent der Produkte, die im Bauernladen verkauft werden, seien biozertifiziert. „Wir wollen authentisch, glaubwürdig und ökologisch bleiben und auch Preis-wert“, betonte Oberhofer.
Dass sich der Bauernladen am Fuße von Juval befindet, ist dem Gründungsmitglied Martin Aurich und Reinhold Messner zu verdanken. Darauf wurde mehrfach hingewiesen, nicht zuletzt von Alt-LH Luis Durnwalder. Die ehemalige Obfrau Christina Hanni Bernhart drückte ihre Freude über das 20-jährige Bestehen aus und sprach von Glück, dass man seit der Gründung starke Partner gehabt habe. Regionalität sei der neue Luxus, sagte der Landtagspräsidetn Arnold Schuler und der Vizepräsident des SBB Michael Kaufmann konstatierte, dass die Direktvermarktung stetig wachse. Reinhold Messner sagte, er habe die Möglichkeit gehabt, Leben am Juvaler Hügel entstehen zu lassen. Heute blühe der Bergrücken. „Ich bin froh und stolz, dass der Bauernladen durchgehalten hat und inzwischen als Vorbild für Südtirol dient“, sagte Messner. Messner wies darauf hin, dass die bäuerliche Landschaftspflege Südtirol ausmache. „Deshalb war ich von Anfang an dabei.“ Und: „Ohne Bauern sind wir nicht in der Lage, Südtirol erfolgreich zu halten.“ Er werde diese Message auch weiterhin nach außen tragen und ab und zu am Juvaler Hügel vorbeischauen.
Für die Musik sorgte im Anschluss die Gruppe Oberwind.
Sta. Maria/Val Müstair - Am Schweizer Mühlentag öffnen alljährlich am Samstag nach Auffahrt schweizweit rund 200 historische Mühlen ihre Tore zur Besichtigung. Jeweils mit dabei ist auch die Muglin Mall in Sta. Maria, eine der ältesten funktionstüchtigen Mühlen in der Schweiz.
Die Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde VSM feiert dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen und damit auch den 25. Schweizer Mühlentag, welcher jeweils einem bestimmten Thema zugeordnet wird. Im Fokus standen heuer nebst dem Jubiläum das weiterverarbeitende Gewerbe wie Drechslereien, Zimmereien, Wagnereien, Mühlenbauer und weitere Angebote rund um das Holz. Die Muglin Mall in Sta. Maria durfte rund 60 Besuchende zur Besichtigung und im Mühlenkaffee begrüßen. Dem Thema angepasst wurde der alte Holzofen in der Mühle angefeuert, knuspriges Brot gebacken und verkauft.
Bis am Abend waren die Brotkörbe leer.
Am 1. Juni hat die Muglin Mall den offiziellen Sommerbetrieb aufgenommen. Als besondere Veranstaltungen sind die saisonale Kunstausstellung „plomer plajer culer“ (schichten falten fließen) und der Museumstag am 2. August zu erwähnen.
Das Angebot „Vom Acker auf den Teller“ bietet Schulklassen die Möglichkeit, den arbeitsintensiven Produktionsprozess vom Korn bis hin zum Brot zu verfolgen und mit der Müllerin selbst ein Brot zu backen – ein unvergessliches Erlebnis für alle.
Annelise Albertin
Infos: www.muglin.ch
Die Südtiroler Landesverwaltung will einfacher, digitaler und bürgernäher werden – und alle können mithelfen und dazu Vorschläge machen. Die Beteiligungsaktion „Gemeinsam vereinfachen“ ist gut gestartet: 235 konkrete Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Vereinen sind bereits eingegangen. Viele davon betreffen Themen wie klare Sprache, digitale Verfahren oder den Einsatz neuer Technologien wie künstlicher Intelligenz. Vorschläge noch bis zum 31. Juli unter https://home.provinz.bz.it/de/vereinfachung
Die 92-jährige Theresia Riedl, genannt Tresl, wurde auf dem Pazinhof (Vulgonamen: „Beim Bell“) auf dem Lichtenberger Berg geboren. Jahrelang arbeitete sie abwechslungsweise daheim und im Gastgewerbe. Dann heiratete sie den Witwer Franz Josef Wegmann und zog mit ihrer Tochter zu ihm und seinen sieben Kindern nach Schluderns.
von Magdalena Dietl Sapelza
Tresl kennt das Bergbauernleben „in- unt außwendig“, wie sie betont. „S`Strengste isch olm s`Steahn in di steiln Wiesn gwesn.“ Als zweite von sieben Kindern auf dem Inner-Pazinhof mussten sie und ihr älterer Bruder schon von klein auf anpacken, beim Füttern, beim Heueinbringen, beim Kornschneiden, beim Brotbacken. „Sobold miar hintr di Ohren truckn gewesn sain, hots ghoaßn orbatn“, meint sie. Ein unglückliches Ereignis als 15-Jährige zog dramatische Folgen nach sich. Beim Käseholen im Keller stieß sie sich den Schaft des Messers mit solcher Wucht ins rechte Auge, dass sie zweimal im Meraner Krankenhaus operiert werden musste. Weitere dringende Behandlungen wurden ihr anschließend verwehrt, weil der Ortspfarrer den Eltern nicht erlaubte, sie als Mädchen allein nach Meran fahren zu lassen. „Deis isch selm holt asou gewesn, ma hot gfolgt“, sagt sie. Seither ist sie auf einem Auge blind. „Irgendwia, bin i olm zurecht kemmen“, meint sie. Im Alter von 18 Jahren begann ihre Zeit als Saisonarbeiterin im Gastgewerbe. Es waren meist Wintersaisonen, denn im Sommer wurde sie daheim gebraucht. Ihre erste Stelle als „Mädchen für alles“ führte sie nach Sand in Taufers. Dort fand sie einen Freund. Sie sollte bei ihm bleiben, doch das Pustertal war ihr zu weit weg von daheim. „I bin olm a Hoamatgoaß gewsn“, lacht sie. Sie liebte die Geselligkeit in der Hofgemeinschaft am Lichtenberger Berg, wo man sich regelmäßig zum Tanzen in den Hofstuben traf. Eine nächste Saisonstelle nahm sie zuerst in Sta. Maria und dann in Klosterns an. Dort begann sie eine Liebelei mit einem Liftarbeiter aus Eyrs. Sie wurde schwanger und brachte die Tochter Marlies zur Welt. Als die Kleine drei Monate alt war, erfuhr sie, dass der Vater ihres Kindes eine andere geheiratet hatte. „Deis hot fescht weah toun“, meint sie. Die Kleine musste sie ihrer Mutter und ihrer Schwester auf dem Hof überlassen, um weiter ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. Sie arbeitete beispielsweise mehrere Saisonen im „Hotel Eller“ in Sulden und half regelmäßig im „Gasthof zum Löwen“, dem „Schupferwirt“ in Schlanders aus, dessen Chefin mit ihr befreundet war. Beim „Schupferwirt“ schaute öfters Franz Josef Wegmann (Jg.1932) bei ihr vorbei. Er war Witwer und hatte sieben Kinder, von denen viele noch unmündig waren. Kennengelernt hatte sie ihn bei einem Besuch ihrer Schwester im Gemeinschaftsstall in Schluderns. Er lud sie zum Pizzaessen ein. Es dauerte einige Zeit, bis sie seine Einladung annahm. Sie verliebte sich, und als er um ihre Hand anhielt, sagte sie sofort ja. Viele in ihrem Umfeld rümpften die Nase und rieten ihr von dieser Heirat ab. Denen sagte sie: „I heirat jo ihm unt nit di Kinder.“ 1979 gab sie ihrem Franz Josef das Ja-Wort und zog mit ihrer Tochter zu ihm nach Schluderns. Sie bemühte sich, der großen Kinderschar gerecht zu werden. Rückhalt bekam sie stets von ihrem Mann, mit dem sie innig verbunden war. „Mair hobm gor nia gstrittn“, betont sie. Es schmerzt sie, dass sie ihn in seinen letzten Lebensmonaten nur noch im Altenheim besuchen konnte. „Di Pflege drhoam hon i nimmer drpockt“, bedauert sie. Franz Josef starb 2022. Sie vermisst ihn sehr. Ihn geheiratet zu haben, hat sie nie bereut. Kurz nach seinem Tod bezog sie eine Altenwohnung im Schludernser Ortszentrum, wo sie sich wohl fühlt. Sie ist nahe am Friedhof, wo sie ihrem Mann eine Kerze anzünden kann. Auch der „Englwirt“ ist nicht weit entfernt. Dort trifft sie sich jeden Vormittag mit Freundinnen zum Kaffee. Etwas Sorgen bereiten ihr die Beine und sie braucht den Rollator. In der Wohnung versorgt sich Tresl größtenteils selbst. Viel Zeit verbringt sie beim Lesen. „I bin a richtige Leseratte“, betont sie. Sie liebt Heimatromane und freut sich, wenn ihr jemand solche vorbeibringt. „Dass i lai mit oan Aug lesn konn, steart iaz mitn Olter olleweil mea“, sagt sie. Mit ihren Schludernser Ziehkindern pflegt sie gute Kontakte. „Foscht olle schaugn pa miar vorbei, oder riafn oun, wenn a Festtog isch, odr wenn i Geburtstog hon“, freut sie sich. Ihr Heimathof am Lichterberger Berg ist inzwischen an deutsche Staatsbürger verkauft worden. Denn ihre drei ledigen Geschwister sind ohne Nachkommen gestorben. „Di Buabm hobm koane Frauen afn Hof aui-procht“, bedauert sie. Der Hof ist inzwischen umgebaut worden. Wie ihre alte Heimat heute ausschaut, will sie nicht wissen. „I will in Houf sou in Erinnerung koltn, wia er gwesn isch“, erklärt sie.
Schluderns/Vuseum - Das Landesamt für Museen und museale Forschung hat 2025 das neue Webportal der Objekte in Museen, Sammlungen und Archiven in Südtirol eingerichtet. Es geht darum alle Kunst- und Kulturgüter von Landesinteresse, alle Objekte von Museen und Archiven zu dokumentieren, zu katalogisieren und zu digitalisieren, um sie über das Webportal für die Öffentlichkeit, die Wissenschaft und das interessierte Publikum zugänglich zu machen. Der Online-Katalog der Sammlungsobjekte aus den Beständen von rund 50 Museen, Sammlungen und Archiven umfasst bereits mehr als 300.000 bewegliche Kulturgüter, Kunstobjekte und historische Fotografien. Nun will das Landesamt das Projekt ausweiten und die Chronisten im ganzen Land miteinbeziehen, damit diese aktuelle und historische Bildobjekte, aber auch Audio- und Videodateien, zum Online-Katalog hinzufügen. Begonnen wird damit im Vinschgau mit dem Aufbau vom Bildarchiv Vinschgau. Das Vintschger Museum hat dabei die Trägerschaft für das Projekt übernommen. Es ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Amt für Film und Medien, dem Amt für Museen und museale Forschung und dem Chronistenbezirk Vinschgau unter der Koordination von Alexander Lutt, dem Bezirkschronisten, MU.SUI-Koordinator und Museums-Mitarbeiter. Alexander Lutt hat bereits mit seinem Chronistenteam aus Schluderns wichtige Vorarbeiten geleistet und zusammen mit Notburga Siller vom Amt für Museen und museale Forschung am 6. Juni 2025 einen ersten Workshop für Vinschger Chronisten im Vuseum in Schluderns abgehalten. Dabei wurde das Programm Axiell und dessen Funktionen vorgestellt und bereits mit dem Hochladen einzelner Bilder und der ausführlichen Bildbeschreibung begonnen. Am Abend gab es eine Vorstellung vom Projekt Bildarchiv Vinschgau durch Alexander Lutt und Notburga Siller, wobei neben mehreren Chronisten aus dem Vinschgau auch BM Heiko Hauser, Karl Ruepp, der neue Kulturreferent von Schluderns, der Amtsdirektor Manuel Gatto vom Amt für Museen und museale Forschung, der Landeschronist Wolfgang Thöni und Anton Patscheider, der Präsident vom Vinschger Museum, anwesend waren. (hzg)
Schlanders - Die Ortstaxe im Tourismusverein Schlanders-Laas wird nicht erhöht. Präsident Karl Pfitscher beruhigte bei der Vollversammlung am 17. Juni 2025: „Wir haben den Punkt zwar auf der Tagesordnung, aber wir haben uns im Vorfeld darauf geeinigt, die Ortstaxe nicht zu erhöhen.“ Von den anwesenden Mitgliedern im Parkhotel Linde in Schlanders kam Applaus. HGV-Chef Manfred Pinzger fand klare Worte: „Wir müssen schon schauen, wo die Decke ist. Wir wären z.B. bei 4 Sterne Betrieben von 3,50 Euro auf 4,50 Euro gegangen. Das ist nicht vertretbar. Wir müssen überhaupt Abstand nehmen von einer Erhöhung.“ Genau das wurde von den Mitgliedern dann auch beschlossen: Keine Erhöhung in den nächsten Jahren.
Thema Nummer zwei, das die Gemüter erhitzte: Die Südtirol Guest-Card Vinschgau, die seit der Digitalisierung mit 1. Jänner 2025 große Schwierigkeiten bereitet und schlichtweg nicht funktioniert. Innerhalb August soll das behoben werden. Fakt ist: Wer aus der Guest-Card austritt, ist auch nicht mehr Mitglied des Tourismusvereins. Der Obolus ist für fünf Jahre zu leisten.
Die Zahlen des abgelaufenen Tourismusjahrs im Feriengebiet Schlanders-Laas zeigen ein kleines Minus bei den Ankünften (49.417) und auch einen leichten Rückgang bei den Übernachtungen (172.322). Wanderungen rund um den Marmor wurden etwa angeboten, verschiedene Verkostungen von Destillaten, Speck, Schokolade usw. oder geführte Biketouren organisiert.
Die Baustellen: „Ramona Kuen von Schlanders Marketing hat uns leider verlassen“, so Pfitscher, „das ist für alle nicht einfach, wir sind dabei eine Lösung zu finden“. Für die Außenstelle Laas konnte heuer noch kein Praktikant gefunden werden. Diese bleibt vorerst geschlossen. Die Abrechnung für das Marmorsymposium „Marmor kristallin“ 2024 läuft über den TV Schlanders-Laas und konnte noch nicht fertig gestellt werden. Pfitscher: „Wir warten noch auf einen Beitrag von der Region. Betreuerin war Karin Meister.“ Mitarbeiter Roman Pircher wird mit Juni gehen, Patrick Batista kommt. Melanie Längerer, seit 20 Jahren beim TV Schlanders-Laas, bleibt hingegen unverzichtbare Stütze.
Erfreulich ist, dass heuer wieder eine kunsthistorische Führung angeboten werden kann, dass das Stabhochsprung-Event wieder stattfindet und auch die Unterhachinger ihr Trainingslager zum 10. Mal in Schlanders aufschlagen.
Über die Neuausrichtung von Vinschgau Marketing - notwendig geworden durch den Austritt der Ferienregion Reschensee und Obervinschgau - berichtete Eva Feichter. Sechs Tourismusvereine, mit Schnals und Sulden zwei Gletscherregionen, haben sich in Vinschgau Marketing neu aufgestellt. 1.550.284 Millionen Nächtigungen verzeichnen diese zusammen. Die Marke, die man sich seit der Abtrennung gegeben hat, lautet: Vinschgau - begehrteste Aktiv- und Kulturregion in Südtirol. Mit Juli wird Latsch der neue Vinschgau-Stützpunkt von Vinschgau Marketing.
Grußworte kamen vom neuen und alten Referenten Manuel Trojer, dem Laaser Vize-BM Johann Thurner, von Manfred Pinzger und Siegmar Tschenett von der Raika Schlanders. (ap)
Trafoi/Hl. Drei Brunnen - Bereits zum 5. Mal gab es am 14. und 15. Juni auf einer Waldlichtung im ehemaligen Sommerheim der Polizeikräfte in der Nähe der Heiligen Drei Brunnen in Trafoi das Südtiroler Kräuterfest mit Erlebniswanderungen, Kräutervorträgen, Workshops, Musik, verschiedenen regionalen Speisen und einem bunten Markt.
von Heinrich Zoderer
Gestartet wurde 2021 mit einem zweiwöchigen Kräuterfest, um inmitten einer atemberaubenden Bergkulisse das alte Wissen über Kräuter und Volksmedizin neu zu entdecken. Organisiert wird das nunmehr zweitägige Fest von den beiden Kräuterexperten Georg Gapp aus Prad und Juliane Stricker Alber aus Göflan und der Bürgergenossenschaft Obervinschgau in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Stilfser Joch, der Ferienregion Ortlergebiet, dem Tourismusverein Prad, der IDM Südtirol, den FNL Kräuterexperten, den Südtiroler Kräuterpädagogen und dem Verein „Freunde naturgemäßer Lebensweise“. Recht umfangreich und vielfältig war das Programm auch beim diesjährigen Kräuterfest. Am Samstag wurde eine naturkundliche Exkursion mit Wolfgang Platter und eine Erlebniswanderung mit der Kräuterpädagogin Andrea Kofler angeboten. Am Sonntag stand eine botanische Wanderung mit Joachim Winkler und ein Wildkräuterspaziergang mit Angelika Gschnell auf dem Programm. Bei den verschiedenen Vorträgen und Workshops ging es um vielfältiges Kräuterwissen, die Heilkraft der Olive, die Bedeutung der Pflanzen in Märchen, um Gewürze und Baumpilze, um Wickel und Auflagen und verschiedene Giftpflanzen. Neben verschiedenen regionalen Speisen, Kuchen und Säften, gab es auch einen Markt mit verschiedenen Produkten. Präsent auf dem Markt bzw. als Produzenten für den Kräutertopf waren: Leander Regensburger und Lorenz Borghi, die Kräuterrebellen und Kräuteranbauer, Martha Stieger vom Kräutergarten Martell, die Hofbrennerei Ausserloretzhof mit hochwertigen Destillaten und Likören, Elisabeth Prugger und Simon Platter vom Greiterhaus, Elisabeth Kössler vom Biobetrieb PflanzGutes, Paria Osanlou vom Kräuterschlössl in Goldrain, Sandra Elisabeth Neumann mit Seifen aus Baumharz, Amalia Wallnöfer mit ihren Hanf- und Bioprodukten, Sarah Eberhöfer von der Beerenschmiede, Lorenz Kainz, der leidenschaftliche Imker, das Stilzer Webnetz, Pfitscher Benjamin aus Nals, Andrea Mazagg aus Trafoi, Sara und Michele aus dem Cembratal, Elisabeth Unterhofer mit Produkten aus Lärchenharz, Waltraud Holzner Winkler aus Kortsch mit Handgewebtem und Geflochtenem aus Pflanzenfasern, Thea Tappeiner mit Keramikarbeiten und Jutta Tappeiner aus Nals mit Naturkosmetik, Tinkturen und Lebenselixieren. Bekannte Lieder der großen italienischen Liedermacher, gesungen von Maurizio Floridia und musikalische Klänge von Maurizio und Roman Untersteiner der Gruppe Cosanostra, gaben dem ganzen Fest eine besondere musikalische Note.
www.herbatio.com
Höferalm - Gemeinsam etwas für unsere Umwelt und unsere Zukunft tun – das liegt uns beim DAS GERSTL ganz besonders am Herzen. Unsere r30 Philosophie ist dabei mehr als nur ein Siegel: Sie steht für Regionalität, kurze Wege und langjährige Partnerschaften mit Produzenten, Landwirten und Firmen aus einem Umkreis von maximal 30 Kilometern. Auch unser Gerstl’s Generationen Kodex zeigt: Wir möchten unsere Heimat so bewahren, dass auch kommende Generationen sie genießen können.
Mit dieser Überzeugung unterstützen wir immer wieder Projekte, die den Fokus auf Nachhaltigkeit legen. Ein echtes Herzensprojekt war die große Aufforstungsaktion „Schutzwald mit dem DAS GERSTL“ am Mittwoch, 11. Juni, in Zusammenarbeit mit der Forststation Mals. Gemeinsam mit Familie Gerstl und dem DAS GERSTL Unique Team ging es hoch hinaus – zu einem idyllischen Stück Wald oberhalb der Höferalm auf knapp 2.000 Hm. Dort wurden wir von Förster Andreas und Andrea von der Forststation empfangen. Nach einer kurzen Einweisung packten wir alle gemeinsam an: 250 kleine Zirben-, Fichten- und Ahornbäumchen fanden ihren neuen Platz in der Erde.
Mit jedem Spatenstich, mit jedem gesetzten Bäumchen ein neuer Lebens- und Schutzraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Hand in Hand haben wir einen Beitrag für den Schutzwald und damit für die Zukunft unserer Region geleistet.
SÜDTIROL AKTUELL
AKTUELLE AUSGABE
Vom Südtiroler Landtag wurde die Wohnreform 2025 am 6. Juni genehmigt. Das Reformpaket, das von Wohnbau-Landesrätin Ulli Mair, dem Landesrat
… Read MoreSchlinig - Die 45 Jahre alte Sesvennahütte auf 2262 Metern Meereshöhe im Schlinigtal ist derzeit geschlossen. Sie wird im Laufe des
… Read MoreWas für ein Jahr für Marco Paulmichl und den FC Obermais! Zuerst der Titel in der Oberliga und dann noch
… Read More