Ab Mitte 2025 wird Bus- und Bahnfahren in Südtirol günstiger - Landesrat Alfreider stellt neues Abo vor - Für 250 Euro im Jahr oder 39 Euro im Monat kann man die Öffis unbegrenzt nutzen
BOZEN (LPA). Über 270.000 Südtirolerinnen und Südtiroler (fast jede zweite Person in Südtirol) nutzen bereits den SüdtirolPass für den öffentlichen Nahverkehr (Stand: Oktober 2024). Das System bietet eine breite Auswahl an Abos für ältere Menschen, Studierende, Schülerinnen und Schüler, Familien und mehr. "Heute haben wir eine weitere Lücke geschlossen", erklärt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Die Landesregierung hat die Einführung neuer Festpreis-Abos beschlossen, das bei Pressekonferenz nach der Landesregierungssitzung in Bozen vorgestellt wurde.
Der Start ist für 1. Juni 2025 geplant: "Für 250 Euro kann man mit dem neuen Festpreis-Abo ein Jahr lang das gesamte Angebot der öffentlichen Mobilität in Südtirol nutzen", sagt Alfreider. Davon sind 19 Prozent steuerlich absetzbar, wodurch die effektiven Kosten bei 202,50 Euro liegen. "Unser Ziel ist es, den Umstieg auf Bus und Bahn für alle Südtirolerinnen und Südtiroler so einfach und attraktiv wie möglich zu machen", unterstreicht der Landesrat.
Das Jahresabo ist auch als Familien-Paket erhältlich. Für Kinder oder weitere Mitglieder werden 20 Euro pro Person abgezogen, sodass ein Erwachsener mit zwei Schulkindern nur 210 Euro zahlt. Alternativ gibt es ein Monatsabo für 39 Euro.
„Auch junge Menschen profitieren von unserem neuen Tarifmodell“, erklärt Ressortdirektor Martin Vallazza. Das U26-Abo auch für Berufseinsteiger-innen kostet 150 Euro jährlich oder 20 Euro monatlich. "Damit schaffen wir ein Angebot, das speziell auf die Bedürfnisse junger Menschen zugeschnitten ist", sagt Vallazza.
Für Pendlerinnen und Pendler gibt es ebenfalls eine wichtige Neuerung: Ab dem 15. Dezember 2024 können Busfahrgäste die Park&Ride-Parkplätze an Bahnhöfen in Bruneck, Brixen und Marling kostenlos nutzen. "Wir haben darauf geachtet, dass der Umstieg auf die Öffis nicht nur günstiger, sondern auch praktischer wird", ergänzt Vallazza.
Auch die Mitnahme von Haustieren wurde neu geregelt: Hunde können künftig für maximal 3,50 Euro pro Tag in den öffentlichen Verkehrsmitteln mitreisen.
Aktuell legen die Öffis im Jahr 67 Millionen Dienstkilometer zurück. „Von 2018 bis 2024 haben wir die Busdienste um rund ein Viertel ausgebaut“, bilanziert Alfreider. Jetzt werde kräftig in die Bahninfrastruktur und neue Züge investiert, um die Bahn als Rückgrat für den öffentlichen Nahverkehr zukunftsfit zu machen, so der Landesrat.
san
Ein Kindergartenjahr wird Pflicht, Befreiung nur über Eigenerklärung möglich – Gültig ab kommenden Kindergartenjahr 2025/26
BOZEN (LPA). Auf Vorschlag der drei Bildungslandesräte Philipp Achammer, Marco Galateo und Daniel Alfreider hat die Landesregierung heute (3. Dezember) den Kriterien und Details zur Einführung eines verpflichtenden Kindergartenjahres zugestimmt. Dies sei bereits im Landesgesetz von 2008 rechtlich ermöglicht worden und erfolge im Sinne der allgemeinen Bildungsziele, wonach der Kindergartenbesuch ein Recht eines jeden Kindes darstellt, betonte Landesrat Achammer bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung. "Dies ist eine wichtige Präventionsmaßnahme. Auch wenn wir grundsätzlich eine hohe Besuchsquote im Kindergarten haben, gibt es in etwa 2 bis 3 Prozent an Kindern, die das letzte Kindergartenjahr zwischen 5 und 6 Jahren nicht besuchen. Dies sind dann, laut Rückmeldungen auch vom Jugendgericht, jene Kinder, die später einen höheren Betreuungsbedarf aufweisen", führte Landesrat Philipp Achammer aus. Auch die Landesräte Galateo und Alfreider sind davon überzeugt, dass mit diesem Beschluss die Bildungschancengleichheit gestärkt wird und sich auf die emotionale, soziale und kognitive Entwicklung der Kinder auswirkt. "Die hohe soziale Bedeutung des Kindergartens als erste Bildungsstufe ist hinsichtlich belegt. Es war von daher naheliegend, die Bildungspflicht entsprechend auszudehnen", sagt Landesrat Daniel Alfreider.
Die Pflicht für den Kindergartenbesuch gilt künftig für Kinder, die zwischen Mai und Ende August des Kindergartenjahres auf das sich die Einschreibung bezieht, das fünfte Lebensjahr vollenden und für jene, im darauffolgenden Kindergartenjahr innerhalb April fünf Jahre alt werden. Wenn Eltern ihr Kind von dieser Pflicht entbinden wollen, müssen sie eine Eigenerklärung abgeben, in der sie sich verpflichten, Bildungstätigkeiten durchzuführen, die den Rahmenrichtlinien für den Kindergarten in Südtirol entsprechen. Die Bildungstätigkeiten sind vergleichbar mit dem Elternunterricht im schulischen Bereich. Diese Erklärung ist innerhalb der Einschreibefristen in der Wohnsitzgemeinde abzugeben. Der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin überprüft nach Ablauf der Fristen, ob alle betroffenen Kinder entweder in den Kindergarten eingeschrieben oder über die Eigenerklärung der Eltern davon befreit sind. Sollte keiner der beiden Fälle zutreffen, wird eine Mahnung verschickt, sollte diese unbeantwortet bleiben, erfolgt eine Meldung an die Staatsanwaltschaft beim Jugendgericht. Die Beteiligung an den Führungskosten entspricht der Gebühr für das Essen. Voraussetzung für den Besuch des Kindergartens bleibt in jedem Fall die Einhaltung der Bestimmungen zur Impfpflicht.
ck
Rund 8 Milliarden Euro für nachhaltige Entwicklung, soziale Sicherheit und wirtschaftliche Resilienz im Landeshaushalt 2025 vorgesehen
BOZEN (LPA). Landeshauptmann Arno Kompatscher hat im Südtiroler Landtag den Haushaltsvoranschlag für 2025 vorgestellt. Ein Großteil der Mittel des Haushalts mit einem Rekordvolumen von acht Milliarden Euro fließt in Kernleistungen wie Gesundheit, soziale Sicherheit oder Bildung. Wichtige Akzente bilden auch die nachhaltige Entwicklung sowie Investitionen in Mobilität, Klimaanpassung oder Forschung. "Der Südtiroler Landeshaushalt verteilt erwirtschaftete Mittel. Schulden spielen aktuell eine untergeordnete Rolle. Das ist das Ergebnis strategischer Arbeit, die es fortzusetzen gilt", betonte Kompatscher. Südtirol habe sich in vielen Bereichen besser entwickelt als andere europäische Regionen.
Ein Fokus liegt auf der Unterstützung von Familien und Unternehmen. Die Absetzbeträge pro Kind werden auf 340 Euro erhöht, die Einkommensgrenze für Steuererleichterungen steigt von 70.000 auf 90.000 Euro. Unternehmen, die höhere Löhne zahlen, profitieren von einer Senkung der IRAP von 3,9 auf 2,68 Prozent. Diese Maßnahmen sollen Kaufkraft und Arbeitsbedingungen fördern.
150 Millionen Euro stehen in den kommenden drei Jahren zur Aufbesserung niedriger Renten bereit, um Altersarmut zu bekämpfen. Kompatscher zeigte sich zuversichtlich, dass diese Landeszulage entscheidend wirkt. Angesichts steigender Immobilienpreise und Mieten kündigte er Maßnahmen zur Förderung von Mietwohnungen und zur Regulierung von Kurzzeitvermietungen an.
Trotz globaler Unsicherheiten bleibt Südtirols Wirtschaft stabil. Prognosen für 2025 rechnen mit einem realen BIP-Wachstum von 1,0 Prozent und einer Inflationsrate von 1,8 Prozent. "Ein Rekordhaushalt ist nur durch eine starke Wirtschaft möglich. Diese hängt von öffentlichen Rahmenbedingungen ab", erklärte Kompatscher. Die öko-soziale Marktwirtschaft sei ein System der gegenseitigen Abhängigkeit.
"Die Forschungs- und Entwicklungsoffensive der vergangenen Dekade hat Südtirol wichtige Fortschritte gebracht", hob Kompatscher hervor. Investitionen fließen weiterhin in erneuerbare Energien, Lebensmitteltechnologie, medizinische Forschung und Klimaschutzmaßnahmen. Ziel sei es, Wirtschaft und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen.
Angesichts zunehmender Naturgefahren wie Hochwasser kündigte Kompatscher einen Landesplan für Retentionsräume an, der ab 2025 umgesetzt wird. Der Bevölkerungsschutz bleibt eine Priorität. Zudem investiert das Land in die Verkehrsinfrastruktur, darunter Projekte wie die Riggertalschleife, der dreigleisige Virgltunnel und die Förderung des Fahrradverkehrs. Diese Mobilitätsprojekte seien entscheidend für die Zukunft.
"Die strategische Zuweisung von Haushaltsmitteln schafft eine solide Grundlage, um viele Herausforderungen zu bewältigen. Dafür braucht es finanzielle Mittel und eine gute Zusammenarbeit", betonte Kompatscher abschließend.
p
Die SVP-ArbeitnehmerInnen betonen die dringende Notwendigkeit, ältere Menschen mit niedrigem Einkommen gezielt zu unterstützen. „Das Vorhaben der Landesregierung, Rentner/innen finanziell zu entlasten, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung,“ erklärt Vorsitzende Magdalena Amhof.
„Es ist unsere gesellschaftliche Verantwortung, jene Menschen zu unterstützen, die mit ihrem Einkommen kaum über die Runden kommen“, bekräftigt Landesrätin Rosmarie Pamer. Renten-, Sozialgeld- und Invalidenrentenbezieher/innen ab 65 Jahren mit einer ISEE unter 20.000 Euro sollen zukünftig über einen Monatsbetrag von 1000 Euro brutto verfügen können. Von dieser Maßnahme könnten 15.000 Menschen ab 65 Jahren profitieren.
Die SVP-ArbeitnehmerInnen begrüßen ausdrücklich die geplante Einführung dieser klaren und zielgerichteten Maßnahme. „Diese Unterstützung ist dringend notwendig, um soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten und die Lebensqualität vieler älterer Menschen zu verbessern,“ betont Magdalena Amhof, Vorsitzende der ArbeitnehmerInnen.
Das Konzept der Landesregierung wurde kürzlich gemeinsam mit Gewerkschaften, Patronaten und Steuerbeistandszentren vorgestellt. Dabei sollen nun in einer Arbeitsgruppe – bestehend aus Vertreter/innen der Patronate, des INPS und des Landes – die technischen Details zur Umsetzung ausgearbeitet werden.
Es sei wichtig, das Vertrauen in die sozialen Sicherungssysteme durch klare, transparente Maßnahmen zu stärken. „Das Ziel ist es, die Schwächsten unserer Gesellschaft zu unterstützen und soziale Sicherheit für alle zu gewährleisten,“ so Amhof abschließend.
Dorfmann: „Weiterer Schritt hin zu effizientem Management“
Nachdem sich die Mitgliedstaaten der EU vor wenigen Wochen darauf verständigt hatten, den Schutzstatus des Wolfs abzusenken, ist diese Absenkung heute im Ständigen Komitee der Berner Konvention nachvollzogen worden. Wölfe werden demnach in der Konvention, die den Schutz wildlebender Pflanzen und Tiere regelt, künftig nicht mehr als „strikt geschützte“ Art geführt, sondern nur noch als „geschützte“. „Das mag nach einer minimalen Änderung klingen, gibt uns aber die Möglichkeit, in Regionen mit stabilen Wolfspopulationen ein konsequentes und effizientes Wolfsmanagement einzuführen“, erklärt der Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann. „Das heißt, dass man zwar weiterhin Wölfe schützt, zugleich aber auch die Bedürfnisse der Alm- und Weidewirtschaft.“
Seit langem gehört Dorfmann zu den treibenden Kräften in Brüssel, wenn es um die Durchsetzung eines zeitgemäßen Managements der Population von Großraubtieren in Europa und besonders im Alpenraum geht. Nach Jahren der Informations- und Aufklärungsarbeit hatte der Europäische Rat vor wenigen Wochen zu einer gemeinsamen Linie gefunden, die heute auch im Ständigen Komitee der Berner Konvention vertreten wurde. „Dank der geschlossenen Position der EU konnte die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit im Komitee und damit die Absenkung des Schutzstatus erreicht werden“, erklärt der EU-Parlamentarier.
Die heutige Entscheidung markiert indes noch nicht das Ende des Weges. „Sie ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, die nächsten Schritte müssen nun aber zügig folgen“, so Dorfmann, der als wichtigsten das Nachvollziehen des geänderten Schutzstatus des Wolfs auch in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU nennt. „Erst wenn diese Entscheidung gefallen ist, ändert sich der Wolfsschutz in der EU wirklich“, so der Europaparlamentarier.
Herbert Dorfmann wird demnach in Brüssel weiterhin Druck machen, dass die noch notwendigen Entscheidungen schnellstmöglich getroffen werden. „Es geht jetzt darum, den eingeschlagenen Weg schnell und konsequent weiterzugehen, damit wir ein effizientes und vernünftiges Wolfsmanagement in der EU auf den Weg bringen und damit auch die Alm- und Weidewirtschaft langfristig sichern können“, so Dorfmann.
„Die vom Proporz abweichende Stellenbesetzung war zu erwarten“, erklärt ASGB-Chef Tony Tschenett angesichts der von Andreas Leiter Reber offengelegten Zahlen zur Besetzung der Führungspositionen im Staatsdienst in Südtirol. Diese belegen in erschreckender Deutlichkeit, dass der ethnische Proporz, ein Grundpfeiler der Südtiroler Autonomie in den oberen Ebenen der staatlichen Institutionen systematisch untergraben wird.
„Was wir hier erleben, ist eine eindeutige Vernachlässigung der Pflicht, auch Angehörige der deutsch- und ladinischsprachige Bevölkerung in Südtirol in den Schlüsselpositionen des Staatsdienstes anzustellen“, so Tschenett.
Klare Fakten, erschreckende Realität
Die Zahlen zeichnen ein klares Bild: Während schon auf den unteren Ebenen des Staatsdienstes der ethnische Proporz zu Lasten der Minderheiten nicht eingehalten wird, verschiebt sich das Gleichgewicht auf den Führungsebenen dramatisch zugunsten italienischsprachiger Mitarbeiter.
Ein Angriff auf die Autonomie und den sozialen Frieden
Die Missachtung des Proporzes ist nicht nur eine gesetzliche, sondern auch eine gesellschaftliche Tragödie. „Der ethnische Proporz ist kein Kompromiss, sondern eine Errungenschaft, die die Rechte der deutsch- und ladinischsprachigen Bevölkerung in Südtirol schützt. Wird dieser Grundsatz systematisch untergraben, wird nicht nur das Vertrauen in die staatlichen Institutionen zerstört, sondern auch der soziale und kulturelle Frieden unseres Landes gefährdet“, so Tschenett.
Die Tatsache, dass dies in aller Offenheit geschieht, ist laut Tschenett ein Affront gegen die Südtiroler Bevölkerung. „Wir reden hier nicht über Einzelfälle, sondern über ein System, das seit Jahren bewusst jene benachteiligt, die das Autonomiestatut eigentlich schützen soll.“
Forderungen an den Staat und die Politik
Angesichts dieser skandalösen Zustände fordert Tschenett klare und unverzügliche Maßnahmen:
Keine Zugeständnisse – Der Proporz ist nicht verhandelbar
„Der ethnische Proporz ist nicht bloß eine Formalität. Er ist das Herzstück unserer Autonomie und ein Symbol für den Schutz der Minderheitenrechte in Südtirol“, betont der ASGB-Chef. „Wer diesen Grundsatz verletzt, greift die Rechte der deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler direkt an und gefährdet die Autonomie, auf der unser Zusammenleben basiert.“
Der ASGB bleibt wachsam
Maßnahmen zur Sicherung der Dienste in Pädiatrie und Anästhesie ergriffen – Landesrat Messner tauscht sich vor Ort mit Krankenhausleitung aus
SCHLANDERS (LPA). Gesundheitslandesrat Hubert Messner hat heute (29. November) mit der Spitze des Südtiroler Sanitätsbetriebs und der Bezirksdirektion das Krankenhaus Schlanders besucht und sich dort mit der Krankenhausleitung und den Primaren und Primarinnen ausgetauscht. Hauptpunkt der Besprechung war die Aufrechterhaltung und Sicherung aller Dienste am Krankenhaus, insbesondere in den Fachbereichen Pädiatrie und Anästhesie, in denen es zuletzt Personalengpässe im ärztlichen Bereich gegeben hatte.
Die Engpässe waren als Folge eines Gesetzesdekretes der italienischen Regierung ("Decreto bollette") vom 30. März 2023 aufgetreten, weil mit diesem die Verlängerung der Verträge mit externen Ärztefirmen über den 31. Dezember 2024 hinaus untersagt worden war. In Vergangenheit war für die Abdeckung von Diensten in den Abteilungen Pädiatrie und Anästhesie im Krankenhaus Schlanders auf solche Verträge zurückgegriffen worden.
"In der Zwischenzeit haben wir die unbesetzten Ärztestellen ausgeschrieben. Es ist uns in enger Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb gelungen, neue Ärztinnen und Ärzte anzuwerben. Die Werkverträge werden demnächst abgeschlossen", informiert Messner. „Außerdem haben sich die Fachkollegen der anderen Pädiatrie- und Anästhesie-Abteilungen im Land dazu bereit erklärt, bei Bedarf mit Personal zur Abdeckung der Dienste in Schlanders auszuhelfen", ergänzt der Generaldirektor des Sanitätsbetriebs, Christian Kofler. Dadurch gelingt es laut Messner mit betriebsweiter Vernetzung und gegenseitiger Solidarität innerhalb des Betriebs die notwendigen Turnusse mit Personal zu bestücken und die Dienste am Krankenhaus Schlanders aufrecht zu erhalten.
Beim Treffen, an dem auch Vertretungen der lokalen Politik teilnahmen, bekannten sich alle Seiten klar zum Fortbestand und zur Sicherung der Dienste des Krankenhauses Schlanders. "Das Krankenhaus Schlanders mit all seinen Abteilungen und Diensten ist und bleibt ein wesentlicher Bestandteil des Südtiroler Krankenhausnetzwerkes. Gerade deshalb gilt es für die Zukunft, die Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern und damit die Attraktivität vor Ort zu stärken, um die Dienste, besonders an einem Standort wie Schlanders, mittelfristig wieder vermehrt mit eigenem Stammpersonal abdecken zu können", sagt Messner.
Auch am Krankenhaus Brixen, wo einzelne Dienste in Vergangenheit über die Beauftragung von externen Ärztefirmen abgedeckt worden waren, konnte neues ärztliches Personal gefunden und aufgenommen werden.
red/pio
Allianz für Familie fordert Respekt für all jene, die unbezahlte Betreuungs- und
Pflegearbeit in den Familien leisten
Die Allianz für Familie kritisiert die Streichung der Inflationsanpassung und ergänzenden
Zahlungen der Hausfrauenrente. Diese Maßnahme verkennt all jene Frauen, die über Jahrzehnte
unverzichtbare, unbezahlte Arbeit für ihre Familien und die Gesellschaft geleistet haben.
Die Hausfrauenrente wurde vor rund 30 Jahren mit dem Ziel eingeführt, Frauen im Alter eine
gewisse finanzielle Sicherheit zu bieten. Die betro?enen Frauen haben nicht nur familiäre
Pflichten, Sorge- und Pflegearbeit übernommen, sondern auch durch Einzahlungen zur Stabilität
des Rentensystems beigetragen – oft unter größten finanziellen Entbehrungen. Die Streichung
der Inflationsanpassung sendet insofern eine klare Botschaft: Die Wertschätzung für
Familienarbeit sinkt weiter, und die soziale Absicherung von Frauen wird zugunsten
Sparmaßnahmen geopfert. Statt diese Arbeit abzuwerten, ist es die Aufgabe der Politik, sie
endlich angemessen zu würdigen. Es ist unverständlich, wie solche Einschnitte bei ohnehin
niedrigen Renten mit einem Minimum von 520,50 Euro monatlich gerechtfertigt werden können,
während gleichzeitig politische Entscheidungsträger:innen von üppigen Ruhestandsprivilegien
profitieren.
Allianz für Familie fordert Anerkennung für unbezahlte Betreuungs- und Pflegearbeit
Die Allianz für Familie fordert die längst überfällige Debatte darüber, wie die Leistungen von
Familienarbeit fair anerkannt und abgesichert werden können. Familiäre Pflege- und Sorgearbeit
muss auch einen finanziellen Wert bekommen und sich in den Renten niederschlagen. Die
Mindestrenten müssen angehoben und Familienleistungen inflationsangepasst werden.
Niemand sollte im Alter in Armut leben müssen, schon gar nicht Frauen, die unersetzliche
Beiträge für die Gesellschaft geleistet haben. Diese Renten dürfen auch nicht durch die
Hintertür entwertet werden. Die Inflationsanpassung muss eine Selbstverständlichkeit sein.
Land und Regierungskommissariat verstärken Zusammenarbeit in den Schulen - Gemeinsamer Einsatz zur Förderung und Entwicklung einer
BOZEN (LPA). Sigrun Falkensteiner, Vincenzo Gullotta und Heinrich Videsott, die Landesschuldirektoren aller drei Sprachgruppen, haben bei einer Sitzung des Landeskomitees für öffentliche Ordnung und Sicherheit teilgenommen. Der Sitzung am gestrigen Donnerstag (28. November) im Herzogspalast stand Regierungskommissär Vito Cusumano vor, daran teil nahmen zudem die Leiter der örtlichen Polizeikräfte. Im Rahmen des Treffens wurde abgeklärt, welche Maßnahmen die Schulen der drei Sprachgruppen zur Sensibilisierung der jungen Generation für das Thema Gesetzmäßigkeit und staatsbürgerliche Verantwortung treffen.
Die Schulen bieten eine Vielzahl von Initiativen an, die einen integrierten Ansatz zwischen Bildung, Prävention und direktem Handeln verfolgen und darauf abzielen, den Schülerinnen und Schülern konkrete Instrumente an die Hand zu geben, um ihnen die Bedeutung der Einhaltung von Regeln, des Dialogs und der aktiven Teilnahme am Gemeinschaftsleben zu vermitteln, erklärten die Vertreterinnen und Vertreter des Schulsystems und erläuterten im Detail die geplanten Maßnahmen. Es seien Bildungsprojekte in allen Schulen und Schulstufen mit interdisziplinären Ansätzen geplant, die Geschichte, gesellschaftliche Bildung und Analyse sozialer Phänomene verbinden. Geplant sind auch Treffen mit Fachleuten wie Richtern und Richterinnen sowie Vertretungen der Ordnungskräfte, die den Kindern und Jugendlichen Geschichten von Engagement und Mut aufzeigen. Geplant sind zudem Wettbewerbe zum Thema Rechtskultur und thematische Workshops, um die Debatte unter den Jugendlichen zu Themen wie Gerechtigkeit, Mobbing, Achtung der Menschenrechte und bewusste Nutzung von digitalen Technologien anzuregen. Pilotprojekte zur Wiedergutmachungsjustiz sollen das Bewusstsein für die Folgen des eigenen Handelns und die Bedeutung der konstruktiven Gegenüberstellung fördern.
Die Bildungslandesräte Philipp Achammer, Marco Galateo und Daniel Alfreider unterstützen dieses Vorhaben und heben die Bedeutung dieser auf Schulebene durchgeführten Maßnahmen hervor. Denn diese stellen ein konkretes Engagement zur Verhinderung von Risikoverhalten dar und stärken das Gemeinschaftsgefühl, indem sie den Wert der Legalität als Grundlage einer gerechten Gesellschaft hervorheben.
tl
Die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, Ulrike Oberhammer, sowie die Vizepräsidentin Nadia Mazzardis und der Mitarbeiter des Frauenbüros, Francesco Trevisan, trafen sich mit Bischof Ivo Muser, um das Memorandum „No Women No Panel“ zu unterzeichnen, in dem sie den Wert der von mehr als 70 Organisationen unterzeichneten Initiative teilen und mit welchem sich die Unterzeichner verpflichten, bei Kongressen, Konferenzen und Interviews eine gerechte Vertretung der Geschlechter und somit die Anwesenheit von Frauen zu gewährleisten.
Der Unterzeichnung vorausgegangen war die Übergabe eines Exemplars des Aktionsplans für die Gleichstellung der Geschlechter und eines Exemplars der neuesten Ausgabe der Zeitschrift Ëres mit dem Titel „Hope - Hoffnung“, in der es genau um die Hoffnung der Frauen geht, der Gewalt zu entkommen.
Präsident Oberhammer betonte, wie wichtig das Engagement aller, auch der Kirche, bei der Bekämpfung und Verhinderung von Gewalt sei. Die Kirche kann dank ihrer weiten Verbreitung, selbst in kleinen Dörfern, die sehr wichtige Rolle einer „Wächterin“ in Gewaltsituationen ausüben und Frauen dabei unterstützen, sich zu melden, um toxische Beziehungen anzuprangern und zu beenden sowie den Frauen Hoffnung zu geben. Sie wies auch darauf hin, wie wichtig es ist, dass Männer über ihr negatives Verhalten nachdenken und dass Täter an Anti-Gewalt-Kursen teilnehmen, um zu erkennen, dass sie es sind, die falsch liegen und ihr Verhalten ändern müssen.
Vizepräsident Mazzardis erläuterte dem Bischof die kürzlich vom Beirat in Zusammenarbeit mit anderen an der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen beteiligten Organisationen durchgeführte Kampagne „Südtirol schaut hin“, die auf den notwendigen kulturellen Wandel abzielt, denn Gewalt beginnt schon vor dem ersten Schlag und hat auch mit der Vorstellung zu tun, dass Frauen in der Gesellschaft immer noch eine herausragende Rolle als Dienerinnen einnehmen, eine Rolle, die sie überwinden und mit den Männern teilen wollen.
Der Bischof stimmte dem zu und betonte auch, dass die Sprache niemals neutral ist, und wie man Dinge und Handlungen beschreibt, hat einen wichtigen Einfluss auf den kulturellen Wandel, von dem wir alle überzeugt sind, dass er dringend notwendig ist.
La Presidente della Commissione Provinciale Pari Opportunità Ulrike Oberhammer, insieme alla Vice Presidente Nadia Mazzardis e al Collaboratore del Servizio Donna Francesco Trevisan, hanno incontrato il Vescovo S.E.R. Mons. Ivo Muser, per la firma del memorandum No Women No Panel, condividendo il valore dell’iniziativa sottoscritta da oltre 70 organizzazioni e che impegna i firmatari e le firmatarie, in caso di convegni, conferenze, interviste a garantire un’equa rappresentazione di genere e quindi la presenza delle donne.
La firma è stata preceduta dalla consegna da parte dei vertici della Commissione al Vescovo di una copia del Piano di Azione per la Parità di genere e di una copia dell’ultimo numero della rivista Ëres, dal titolo “Speranza – Hoffnung”, in cui ci si è focalizzate proprio sulla speranza che le donne hanno di poter uscire da dinamiche di violenza.
La Presidente Oberhammer ha sottolineato l’importanza dell’impegno di tutti, anche della chiesa a contrastare e prevenire la violenza. La Chiesa, grazie alla sua diffusione capillare, anche nei piccoli paesi, può rivestire il ruolo importantissimo di “sentinella” nelle situazioni di violenza e offrire alle donne un sostegno per arrivare a denunciare e uscire da relazioni tossiche, dando alle donne speranza. Ha fatto presente anche l’importanza che gli uomini riflettano sui loro comportamenti negativi e che i maltrattanti seguano corsi antiviolenza per comprendere che sono loro che sbagliano e devono cambiare il loro comportamento.
La Vice Presidente Mazzardis ha illustrato al Vescovo la recente campagna realizzata dalla Commissione, in collaborazione con altri stakeholder impegnati nel contrasto alla violenza contro le donne, “Südtirol schaut hin – L’Alto Adige tiene gli occhi aperti” che vuole focalizzarsi sul cambiamento culturale necessario, perché la violenza inizia prima del primo schiaffo e ha a che fare anche con l’idea che la donna abbia ancora un ruolo preminente di servizio, nella società, ruolo che le donne desiderano superare e condividere con gli uomini.
Il Vescovo ha concordato, riflettendo anche sul linguaggio, che non è mai neutrale e il come si descrivono le cose e le azioni, ha un’influenza importante su quel cambio culturale di cui tutte e tutti siamo convinti vi sia una urgente necessità.