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Donnerstag, 21 Oktober 2021 09:00

Junge Menschen in ihrer Finanzkompetenz fördern

Kinder und Jugendliche möglichst früh für einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu sensibilisieren und ihre finanziellen Kompetenzen zu fördern, ist ein Anliegen, für das sich die Südtiroler Raiffeisenkassen seit Jahren engagieren. In enger Abstimmung mit der Pädagogischen Abteilung an der Deutschen Bildungsdirektion wurden nun vom Raiffeisenverband Südtirol neue Initiativen zur praktischen Vermittlung von Finanzwissen ausgearbeitet und über ein Portal für Lehrer und Schüler zugänglich gemacht. 


Der Oktober wurde vom staatlichen Komitee für die Planung und Koordinierung der Weiterbildung im Finanzbereich als Monat der Finanzbildung ausgerufen. Mit zahlreichen Maßnahmen soll das Wissen der italienischen Bevölkerung in den Bereichen Finanzen, Versicherungen und Altersvorsorge verbessert werden.   
In Südtirol gehört es schon lange zum Selbstverständnis der Raiffeisenkassen, junge Menschen in ihrer Spar- und Finanzerziehung zu fördern. Ziel ist es, ihnen das notwendige Rüstzeug für fundierte finanzielle Entscheidungen mitzugeben. 2019 wurde an Südtirols Schulen der neue Lernbereich „Gesellschaftliche Bildung“ eingeführt. Dies war Anlass für den Raiffeisenverband, in enger Abstimmung mit der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion, neue Initiativen und Unterlagen auszuarbeiten, um junge Menschen auf spielerische Art und Weise für Wirtschafts- und Finanzthemen zu begeistern. 
„Raiffeisen erfüllt damit einen wichtigen Bildungs- und Förderauftrag“, unterstreicht Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes. Auch Silvia Kaser, Koordinatorin für den fächerübergreifenden Lernbereich Gesellschaftliche Bildung an der Pädagogischen Abteilung betont, dass „Finanzielle Bildung" zur erfolgreichen Lebensgestaltung beiträgt: „Kinder und Jugendliche sollen die praktische Relevanz dieser Sachthemen für ihr eigenes Leben erkennen. Um dieses Bewusstsein zu schaffen, braucht es einen Unterricht mit Lebensweltbezug", ist die Pädagogin überzeugt. 
Auf der Informationsplattform www.raiffeisen.it/finanzielle-bildung steht Schülerinnen und Schülern seit einigen Monaten verständliches Finanzwissen in Form von Informationsbroschüren, Präsentationen und Erklärvideos zur Verfügung. Die Themen reichen vom Sparen und Anlegen über das „Gut auskommen mit dem Einkommen“ bis zur Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Für Lehrkräfte sind Unterrichtsmaterialien und spannende Finanzübungsspiele für die Schulklassen verfügbar, die für verschiedene Schulstufen alters- und zielgruppengerecht entwickelt wurden. 
Viele Raiffeisenkassen engagieren sich auch vor Ort als kompetenter Ansprechpartner „rund ums Geld“ und bieten Bankbesuche, Mitarbeit bei Bewerbungs- und Übungsfirmentrainings, Assessment Centers, Vorträge u.a.m. an. 

Am 13. Oktober verkündete Gesundheitsminister Roberto Speranza dass Italien bei den vollständig Geimpften die 80%-Quote überschritten hat. In Deutschland denkt Jens Spahn über ein Ende des Notstandes nach. Dänemark hat nach Erreichen der Impfquote von 80% alle Beschränkungen aufgehoben. An diesen Beispielen sollte sich auch Italien orientieren, so das Team K. 

„Es ist an der Zeit, dass sich die Landesregierung in Rom dafür einsetze, dass die Corona-Beschränkungen und der nationale Notstand aufgehoben werden.  Aufgrund der hohen Impfquote seien keine weiteren Beschränkungen aufrecht zu erhalten, mit Ausnahmen unbedingt nötiger Sicherheitsvorkehrungen in sensiblen Bereichen. Alle Statistiken weisen klar in diese Richtung.  Dänemark ist das beste Beispiel für diesen Weg. Auch Deutschland wird voraussichtlich bald den Notstand aufheben. Das bedeutet aber auch, dass weiterhin Impfstrategien für die Bevölkerung entwickelt werden sollten, um die Impfbereitschaft durch niederschwelligen Zugang hochzuhalten. Der Erfolg des Impfens ist der Königsweg zurück zur Freiheit und zur Normalität.“ ist Dr. Franz Ploner überzeugt, Abgeordneter des Team K und erfahrener Intensivmediziner.  

Italien hat bei den vollständig Geimpften die 80%-Quote überschritten. Dementsprechend positiv präsentiert sich auch die Lage an den Krankenhäusern, mit einer Bettenbelegung im Intensivbereich von nur 4 %. Dies ist dem Erfolg der Impfkampagnen zu verdanken. Von einer Abschwächung oder gar Aufhebung der rigiden Maßnahmen in Italien sprach der italienische Gesundheitsminister Speranza vorerst nicht. Einen Schritt weiter geht hingegen sein Amtskollege Jens Spahn in Deutschland. Er spricht davon, dass angesichts der aktuellen Impfquote in Deutschland eine mögliche Überlastung des Gesundheitssystems keine akute Gefahr mehr darstellt. Die epidemische Notlage müsse daher nicht verlängert werden. Laut dem Nachrichtenmagazin Der SPIEGEL haben sich auch die zukünftigen Ampel-Koalitionäre in den Sondierungen auf diesen Schritt verständigt. Und noch einen Schritt weiter ist Dänemark. Bereits am 10. September 2021 hat die dänische Regierung die Corona-Pandemie, nachdem die vollständige Durchimpfungsquote der Gesamtbevölkerung bei 73,7 % lag, für beendet erklärt. Der Green-Pass ist in Dänemark kein Thema mehr. 

Italien hätte die gleichen Voraussetzungen. 81,3 % der impfbaren italienischen Bevölkerung ab dem 12. Lebensjahr ist vollständig geimpft, 85,6% hat eine Impfdosis erhalten.  Auf die Gesamtbevölkerung gerechnet sind jetzt 74,1% der Italiener vollständig geimpft. Selbst in Südtirol ist 75,1% der impfbaren Bevölkerung zweifach geimpft. Bei den über 40-Jährigen sind in Südtirol sogar 86,4% doppelt geimpft. Angesichts dieser Impfquote sollte auch in Italien der epidemiologische Notstand mit den Corona-Einschränkungen aufgehoben werden. Die wissenschaftlichen Daten geben dies her. Kein europäisches Land hat wie Italien den strengen Ansatz im Gebrauch des Green Passes als Voraussetzung zum Arbeiten beschritten. 

„Die Pflicht zum Green Pass ist angesichts der hohen Impfquote der Bevölkerung nur mehr schwer vermittelbar. Sars-Cov2 ist zu einer endemischen Krankheit geworden. Angesichts der erreichten Impfquote von über 80%, müssen Maßnahmen getroffen werden, die für ein Zusammenleben mit dem Virus geeignet sind. Es wird immer noch so entschieden, als wären wir in einer Notfallsituation, die es in dieser Form aber nicht mehr gibt. Ab jetzt muss eine Phase eingeleitet werden, die vor allem auf die Zusammenführung und Beruhigung einer zutiefst gespaltenen Gesellschaft abzielt“, ist das Team K überzeugt. 

Dienstag, 19 Oktober 2021 16:42

Eine Frage der Sicherheit

St. Valentin auf der Haide - Am 12. Oktober hat Alperia Vipower in St. Valentin zu einer
Bürgerversammlung geladen. Dabei wurden Fragen beantwortet, Fragen zur Sicherheit der
Staudammanlage, zu der auch Sicherheitsklappen und Druckstollen gehört, und wie man
das Problem des Wasseraustrittes lösen will.

von Andreas Waldner

Groß war das Interesse von der Haider Bevölkerung, der Saal im Kulturhaus von St. Valentin war fast voll besetzt. So groß das Interesse war, so groß sind auch die Sorgen der Haider.
Das Sanierungsprojekt am Druckstollen sollte vorgestellt werden und dazu saßen der technische Direktor „Operation Alperia Greenpower“ Andreas Bordonetti, die beiden Bauleiter der Alperia-Baustelle in St. Valentin Alessandro Olivotto und Daniele Faggin den Bürgern am Podium gegenüber. Moderiert hat die Veranstaltung der Grauner BM Franz Prieth.
Mit gespannter Ruhe erwartete man sich die Ausführungen von Andreas Bordonetti. Bordonetti erläuterte anhand historischer Bilder, dass der Druckstollen in der Bauphase zu Beginn Ende der 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts frei von Bauwerken unter Wiesen und Äcker verlaufen sei. Die Bauwerke seien später erst dazugekommen. Die Gemeinde Graun, so Bordonetti, sei recht locker mit den Baugenehmigungen umgegangen. Das Ortsbild oberhalb des Stollens habe sich im Laufe der Jahrzehnte so geändert, es sei mal links mal rechts des Stollenverlaufes gebohrt worden, so dass heute ein Dorf über dem Stollen stehe. Dies ist in Südtirol einzigartig, wenn unter einem Dorf ein Druckstollen verlaufe. Unter der Hauptstraße verlaufe der Stollen in einer Tiefe von 4 Metern. Trotzdem schade jede Vibration dem ein Meter dicken Betonmantel des Stollenbauwerks. Auch die Verkehrsbelastung mit modernem Schwerverkehr habe sich im Laufe der Jahrzehnte stark verändert und die Lasten haben stark zugenommen. Dieser Schwerverkehr erzeuge kontinuierliche Vibrationen. Der Stollen sei ein Betonbauwerk und Beton sei immer wasserdurchlässig. „Beton ist s6 0753kein Gummi“, sagte Bordonetti wörtlich. Allerdings, betonte Bordonetti, sei der Beton in einem guten Zustand. Dies bestätigte auch BM Franz Prieth, der sich bei einer Besichtigung des Stollens davon überzeugen konnte.
Festgestellt ist, dass der Wasseraustritt der letzten Monate unmittelbar aus dem Stollen komme. Allerdings bleibt die Ursache bislang unbekannt.
Bordonetti erläuterte dann, wie und mit welchen Maßnahmen man das Sanierungsprojekt am Druckstollen angehen möchte.
In den Betondruckstollen sollen neue Rohre aus glasfaserverstärkten Kunststoff eingezogen werden. Und dies auf einer Länge von rund einem Kilometer - von der Rohrbrücke, dem Ponte canale, bis zum Schwalbenhof im Dörfl. Diese glasfaserverstärkten Rohre seien wasserundurchlässig und vibrationsbeständig, versicherte Bordonetti. Die 400 Meter, die man im Frühjahr durch Injektionen saniert hat, werden trotzdem ausgerohrt. Baubeginn soll noch im November sein und die Bauarbeiten werden voraussichtlich 4 Monate dauern. Alperia Vipower nimmt dafür 8 Millionen Euro in die Hand. Im Bereich der Talstation des Haideralmliftes beim Ponte canale soll die Baustelle eingerichtet werden und die Sanierungsarbeiten sollen dorfkompatibel abgewickelt werden.

In der Diskussion kam eine Palette von Vorkommnissen, Ängsten und Anregungen zur Sprache. Der Stausee sei immer noch nicht kollaudiert, kam ein Ruf aus dem Publikum. Auf die Feststellung, dass es früher Wasser auch in den Kellern von Graun gegeben habe, antwortete Bordonetti, dass man aus diesem Grund den Höchstwasserstand nicht mehr beanspruche. Das umliegende Ufer in Graun habe eine große Wasserdurchlässigkeit. In der Diskussion wurde mehrfach die Frage aufgeworfen, warum man nicht die Rohrbruchklappen geschlossen habe, anstatt den Stausee auszulassen. Zudem kam die Frage auf, was wäre wenn es zu einem ernsthaften Rohrbruch in Schluderns oder andernorts käme. Da werden die Rohrbruchklappen auch bei vollem See geschlossen, antwortete Bordonetti. Eine solche Schließung sei jederzeit möglich. St. Valentin sei nie in Gefahr gewesen, betonte Bordonetti. Die Staudammbehörde überprüfe laufend die Sicherheit und habe das auch bestätigt. Die sofortige Reaktion von Alperia in der ersten Augustwoche und nach einem einwöchigen harten Kampf mit dem Wasser waren die Keller in St. Valentin wieder wasserfrei. Es sei Absicht von Alperia, solche Situationen auf Null zu stellen. Durch diese Sanierung wird man Wasseraustritte aus dem Stollen in Zukunft ausschließen können.

Aus dem Publikum kam die Anregung, einen zweiten Damm durch den Reschensee zu errichten, damit künftig nur ein Teil des Wassers für eine Entleerung abrinnen müsste. Dies verwarf Bordonetti als absolut unmöglich.
Ob es denn einen Gefahrenplan gebe, kam als Frage aus dem Publikum. Denn den Haidern sei kein solcher bekannt. Wie in jedem Betrieb gebe es einen Gefahrenplan für die Stauanlage, sagte Bordonetti. Sehr penibel kontrolliere das nationale Staudammamt mit Sitz in Rom und Außensitz in Mestre zwei Mal im Jahr die Anlage. Jeder Zwischenfall werde genauestens dokumentiert. „Wir haben in den letzten 10 Jahren in allen diesen Berichten der Staudammbehörde keine Anmerkungen, dass am Staudamm oder an den technischen Anlagen irgendwelche Sicherheitsmängel sind“, sagte Bordonetti. Zusätzlich gebe es auch ein Staudammamt in Südtirol. Auch von diesem Amt werde man kontrolliert. Er habe keinen Zweifel an der Sicherheit der Anlage. Dies sei faktenbasiert und keine Glaubensfrage. Der Zwischenfall in St. Valentin, der Wasseraustritt, sei mit allen Daten dokumentiert und den Behörden in Rom und im land mitgeteilt worden. „Wir haben keine Vorschriften und keine Zweifel an der Sicherheit bekommen“, sagte Bordonetti. Die Bevölkerung von St. Valentin habe bezüglich der Sicherheit nichts zu befürchten. Der Vergleich mit „Stava“, der vom Publikum kam, sei nicht statthaft. Denn dort habe es sich um einen Erdwall gehandelt, der keinerlei Kontrolle unterzogen worden war. Der Damm ist voll von Messinstrumenten, die konstant überwachen, die sofort Alarm schlagen, wenn Ungewöhnliches auftritt. Ebenfalls der Vergleich mit „Vajont“ sei nicht statthaft. Denn dort stehe der Staudamm nach wie vor. Eine enorme Hangrutschung sei damals für den Unfall verantwortlich gewesen. Bordonetti wies darauf hin, dass der Stollen vom Stausee bis nach St. Valentin verstärkt und nernuert worden sei. Man habe die 70 Jahre alte Anlage vor 4 Jahren übernommen, man habe 50 Millionen Euro bisher investiert und es sei das Bestreben von Alperia Vipower, dauernd Verbesserungen vorzunehmen. Bordonetti mahnte Geduld an. Man sei als Südtiroler Betrieb („Wir sind nicht in Rom, wir sind hier.“) versuche man für maximale Sicherheit Lösungen zu suchen. Man hoffe auch auf Vertrauen.

Auf die Frage, wer denn für die entstandenen Wasserschäden aufkomme, entgegnete Bordonetti, dass Alperia gut versichert sei und die Schänden werden „ohne Wenn und ohne Aber“ bezahlt.
Auch wurde das Anliegen geäußert, dass Alperia die Schlammaufschüttung am Nordufer des Haidersees durch Ausbaggern entfernen solle.
BM Franz Prieth brachte vor, dass die Leute vor Ort Angst hätten und dies sei vor allem der mangelnden Kommunikation geschuldet sei. Es sei gut, wenn die Experten von Alperia Vipower solchen Ängsten mit sachlicher Aufklärung und geplanten Sanierungsschritten entgegentreten. Man solle Vertrauen in die Experten haben.
Bordonetti wies darauf hin, dass in dieser Bürgerversammlung ausschließlich technische Informationen geliefert werden und er forderte die Bevölkerung auf, der Alperia Vipower Zeit zum Arbeiten zu geben. Er wies auf den Reichtum für die ganze Bevölkerung hin, der durch eine solche Stauanlage mit entsprechender Stromproduktion bestehe.

Dienstag, 19 Oktober 2021 12:40

Imagine – der Traum vom Frieden

Vom wind gefunden - Vor 50 Jahren am 11. Oktober veröffentlichte John Lennon den Popsong Imagine. Der Mitgründer, Sänger, Komponist und Gitarrist der britischen Rockband The Beatles schrieb den Song ein Jahr nach Auflösung der Beatles. Es ist ein musikalischer Appell gegen Krieg, Habgier und Hunger in der Welt und wurde zur Hymne der Friedensbewegung und zum Traum für eine bessere Welt. „Stell Dir vor, es gibt keinen Himmel und keine Hölle. Stell Dir vor, es gibt keine Staaten und keine Religion, nichts wofür man tötet oder stirbt. Stell Dir vor, es gibt keinen Besitz, keine Habgier, keinen Hunger. Stell Dir vor, alle Menschen leben in Frieden und in einer brüderlichen Gemeinschaft auf dieser Erde.“ Diese Friedensbotschaft trifft direkt ins Herz und spricht jeden und jede an. Die Single „Imagine“ und auch das gleichnamige Album wurden zum größten kommerziellen Erfolg in Lennons Solo-Karriere. Für einige ist das Lied einfach Kitsch, für viele enthält das Lied eine besondere Magie mit seiner Botschaft für eine gewaltfreie und friedliche Welt. „Ich bin ein Träumer, aber vielleicht bin ich nicht allein“, meint Lennon, der am 8. Dezember 1980 vor seinem New Yorker Wohnsitz erschossen wurde. Sehr bekannt ist auch das Musikvideo zu Imagine, das Lennon in seiner Villa an einem weißen Flügel spielend zeigt, während seine Frau Yoko Ono alle Innenfensterläden öffnet, um den Raum mit Tageslicht zu fluten. (hzg)

Dienstag, 19 Oktober 2021 12:37

Immer wieder TERNA

Kastelbell - Auch die Gemeinde Kastebell-Tschars hat mit der TERNA zu tun. TERNA ist der Gigant, der auf Staatsebene die Hochspannungsleitungen betreibt und betreut. Der Gemeinderat von Kastelbell-Tschars wurde bei der Sitzung am 12. Oktober darüber informiert, dass man ein Angebot der TERNa annehmen wolle. Dafür sind 25.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie vorgesehen. Mit diesem Geld soll TERNA eine Studie erstellen. Untersucht werden soll, ob es möglich ist, die Hochspannungsleitung beim E-Werk in Kastelbell auf rund 100 bis 150 Meter unterirdisch verlegen zu können. TERNA hat das Angebot bereits im Jahr 2017 an die Gemeinde gerichtet und nun wolle man dieses Angebot annehmen, sagte BM Gustav Tappeiner. Die 20.000 Euro plus Mehrwertsteuer sind an ein von TERNA benanntes Konto zu überweisen und erst dann werde eine Rechnung an die Gemeinde ausgestellt. DAfür garantiert TERNA die Studie innerhalb von 180 Tagen erstellen zu wollen. (eb)

Dienstag, 19 Oktober 2021 15:59

Neue Ideen für den Watles

Mals/Burgeis - PRESSEMITTEILUNG - Damit der Betrieb am Watles aufrechterhalten werden kann, braucht es mehr Besucher. Derzeit werden Maßnahmen diskutiert, wie die Frequenz gesteigert werden kann. Eine mögliche Variante: Eine Seilbahnverbindung vom Malser Bahnhof direkt zur Skipiste.
Die Zukunft des Watles als Wander- und Skigebiet ist alles andere als gesichert: Der Schuldenstand aus den Vorjahren beträgt rund 3,5 Millionen Euro, und bis 2025 sind Erneuerungsinvestitionen in die Liftanlagen in Höhe von 12 Millionen Euro notwendig.
„Bei einem mittleren Umsatz von ca. 2,7 Millionen Euro in den letzten Jahren ist der reine Betrieb zwar positiv. In Kombination mit dem Schuldendienst und den Neuinvestitionen geht sich mittelfristig aber kein positives Ergebnis aus“, macht der Präsident des Verwaltungsrates der Touristik & Freizeit GmbH, Ronald Patscheider, aufmerksam. Und da die Aufrechterhaltung des Betriebes mit öffentlichen Mitteln nicht möglich ist, würde dies das Aus für den beliebten Ski-, Wander- und Familienberg bedeuten.
Den Watles sterben zu lassen, ist aber keine Option – dies war gleich das erste Ergebnis des eigens gegründeten Beirates „Der neue Watles“, der sich aus Bürgermeister, Gemeinderäten sowie Fraktions- und Interessenvertretern aus Tourismus, Bauernschaft und Naturschutz zusammensetzt. Also muss mehr Umsatz her: „Mit einer Steigerung der Besucherfrequenz und damit des Umsatzes von ca. 30 Prozent wäre der Watles in sicheren Gewässern“, betont Patscheider.
In drei Sitzungen hat der Beirat mögliche Optionen gesammelt und diskutiert. Die vielversprechendste Maßnahme: eine Seilbahnverbindung, die Gäste direkt vom Bahnhof auf den Watles bringt. „Eine direkte Verbindung vom Bahnsteig zur Piste würde nicht nur die Frequenz im Skigebiet erhöhen, sondern auch mehr Menschen davon überzeugen, ohne Auto und damit nachhaltig anzureisen. Von der damit einhergehenden Verkehrsberuhigung können auch die Anrainer immens profitieren“, ist Patscheider sicher. Da eine solche Seilbahnverbindung auch dem Nahverkehr dienen würde, werden auch die Landesförderungen höher ausfallen. Und auch bei den Erneuerungsinvestionen erhofft man sich einen höheren Fördersatz. „Mit 30 Prozent mehr Besuchern, die im Skigebiet noch ohne Probleme Platz haben, und den erhofften höheren Förderungen wären wir so alle Sorgen los – und der Betrieb am Watles auch für die nächste Generation gesichert“, ist Patscheider überzeugt.
Am Samstag, den 11. Dezember, findet von 16 bis 20 Uhr im Kulturhaus Mals ein offener Austausch in Form einer Messeveranstaltung statt, bei der sich die Öffentlichkeit über die Situation des Watles informieren sowie Input und Feedback zur Zukunft des Watles und zur möglichen Seilbahnverbindung geben kann. „Absolute Transparenz ist uns wichtig, deshalb möchten wir die Bewohner ins Boot holen und über den Ernst der Situation aufklären, um gemeinsam eine Lösung zu finden“, so Patscheider über die Idee hinter der Veranstaltung. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist aus heutiger Sicht nicht notwendig.

Dienstag, 19 Oktober 2021 16:07

Was tut das Land?

Graun/Bozen - Unmittelbar nach den Wassereintritten in Kellern in St. Valentin hat der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler in einer Landtagsanfrage 3 Fragen an den zuständigen Landesrat Giuliano Vettorato gestellt. Die Antworten beinhalten Widersprüchliches und lassen aufhorchen.

von Erwin Bernhart

Aus den Antworten von Landesrat Giuliano Vettorato kann Widersprüchliches herausgelesen werden. Der SVP-Landtagsabgeordnete Sepp Noggler wollte in Erfahrung bringen, ob das Wasserrechtsverfahren zur Erzeugung von elektrischer Energie am Reschensee sowie am Haidersee abgeschlossen sei oder „wird unter Probelauf Energie produziert“? Jein, antwortet Vettorato. Denn das Wasserrechtsverfahren zur Erneuerung der Konzession für die Kraftwerke Glurns und Kastelbell sei mit Beschluss der Landesregierung Nr. 2925 vom 3.9.2007 abgeschlossen. Allerdings: „Seit dem 1.12.1960 wird mittels Ermächtigung vom 20.12.1960 des Staatsbauamtes Bozen zum provisorischen Betrieb Wasser aus dem Meltzbach, Arundabach, Marienbergbach und Haidersee abgeleitet.“ Vettorato fügt hinzu: „Diese Wasserableitung kann nicht ohne die Hauptanlage Glurns betreiben werden, da die abgeleiteten Wassermengen nur über die Turbine der Anlage Glurns abgearbeitet werden können.“ Was also? So ganz dürfte demnach die Anlage am Reschenstausee nicht endgültig kollaudiert sein.
Noch ein Widerspruch kommt in den Antworten Vettoratos zum Vorschein. Auf die Frage Nogglers, ob es für den Reschensee eine funktionierende Rohrbruchklappe gebe, die „bei Wasseraustritt automatisch schließt, und dies auch bei vollem Speicherbecken“, antwortet Vettorato: „Am Beginn der Druckrohrleitung der Kraftwerksanlage Glurns (...) finden sich zwei in Serie eingebaute Rohrbruchklappen (...). Diese werden im Falle eines Wasseraustrittes, auch bei vollem Speicherbecken, automatisch geschlossen.“ So ganz dürften dieser Rohrbruchklappen nicht funktionieren. Denn auf die Frage Nogglers: „Wieso muss für Untersuchungen am Zulaufstollen der Reschensee teilweise geleert werden?“ schreibt Vettorato: „Die Kraftwerksanlage Glurns hat einen Ableitungsstollen, der im Inneren des Stausees beginnt (einziger Fall in Südtirol, da dieser normalerweise bei der Staumauer beginnt). Solange der Druckstollen in Betrieb ist, gleicht sich der Außendruck durch den Wasserpegel des Stausees mit dem Innendruck des Stollens aus. Im Falle einer Untersuchung am Zulaufstollen muss der Wasserpegel des Staubeckens bis zu einem bestimmten Punkt abgesenkt werden, damit der leere Stollen durch den externen Druck des Beckens nicht beschädigt wird.“ Im Umkehrschluss: Schließt man die beiden Rohrbruchklappen zu Beginn des Stollens könnte der Stollen durch den Wasserdruck zusammenbrechen. Und dann?

Dienstag, 19 Oktober 2021 12:31

Geht was weiter beim Nationalpark?

s4 Hochgruber Kuenzer Maria MagdalenaLandesrätin Maria Hochgruber Kuenzer ist von der Landesregierung als Vertreterin der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol im neuen Koordinierungs- und Lenkungskomitee für den Nationalpark Stilfserjoch ernannt worden. Die Erwartungen im Vinschgau sind hoch, dass mit dieser Ernennung im kommenden 5-Jahreszeitraum in Sachen Nationalpark, beim Nationalparkplan und beim Parkreglement, endlich etwas weitergeht, damit in den Parkgemeinden Stabilität und Rechtssicherheit einziehen kann.

Dienstag, 19 Oktober 2021 12:30

Fußgängerzone Laatsch

Laatsch - Seit einem Monat ist die Fraktion Laatsch eine Fußgängerzone und sie wird das noch einige Zeit bleiben. Große Verkehrstafeln an der Hauptstraße in Mals weisen darauf hin, dass
Laatsch Sperrzone ist und dass man nach Taufers oder in die Schweiz Umwege über Glurns zu machen hat.
Laatsch ist zwangsläufig verkehrsberuhigt. Nur für Fußgänger ist die Straßensperre willkommener Anlass, bislang unbekannte und unbetretene Gassen erkunden zu müssen. Grund für diese erste Straßensperre sind Grabungsarbeiten für Infrastrukturen, die, wenn alles klappt, Ende November abgeschlossen sein sollen. In die ausgehobene Hauptstraße von der Kirche bis zur Etschbrücke werden in einem ersten Baulos Fernheizrohre, Glasfaser, die Infrastrukturen für Schmutz- und Oberflächenwasser usw. gelegt. Der für Laatsch zuständige Referent Günther Wallnöfer ist bestrebt, sich bei den Laatschern für die Geduld zu bedanken. Die Laatscher ertragen die die Abwesenheit des Durchzugsverkehrs großteils mit stoischer Ruhe, obwohl die Straßensperre mitten in die Tourismussaison gelegt worden ist. „Man hört wenig Jammern“, fasst das Wallnöfer zusammen. In einem zweiten Baulos im Frühjahr sollen die Infrastrukturen bis zur Citybus-Haltestelle und in einem 3. Baulos im Herbst 2022 bis zur Leonhardskirche verlegt werden. (eb)

Dienstag, 19 Oktober 2021 12:29

Die Frage der Sicherheit

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Gleich zwei Artikel in der vorliegenden Ausgabe des Vinschgerwind beschäftigen sich mit den Fragen der Sicherheit am Reschenstausee. Diese Fragen betreffen nicht nur St. Valentin und die dortigen Wasser-austritte aus dem Druckstollen. Diese Fragen reichen weit darüber hinaus und betreffen alle Dörfer an der Etsch und auch Anrainer und deren Häuser und Fluren entlang des Druckstollens bis nach Schluderns. Andreas Bordonetti, der leitende Ingenieur der Alperia Vipower, sagt bei der Bürgerversammlung in St Valentin: Die Anlagen des Stausees sind sicher. Laufende Kontrollen durch die Staudammämter in Rom und in Bozen gemeinsam mit der Betreibergesellschaft Vipower und deren Ergebnisprotokolle ergeben Sicherheit.
Widersprüchliches ergibt aber eine Antwort vom für die Energie und damit auch für Alperia und damit auch für den Reschenstausee zuständigen Landesart Giuliano Vettorato auf eine Landtagsanfrage von Sepp Noggler. Warum muss für Untersuchungen am Druckstollen der Stausee teilweise geleert werden? Sinngemäß antwortet Vettorato, weil man Angst habe, dass nach dem Schließen der Rohrbruchklappen der Zulaufstollen, der im Stausee startet, unter dem Druck des Stauseewassers zusammenbrechen könnte. Wenn dem so wäre, dann wird zwar das Ablassen des Wassers im See verständlich, aber dann tauchen andere Fragen auf. Was würde passieren, wenn es tatsächlich zu einem Bruch im Druckstollen außerhalb des Sees käme?


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