
Marmor - andere Seite

links der Göflaner Wantl-Bruch, rechts die untere und obere Grub: Die Jennwand könnte von dieser Seite erschlossen und der Marmor auf bestehenden Wegen abtransportiert werden
Am Mittwoch in der vergangenen Woche sind Paul Graf, Erich Tscholl und Thomas Sigmund von der Lasa Marmo GmbH mit der Schlanderser BMin Christine Kaaserer und dem Schlanderser Marmor-Referenten Günther Bernhart zusammengetroffen. Es war ein Kennenlernen, ein sich Beschnuppern und das Treffen hatte den Hintergrund einer möglichen Zusammenarbeit. Denn in den letzen Wochen sind die Vertreter der Lasa Marmo ausgeschwirrt und haben einmal mit den Vertretern der Fraktionen Göflan, mehrere Male mit Vertretern der Fraktion Kortsch und auch mit Vertretern der Interessentschaft Kleinalpe gesprochen. Es waren grundsätzliche und ergebnisoffene Gespräche. An die Fraktionsvertreter wurde die Idee herangetragen, die auf Laaser Seite schroff aufragende Jennwand von der hinteren, sprich von der Schlanderser Seite her erschließen zu wollen. Mit den Göflanern wurde die Idee erörtert, neben dem Göflaner Wantl-Bruch unter Tage in Richtung Jennwand vorzustoßen, mit den Kortschern wurde erörtert, den Forstweg durch den Kortscher Wald in Richtung untere Grub auszubauen und dann in den Berg in Richtung Jennwand hineinzustechen. Diese möglichen Erschließungspfade auf Schlanderser Seite hatten der Landesgeologe Volkmar Mair und der Ingenieur Siegfried Pohl untersucht und für verwirklichbar befunden und diese Ergebnisse, neben 4 eher teuren und schwierigeren Erschließungsvarianten über das Laaser Tal, im vergangenen Herbst bei einer Bürgerversammlung in Laas vorgestellt.
Es ist bekannt, dass die Lasa Marmo, die den Weißwasserbruch bewirtschaftet, bzw. deren Muttergesellschaft Lechner Marmor AG die Marmorvorkommen in der Jennwand neu erschließen möchte. Denn auf der einen Seite hat die Lechner Marmor AG dort ein grundbücherlich eingetragenes Bruchrecht und auf der anderen Seite gehen im Weißwasserbruch die hoch bezahlten Marmor-Qualitäten zur Neige. Die Lechner AG hat in der Jennwand eine bis Mai 2026 laufende Abbaugenehmigung, die allerdings nicht genutzt werden kann. Denn die darin geforderten Auflagen, etwa den Abtransport über Seilbahn, LKW, Zug und Schrägbahn zu bewerkstelligen, sind spätestens mit der Betriebsaussetzung der Schrägbahn obsolet. Zudem ist die Gesamt-Abbaumenge von 380.000 Kubikmetern, die in den letzten 14 Jahren genehmigt waren, in keinster Weise realistisch, wie es der Lasa-Sprecher Thomas Sigmund formuliert.
Die Arbeitsgruppe zwischen Lasa, Gemeinde und Fraktion Laas mit den sich freiwillig dazugesellten Moderatoren Gottfried Tappeiner und Othmar Thaler hat anerkannt, dass die Marmorvorkommen im Weißwasserbruch zur Neige gehen und deshalb wurde die Zielrichtung vereinbart, dass in der Nesslwand die Fraktion Laas Prospektionen durchführen solle und Bestrebungen für die Erschließung der Jennwand nach allen Seiten in Angriff genommen werden sollten. Sollte diese von Schlanderser Seite gelingen, würde sich auch die Parzellenfrage in der Jennwand lösen können.