Dienstag, 07 Januar 2014 00:00

Bürgerheim Schlanders: Qualitativer Quantensprung

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buerger 7002Es war ein Mammutobjekt in vielerlei Hinsicht. Umbauarbeiten, Umsiedlung, Pflege, Organisation, Planung und die finanzielle Belastung verlangten von allen im Bürgerheim „St. Nikolaus von der Flüe“ in Schlanders viel ab. Das Ergebnis nach drei Jahren belohnt nun für die Mühen. Ganz nebenbei hat man sich einem Qualitätsmanagement unterzogen und ist nun ISO-zertifiziert.

von Angelika Ploner

Es wurden viele Hürden genommen in den vergangenen drei Jahren.

Nun sind die Bauarbeiten am Bürgerheim – unterhalb des Krankenhauses Schlanders gelegen - abgeschlossen, die letzten kritischen Stimmen verstummt und jene Heimbewohner, die in den vergangenen 37 Monaten im adaptierten Altersheim in Mals untergebracht waren, ins Bürgerheim zurückgekehrt. Das buerger 6943architektonische Konzept von Architekt Gilbert Dejori, so die Präsidentin des Verwaltungsrates Monika Wellenzohn, ist – hinsichtlich Funktionalität und Komfort - ein klar ausgerichtetes. Das verrät  auch die Optik nach außen hin: Einfach, stimmig und klar ist das Haus in seiner Erscheinungsform. Die Bettenanzahl – 88 Betten – ist unverändert geblieben. Von diesen 88 genannten Betten sind vier sogenannte Kurzzeitpflegebetten, die beispielsweise während der Apfelernte oder in der Urlaubzeit in Anspruch genommen werden können. Die Tagesstätte wird derzeit aufgebaut und folgt mit dem zweiten Halbjahr einem flexiblen Konzept, d.h. die Betreuungszeiten und –tage können von Angehörigen flexibel in Anspruch genommen werden.
Jedes der vier Stockwerke bietet nun Lebens- und Wohnraum für 25 bzw. 13 Menschen. Hell und geräumig präsentieren sich die einzelnen Geschosse. Sogenannte Platzln in jedem Stock – farblich hervorgehoben - fungieren als zentraler Raum, sind Begegnungsfläche und für die Essenseinnahme gedacht. Lange Wege bleiben so dem Pflegepersonal und den Bewohnern erspart. Wellenzohn: „Die überwachenden Stützpunkte befinden sich in der Mitte der Wohn- und Aufenthaltsräume und sind mit dem angrenzenden buerger 6972Medikamentenraum funktional eingerichtet.“ Zu jedem Zimmer gehört ein Badezimmer mit barrierefreier Dusche und WC. Außerdem können nun nach dem Umbau die Pflegebetten in die Zimmer hinein und hinaus geschoben werden. Bisher war das nicht möglich. Das Material- und Farbkonzept des Bürgerheimes und der Zimmer stammt vom Grafiker und Künstler Herbert Schönweger. Zimmer und Stockwerke tragen verschiedene sanfte Pastelltöne: Das 1. Obergeschoss trägt ein helles Blau, das 2. Geschoss Türkis, das dritte Grün und das 4. Stockwerk Gelb. Doch nicht nur was die Ästhetik des Gebäudes betrifft, ist der Umbau ein qualitativer Quantensprung, sondern auch aus pflegetechnischer Sicht. Das Wohnkonzept ist nun ein „völlig anderes, das sich den Bedürfnissen und den Veränderungen der Bewohner, vor allem mit den zunehmenden schwer pflegebedürftigen und an Demenz erkrankten Menschen auseinandersetzt.“
 Die Außengestaltung ist eine zweckmäßige geworden. Grund dafür sind die Kosten. Ahorn, Flieder, Holunder, Schneeball, Hortensien, Rosen und Lavendel zieren den Garten, der dem Bürgerheim vorgelagert ist. Die sich darunter befindende Tiefgarage beherbergt Stellplätze für 20 Pkws.

Umbau und Erweiterung Bürgerheim Schlanders in Zahlen gekleidet
Baukosten: rund 8 Millionen Euro (60 Prozent Land/40 Prozent Gemeinde)
Einrichtung: rund 2 Millionen Euro
Technische Kosten: rund 2 Millionen Euro
Baubeginn Bürgerheim: 28.02.2011,  Bauende Bürgerheim: 26.11.2013
Das Bürgerheim beschäftigt 110 Leute (inkl. Mutterschaften)

 

buerger 6988Wir sind überaus zufrieden, dass wir vor fast genau fünf Jahren diesen bereits seit zehn Jahren geplanten Umbau konkret umsetzen konnten. Die Zeit des Umbaus verlangte von allen Beteiligten großen Arbeitseinsatz zur alltäglichen Arbeit. Mit dem Generalunternehmen Iobstraibizer hatten wir einen guten Partner, sodass zwischen allen am Bau Beteiligten ein konstruktives Arbeiten möglich war. Es freut mich sehr, dass aus dem alten renovierungsbedürftigen Heim ein modernes, funktionelles Haus für Menschen, die auf Hilfe und Betreuung angewiesen sind, geworden ist. Ein großer Dank gebührt in erster Linie der Landesregierung und der Gemeindeverwaltung, des Weiteren der Verwaltung des Altersheimes in Mals für die Zusammenarbeit in den vergangenen drei Jahren. Mein innigster Dank geht an alle Mitarbeiter und vor allem auch an die Bewohner, die die Zeit des Umbaus mitgetragen haben.“
Monika Wellenzohn,
Präsidentin des Verwaltungsrates des Bürgerheimes

buerger tumlerIch bin froh, dass es doch noch zum Bau des Bürgerheimes gekommen ist. Wir haben hart und lange daran gearbeitet. Es waren viele Unbekannte während dieser drei Jahre zu bewältigen. Vor allem die zweimalige Übersiedlung, erst von Schlanders nach Mals und anfangs Dezember wieder von Mals nach Schlanders zurück war eine logistische und organisatorische Herausforderung. Außerdem mussten wir darauf achten, dass das Altersheim in Mals in diesen drei Jahren gut ausgelastet war. Die Frage der Mittel begleitete uns ständig, oftmals mussten wir auf Schätzungen vertrauen. Die Baufortschritte verlangten mitunter Summen von 1,2 Millionen Euro, die ausbezahlt werden mussten. Am Ende steht nun ein qualitativ hochwertiger Bau, der ohne Rekurse realisiert werden konnte. Deshalb konnten wir auch die Bauzeit einhalten, was für unsere Planung und Organisation enorm wichtig war.“
Christof Tumler,
Direktor des Bürgerheimes „St.Nikolaus von der Flüe“


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