Resia Rosolina Relay
Alle Infos zum Laufevent „Resia Rosolina Relay“ findet man auf der offiziellen Homepage der Veranstaltung unter
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Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Bartholomäus, 24. August 2020
Die Landschaft um den Haider See im Obervinschgau hat Weite, Ruhe und Naturbelassenheit. Dies schätzen nicht nur die Menschen als Besucher, sondern auch die Tiere: Es gibt neue Zuzügler und Mitbewohner. Drei dieser relativ frischen Neuankömmlinge unter den Vogelarten stelle ich Ihnen heute vor: den Karmingimpel, den Haubentaucher und die Reiherente. Dass ich das mit so aussagekräftigen, ästhetischen und technisch perfekten Fotos tun kann, verdanke ich Horand Maier, der mir seine Bilder bereitwillig zur Verfügung gestellt hat. Dr. Horand Maier ist in seinem Beruf Amtsdirektor im Verwaltungsamt für Raum und Landschaft in der Südtiroler Landesverwaltung und in seiner Freizeit begeisterter und kompetenter Naturfotograph.
Der Haider See
Nach dem Kalterer See ist der Haider See der größte Natursee Südtirols. Hanspaul Menara und Josef Rampold geben in ihrem Buch Südtiroler Bergseen (1976) die Ausmaße mit 2,34 km Länge, 0,63 km Breite, 0,89 km² Oberfläche und 7 m Tiefe an. Das Seebecken besteht aus Gneisphyllit, der See ist durch beidseitige Murkegel abgedämmt worden. Seinen Zufluss erhält der See durch die junge Etsch und aus dem Zerzer Bach im Westen. 1326 hat der Tiroler Landesfürst König Heinrich von Böhmen die Fischereirechte (Äschen, Renken, Forellen, Saiblinge) an die von ihm gestiftete Kartäusersiedlung Allerengelberg in Karthaus Schnals übergeben. Das Fischereirecht ist in den Folgezeiten mehrfach bestritten gewesen. Eine künstliche Aufstauung des Haider Sees konnte im Nachgang zum Bau des Reschen-Stausees in den 50er-Jahren verhindert werden. Der neue Film über die Seestauung in Graun dokumentiert mit einem Statement von Karl Stecher den Abwehrkampf. Karl Stecher war in dieser schwierigen Zeit Bürgermeister der Gemeinde Graun. Vom Haider See hat man einen großartigen Ausblick auf den Ortler und seine Nachbarberge.
Neben der offenen Wasserfläche ökologisch wertvoll sind der kleine Auwald am Einlauf der jungen Etsch in den See und dann vor allem auch das Schilfröhricht und der Pflanzengürtel am Nord-, Ost und Südufer. Stockente (Anas platyrhynchos) und Blässhuhn (Fulica atra) sind am Haider See schon lange präsent und verweilen auch im Winter, zusammengedrängt an der lange eisfreien Fläche am Etsch-Einlauf. Die eingangs erwähnte drei Vogelarten als Sommergäste und neue Brutvögel stelle ich in den Kurzporträts vor.
Karmingimpel
Der Karmingimpel (Carpodacus erythrinus) ist ein sibirisch asiatischer Vogel von Sperlingsgröße aus der Familie der Finkenvögel. Kopf, Brust und Bürzel sind beim Männchen ab dem 2. Jahr karminrot gefärbt. Der Karmingimpel bewohnt feuchte Wälder, unterholzreiche Gebüsche an Seen und Wasserläufen und frisst vorwiegend Samen. Als Zugvogel ist er ein Langstrecken- und Tagzieher und überwintert auf dem indischen Subkontinent. In Südtirol ist der Karmingimpel ein Neuankömmling (Neozoe). Die erste Beobachtung wurde der Südtiroler Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz 1985 vom Reschen gemeldet, weitere von singenden Männchen folgten in den 1990er-Jahren aus Toblach, dem Ahrn- und dem Schnalstal, aus Meran und vom Haider See. In den letzten Jahren war der Karmingimpel regelmäßig am Haider See zu beobachten. Dort besteht Brutverdacht (singende Männchen, Nistmaterial tragende Weibchen).
Haubentaucher
Der Haubentaucher (Podiceps cristatus) ist vor allem in Brutkleid durch seinen schwarzen, zweigeteilten Schopf, seine Halskrause, seinen Backenbart und den langen, dünnen Hals unverkennbar. Er ernährt sich hauptsächlich von kleinen Fischen mit einer mittleren Länge von 10-15 cm, aber auch von Wasserinsekten, kleinen Krebstieren, Kaulquappen und Fröschen. Durch seine Stromlinienform und die weit hinten ansitzenden Beine ist der Haubentaucher extrem an das Tauchen angepasst. An Land bewegen sich die Vögel eher unbeholfen. Haubentaucher haben einen sogenannten Spaltlappenfuß, d.h. die Zehen sind mit Schwimmlappen versehen, aber nicht wie z.B. bei den Enten durch Schwimmhäute miteinander verwachsen. Das Fliegen des Haubentauchers auf schmalen Flügeln wirkt etwas angestrengt und erfolgt flach über dem Wasser. Der Haubentaucher ist an im Winter eisfreien Gewässern Standvogel, sonst Kurzstreckenzieher. Er zieht in der Nacht. Bei kaum einen anderen Vogel ist das Balzverhalten so auffällig und daher leicht zu beobachten. Die stark ritualisierte Balz besteht aus mehreren Figuren in einer festen Abfolge. Elemente der Balz sind z.B. das Synchronschwimmen, die sogenannte Katzenpose oder auch der Pinguintanz. Die beiden Geschlechter sind im Federkleid nicht zu unterscheiden. In der sogenannten Drohstellung schwimmen zwei Vögel mit horizontal vorgestreckten Hälsen und abgespreizten Halskrägen bellend aufeinander zu. Sind sie sich nahegekommen, werden die Hälse angehoben und die Schnäbel gesenkt, schließlich dicht voreinander bei gestrecktem Hals und aufgestelltem Schopf die Köpfe rasch geschüttelt, oft alternierend unter den beiden Vögeln. Seltener ist der Pinguintanz zu beobachten. Dabei stellen sich die Paarpartner durch rasches Paddeln der Füße fast senkrecht voreinander aus dem Wasser auf, so dass sie sich an der Brust fast berühren. In der Katzenpose zieht der Haubentaucher hingegen den Hals an, breitet die Flügel aus und schwimmt mit gewinkelten Flügeln auf die Partnerin. Dabei wird auch Pflanzenmaterial heraufgetaucht und dem Weibchen präsentiert. Alle diese Verhaltensweisen kann man in der Regel vom Spätwinter bis zum Frühsommer beobachten. Sie tragen dazu bei, aggressive Tendenzen zu überwinden und die Paare zusammenzuführen.
Die Ausbreitungstendenz der Haubentaucher ist auch in Südtirol bemerkbar. Am Haider See und am Kalterer See brüten seit einigen Jahren regelmäßig einige Paare.
Die Reiherente
Die Reiherente (Aythya fuligula) ist eine kleine, gedrungene Tauchente mit vergleichsweise großem Kopf und mit einem Federschopf am Hinterkopf. Ihre Augen sind auffällig schwefelgelb. Ihr Kopf ist ungleichmäßig gerundet mit hoher, steiler Stirn und flachem Scheitel. Der hellblau-graue Schnabel ist kurz und breit und hat eine schwarze Spitze. Männchen und Weibchen zeigen in ihrem Federkleid einen deutlichen Farbdimorphismus. Das Männchen im Prachtkleid ist beim Schwimmen durch das schwarze Gefieder mit dem rechteckigen weißen Flankenfleck unverkennbar. Das Weibchen ist tief braun gefärbt mit leicht angedeutetem Federschopf. Die Reiherente hat in den letzten hundert Jahren ihr Verbreitungsgebiet nach Westen ausgeweitet. Sie lebt an Seen und Fließgewässern und verträgt auch eine gewisse Eutrophierung. Ihre Nahrung besteht aus Muscheln, Samen von Wasserpflanzen und Insekten. Die Reiherente ist in Mitteleuropa sowohl Brutvogel, als auch Durchzügler und Wintergast. Im Vogelzug ist sie Kurzstreckenzieher und Nachtzieher. In Südtirol war die Reiherente in den 1980er-Jahren nur auf Durchzug oder als Wintergast zu beobachten. Im Jahr 1991 hat sie für Südtirol das erste Mal am Haider See gebrütet.
Glieshof - mein Almhotel am Talschluss des Matschertals erstrahlt nach mehrmonatigen Umbauarbeiten seit Juni 2020 im neuen Licht. Das Konzept – die umliegende Naturlandschaft und Bergwelt in den gesamten Komplex fließen lassen, um dem modernen Wohnstil einen alpinen Charakter zu verleihen. Neben zusätzlichen Panoramazimmern im Zubau, die bis in die Abendstunden mit Sonnenschein und weitem Ausblick auf die Gipfel überzeugen, wurde auch das Wellnessangebot erweitert: Hinzu kamen eine Außensauna, ein Ruhebereich und Infrarotliegen. Dabei wurde bereits der Grundstein für eine weitere Vergrößerung mit Pool und Panorama-Ruhebereichen gelegt.
Wir sind den Bau mit Blick auf die Zukunft angegangen, weil wir uns entschieden haben,
das Hotel durch eine qualitative und quantitative Erweiterung auf eine Größe zu bringen, die es uns ermöglicht, wirtschaftlich gut zu arbeiten“, sagt Bauherr Manfred Heinisch. „Denn es soll auch noch für die nächste Generation interessant sein, das Hotel zu führen.“ Den Zuschlag für die Planung erhielt 2018 der Vinschger Architekt Iwan Zanzotti, der unter anderem alle bürokratischen und technischen Details im Blick hatte. Anfang 2019 wurde das Projekt eingereicht und im Mai 2019 genehmigt. Zuständig für die komplette Planung und Gestaltung der Innenräume war Robert Koch Waldner, Chef der Firma Internform in Prad. Als Mentor und Bauleiter war er auch für die Koordinierung des Bauzeitplanes sowie für die Kommunikation mit den beteiligten Handwerksbetrieben verantwortlich und sorgte damit für reibungslose Arbeitsabläufe. Zudem wurde durch wöchentliche Sitzungen mit allen Beteiligten sichergestellt, dass der Zeitplan ordnungsgemäß eingehalten werden konnte.
„Es ist dann alles problemlos Hand in Hand gegangen“, so Heinisch. Am 19. August 2019 wurde mit den Aushubarbeiten begonnen. Dabei wurde das Material auf der Grünfläche vor dem Hotel zwischengelagert, um unnötigen Zeitverlust und hohe Kosten zu vermeiden. Zuvor war jedoch die Humusschicht gesichert worden, damit die Bergwiese nach den Arbeiten mühelos neu gesät werden konnte. „Dank dieser Bereitschaft meines Bruders sind uns lange Transportwege für das Material erspart geblieben, was nicht nur aus ökologischer Sicht sehr sinnvoll war“, sagt Manfred Heinisch. Am 8. September 2019 begannen die Maurerarbeiten und bereits zu Weihnachten war der Rohbau abgeschlossen.
Im Jänner 2020 ging es zügig mit dem Innenausbau weiter. Gewählt wurden hochwertige Materialien, insbesondere Holz, welches das alpine Umfeld unterstreichen und dem Ambiente somit einen natürlichen Glanz verleihen sollte. Im Juni war der Bau dann größtenteils fertiggestellt. „Wir hatten zwischenzeitlich coronabedingt eine Bauverzögerung von einem Monat“, erklärt Heinisch. „Doch letztendlich hat alles geklappt, wie wir es uns vorgestellt hatten, und wir hoffen nun, dass die Gäste wieder den Weg zu uns finden und sich im neuen Glieshof wohlfühlen werden.“ Die Umbauarbeiten sahen einerseits eine Modernisierung des bestehenden Gebäudes vor und andererseits die Errichtung eines dreistöckigen Traktes in kubischer Architekturform mit Flachdach, Blechverkleidung und Holzfassade, welcher das Raumangebot dank weitläufiger Panoramazimmer erweitert.
„Die Herausforderung bestand darin, den alten Bestand stilvoll mit dem neuen Trakt zu verbinden und das Gelände in den Bau zu integrieren“, erklärt Architekt Iwan Zanzotti. Dabei ist die fast unauffällige L-förmige Einbettung des neuen Zubaus in den Hang mit einem Innenhof, der für optimalen Lichteinfall sorgt, besonders gut gelungen. Als Vorgabe seitens des Hausherrn für die Planung galt zudem, die Gästezimmer mit vorgelagerten Balkonen zur Sonnenseite nach Südwesten auszurichten. „Denn auf einer Höhe von 1824 Metern kann man die Sonne auf dem Balkon den ganzen Tag genießen“, meint der Hausherr. Insgesamt erhöhte sich die Anzahl der Zimmer von 22 auf 35, mit Flächen von 26 bis 44 Quadratmetern. Auch bestehende Zimmer wurden teilweise erweitert und renoviert. Bei der Wahl der Materialien legten alle Beteiligten großen Wert auf Umweltbewusstsein, Qualität und Ästhetik, somit wurde schnell klar, dass Naturholz das dominierende Element werden sollte. Neben seinen zahlreichen positiven Eigenschaften, welche den Nachhaltigkeitsgedanken von Familie Heinisch unterstützen, wurde es vor allem deshalb eingesetzt, um einen fließenden Übergang von draußen nach innen zu schaffen. Damit das Wohlgefühl jedoch nicht nur durch die natürlichen Materialien hervorgerufen wird, wurden alle Zimmer so angelegt, dass sie viel Platz und Freiraum bieten sowie das einströmende Tageslicht gut genutzt werden kann.
Eine schlichte, elegante und hochwertige Einrichtung rundet dabei den Komfort, den man hier erfährt, ab. Die Zimmer verfügen jeweils über ein Badezimmer mit separatem WC, über eine gemütliche Sitzecke und einen begehbaren Kleiderschrank, der gleichzeitig auch als Garderobe dient. Das Besondere: Vom Bett aus lässt sich der Blick durch die großen Fenster- und Balkontürfronten auf die grünen Wälder und Wiesen des Matschertales betrachten und auch die großen Balkone laden dazu ein, die frische Bergluft einzuatmen und die Gedanken in die Ferne schweifen zu lassen. Und dank der Ausrichtung der Panoramazimmer in südwestliche Richtung hat man sogar bis halb acht abends Sonnenschein. Das Hauptgebäude des Almhotels hingegen ist in seiner Struktur und Funktion weitgehend erhalten geblieben, wurde allerdings im Rahmen des Gesamtkonzeptes teilweise umstrukturiert und bekam durch gezielte Eingriffe ein frisches Image. So wurde zum Beispiel die Größe des Speisesaals an die neue Bettenkapazität angepasst.
Eindrucksvoll präsentiert sich die auf Zelluloid angebrachte Matscher Bergkette, welche die Wände des Restaurants ziert und den Gästen während des Genießens ihrer feinen Gerichte das Gefühl gibt, mitten in der Natur zu sein. Ein Blickfang ist außerdem der schwarze Flügel mitten im Raum, der dem Ambiente eine besondere Note verleiht und die Leidenschaft der Familie für Musik zum Ausdruck bringt. Dieser wird regelmäßig von den Töchtern des Hauses Carolin (19 J.) und Stefanie (13 J.) gespielt. Die angrenzende Lounge Bar wurde auch modernisiert und lädt mit exklusiver Einrichtung und gemütlichem Ambiente zu entspannten Momenten bei einem guten Glas Wein ein. Neu sind zudem der Hotel-Eingangsbereich, der nun heller wirkt und einladender gestaltet wurde, und eine große Parkgarage, die für noch mehr Komfort sorgt. Darüber hinaus wurde das Wellnessangebot ausgebaut, immer mit dem Fokus auf die Natur, die hier miteinfließt, und bietet nun zusätzlich zum bestehenden Wellnessbereich mit finnischer Sauna, Dampfbad, Bio-Kräutersauna, Kneippbad und Massagewanne auch Infrarotliegen, einen Kaltwasserbottich, einen Ruheraum und eine Außensauna auf der Wellnessterrasse.
Im Großen und Ganzen bildet der vollendete Gesamtkomplex eine stimmige Einheit und das neue Almhotel wurde zu einem Ort, an dem Tradition und Moderne eine perfekte Symbiose eingehen. Im Rahmen des Projektes wurden bereits die Weichen für ein weiteres bereits genehmigtes Baulos gestellt. Neben einem neuen Bettentrakt sieht das zukünftige Bauvorhaben eine rundum Modernisierung des gesamten Wellnessbereiches vor, sprich die vorhandenen Wellnessräume werden vergrößert und mit Glasfassaden ausgestattet. So können die Gäste zukünftig das authentische Landschaftskino der Matscher Bergwelt auch beim Entspannen und Schwimmen genießen. Das Ziel ist es, das Gefühl der Naturverbundenheit hervorzurufen und die Einzigartigkeit der Lage des Glieshofs hervorzuheben – in der Natur und mit der Natur lautet die Devise. Eine besondere Neuheit, worauf sich die Gäste freuen dürfen, ist die Fertigstellung des bereits betonierten Hallenbades. Das Schwimmbad wird an die bestehende Wellness-Anlage angrenzen und mit dem Ruheraum verbunden, welcher ebenfalls mit großen Fensterfronten ausgestattet wird und sich somit in einen Panoramaruheraum verwandelt. Naturliebhaber und Aktivbegeisterte finden so einen authentischen Ausgleich nach einem spannenden Tag an der frischen Luft. Familie Heinisch ist mit dem Endergebnis sehr zufrieden und freut sich über das positive Feedback vonseiten ihrer Stammgäste und der vielen neuen Gesichter, die im neuen Glieshof ein Urlaubszuhause auf Zeit finden.
Daten zum Bau:
Almhotel Glieshof – qualitative und quantitative Erweiterung in zwei Baulosen
Errichteter Bau 2019/20: Baulos I
Bauherr: Gasthof Glieshof KG des Manfred Heinisch & Co.
Planung: Architekt Iwan Zanzotti
Bauzeit: August 2019 bis Juni 2020
Glieshof - Mein Almhotel
Matsch 69 Mals Vinschgau-Südtirol
hotel@glieshof.it +39 0473 84 26 22
St. Medardus und St. Karpophorus sind zwei christliche Heilige denen in Tarsch eine Kirche geweiht ist. Neben St. Prokulus, St. Johann in Taufers i. M. und St. Benedikt in Mals gehören sie zu den ältesten Zeugen christlichen Glaubens im Vinschgau. Der christliche Glaube hatte sich schon im 4. Jahrhundert über Trient entlang der Via Claudia Augusta in den Norden ausgebreitet und war somit auch in den Vinschgau gekommen.
Die etwas ältere Kirche St. Medardus wurde über einem prähistorischen Quellenheiligtum erbaut. Nicht weit entfernt davon wurde St. Karpophorus gebaut. Beide Kirchen waren ursprünglich in weltlicher Hand und gingen erst später an christliche Institutionen über. St. Karpophorus 1215 an den Deutschen Orden und St. Medardus 1228 an den Johanniterorden. Sowohl Johanniter als auch Deutscher Orden waren Ritterorden und betrieben St. Medardus und St. Karpophorus als Gebirgshospiz. An beiden führte eine wichtige Nord-Süd-Verbindung vorbei. Vorbei an Medardus führte der Weg über Freiberg und das Rontschner Joch ins Ultental und vorbei an Karpophorus verlief er zur Tarscher Alm und über das Tarscher Jöchl nach Ulten. Während das Hospizgebäude in St. Medardus heute noch besteht ist von dem einstigen Hospiz in St. Karpophorus leider nichts mehr erhalten.
Der Johanniterorden wurde anfangs des 19. Jahrhundert aufgehoben. Kirche und Hospiz in St. Medardus ging in bäuerlichen Gewahrsam. 1898 verkaufte die Gemeinde Tarsch das ganze Anwesen St. Medardus dem Jakob Gunsch aus Schlinig. Seitdem ist es im Besitz der Familie Gunsch. Am 8. Juni wird jedes Jahr in St. Medardus das Patrozinium gefeiert. Heuer mußte das Kirchweihfest aufgrund von Corona leider abgesagt werden. Letztes Jahr feierte noch der neue Dekan von Schlanders, Pater Mathew den Festgottesdienst. In seiner Rede sagte er: „Ich bin jetzt 40 Jahre Priester, aber von einen Hl. Medardus habe ich noch nie etwas gehört. Ich habe nachgegoogelt und gefunden dass Medardus Bischof in Nordfrankreich war und für seine Mildtätigkeit heiliggesprochen wurde“.
Medardus war ein fränkischer Vieh- und Wetterpatron. Unter anderem ist er heute auch der Schutzpatron der Bierbrauer. Wahrscheinlich geht das auf das besondere Wasser zurück, dass in der Kirche entspringt und das von den Gläubigen früher bei Prozessionen immer abgeholt werden konnte.
Besonderes Augenmerk verdient die Kirche St. Karpophorus in Tarsch. Sie ist die einzige Kirche in Südtirol, die dem Hl.Karpophorus geweiht ist. Karpophorus (der Name kommt vom griechischen und bedeutet soviel wie der Fruchttragende, daher Schutzheiliger guter Ernte) wird in der katholischen Kirche auch als Märtyrer verehrt. Er wurde in der Diokletianischen Verfolgung nach grausamer Marter mit dem Schwert hingerichtet.
Der romanische Turm der Kirche St. Karpophorus ist einer der schönsten seiner Zeit aus dem Vinschagu. Die Kirche wurde unter Erzherzog Eugen anfangs des 20. Jahrhunderts durchgreifend restauriert. Von den spärlichen Resten der spätmitteralterlichen Ausstattung sind leider nur mehr einige Flachschnitzereien an den Bänken vorhanden.
Sehenswert ist das Altarbild am heutigen Hochaltar. Es stellt Maria als Himmelskönigin dar, umgeben von einer Engelschar. Zu ihren Füßen sind die Ordens- und Kirchenpatrone, der Hl. Georg, der Hl. Karl Borromäus und die Hl. Afra als Fürsprecher.
Noch heute gehört die Kirche St. Karpophorus dem Deutschen Orden in Lana. Am Gedenktag den 20. August wird die Erinnerung an den Orden immer wieder wachgehalten. Trotz Corona fand die Patroziniumfeier heuer statt. Alt-Prior Peter Lantschner aus Lana wollte das unbedingt, nachdem schon St. Medardus ausgefallen war. Der Festgottesdienst wurde aber nicht wie üblich in der Kirche St. Karpophorus gefeiert sondern musste in das Vereinshaus „Sigmund Angerer“ verlegt werden.
Peter Tscholl
Zum Deutschen Orden
Der Deutsche Orden wurde 1190 gegründet. Der Orden wurde im Laufe der Zeit immer wieder erneuert und reformiert. Nach dem 2. Weltkrieg wurde er unter Hochmeister P. Marian Tumler in seiner alten Dreigliedrigkeit wieder aufgebaut: Brüder, Schwester und Familiaren. Die Familiaren, auch Marianer genannt sind Laien, Männer und Frauen. Sie verpflichten sich bei der Aufnahme die Werke des Ordens mitzutragen, seine Unternehmen zu fördern und seine Ideale zu verwirklichen. Die Familiaren unterstützen den Orden z.B. in der Pflege der Kranken, Alten, Armen und Hilfsbedürftigen. Bei der Aufnahme werden ihnen die geistlichen Abzeichen überreicht: der mit dem Ordenskreuz gezierte schwarze Mantel und das Halskreuz. Heute zählt die Ballei „An der Etsch und im Gebirge“ um die 75 Familiaren. Wohltäter können dem Orden als Ehrenritter angegliedert werden.
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Theater für unsere Kleinsten:
Tiger & Bär – „Komm, wir finden einen Schatz“
Wer kennt sie nicht – die wunderbaren Geschichten mit Tiger und Bär von Janosch!
Am Freitag, 18. September kommt das österreichische theater tabor mit dem Stück „Komm, wir finden einen Schatz“ nach dem gleichnamigen erfolgreichen Buch zu uns nach Schlanders.
„Was ist Glück?“ - Das ist die zentrale philosophische Frage dieses Kindertheaters.
Der kleine Bär und der Tiger suchen einen Schatz. Dabei werden sie von ihren Tierfreunden unterstützt. Nach vielen Abenteuern und Überraschungen erkennen sie, dass ihnen das persönliche Glück immer sehr nahe war.
Clownerien, Pantomime und Tanzeinlagen machen diese Geschichte über Wünsche, Glück und Freundschaft zu einem Erlebnis für Jung und Alt.
Geeignet für Kinder ab 3 Jahren.
Karten sind an der Theaterkasse vor der Aufführung erhältlich – Vormerkungen erforderlich:
Telefon 0473 732052 oder kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, Rechtsanwaltsbüro Pinggera und Hotel / Restaurant „Goldener Löwe“.
Schluderns/Obervinschgau - Noch nie haben sich so viele Kinder aus dem Raum Laas bis Mals zur „Musikalischen Woche“ in Schluderns Anfang August angemeldet wie heuer. Das erklärt der Musiklehrer Hubert Eberhöfer, der die Wochen bereits seit Jahren als Referent begleitet. Es waren sage und schreibe an die 80 Kinder. Um deren Anmeldungen gerecht zu werden, mussten die Organisatoren der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung GWR in Spondinig das Angebot heuer von einer Woche auf zwei Wochen verlängern, um niemanden abweisen zu müssen. Die große Nachfrage macht deutlich, wie groß nach den Corona Einschränkungen der vergangenen Monate das Bedürfnis der Kinder ist, endlich wieder gemeinsam mit anderen etwas zu unternehmen und kreativ zu sein. Und auch die meisten Eltern haben nach dem Lockdown eine Entlastung bitter nötig.
Um den Corona-Sicherheits-Bestimmungen mit Abstandregeln, Fiebermessen und Desinfektion gerecht zu werden, hatten die Organisatoren heuer eine große logistische Herausforderung zu bewältigen. Sie mussten kleine Gruppen formieren. In der ersten Woche wurden deshalb im Grundschulgebäude von Schluderns je sieben Kinder in sieben Gruppen betreut, in der zweiten Woche waren es fünf Kinder in fünf Gruppen. Ein Kind mit Beeinträchtigung erhielt Einzelbetreuung. An die Gruppenzahl musste auch das Betreuerteam angepasst werden. Es bestand aus fünf Referenten beziehungsweise Referentinnen und neun Betreuerinnen und Betreuern. Diese waren motvierte Studentinnen und Studenten, die sich über den Sommerjob freuten und gleichzeitig viel Spaß mit den Kindern hatten. Der Vormittag stand im Zeichen der Musik. Alles drehte sich um Klänge, um unterschiedliche Musikrichtungen, um Musikinstrumente, um Rhythmus und Tanz. Das Mittagessen nahmen die Gruppen dann im nahen Kulturhaus ein. Am Nachmittag vergnügten sich die Gruppen bei Spiel und Spaß im Freien. Auf dem Programm standen Wanderungen auf Waalwegen und Aufenthalt im Schludernser Park, genauso wie Exkursionen in den Schludernser Auen.
Die Kinder waren von 8.00 Uhr morgens bis 16.00 Uhr abends beschäftigt. (mds)
Bereits zum 7ten Mal findet heuer das Krampusmaskenprojekt im Jugendtreff All In, in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Kastelbell und den Pfoffagonder Tuifl statt- dieses Mal unter Auflagen. Aufgrund der COVID Bestimmungen werden dieses Jahr nämlich weniger Jugendliche am Projekt teilnehmen können- deshalb heißt es dieses Jahr besonders schnell zu sein um einen der begehrten Plätze zu ergattern. Alle Interessierten sollten sich deshalb so schnell wie möglich unter der Email Adresse allin@jugendtreff.bz melden um sich einen der begehrten Plätze zu sichern.
Die Schnitzmesser sind bereits gewetzt, die Rohlinge startklar und auch der Jugendtreff „All in“ steht ausgestattet mit Werkzeug und Pinseln, Gummihämmern und Farben, in den Startlöchern. Wir freuen uns auf einen regen Zuspruch.
Der Jugendtreff in Laas steht nun schon seit Längerem unter Wasser, der Grund ein Rohrbruch. Deswegen haben wir neue Räumlichkeiten gesucht, die wir in Eyrs über dem „Sport Bistro“ gefunden haben. Der Jugendtreff Eyrs dient als Übergangslösung bis die Renovierungen in Laas abgeschlossen sind. Wie lange dies dauert, ist noch ungewiss.
Bei schönem Wetter ist der Jugendarbeiter von Montag bis Donnerstag im Schwimmbad Laas anzutreffen. Freitags und samstags, sowie bei schlechtem Wetter treffen wir uns im Jugendtreff Eyrs.
Dieser Vorschlag von der Jugendlichen im JuMa wurde prompt umgesetzt und so fanden wir uns im Escape Room in St. Valentin wieder. Das geheime Buch haben die Mädels mit Köpfchen und Teamwork auch gefunden. Aber auch in den Hochseilgarten Allitz zog es einige JuMa Besucher*innen, wo sie gut gesichert und absolut schwindelfrei in große Höhen aufstiegen.ckere Pizza zu Mittag, zwischendrin ein Eis und ein selbstgemachter Cocktail, dazu eine zünftige Wasserschlacht und ein Film auf Leinwand während die nassen Sachen trocknen. So sah der erste Tag am JuMa Strand aus und wir freuen uns auf die nächsten zwei!