Heimatbühne Taufers - Es dauert nicht mehr lange, dann ist wieder Theaterzeit in Taufers.
Die Proben für die diesjährige Spielzeit der Heimatbühne haben bereits begonnen.
Im November bringen wir die Komödie in drei Akten „Meine Frau, die Wechseljahre und ich“ von Betti und Karl-Heinz Lind unter der Regie von Davide Brighenti auf die Bühne.
Rentner zu werden ist nicht so einfach, wie das manch einer glaubt. Erst recht nicht, wenn Mann eine Frau hat, die es einem noch dazu nicht leicht macht. Herr Knopf möchte sein baldiges Leben als Rentner genau planen und einige Vorzüge schon jetzt in Anspruch nehmen. Doch seine Frau Helga hat andere Vorstellungen von seinem Rentnerleben. Warum dann auch noch ein Polizeikommissar ins Spiel kommt und wie man auch über Umwegen die große Liebe finden kann, das sehen sie sich doch lieber selbst an…
Termine und Reservierungen sh. Theaterwind
Taufers i. M. - Am Sonntag, den 20. November 2019 wurde im Rahmen der Gründungsversammlung mit rund 30 anwesenden Bauernvertretern (darunter auch aus der Bauernjugend) die Ortsgruppe Taufers i. M. der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund aus der Taufe gehoben. Treibende Kraft war Theodor Spiess, der dann auch mit Stimmenmehrheit zum Vorsitzenden gewählt wurde. Im Ausschuss unterstützen ihn Anita Rufinatscha, Alois Hellrigl, Arnold Christandl und Rosina Tragust. Der Gründung waren lange Gespräche vorausgegangen, die Spiess bei unterschiedlichen Treffen, Versammlungen und bei Fahrten der Vereinigung geführt hatte, in erster Linie mit dem Vinschger Bezirksobmann Georg Stillebacher aus Prad. Dieser war dann auch bei der offiziellen Gründung anwesend, genauso wie Vertreter der Südtiroler BB-Seniorenvereinigung und der Gemeindeverwaltung mit BM Roselinde Gunsch Koch. Bei den ersten Sitzungen werden in Taufers demnächst die Weichen für die kommenden Tätigkeiten gestellt.
Die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund setzt sich für die Interessen und Anliegen der älteren Menschen im Lande, in erster Linie der Altbauern und Altbäuerinnen, ein. Die Seniorenvereinigung wurde offiziell im August 1988 gegründet. Im Aufbau gleicht die Seniorenvereinigung dem Südtiroler Bauernbund und den anderen bäuerlichen Organisationen. (mds)
Im Oktober startet Kolping International in ein Jubeljahr. Dann ist es 50 Jahre her, dass unser Verband mit der Gründung des „Sozial- und Entwicklungshilfe des Kolpingwerkes e.V.“ professionell in die Entwicklungszusammenarbeit eingestiegen ist. Darüber wurde in der letzten Ausgabe schon berichtet.
Heute wird in über 40 Ländern von Kolping nachhaltige Armutsbekämpfung geleistet. Immer noch zählt – wie damals vor 50 Jahren- berufliche Aus- und Weiterbildung weltweit zu den Arbeitsschwerpunkten. Als Beispiel kann immer noch die Großstadt Maraba´ in Brasilien, im Einzugsgebiet des Amazonas, gelten.
Die Region mit der größten Eisenerzmine ist ein magischer Anziehungspunkt für tausende Menschen auf der Suche nach einer besseren Zukunft. Doch ohne Ausbildung landen die meisten Neuankömmlinge rasch in den Favelas. Fachkräfte hingegen haben gute Chancen, eine Anstellung in einer der vielen ortsansässigen Firmen zu finden. Deshalb setzt Kolping Brasilien in Maraba´ weiterhin auf berufsbildende Kurse, ist sogar größter Anbieter vor Ort. Mehr als 70.000 junge Menschen wurden in den vergangenen 25 Jahren bei Kolping in Maraba ausgebildet.
Einer davon ist Welhygton Lima Pereira. Dank einer Ausbildung hat er heute einen fixen Job mit gutem Gehalt und meint:“ Für mich hat die Ausbildung alles verändert. Früher hatte ich keine Hoffnung, denn meine Familie war sehr arm. Mit meinem Gehalt kann ich nun meine große Familie unterstützen, sodass wir genug zum Leben haben.“
Mehr über diesen beispielhaften Jugendlichen in der nächsten Ausgabe.
Otto von Dellemann
Tanzmeditation im Spätherbst mit Anna Stimpfl im Kloster Marienberg am Freitag, 29.11.2019 - 9.30 - 17.30 Uhr: Die Ernte ist eingebracht, die Fülle wartet. Es gilt nun den Dank in Freude und Lebendigkeit auszudrücken. Wir begeben uns auf einen Übungsweg, der uns das Getragensein bewusst erspüren lässt. Die Herbsttage in ihrer Helligkeit sind noch in uns. Wir ertasten schrittweise den Halt und die Verwurzelung in Gott, unserem Urgrund. Anmeldeschluss: 15.11.2019.
Informationen und Anmeldung: 0473 843980 - info@marienberg.it
Wenn der Postmann zweimal klingelt: Nach 35-einhalb Jahren geht die Ära vom
Poster Rudi - Rudolf Schuster - im Juni dieses Jahres zu Ende.
von Christine Weithaler
Rudolf Schuster wurde am 4. März.1961 in Prags/Pustertal als Jüngster von drei Geschwistern geboren. Er besuchte die Volks- und Mittelschule in Toblach. Bei der Besichtigung einer Kupferdrahtfabrik fand Rudi Interesse an diesem Handwerk und begann beim Familienbetrieb der Firma Lanz in Toblach die dreijährige Ausbildung zum Bauschlosser. Die Firma stellte schmiedeeiserne Türen und Fenster her. Zu dieser Zeit war der Minigolf-Sport in Oberitalien im Kommen und so lieferte die Firma Lanz die dazugehörigen Bahnen. Damals wurde er „Glanderheber Rudi“ genannt. 1980/81 leistete Rudi den Militärdienst in Meran und Innichen. Danach fand er als Schlossergeselle bei der Firma des Wieland Willi in Welsberg Arbeit. Im November 1981 hatte Rudi einen schweren Autounfall. Der Unfall passierte an einem Samstag. Am Montag darauf musste er sich um die Unfallmeldung kümmern und am Dienstag hatte er die Zweisprachigkeitsprüfung in Bozen. Als er am Mittwochmorgen in das Büro der Firma Wieland gerufen wurde, lag die fristlose Kündigung wegen unentschuldigter Abwesenheit auf dem Tisch. Daraufhin arbeitete Rudi zwei Winter- und Sommersaisonen als Hausmeister in einem renommierten Hotel in Corvara. 1983 suchte man einen Briefträger für Prags. Damals trat er in die Pedale eines Dreirades, um die Post vom Bahnhof abzuholen, sortierte die Post, trug sie aus und brachte die gesammelten Briefe und Pakete wiederum zum Bahnhof. Dies war nur eine Anstellung auf Zeit. Rudi arbeitete danach vier Monate als Nachtportier in einem Hotel in Sterzing und in Außerprags sechs Monate als Holzarbeiter. Dort verdiente er gut, aber er verprasste - Rudi lacht - das ganze Geld. Rudi suchte auf Drängen des Postmeisters in Prags um eine Festanstellung als Briefträger an. Im November 1983 erhielt er den Bescheid, dass in Schlanders eine Stelle frei war. Rudi nahm den Posten an und fuhr am 16. Jänner 1984 das erste Mal durch Schlanders. Am Anfang pendelte Rudi noch alle zwei Wochen nach Hause ins Pustertal. Dies wurde ihm aber zu viel und er holte mit einem Bekannten sein Bett von Zuhause ab und brachte es nach Kortsch, wo er dann acht Jahre lang wohnte. In dieser Zeit war er für vier Jahre beim Kirchenchor Kortsch und Martell. Seit 1992 wohnt er in einer kleinen Wohnung der Familie Gufler in Schlanders. Rudi verrichtet dort kleinere Arbeiten als Hausmeister, was von den Bewohnern sehr geschätzt wird. Auch die Schlanderser schätzen den „Posterrudi“, wie er liebevoll von allen genannt wird. Er war als sogenannter Springer in Martell, Staben, Naturns, Schnals Marling und Eyrs unterwegs, bevor er die fixe Zone in Schlanders erhielt. Er trug die Post im Zerminiger Viertel, Feldweg, Holzbrugg, Sonn- und Nördersberg aus. Damals noch mit seinem Privatauto. Dreimal die Woche musste er mit der Post hoch in die Bergfraktionen fahren, wobei er auf dem einen oder anderen Hof am Sonnenberg ein Mittagessen erhielt.
Vieles kann Rudi vom Posterleben erzählen: von vermeintlichen Liebesbriefen, die nach Parfum rochen, von einem Hundebiss, von verlockenden Augenaufschlägen der Hausdamen. „Aber das fällt ja alles unter das Postgeheimnis“, schmunzelt er. Rudi sah viele BriefträgerInnen kommen und Gehen, viele langjährige Postkollegen, einige leben nicht mehr. Vieles hat sich in der Postzustellung verändert, auch sein Zustellungsbereich. Er machte Umzüge des Postbüros mit, zuerst von der Schönherrstraße in die Andreas-Hofer-Straße in Schlanders und schließlich nach Latsch. Dort wurde im Dezember 2017 die Verteilung der Postzustellung von Staben, Latsch und Schlanders zusammengeschlossen. Dort wurde er positiv überrascht von der guten Zusammenarbeit der 28 BriefträgerInnen. Rudi arbeitet seit Oktober 2016 aus gesundheitlichen Gründen intern im Postamt. Seine Vorgesetzten verhalfen ihm zur vorzeitigen Pension und so ging seine Ära nach 33 Jahren mit 1. Juni dieses Jahres zu Ende. Seine Vorgesetzten halfen ihm auch, dass er im vergangenen Dezember früh genug zu seiner sterbenden Mutter nach Prags kam. Seinen Vater hat Rudi schon 1994 verloren. Rudi konnte sich würdig von seiner Mutter verabschieden und ist sehr dankbar dafür. Dankbar ist er seinen Vorgesetzten, seinen Arbeitskollegen und den Schlandersern, die ihn von Anfang an gut aufnahmen. Er wird seinen Ruhestand mit kleineren Arbeiten in Schlanders verbingen, denn nichts tun, kann der „Posterrudi“ nicht so gut. Drum wird „Rudi Postino col motorino“ weiter seine Runden drehen. Alles Gute dir, Rudi.
Theaterverein Schlanders - Man nehme: Zwei Männer (fast) nackt. Ein Sofa. Eine Ehefrau mit vielen Fragen. Die Männer ohne passende Antworten. Was ist passiert? Wer ist Schuld daran? Und wer ist Dominik? Antworten auf diese Fragen gibt das Theaterstück, das der Theaterverein Schlanders heuer auf die Bühne bringt. Und eines sei vorneweg genommen: Lachtränen sind garantiert. Denn die Komödie von Sebastien Thiery ist ein einziges, wunderbares und vor allem temporeiches Verwirr- und Verwechslungsspiel. Für Turbulenzen ist gesorgt... und die gab es auch beim Theaterverein selbst. Denn eigentlich hatte man ein ganz anderes Stück ausgewählt gehabt und steckte auch schon mitten in den Proben. Unklarheiten bei den Aufführungsrechten zwangen aber davon Abstand zu nehmen. Das nur am Rande erwähnt. Auf der Bühne stehen vier: Susanne Resch Villardo, Newcomerin Birgit Pedross, Stefano Tarquini und Ivan Runggatscher. Daniel Clemente führt erstmals Regie. Clemente hat seinen Diplomabschluss in Schauspiel gemacht und hatte heuer Auftritte bei den Freilichtspielen in Dorf Tirol und im Meraner Altstadttheater. Außerdem war er mit einem Kabarett on tour in Südtirol und in Österreich.
Premiere: 14. November um 20 Uhr
Weitere Aufführungen am: 16. November um 20 Uhr , 17. November
um 17 Uhr und 19. November um 20 Uhr. Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Reservierungen unter: 371 3344 891 ab 17 Uhr, per Whats App durchgehend.
Aus dem Gerichtssaal - Nach der gescheiterten Invasion Kubas von 1963 in der Schweinebucht und den anschließenden innenpolitischen und auch internationalen Turbulenzen meinte der damalige amerikanische Präsident John F. Kennedy: “Der Sieg hat viele Väter, die Niederlage ist eine Waise“. Ich weiß nicht, in welcher Stimmung sich der Malser Bürgermeister Ulrich Veith nach der jüngsten Entscheidung des Bozner Verwaltungsgerichts befindet. Aber bei den vielen aufmunternden Reaktionen dürfte er sich kaum als Waisenknabe fühlen. Dabei hat er mit seiner durch eine Volksbefragung „abgesegneten“ Pestizidverordnung buchstäblich in ein juristisches „Wespennest“ gestochert. Denn die ganze mit der Zulassung von sog. Pflanzenschutzmitteln verbundene Materie ist mittlerweile zu einem auch für Juristen schwer zugänglichen Minenfeld geworden. Es überlagert sich nämlich Europa- mit nationalstaatlichem Recht, in unserem Falle auch noch mit Landesgesetzgebung! Dass die Gemeinde mit dem von ihr beschrittenen sog. „Malser Weg“ ausgetretene Pfade verlassen und nicht nur juristisches Neuland betreten würde, war den Beteiligten von Anfang an klar. Aber dass er so „steinig“ werden würde, war nicht voraussehbar. Konnten die Malser sich dabei doch auf den im benachbarten Trentino ausjudizierten Präzedenzfall der Gemeinde Malosco berufen, deren Pestizid-Verordnung vor Gericht „gehalten“ hatte. Das Bozner Verwaltungsgericht sah es jedoch anders: der Gemeinde mangele es in Punkto Regelung der Ausbringung von Pestiziden an Zuständigkeit. Diese liege ausschließlich bei den nationalen bzw. europäischen Zulassungsstellen. Also alles klaro und für die Katz? Meiner Meinung nach nicht! Es bestätigt zwar zunächst die nicht nur in Juristenkreisen verbreitete Meinung, wonach wir uns vor Gericht und auf hoher See allein in Gottes Hand befänden. Aber die von Mals angestoßene Entwicklung entfaltet inzwischen eine Eigendynamik, die längst über das rein Juristische hinausgeht und auch nicht mehr über die Gerichte gelöst werden kann. Überfällig schiene mir in diesem Falle zunächst ein Schulterschluss zwischen den Malser Touristikern und den dortigen konventionell wirtschaftenden Bauern. Als Selbstverständlichkeit müsste man es eigentlich ansehen, dass die Malser Gastbetriebe nur die vor ihrer Haustür natürlich produzierten Lebensmittel verwenden! Oder müssen sie daran erst von ihren Gästen erinnert oder dazu gar gezwungen werden? Die nächste Frage richtet sich allgemein an die heimische Fremdenverkehrswirtschaft: Wie lange wollt ihr noch zuschauen, wie unsere Kulturlandschaft unter Hagelnetzen und Betonsäulen verschwindet? Und zum Schluss noch eine Frage, diese direkt an die Adresse des Landesrates Schuler: wie oft hat er sich früher in seiner Eigenschaft als Präsident des Gemeindenverbandes gegenüber dem allmächtigen Durnwalder auf die Gemeindeautonomie berufen? Und wie hält er es damit jetzt im Umgang mit den Malsern? Es wäre an der Zeit, diese ihren Weg in Richtung echter Bioregion gehen zu lassen anstatt ihnen ständig Steine zwischen den Beinen anzuhäufen!
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Partschins - Einige banale Formfehler, die vom Amt für Tourismus beanstandet worden sind, machten aus der jährlichen Informationsversammlung am 22. Oktober eine außerordentliche Vollversammlung für den Tourismusverein Partschins/Rabland und Töll. Die Berichtigungen, in Form einer zweiten Statutenänderung im heurigen Jahr, gingen mit Hilfe von Notar Peter Niederfriniger rasch über die Bühne. Dafür gab es Neues für die Mitglieder: Der Tourismusverein unter Präsident Philip Ganthaler und der Direktorin Karin Thaler (Bild) haben von den Grafikern Florian Tappeiner und Christine Warasin ein neues Logo entwerfen lassen. Das alte Logo, seit 1994 in Gebrauch, ist damit Geschichte. Partschins wird künftig mit zwei Schriftarten dargestellt - einer Schreibmaschinenschrift, die an den Schreibmaschinenerfinder Peter Mitterhofer erinnern soll und das ART in einer modernen Schriftart in rot: pARTtschins. Die Grafiker erklärten das Logo als einen Mix aus alt und neu, aus Vergangenheit und Moderne. LebensART, UrlaubsARt, einziARTig usw. Als Verortung kommt „bei Meran“ hinzu. Rabland und Töll werden nicht mehr angeführt, weil bei Suchanfragen im Internet Partschins weit vorne liegt und man sich auf einen namen konzentrieren wolle.
Karin Thaler brachte den Mitglieder die Programmvorschau auf 2020 näher und wies zum wiederholten Male auf die Einzigartigkeit des Projektes „Gsund bleben! Salute! Take care!“ hin. Man sei dabei, das Projekt bei der Krankenkassenvereinigung in Deutschland zu verankern. Zudem scheine der Partschinser Wasserfall als einer der 60 Südtiroler Leitprodukte auf. (eb)
Kaunertal/Langtaufers - Seit Juni wird heuer an der Falginjochbahn gearbeitet. Durch den Gletscherrückgang der letzten Jahrzehnte hat sich das Gelände des Weißseeferners sehr verändert. Glaziologische und geologische Gutachten weisen auch auf die künftig zu erwartenden Veränderungen dieses Geländes hin. Um diesen bevorstehenden Geländeveränderung gerecht zu werden, wurde ein Bahntyp gewählt, der mit maximal 2 Stützen große Spannfelder überwinden kann, windstabil ist und dessen Stationsgebäude so wenig Fläche wie möglich in Anspruch nehmen. Die neue Bahn verläuft entlang der ehemaligen Schleppliftspuren der Weißseefernerlifte I + II. Die in die Jahre gekommenen Weißseeferner-Schlepplifte wurden mit Ende der Skisaison 2018/19 abgebaut, damit sie nun durch ein in Österreich einzigartiges Bahnmodell ersetzt werden können. Die Bahn startet direkt neben dem Parkplatz beim Gletscherrestaurant auf 2.750 m und endet am Falginjoch auf 3.113 m. Durch die große Spurbreite von 4,6 m und die Größe der Kabine (25 m²) kann die Bahn auch bei höheren Windstärken in Betrieb genommen werden. Die Bahn ist als „Schau-Seilbahn“ konzipiert: Schlichte und hochwertige Architektur mit vielen Glaselementen gewährt Einblicke in die dahinterliegende Seilbahntechnik. Zukünftig befinden sich im Bereich der neuen Falginjochbahn Pisten aller Schwierigkeitsstufen. Die 10,3 Mio. Euro teure Anlage soll laut Betriebsleiter Franz Wackernell Anfang Dezember in Betrieb gehen. (aw)
Prad/Podiumsdiskussion - Bereits zum 4. Mal lud der Schützenbund Prad zu einer Podiumsdiskussion ins Nationalparkhaus Aquaprad. 100 Jahre nach der Teilung Tirols ging es dieses Jahr um die Frage: Wie kann es heute wieder zusammenfinden?
von Heinrich Zoderer
Dem Schützenbund gelingt es lebendige Diskussionen zu organisieren, bei denen unterschiedliche Persönlichkeiten und Parteienvertreter und Vertreterinnen ihre Positionen darlegen können und für einen wertvollen Informationsaustausch sorgen. Durch die bewährte Moderation von Eberhard Daum hatte die Podiumsdiskussion außerdem einen beachtlichen Unterhaltungswert. Der frühere Landeshauptmann von Tirol, Herwig von Staa, betonte die großen Chancen zur Zusammenarbeit durch die Europaregion Tirol. Die heutige Grenze ist nicht vergleichbar mit den Grenzen der 60er Jahre, meinte von Staa. Wenn wir unsere Situation mit den Verhältnisse in der Ukraine, in Katalonien oder bei den Kurden vergleichen, sind wir viel besser dran. Von Staa sprach sich für mehr Regionalismus und mehr Föderalismus aus. Der Vinschger SVP Abgeordnete Sepp Noggler betonte die Errungenschaften durch die Autonomie. Noch nie war die Autonomie so abgesichert wie jetzt, meinte Noggler. Daran gilt es weiterzuarbeiten. Seit 1991 gibt es Dreier-Landtage. Diese haben bisher 231 Beschlüsse gefasst, davon sind nur 15 nicht umgesetzt worden. Noggler erinnerte daran, dass es viele grenzüberschreitende Aktionen und Interreg-Projekte in den Bereichen Sport, Kultur, Wirtschaft und Verkehr gibt. Sowohl der Schützenkommandant Jürgen Wirth Anderlan, als auch die Abgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle betonten, dass die Brennergrenze eine Unrechtsgrenze ist, die es zu beseitigen gilt. Beide lobten die Fortschritte in der Zusammenarbeit zwischen Nord- und Südtirol, meinten aber, dass es uns gut geht, obwohl wir bei Italien sind. Das Ziel ist die Selbstbestimmung, die Autonomie kann nur eine Übergangslösung sein, meinten beide. Alex Ploner vom Team Köllensberg erklärte, dass es wichtig ist Europäer zu sein. Nur über Europa können wir zusammenfinden. Und das geht nur, wenn die Menschen einander begegnen. Der Sport, die Musik und die Kultur können dazu beitragen. Brigitte Foppa von den Grünen sagte, dass wir dahin arbeiten sollten, Grenzen zu minimieren, anstatt zu verschieben. Heute sind die Grenzen bereits sehr durchlässig. Wir sollten nicht in erster Linie nach Unterschieden suchen, sondern nach Gemeinsamkeiten. Als Alpenbewohner verbindet uns mit den Trentinern und den Nordtirolern die Verkehrsproblematik, sowie die Umwelt- und Klimathematik. Wir sollten vermehr bei Alpenschutzkonferenzen zusammenarbeiten und mehr gemeinsam feiern, meinte die grüne Abgeordnete.