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Gemeinderatswahlen - Partschins - Mit Jutta Pedri, Benjamin Schupfer und Johannes Tappeiner kommt neue Bewegung in die Politlandschaft auf der Partschinser Gemeindeebene. Bei einer gut besuchten Vorstellung der „Neuen Bürgerliste Partschins, Rabland und Töll“ im Cafe Taufenbrunn am 4. August bekundeten die drei Juristen viel Lust, in der Gemeindepolitik aktiv mitarbeiten zu wollen. Unabhängigkeit, Transparenz und Bürgernähe - das sind die Eckpfeiler, auf der die Arbeit im Gemeinderat fußen solle. Johannes Tappeiner zu Unabhängigkeit: „Keine Vorgaben von einer Partei oder von einer Lobby soll es geben. Wir werden frei heraussagen, was wir denken.“ „Die Prozesse sollen aktiv kommuniziert und die Bürger eingebunden werden. Etwa bei der großen Umfahrung, beim Bau der Feuerwehrhalle in Rabland, beim Bau des Kindergartens“, so erläuterte Benjamin Schupfer den Eckpfeiler Transparenz. „Wir heißen nicht umsonst Bürgerliste“, sagte Jutta Pedri, „wir sind für alle Bürger da. Politik soll nicht von oben herab, sondern von unten gemacht werden. Wir werden jeden Monat einen Bürgertreff veranstalten.“ Damit erläuterte Pedri unter anderem das Verständnis von Bürgernähe. Man wolle Sprachrohr sein für die Jugend, für Frauen auch und für Senioren. Es gebe nicht nur eine Partei in der Gemeinde. Es gebe auch die Freiheitlichen usw., sagte Pedri. Bürokratische Hilfestellungen über logistische Hürden hat der für das Team K arbeitende Rablander Michael Haller übernommen. Deshalb war bei der Vorstellung auch der damalige und mittlerweile aus dem Team K ausgetretene Josef Unterholzner dabei.
Aufmunternde Wortmeldungen kamen aus dem Publikum. Die Obfrau des Heimatpflegevereins Hanni Laimer rief als mögliche Themen den Ensembleschutz, der bisher kläglich umgangen werde, den Verkehr in Richtung Wasserfall und das neue Raumordnungsgesetz in Erinnerung. Sigmund Kripp wies darauf hin, dass die Rechtsausbildung der Kandidaten wichtig sei, dass man viele Dinge mit Beharrlichkeit bewirken könne und Kripp rief dazu auf, dass sich noch weitere Kandidaten melden sollen. Froh über die neue Liste zeigte sich auch Sibille Braun, die mit Sigmund Kripp zu Zeiten eines BM Robert Tappeiner im Gemeinderat saß. Die Anregung, auf die Tagesordnung Bürgerfragen und Fragen der Gemeinderäte setzen zu lassen, ging inss Leere, denn dies haben längst schon die Freiheitlichen bewerkstelligt.
Der Aufruf von Sigmund Kripp, dass sich noch Kandidaten für die neue Liste melden sollten, hat gefruchtet. Kurz vor der Abgabe der Listen und Kandidaten sind mit der Lehrerin im Ruhestand Monika Pföstl und dem Sozialbetreuer Max Sparber noch zwei Kandidaten dazugestoßen. (eb)

Gemeinderatswahlen Graun - Die SVP stellt in der Gemeinde Graun 7 Frauenkandidatinnen und eine relativ junge Mannschaft für die Gemeinderatswahlen am 20. und 21. September. Aus der Ortschaft Graun stammen 2 KandidatenInnen (Waldner Hannah und Paulmichl Valentin). Graun war fast eine Legislatur lang nicht im Gemeinderat vertreten. Erst in den letzten Monaten sind durch Rücktritte von anderen Gemeinderatsmitgliedern 2 Räte aus Graun nachgerückt. Aus Langtaufers kommen 4 Kandidaten/innen, aus Reschen incl. BM-Kandidat Franz Prieth 6 KandidatenInnen und aus St. Valentin incl. BM-Kandidatin Andrea Frank 7 Kandidaten/innen,.
In der Gemeinde Graun wird es heuer - corona bedingt- eine KandidatInnen- Vorstellung in allen 4 Fraktionen geben: am 2 September in Graun , am 4. September in Langtaufers , am 7. September in Reschen und am 8. September in St. Valentin. Es werden immer alle Kandidaten und Kandidatinnen bei den Bürgerversammlungen anwesend sein und in allen Fraktionen ihre Konzepte und Vorstellungen an den Mann und an die Frau bringen. So kann die Diskussion sehr dorfspezifisch und konkret geführt werden. Die KandidatInnen müssen über die Wünsche und Sorgen aller Fraktionen Bescheid wissen und Antworten bieten.

Vinschgau/Bozen - Der Vinschgau verfügt in dieser Legislatur über keinen Landesrrat . Über 15 Jahre war man mit Richard Theiner bestens vertreten. Nun ist der einzige Vinschger Landes- Mandatar Sepp Noggler Landtagspräsident , der aber nicht in der Landesregierung sitzt , wo die große und aktive Politik gemacht wird. In dieser Legislatur ist der Landeshauptmann der „Vinschger Landesrat“. Eine Kontaktgruppe trifft sich im Halb-Jahresrhythmus mit ihm , um die wichtigsten Vinschger Anliegen zu besprechen und weiterzubringen. Jüngst war es wieder soweit .
Mit von der Partie - neben dem Bezirksobmann Plangger, dem Landtagspräsidenten Noggler, dem Bezirkspräsidenten Tappeiner und Wirtschaftsvertreter Pfitscher auch der junge Prader SVP- Bürgermeisterkandidat Rafael Alber, um diesen dem Landeshauptmann vorzustellen,aber auch um ihn in das harte politische Geschäft „hinein schnuppern zu lassen“. Ging es doch als wichtigstes Thema um die Landesstrassenbegradigung für die Realisierung einer Radroute für die Radfahrer von Prad zum Stilfser Joch, welches dem Jungpolitiker ein großes Anliegen ist und ihn sicher längerfristig beschäftigen wird. Die Aussprache war von Erfolg gekrönt. Die Finanzierung konnte gesichert werden, sodass nächstes Jahr die Landesstraße aus Sicherheitsgründen auf zwei ca. 300 m langen Abschnitten begradigt wird. Somit steht der Realisierung der Radroute von Prad nach Gomagoi- parallel zum Landesstraßenverlauf und der Realisierung einer neuen Druckleitung des Prader Kraftwerkes am Suldenbach nichts mehr im Wege. „Gerade jetzt in der Covid 19 Phase ist es enorm wichtig in den nächsten Jahren gewichtige öffentliche Bauvorhaben auf den Weg zu bringen „ so der Jungpolitiker zufrieden nach seinem ersten hautnahen Kontakt mit der großen Politik in Bozen.
Beim Nationalpark warten die Gemeinden seit August des vorigen Jahres auf die Einarbeitung ihrer Stellungsnahmen in die entsprechenden Durchführungsbestimmungen und in das Reglement. Der Landeshauptmann hat dem Antrag der SVP Vertretung zugestimmt, der Landesregierung einen neuen gänzlich überarbeiteten Parkplan-Text vorzulegen, welcher den Vorstellungen der Gemeinden und den Bedürfnissen der Parkbewohner besser entspreche, als der Text von 2018, mit dem man leider „auf der Stelle trete“. Auch solle der neu bestellte Führungsausschuss sich zum neuen Vorschlag und dem neuen Kartenmaterial äußern.
Beim Gewässerschutzplan - der zur Zeit den Gemeinden zur Stellungsnahme vorgelegt ist - haben sich die SVP Politiker „Schützenhilfe“ erbeten. „Bei der Ausweiung von sog. „Trockenzonen“ im Vinschgau müssen Modell-Managementpläne auf den Tisch, damit alle wissen, wie die Sachen dann auch gehandhabt werden“, so Bezirksobmann Tappeiner. Auch solle man jetzt schon festschreiben, wie das Verfahren für eine eventuelle Ausnahmegenehmigung durch den Landeshauptmann bei extremer Trockenheit abzulaufen habe - diese komme sicher.
In der Frage zur Zugverbindung in die Schweiz konnte der Landeshauptmann von wichtigen Fortschritten berichten. Die Landeshauptleute von Südtirol, Nordtirol, der Lombardei und des Kantons Graubünden werden kurzfristig je einen Techniker nominieren, um mit einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie den gemeinsamen „Knotenpunkt“ (Alpen-Eisenbahnkreuz) zu definieren, um dann - nach Gesprächen mit den eigenen Eisenbahnverwaltungen - einen gemeinsamen Antrag um eine EU-Co-Finanzierung beim angekündigten „Van der Leyen Infrastrukturplan“ zu stellen. Nachgehakt wurde auch bezüglich Schülerheim in Mals, bei welchem ein sog. PPP-Projekt arg ins Stocken geraten ist. Es müssen schnellstens - nach Meinung der Vinschger SVP Politiker - neue Finanzierungsschienen gefunden werden. Hoffnung könnte sich bei der EU zeigen, wenn die „Recovery Fund“-Milliarden zur Beseitigung der Covid 19 Schäden an Italien und die Regionen und Provinzen fließen werden.

Gemeinderatswahlen Latsch - Die Süd-Tiroler Freiheit wird erneut bei den Gemeinderatswahlen im September in Latsch antreten, um weiterhin eine starke Alternative zu bieten. „Wir treten dafür ein, dass die volkstumspolitische Stimme nicht schwindet“, sagt das vierköpfige Team.
2014 ist die Süd-Tiroler Freiheit erstmals mit Christian Fasolt aus Goldrain in Latsch angetreten. Fasolt schaffte dabei den Einzug in den Gemeinderat. „Wir sind davon überzeugt, dass es mehr denn je eine patriotische Stimme im Latscher Gemeinderat braucht“, meint das amtierende Gemeinderatsmitglied.
Konkrete Themen der Süd-Tiroler Freiheit in Latsch sind die Einführung der Preis-Leistung in die Politik, der Vorrang für Einheimische bei Sozialwohnungen und -leistungen, der Erhalt des Bezirkskrankenhauses in Schlanders, die Förderung sowie der Schutz von Brauchtum und Kultur und die Mitsprache bei der Dorfgestaltung sowie beim Thema Umweltschutz.
In den letzten Jahren konnte sich die Süd-Tiroler Freiheit in Latsch immer wieder kritisch und zugleich konstruktiv im Gemeinderat miteinbringen. Die Kandidaten kündigen an, diesen Einsatz fortzuführen. „Denn auch Latsch braucht eine starke Oppositionskraft in der Gemeindestube, die den Regierenden auf die Finger schaut“, sind die Kandidaten der Süd-Tiroler Freiheit in Latsch überzeugt.

Montag, 24 August 2020 12:35

Tagung zur Umfahrung Sta. Maria

Münstertal/Sta. Maria - Durch den kleinen Ort Sta. Maria fahren täglich im Schnitt 2200 Fahrzeuge. In den Sommermonaten Juli und August gibt es an den Samstagen Spitzen von über 4000 Fahrzeugen pro Tag. Und die Belastung ist entsprechend groß. Immer größer wird auch der Wunsch nach einer Umfahrung. Diese sollte jedoch so angelegt werden, dass die Kulturlandschaft so wenig wie möglich in Mitleidenschaft gezogen wird. Eine Möglichkeit wäre dabei beispielsweise der Bau eines Tunnels. Auf der Suche nach einer geeigneten Lösung einerseits für die Entlastung des Dorfkerns mit der historischen Kreuzfom und andererseits zur Schonung der umliegenden wertvollen, einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft fand am 8. August eine Tagung der Biosfera Val Müstair statt, an der rund 80 Personen teilnahmen darunter die Referenten Reto Knuchel, Kantonsingenieur vom Tiefbauamt Graubünden, Raimund Rodewald von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, Monika Imhof Dorn vom Schweizer Heimatschutz, Simon Berger von der Denkmalpflege Graubünden und Hermann Knoflacher, dem Professor für Verkehrsplanung aus Wien. Alle kamen zum Schluss, dass es sich lohnt, eine umfassende Planung unter Berücksichtigung aller Aspekte in Angriff zu nehmen, um aus dem von Autos verstopften Dorfzentrum einen belebten Raum für Menschen zu machen. Als sinnvolle Sofortmaßnahme wurde die Einführung einer Tempo 30 Zone und eventuell auch die Errichtung einer Lichtsignalanlage angeregt. Die Gemeindeverwaltung wird dies nun beim Kanton beantragen. Gleichzeitig wird sich die Gemeinde auch intensiv darum bemühen, dass die Planung einer Umfahrungsvariante im Süden des Dorfes vorangetrieben werden kann, um schnellstmöglich die langfristig beste und nachhaltigste Lösung zu erreichen. (mds)

Dienstag, 25 August 2020 16:00

Durch die Todeszone

Sulden - Vor 50 Jahren verlor Reinhold Messner beim Abstieg vom Nanga Parbat seinen Bruder Günther auf tragische Weise. Gleichzeitig wurde er als außergewöhnlicher Bergsteiger weltberühmt. Deshalb wurde der Nanga Parbat zu seinem Schlüsselberg, seinem persönlichen Schicksalsberg. Im Dokumentarfilm „Die Nanga-Parbat-Tragödie“ erzählt Messner seine Geschichte über die damaligen Ereignisse.

von Heinrich Zoderer

Der Nanga Parbat (der nackte Berg), auch als Diamir (König der Berge) bekannt, war der Schicksalsberg der Deutschen. In den 30er Jahren versuchten mehrere Expeditionen durch eine Besteigung die Niederlage im Ersten Weltkrieg zu verdrängen. Das Ziel wurde nicht erreicht, viele Bergsteiger fanden den Tod. Erst 1953 gelang dem Tiroler Hermann Buhl im Alleingang die Erstbesteigung. 1970 sollte eine Expedition unter der Leitung von Karl M. Herrligkoffer den Nanga Parbat (8125 m) erstmals über die 4500 Meter hohe Rupalwand besteigen. Mit dabei waren Reinhold und Günther Messner. Das Wetter war schlecht und Reinhold wollte im Alleingang den Gipfel besteigen. Günther Messner folgte ihm und gemeinsam erreichten sie am 27. Juni den Gipfel. Der Abstieg erfolgte über die Diamirflanke. Beide hatten Nahtoderlebnisse, Halluzinationen, waren verzweifelt und erlebten das Verlorensein am Berg. Günther Messner starb, während Reinhold nach sechs Tagen mit schweren Erfrierungen ins Tal kam und überlebte. 1978 gelang Reinhold Messner der erste absolute Alleingang auf einen Achttausender, den Nanga Parbat. Die ganzen Hintergründe der Expedition 1970 und der Tod von Günther Messner blieben lange ungeklärt. Nicht nur Reinhold Messner schrieb mehrere Bücher darüber, auch die anderen Expeditionsteilnehmer, es kam zu Prozessen und zu gegenseitigen Beschuldigungen. 2005 wurden Knochen und Ausrüstungsgegenstände gefunden, die nach gerichtsmedizinischen Untersuchungen ergaben, dass die Knochen von Günther Messner stammen. Damit wurde die Version von Reinhold Messner bestätigt, dass Günther auf der Diamirseite des Nanga Parbat starb. 2010 brachte Joseph Vilsmaiers den Spielfilm „Nanga Parbat“ in die Kinos, wo er die damaligen Ereignisse aus der Sicht von Reinhold Messner eindrucksvoll schildert. Zu seinem 75. Geburtstag fuhr Reinhold Messner mit seinem Sohn Simon nochmals in das Himalayagebiet, um in einem Film seine Geschichte der damaligen Ereignisse zu erzählen und die majestätische Bergwelt mit den Bergvölkern einzufangen. Auch mit seinen noch lebenden Geschwistern fuhr er nach Asien, um gemeinsam vom verstorbenen Bruder Abschied zu nehmen. Das Ergebnis dieser Reisen ist ein sehr persönlicher Film von Reinhold Messner über seine Nanga Parbat Tragödie.

Montag, 24 August 2020 12:32

Rom Info ins Tal

von Albrecht Plangger - Der Sommer ist vorbei und das Parlament öffnet wieder seine Tore. Die Kommissionen beginnen wieder mit der Arbeit, soweit bestimmte Fälligkeiten dazu zwingen. Auch wurden für die ersten Septembertage die ersten Plenarsitzungen einberufen. Es geht um die Verlängerung des „Ausnahmezustandes“ wegen der Covid 19 Epidemologie, welche der Regierung Sondervollmachten erteilt, die Rechte der Bürger einzuschränken und entsprechende Verordnungen zu erlassen, sollte sich die Lage wieder verschärfen. Ansonsten sind bei uns in der Kammer nur noch eine Reihe von Ratifizierungen internationaler Verträge auf dem Programmm. Alle warten aber gespannt, was jetzt aus der Wahlrechtsreform wird, welche laut Regierungspakt von 5 Sterne Bewegung, Partito Democratico, LEU und Italia Viva noch vor dem Referendum am 20. September in erster Lesung genehmigt werden soll: reines Verhältniswahlrecht mit einer 5%Sperrklausel, außer bei den ethnischen Minderheiten. Ich gaube persönlich nicht, dass man diesen Termin einhalten wird können. Einen positiven Beschluss wird es wohl nur in der Kommission selbst geben. Beim Verfassungs-Referendum zur Reduzierung der Parlamentarier selbst rühren sich jetzt wieder vermehrt meist nur Kleinstparteien, die sich mit dem Nein wieder etwas Aufmerksamkeit des Wahlvolkes ergattern wollen. Irgend etwas liegt aber doch im Busch. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Rechtsparteien doch noch im allerletzten Augenblick versuchen könnten, das Referendum zu kippen, um somit auch den Ministerpräsidenten Conte zu kippen, Daran haben viele ein Interesse, auch in den Regierungsparteien. Wer weiß, ob nicht doch noch das Unmögliche versucht wird. Mit dem Referendum wird es auf jeden Fall eine Veränderung geben, wie immer es ausgehen mag. Aus Südtiroler Sicht werden wir es überleben. Uns interessiert in diesem Moment mehr das Ergebnis des Treffens unseres Landeshauptmanns, des Parteiobmanns und der Fraktionsvorsitzenden in Kammer und Senat in den allerersten Septembertagen.
Hoffen wir, dass was „Gscheidtes“ rauskommt. Zumindest die definitive Autobahn-Konzessionsverlängerung und einige Durchführungsbestimmungen, die für uns intern wichtig sind.

Zu Präsenzveranstaltungen kommen ab September auch Online-Lernangebote: Heute (20. August) erscheint die Broschüre des Landesamtes für Weiterbildung mit gesammelten Weiterbildungen bis Jänner 2021.

Die Herbstausgabe der Kursbroschüre "Zeit für Weiterbildung" des Landesamtes für Weiterbildung ist am heutigen Donnerstag (20. August) erschienen. Sie bietet einen Überblick über das reichhaltige Fortbildungsangebot in Südtirol von September 2020 bis Jänner 2021.

Als unmittelbare Reaktion auf die Covid-Krise haben Südtirols Weiterbildungsorganisationen neue Lernformen ausprobiert und bieten nun zu den bereits gewohnen Präsenzveranstaltungen auch online-Lernangebote an. Damit wollen sie ein noch bunteres Programm anbieten. Es reicht von beruflicher Qualifikation über Sprachen, Gesundheit, Kreativität und Persönlichkeitsentfaltung bis zu kultureller und sozialer Bildung. Bestimmt ist auch für Sie etwas dabei. Und wer weiß, vielleicht absolvieren Sie Ihren nächsten Kurs zuhause auf der Couch!

Die aktuelle Herbstbroschüre kann in den Weiterbildungsorganisationen, Raiffeisenkassen, Bibliotheken und Landesämtern abgeholt werden, telefonisch unter der Rufnummer 0471 413395 oder im Portal Weiterbildung auf der Internetseite des Landes Südtirol unter der Rubrik "Zu Vertiefen – Publikationen" bestellt werden. Sie wird Südtirol-weit kostenlos zugeschickt.

gst

Freitag, 21 August 2020 13:53

Ozonwerte sind online abrufbar

Die Agentur für Umwelt und Klimaschutz überwacht an 13 Messstationen die aktuelle Ozonsituation. Alle Werte sind auf der Homepage unter undefined abrufbar.

"Im Sommer 2020 hatten wir bisher nur eine Phase, nämlich im Juli, in der die Ozon-Informationsschwelle überschritten wurde", berichtet Luca Verdi, Direktor des Labors für Luftanalyse und Strahlenschutz der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz. Im Gegensatz zum Vorjahr gab es heuer bisher nur wenige aufeinanderfolgende Tage mit einer starken Sonneneinstrahlung. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die niedrigen Ozonwerte auch mit der Coronapandemie und dem damit verbundenen Rückgang der so genannten "Vorläufer"-Schadstoffe (wie Stickstoffoxid/NO2und flüchtige organische Verbindungen) zusammenhängt. 

Ozon (O3) ist ein Gas, das in der Natur in den oberen Schichten der Atmosphäre vorkommt und dort vor der ultravioletten Strahlung der Sonne schützt. In den unteren Schichten hingegen kann sich das Ozon bei erhöhtem Vorkommen schädlich auf die Umwelt und auf die Gesundheit von Menschen und Tieren auswirken. Die Überwachung der Ozonwerte durch die Landesumweltagentur sei daher ein wichtiger Dienst an der Bevölkerung, ist auch der zuständige Umweltlandesrat überzeugt. Sobald ein bestimmter Messwert überschritten wird, gilt es nämlich umgehend die Bevölkerung darüber zu informieren und dazu aufzurufen, das eigene umweltschädliche Verhalten einzudämmen und bestimmte Schutzmaßnahmen zu ergreifen. 

Die Konzentration der Ozonwerte wird durch die vorherrschende Wetterlage beeinflusst, dabei spielen die Intensität der Sonneneinstrahlung, die Temperatur und der Wind eine wichtige Rolle. "Ozon entsteht nicht ausschließlich durch menschliches Verhalten, sondern ist das Ergebnis von komplexen, fotochemischen Reaktionen mit Stickstoffoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen. Diese Reaktionen werden durch starke Sonneneinstrahlung katalysiert. Die hohen Temperaturen beschleunigen diesen Prozess", erklärt Luca Verdi. Dieses Phänomen tritt besonders in den Sommermonaten von Anfang Juni bis Anfang September auf. In Südtirol werden vor allem im Talkessel von Bozen bis Meran, im Unterland sowie auf den Hochplateaus (Ritten und Seiser Alm) und den jeweils umliegenden Hängen höhere Ozonkonzentrationen festgestellt.  

Was ist die Ozon-Informationsschwelle? 

Sobald die Ozonwerte den Wert von 180 Mikrogramm je Kubikmeter (µg/m³) überschritten haben, besteht ein Risiko für die menschliche Gesundheit für besonders empfindliche Bevölkerungsgruppen. "Wenn die Informationsschwelle überschritten wird, müssen wir die Bevölkerung darüber informieren, wie sie sich schützen kann", sagt Luca Verdi. "Ozon ist ein reizendes, stark oxidierendes Gas, das Entzündungen der menschlichen Atemwege hervorrufen kann. Besonders empfindliche und gefährdete Personengruppen wie Kinder, ältere Menschen und Asthmatiker sollten nicht zu lange im Freien sein und ermüdende körperliche und sportliche Tätigkeiten vor allem am späten Nachmittag und Abend auf ein Minimum reduzieren", führt der Direktor des Landeslabors weiter aus.  

Die Agentur für Umwelt und Klimaschutz misst täglich an 13 Messtationen in den besonders gefährdeten Zonen die Ozonkonzentration. Sämtliche Daten dazu sind auf Internetseite des Landes im Portal der Agentur jederzeit abrufbar.

LPA/ck

Soviel Sicherheit wie nötig und so viel Normalität wie möglich: So sollen Kindergarten und Schule am 7. September wieder starten. Die Rahmenbedingungen wurden heute vorgestellt.

Seit Wochen laufen die Planungen zum Neustart von Kindergärten und Schulen auf Hochtouren. Die Rückkehr Tausender Schülerinnen und Schüler in die Klassenräume ist logistisch und organisatorisch ein Mammut-Projekt. Dabei gilt es, einheitliche Sicherheits- und Schutzmaßnahmen unter einen Hut zu bringen und dabei das Infektionsgeschehen zu berücksichtigen. Unter welchen Voraussetzungen die Schule beginnt, erläuterten heute (18. August) der deutsche Bildungslandesrat sowie Bildungsdirektor Gustav Tschenett und Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner.

Recht auf Bildung gewährleisten – Kompetenzen, nicht nur Stoff vermitteln

Einen zweiten Lockdown für die Bildung dürfe es nicht geben, das Recht auf Bildung werde gewährleistet, unterstrich der deutsche Bildungslandesrat. Schule und Kindergarten starten am 7. September. Grund- und Mittelschule sollen dabei so viel Präsenzunterricht wie möglich bekommen, die Oberschulen und Berufsschulen eine Mischung aus Präsenz- und Fernunterricht und die Kindergärten wenig Änderungen. In allen Bildungsstufen soll es so viel Normalität wie möglich und so viel Sicherheit wie nötig geben. Laut Bildungslandesrat wird möglichst viel Bildungszeit angeboten und es wird keine unverhältnismäßigen Opfer geben. "Schule wird sich auf das Wesentliche konzentrieren müssen, und zwar auf das Vermitteln von Kompetenzen und nicht nur des Lernstoffs. Das wird bei einem angepassten Stundenplan gelingen", betonte der Bildungslandesrat.

Schutzmaßnahmen: Stabile Abstände an den Schulen und Verantwortung der Eltern

Im Kindergarten wird es laut Bildungsdirektor Tschenett keine vorgegeben einzuhaltenden Abstände zwischen den Kindern geben und auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist vorerst nicht vorgesehen. "Die Kinder sollen im Kindergarten möglichst so betreut werden wie in der Vergangenheit", sagte Tschenett.

Der Bildungsdirektor verwies auf die wichtigsten Schutzmaßnahmen und Hygieneregeln für die Schulen. Vorgesehen sind gestaffelte Ein- und Austritte, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Betreten und Verlassen des Gebäudes, in den Gängen und immer, wenn der Sicherheitsabstand von einem Meter nicht garantiert werden kann. In den Klassen wird es einen stabilen Sicherheitsabstand von einem Meter geben, sodass der Mund-Nasen-Schutz während des Unterrichts abgenommen werden kann. "Um diese Richtlinie gewährleisten zu können, müssen landesweit 400 Klassen mehr gebildet werden", berichtete Tschenett. Für alle Personen in der Schule gilt: Bei einer Körpertemperatur von über 37,5 Grad zu Hause zu bleiben und sich an den Arzt zu wenden. Der Bildungslandesrat, der der Bildungsdirektor und die Landesschuldirektorin appellierten geschlossen an die Eigenverantwortung der Eltern, wenn es darum gehe, ob Kinder mit Schnupfen zur Schule geschickt werden.

Viel Präsenzunterricht für die Grund- und Mittelschule – Bildungsangebot am Nachmittag

Mit der Planung des Schuljahres habe man nicht nur den Rahmen für Kinder, Jugendliche und Lehrer festgelegt, sondern auch für die Eltern bzw. Familien, einer Verantwortung, der man sich sehr wohl bewusst sei, sagte Landesschuldirektorin Falkensteiner. Für die Grund- und Mittelschulen gibt es demnach täglichen Präsenzunterricht von 7.30 bis 13.00 Uhr. "Es gibt dabei Unterricht in allen Fächern", unterstrich Falkensteiner. Besonders gestärkt werden soll das selbstorganisierte Lernen der Schüler. Angepasst an die Klassenstufe und an den Grad der Selbständigkeit soll Schülern beigebracht werden, wie sie ihr Lernen selbständig organisieren können. Gerade auch mit Blick auf mögliche zweitweise quarantänebedingte Abwesenheiten von Schülerinnen und Schülern.

Neben dem Unterricht am Vormittag bieten Grund- und Mittelschulen an einen oder zwei Nachmittagen laut Falkensteiner  allgemeine Bildungsangebote an. Das Nachmittagsangebot soll in erster Linie eine Unterstützung für jene Familien sein, für die eine Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf schwierig ist. Hierfür sei, so Falkensteiner, eine ganzjährige Einschreibung nötig, damit an den von den jeweiligen Schulen festgelegten Nachmittagen stabile Gruppen gebildet werden können, um eventuelle  Infektionsketten besser nachzuverfolgen. 

Oberstufe: Unterricht in der Schule und daheim

An den Oberschulen und Berufsschulen wird es eine Mischung aus Präsenz- und Fernunterricht geben. Ausgehend von ihren Möglichkeiten legt jede Schule selbst den Anteil an Präsenz- und an Fernunterricht für die einzelnen Klassenstufen fest. Gerade in den ersten Klassen ist ein Präsenzunterricht notwendig, während höhere Klassenstufen gegebenenfalls mehr Fernunterricht haben.

Damit Kinder und Jugendliche die Lernrückstände aus dem vergangenen Schuljahr aufholen können, bieten die Schulen auch heuer Aufholmaßnahmen, die ab dem 7. September beginnen und sich über die Monate des Schuljahres ziehen. Dabei geht es vor allem um das Nachholen von Fertigkeiten und Fähigkeiten, die man braucht, um fachlich gut an nächste Schritte anknüpfen zu können. Es geht nicht darum, jeden Inhalt ins Detail nachzuholen. Bis wann und in welcher Form die Lernrückstände aufgeholt werden müssen, das legt die jeweilige Schule fest.

Genauere Informationen zum Schulstart bekommen die Eltern aller Schülerinnen und Schüler in diesen Tagen direkt von den Schulen zugeschickt.

Antworten auf die wichtigsten Fragen gibt es auch im Vademecum, das der Pressemitteilung beiliegt.

Genauere Infos zum Kindergartenbeginn liefert die nachfolgende LPA-Pressemitteilung (2/2).

san

 

Schul- und Kindergartenstart (2/2):

Viel Normalität im Kindergarten

Für Südtirols Kindergärten ist viel Normalität in Sicht. Heute wurden die Rahmenbedingungen für einen sicheren Start von Schule und Kindergarten vorgestellt.

PM 180820 kindergartenPünktlich am 7. September öffnen Südtirols 266 deutschsprachige Kindergärten wieder ihre Türen. Etwa 12.060 Kindergartenkinder werden dann wieder von rund 1890 Pädagogischen Fachkräften begleitet – unter ständiger Berücksichtigung des Infektionsgeschehens. Die Öffnungszeiten der Kindergärten für das Bildungsjahr 2020/2021 sind dieselben wie vor der Schließung im März aufgrund der Corona-Pandemie. In der heutigen Pressekonferenz (18. August) informierte der deutscheBildungslandesrat zusammen mit Bildungsdirektor Gustav Tschenett sowie Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner neben dem Schulbereich auch über die grundlegenden Maßnahmen und Sicherheitsregeln, die landesweit für die Kindergärten greifen.

Viel Normalität ohne Mund-Nasen-Schutz und Abstände für Kinder

Klar ist: Es ist ein Regelbetrieb vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Bildungslandesrat Gustav Tschenett: "Unser Ziel ist es, den Kindern, den Familien und den Pädagogischen Fachkräften unter Beachtung der notwendigen Hygiene- und Schutzmaßnahmen einen möglichst ´normalen` Kindergartenalltag zu gewährleisten". Dafür habe man alle Möglichkeiten ausgeschöpft.

Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Monate und jenen aus dem Notdienst zur Kinderbetreuung im Mai steht fest: Kindergartenkinder sollen den Kindergarten mit möglichst wenigen Einschränkungen besuchen können: Ohne Mund-Nasen-Schutz und ohne den sonst üblichen Sicherheitsabstand von einem Meter, den in der Praxis weder die Kinder untereinander noch das pädagogische Fachpersonal einhalten können.

Fokus auf Händewaschen und Desinfizieren

Umso wichtiger sei es, so Landeskindergartendirektorin Helena Saltuari, die Hygienemaßnahmen im Kindergarten einzuhalten, zum Beispiel häufig Hände waschen oder morgens die Hände beim Eintritt in den Kindergarten desinfizieren. Erwachsene allerdings müssen beim Eintritt in den Kindergarten einen Mund-Nasen-Schutz tragen, außer der Sicherheitsabstand von einem Meter wird gewährleistet. Bei der Arbeit mit den Kindern ist das Pädagogische Fachpersonal angehalten, durchwegs den Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Gestaffelte Ein- und Austritt und gleichbleibende Gruppen

Durch gestaffelte Ein- und Austritte sollen Menschenansammlungen möglichst vermieden werden. Nur ein Elternteil oder eine von den Eltern beauftragte Person sollte das Kind zum Kindergarten bringen und abholen.

Um das Infektionsrisiko gering zu halten, werden die Kinder in gleichbleibenden stabilen Gruppen zusammengeführt. An jenen Kindergärten, wo dies aufgrund der Anordnung und der Größe der Räume oder der Personalausstattung nicht möglich ist, werden Kindergartenkinder gruppenübergreifend zusammengeführt. Die jeweilige Gruppengröße umfasst in der Regel 25 Kindergartenkinder.

Flexible auf das Infektionsgeschehen reagieren 

Je nach Entwicklung des Infektionsgeschehens sind die Kindergärten darauf vorbereitet, innerhalb kürzester Zeit lokal und flexibel reagieren zu können. Daher kann es ortsspezifisch Unterschiede geben. Einschränkungen werden vorrangig lokal erfolgen und zwar in enger Zusammenarbeit zwischen dem Dienst für öffentliche Gesundheit und Hygiene, dem jeweiligen Kindergartensprengel, der Landeskindergartendirektion und den Gemeinden. Ein positiver Corona-Fall im Kindergarten kann somit die vorübergehende Schließung der jeweiligen Gruppe zur Folge haben. Die Schließung ganzer Kindergärten soll vermieden werden.

Sollte ein Kindergartenkind während des Tages deutliche Krankheitssymptome entwickeln, wird es von der Gruppe getrennt begleitet. Die Eltern werden verständigt, ihr Kind abzuholen, und wenden sich dann an den Kinder- oder Amtsarzt.

Ab 37,5 Grad Körpertemperatur: Zuhause bleiben!

Grundsätzlich gilt: Kinder und Erwachsene, für die die behördliche Quarantäne angeordnet ist oder die eine Körpertemperatur ab 37,5 Grad und Covid-19-Symptome aufweisen, müssen zu Hause bleiben. Dies gilt nicht für einen Schnupfen, sofern sich das Kind oder der Erwachsene gut fühlt. Den Kindergarten nicht betreten dürfen Kinder und Erwachsene auch dann nicht, wenn Betroffene innerhalb der vergangenen 14 Tage mit einer Person in Kontakt waren, die auf das Coronavirus positiv getestet wurde oder sie selbst in den letzten 14 Tagen in Quarantäne waren.

Landeskindergartendirektorin Saltuari ist überzeugt: "Die Basis für die konsequente Umsetzung von Verhaltensregeln und Maßnahmen zur Prävention von Covid-19 sind – von der aktiven Mitarbeit abgesehen – gegenseitiges Vertrauen und das verantwortungsbewusste Handeln aller Beteiligten". Nur so könne der Kindergartenalltag gelingen und das Recht auf Bildung gewährleistet werden. "Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Familien. Auf diese bauen wir auch weiterhin", so Saltuari.

Antworten auf die wichtigsten Fragen gibt es auch im Vademecum, das der Pressemitteilung beiliegt.

Genauere Infos zum Schulstart gibt es in einer vorhergehenden LPA-Pressemitteilung.

eb


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