Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Während bei uns rumänische (und bulgarische) Gastarbeiter für die Apfelernte von unseren Bauern offensichtlich dringend benötigt und willkommen geheißen werden, werden in Rumänien Gastarbeiter aus Vietnam eingeflogen, die den dortigen Bauern zu Diensten sind. Das Lohngefälle zwischen den Ländern ist das, was zu weltweiten Arbeitsmigrationen führt. Mit Covid 19 wird diese Arbeitsmigration plötzlich sichtbar. Italien hat verfügt, dass Einreisende aus Rumänien zwei Wochen in Quarantäne verbleiben müssen. Mit diesem Umstand muss man in Südtirol umgehen. Die Frage nach den Corona-Tests für die „Gastarbeiter“ aus Rumänien und Bulgarien und vor allem die Frage, wer denn diese Tests bezahlen soll, hat in den vergangenen Tagen für kontroverse Diskussionen gesorgt. Der Landesrat für Gesundheit Thomas Widmann hat gesagt, dass die Tests und die Bezahlung dafür der Sanitätsbetrieb übernehmen wird. Es sei seine Aufgabe, für die Prävention und für die Gesundheit der Bevölkerung zu sorgen. Der Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler hat gesagt, dass die Tests von den Bauern bezahlt werden sollen. Schuler ist offenbar besorgt darüber, dass das Image der Bauern bzw. der Landwirtschaft angeschlagen sein könnte, wenn die Steuerzahler für die Covid-Tests der Gastarbeiter aufkommen sollen. Schuler hat Recht: Die Bauern sollen die Tests für ihre Gastarbeiter selber bezahlen. Die Gesellschaft, also wir, das kann man feststellen, toleriert die Arbeitsmigration - die gibt es im Übrigen auch im Gastgewerbe - ist aber nicht bereit, diese in irgendeiner Form auch mitzufinanzieren.
Das Martelltal bietet unzählige Wandermöglichkeiten für jede Schuhgröße, ob einfache Familienwanderungen, Berg-, Hoch- oder Gletschertouren. Voll auf ihre Kosten kommen aber auch Kletterfreunde. Ein Ausflug ins Martelltal lohnt sich in vielerlei Hinsicht – auch kulinarisch.
TOURENINFO: Will man den Ausflug mit einem Abstecher in einen der Klettergärten im Hinteren Martelltal verbinden, so kann man das Auto direkt beim Biathlonzentrum, etwas hinter der Groggalm oder bei der Alperia Staumauer parken. Schilder weisen dann den Weg zu den Kletterwänden. Der Talweg Nr. 36 führt an den Klettersektionen vorbei.
Der Talweg Nr. 36 verbindet auch die Groggalm und das Restaurant Waldheim. Man kann von der Groggalm in rund anderthalb Stunden zum Restaurant Waldheim wandern oder aber in umgekehrter Richtung. Das Wandererlebnis über Stock, Wurzelwerk und Stein wird mit einer Einkehre in der Groggalm oder im Waldheim zum kulinarischen Erlebnis. Auf der Groggalm werden an den Wochenenden – Samstag Abend und Sonntag ganztägig – Pizzaspezialitäten serviert. Diese können auf Wunsch auch mitgenommen werden. Das Restaurant Waldheim wartet mit regionalen kulinarischen Spezialitäten auf.
Insidertipp vom Waldheim: Vom Waldheim dem Talweg Nr. 36 folgen dann oberhalb der Kapelle St. Maria in der Schmelz die Brücke überqueren (Langlaufloipe) und weiter auf dem Weg Nr. 34. Vor dem Schluderbach kommt eine Kreuzung 34A, die über einen romantischen Steg über die Plimaschlucht („Flitter Miehl“) führt. Anschließend die Straße überqueren und man folgt dem Talweg Nr. 36 Richtung Grogg.
Diesen Weg könnte man auch auf dem Retourweg nehmen: Talweg Nr. 36 Richtung St. Maria in der Schmelz wandern, ca. 100 m vor der Galerie die Straße überqueren und den Weg Nr. 34A über einen romantischen Steg über die Plimaschlucht („Flitter Miehl“) nehmen. Weiter auf dem Weg 34 und hier talauswärts wandern. Oberhalb von St. Maria in der Schmelz die Brücke überqueren und weiter auf dem Talweg Nr. 36.
Wanderinfos:
Dauer: insgesamt ca. 3h
Strecke: ca. 6 km (insgesamt)
Alternative: Wer die Wanderung verlängern will, der kann vom Restaurant Waldheim Richtung Martell auf dem Talweg Nr. 36 weiterwandern. Dieser beginnt bei der Erdbeerwelt beim Nationalparkhaus Culturamartell. Der bekannte Erdbeerweg mündet bei Gand im Talweg ein.
LAC Vinschgau - Nach ungewollter wochenlanger Pause hat der LAC Vinschgau ASV Raiffeisen wieder seine Vereinstätigkeit aufgenommen und auch gleich beim ersten Wettkampf der Saison in Lana teilgenommen.
Dabei konnten die Vinschger Athleten schon mit sehr guten Ergebnissen beeindrucken und viel Motivation für den Rest der Saison gewinnen.
Beim 100m Lauf blieben alle 3 Jungs des LAC Vinschgau unter der 12 Sekunden Marke; zum ersten Mal auch Pohl Jakob.
Lingg Lorena konnte sich im Hochsprung und im 80m Sprint jeweils den 3. Platz sichern.
100m:
Mirko Lepir 11,55 Sek
Manuel Modica 11,74 Sek
Jakob Pohl 11.93 Sek
Hochsprung:
Lorena Lingg 1,46m
80m: 11,13 Sek
Glurns - Die Verantwortlichen des Amateursportvereins Glurns um Präsident Stefan Sagmeister und Fußballsektionsleiter Umberto Ghitti sind erfreut, dass ihnen nach der langen Corona-Zitterpartie die Organisation des Milan-Junior-Camps doch noch gelungen ist. 53 Kinder von sechs bis 14 Jahren aus dem Raum Vinschgau nahmen daran teil. Sie erlebten eine intensive und abwechslungsreiche Fußball-Woche bei warmen Temperaturen vom 28. Juli bis 1. August 2020 auf den Sportanlagen vor den Stadtmauern. Strikt eingehalten wurden die Corona-Sicherheitsbestimmungen. Bei der Ankunft wurde den Kindern Fieber gemessen. Ihre Hände mussten die Kicker regelmäßig desinfizieren. Und sie waren angehalten, auf den nötigen Abstand zu achten, so gut es eben ging. Zum Milan Trainer-Team (alle mit negativem Covid 19 – Test) zählten der Ex-Milan Serie A-Spieler Massimiliano und die beiden Verantwortlichen des Milan-Ok-Teams Giordy Gasparin und Giorgio Scappini. Unterstützt wurden sie von mehreren Trainern und Betreuern aus dem Vinschgau. Diese sorgten rund um die Uhr für die Umsetzung der vom Milan-Betreuerteam vorgegebenen Übungseinheiten, die nach technischer und didaktischer Methodik des großen Mailänder Klubs abliefen. Die jungen Kicker, darunter auch einige Mädchen, konnten sich über Milan Trainingsbekleidung freuen. Sie erhielten je eine Trinkflasche, Getränke, eine Jause und das Mittagessen. Kurzum: sie wurden den ganzen Tag über bei Spiel und Spaß betreut.Neben den Trainingseinheiten (eine Einheit am Vormittag und eine am Nachmittag) wurde ihnen ein Freizeitprogramm geboten mit Schwimmen, Wandern, Eis-Essen, Quizspielen, Tischfußball und einiges mehr. Zum Abschluss am Samstag, den 1. August waren Eltern, Geschwister, Freunde und Interessierte zum „Tag der offenen Tür“ geladen.
Zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf des Camps. Die Milan-Chefs zeigten sich angetan von der perfekte Organisation in Glurns. Zwei ausgewählte junge Talente können demnächst in das Junior-Trainigscamp in Mailand hineinschnuppern.
Das Milan-Camp in Glurns war nach Bozen (zwe), Kaltern und Salurn das fünfte Camp in Südtirol. (mds)
Landesliga - Das Fahrstuhlimage hat der ASV Latsch schon längst abgelegt, das beweisen die Platzierungen der letzten Saisonen, in denen man sich stets einen Platz im Mittelfeld sicherte. Die abgelaufene Spielzeit beendeten die Schwarz-Weißen auf Rang 9. Im Herbst geht das Team zum vierten Mal in Folge in der Landesliga an den Start.
Von Sarah Mitterer
19 Partien absolvierte der ASV Latsch in der abgelaufenen Landesligasaison, das letzte Match bestritt das Team am 7. März auswärts gegen Schenna. Dort kassierte man eine 0:2 Niederlage. In der Folge wurden sämtliche Landesligamatches abgesagt, Mitte Mai wurde die Meisterschaft schließlich abgebrochen und für beendet erklärt. Am Ende holten die Schwarz-Weißen 26 Punkte und belegten in der Schlusstabelle den 9.Platz. „Wir haben eine tolle Hinrunde gespielt, leider konnten wir zum Schluss nicht die nötigen Punkte einfahren, um in die Top 5 zu rutschen. Die Rückrunde war definitiv zu kurz, um ein Fazit zu ziehen“, erklärt der Latscher Sektionsleiter Werner Schuler.
„Unsere jungen Spieler haben sich super geschlagen und wir konnten dadurch die langen Ausfälle der verletzten Spieler kompensieren!“, freut sich Schuler, der die gute Zusammenarbeit mit den Juniorenspielern lobte.
Die Vorbereitung auf die neue Landesligasaison ist in vollem Gange. Die Kaderplanung ist bereits abgeschlossen, das Team befindet sich seit Mitte Juli im Training. Der Cheftrainer bleibt weiterhin Fabio Memmo, der seit der Saison 2018/19 das Traineramt innehat. Was den Mannschaftskader betrifft, gibt es einige Änderungen. So muss man in der neuen Saison auf die Dienste von Arber Lekiqi, Omar Ceesay, Luca Gambuzza und Simon Paulmichl verzichten. Ob Manuel Mair und Amdework Tappeiner (beide aus beruflichen Gründen) weiterhin das schwarz-weiße Trikot überstreifen werden, steht noch nicht fest.
Neu im Team sind Michael Pixner, der von Obermais nach Latsch wechselt und Simon Rinner, der in der vergangenen Saison für den ASV Morter in der 3. Amateurliga auflief. Erfreuliche Nachrichten gibt es auch von den verletzten Spielern. Kevin Vornberger, Andreas Paulmichl und Max Greis können in der neuen Saison wieder voll angreifen. Außerdem setzt man erneut auf die Unterstützung einiger Jugendspieler.
Das Ziel für die Saison 2020/21 ist klar: Das Team will an die Leistung der vergangenen Jahre anknüpfen und sich wieder einen Platz im Mittelfeld sichern.
Landesliga - Der ASV Latsch durfte sich in der abgelaufenen Saison über den Gewinn der Jugendwertung – das Team hatte die meisten Jugendspieler eingesetzt- freuen. (sam)
Das Kraftwerk am Rambach ist seit 18. Juli 2020 im Probebetrieb. Der ehemalige Präsident der Rambach-Konsortial GmbH und Ingenieur mit Spezialgebiet Wasserbau Walter Gostner blickt im Interview auf die Geschichte, auf den Bauverlauf und auf die Zukunft des Rambachwerkes.
Vinschgerwind: Sie haben sich seit mehr als 10 Jahren dafür eingesetzt, dass ein E-Werk am Rambach gebaut werden soll. Nun stehen Sie vor der Maschine des Rambachwerkes, welches im Probebetrieb ist. Was ist das für ein Gefühl?
Walter Gostner: (lacht) Was ist das für ein Gefühl? Ich nehme mit großer Genugtuung zur Kenntnis, dass wir das geschafft haben. Die Idee, den Rambach elektrisch zu nutzen, ist ja mehr als dreißig Jahre alt und diese Idee ist nun umgesetzt. Mir war die Umsetzung eines Rambachwerkes immer eine Herzensangelegenheit. Deshalb bin ich froh, dass nun mit der Anlage rund 21 Milionen Kilowattstunden erneuerbare Energie im Jahr erzeugt werden können.
Vinschgerwind: Als Präsident der Rambach Konsortial GmbH haben Sie den Bau begleitet. Ist das Rambachwerk eines der größten Kraftwerksbauten im Vinschgau seit langem?
Walter Gostner: Nach den Großkraftwerken in Schluderns, Laas und Kastelbell dürfte das Rambachwerk das größte E-Werk im Vinschgau sein.
Vinschgerwind: Sie sagen, dass 21 Millionen Kilowattstunden elektrischer Strom erzeugt werden können. Wie kann man sich diese unglaubliche Zahl anders vorstellen?
Walter Gostner: 21 Millionen Kilowattstunden sind ungefähr der Strombedarf von 6000 bis 7000 Haushalte in einem Jahr. Das ist ungefähr ein Zehntel von dem, was im Großkraftwerk in Glurns erzeugt wird. Die Kraftwerke, die wir Vinschger bauen, sind im Verhältnis zu den großen Kraftwerken Kleinkraftwerke.
Vinschgerwind: Die Entscheidung auf der Ebene der Gemeinden und auch auf Landesebene war so, dass am Rambach, der viel Wasser führt, höchstens ein mittleres Kraftwerk gebaut werden darf.
Walter Gostner: Die Landesregierung hat die Entscheidung gefällt, dass der Rambach so unter Schutz gestellt ist, dass man kein Großkraftwerk bauen kann. Von der Wasserverfügbarkeit könnte man ein Werk bauen, welches doppelt so groß ist, also rund 40 Millionen Kilowattstunden erzeugen könnte. So wie wir gebaut haben, kann das Kraftwerk mit sehr hohen Restwassermengen betrieben werden, weil das Potenzial des Baches bei weitem nicht ausgenutzt wird. Es ist sogar so, dass die Nutzung des Rambaches voraussichtlich zu einem besserer Lebensraum für die Fische führen wird. Der Rambach ist in ein Korsett gezwängt, im Bereich zwischen Rifair und Laatsch ist eine Sperrenstaffel vorhanden. Wenn weniger Wasser durch diese Sperren fließt, sollten die Lebensräume für die Fische besser werden. Das hat eine ökologische Studie festgestellt.
Vinschgerwind: Das klingt unglaublich. Im Normalfall führt eine Wasserableitung zu einer Verschlechterung der limnologischen Situation.
Walter Gostner: Eine Verbesserung sollte möglich sein. Voraussetzung ist, dass die Fassung des Rambaches gut betrieben wird und dass keine intensiven Spülungen an der Fassung durchgeführt werden. Wenn große Geschiebemengen in kurzer Zeit in den Bach gelangen, schädigt das den Lebensraum der Fische. Es geht also um einen vernünftigen Betrieb des Kraftwerkes. Mit dem Fischereiverein Taufers und mit dem Fischereiverein Meran ist bislang noch keine Einigung gefunden worden, über die Höhe der jährlich zu bezahlenden Ausgleichsbeträge. Wir haben ein sehr detailliertes und wissenschaftlich fundiertes Gutachten ausarbeiten lassen, in dem alle Aspekte einbezogen worden sind. Die Fischer selbst haben eine andere Vergütungsvorstellung. Ich wünsche mir, dass die Fischer mit dem künftigen Betreiber der Anlage eine gute Einigung erzielen. Die Ufergemeinden erhalten ja zum Wohle der Allgemeinheit jährlich rund 100.000 Euro, sprich 60.000 Euro die Gemeinde Taufers und 40.000 Euro die Gemeinde Mals. Mit diesen Geldern könnte man am Bach Maßnahmen planen und umsetzen, um den Lebensraum für die Fische weiter aufzuwerten.
Vinschgerwind: Das Projekt am Rambach berücksichtigt bereits bei der Fassung ökologische Gedanken. Welche?
Walter Gostner: Das ist Standard. Eine Fassung unterbindet die Durchgängigkeit eines Fließgewässers und da gehört es dazu, dass eine Fischaufstiegshilfe gebaut wird, damit Fische zum Laichen flussaufwärts kommen. Es werden vermehrt Gedanken verfolgt, dass die Fische auch flussabwärts gelangen sollen. Ein Fischabstieg ist aber für dieses Projekt nicht vorgeschrieben gewesen.
Vinschgerwind: Ironisch gesehen kommen die Fische in die Schweiz aber nicht mehr heraus.
Walter Gostner: Sie kommen sicher wieder heraus. Wir haben die Fassung mit dem Rechen so angelegt, dass keine Fische da hineinkommen. Wir können schon gewährleisten, dass die Fische nach oben kommen um zu laichen, wir können auch gewährleisten, dass Jungfische wieder flussabwärts gelangen.
Vinschgerwind: Gehen wir von der Fassung in die Druckleitung. Die Druckleitung hat enorme Dimensionen. Kann man in den Rohren stehen?
Walter Gostner: (lacht) Ein kleiner Mensch schon. Die Druckleitung hat einen Durchmesser von 1,2 Metern.
Vinschgerwind: Wann war der Baubeginn?
Walter Gostner: Der Baubeginn war im September 2019. Wir sind im September 2018 als Verwaltungsräte der Rambach Konsortial GmbH eingesetzt worden und wir haben uns ein sehr ambitioniertes Programm bis zur Fertigstellung zurechtgelegt. Ziel war es, bis Mai 2020 den Probebetrieb aufnehmen zu können. Rund ein Jahr lang waren wir mit dem Konzessionserwerb beschäftigt.
Parallel dazu musste die Finanzierung seitens der Gesellschafter auf Schiene gebracht werden und parallel dazu haben wir die Ausführungsplanung, dann die Ausschreibung und die Vergabe der Arbeiten durchgeführt. Ende August 2019 haben wir die Konzession erhalten und zwei Wochen später mit dem Bau begonnen. Im November 2019 gab es einen gewaltigen Wintereinbruch. Aber sämtliche am Bau beteiligte Firmen haben sehr gut gearbeitet. Dann kam Corona. Nach kurzem Stillstand haben die Firmen diese Zeit wieder aufgeholt wund wir wären am 6. Juni 2020 betriebsbereit gewesen. Mit einer Woche Verspätung gegenüber unseren Zeitvorgaben und trotz Widrigkeiten. Dies alles ist gelungen, weil ein hervorragendes Team auf der Bauherrenseite (Berater und Dienstleister) gewirkt hat und die beteiligten Firmen ihre Leistungen zuverlässig und hochprofessionell erbracht haben. Allen Beteiligten ist zu danken, dass der sehr ambitionierte Zeitplan hat eingehalten werden können.
Vinschgerwind: Anfang Juni gab es ein Missgeschick beim Füllen der Druckleitung.
Walter Gostner: Da hat es ein Missgeschick gegeben. Die Leitung hat 6 „Mannlöcher“, das sind Einstiegsmöglichkeiten für Inspektionen in die Druckleitung. Ein Mannloch unterhalb von Rifair ist während der Füllung geborsten.
Vinschgerwind: Wie das?
Walter Gostner: Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es auf einen Herstellungsfehler zurückzuführen. Weil uns von der Lieferfirma zu wenig Sicherheit geboten worden ist, haben wir dann gemeinsam mit den Firmen beschlossen, alle 6 Mannlöcher auszubauen und durch gerade Rohre zu ersetzen. Das ist bis Anfang Juli geschehen und die Leitung ist nun sicher.
Vinschgerwind: Wir stehen im Krafthaus vor der Turbine. Die Leitungen sind gefüllt.
Walter Gostner: Wir haben am Samstag, den 18. Juli das erste Mal Strom ins Netz eingespeist. Wir sind mittlerweile bereits einmal auf die Höchstleistung von 5 Megawatt hochgefahren.
Vinschgerwind: Wieso 5 Megawatt? Die Anlage soll ja unter drei Megawatt Leistung bleiben.
Walter Gostner: Knapp unter 3 Megawatt ist die mittlere konzessionierte Nennleistung. Im Jahresverlauf ist die Leistung variabel: Im Winter haben wir weniger und im Sommer mehr Wasser. Im Winter wird also weniger Strom produziert und im Sommer mehr.
Vinschgerwind: Als Präsident der Rambach Konsortial GmbH übergeben Sie der künftigen Führung ein funktionierendes Werk. Stolz auf Geleistetes?
Walter Gostner: Nein, stolz nicht. Ich bin dankbar, dass ich an der Umsetzung dieses ehrgeizigen Projekts habe mitwirken dürfen. Gemeinsam mit den Mitgliedern vom Verwaltungsrat haben wir die an uns gestellte Aufgabe erfüllt. Es ist gelungen, dass alle, vom Verwaltungsrat über die rechtlichen und technischen Berater, von den Dienstleistern und den Firmen, an einem Strang gezogen haben. Die Gemeinden bzw. die Gesellschafter haben uns den Rücken freigehalten und bei der Bevölkerung geholfen. Ich habe selten eine Baustelle gehabt, bei der bei den vielen Grundbesitzern so wenige Reklamationen gekommen sind. Generell stehen die Leute, auch die Grundbesitzer, hinter dem Projekt. Wir hatten auch das Glück, die richtigen Firmen ausgesucht zu haben. Die meisten Firmen kommen aus der Umgebung. Von daher hab ich eine große Freude, dass alles gut gegangen ist, abgesehen von diesem Zwischenfall mit dem Rohrbruch.
Vinschgerwind: Das Rambachwerk ist das jüngste Mitglied in der Krafwerksfamilie im Vinschgau. Wagen Sie einen Ausblick. Was ist die Perspektive für neue E-Werksbauten im Vinschgau?
Walter Gostner: Man muss offen sagen, dass der Bau von Wasserkraftwerken mit wenigen Ausnahmen ausgeschöpft ist. Beim Suldenbach kann man noch die Sperrenstaffel zwischen Unterthurn und Gomagoi nutzen. Das hängt vom Parkplan ab. Damit dürfte es mit größeren Kraftwerken im Vinschgau vorbei sein. In Schluderns gibt es die Möglichkeit, ein Kraftwerk gemeinsam mit der Beregnung zu realisieren. Die Finanzierung für die Beregnung ist da. Am Schlandraunbach gibt es Bestrebungen für einen Kraftwerksneubau. Die Konzessionen sind da, aber die sind teilweise nicht zufriedenstellend. Geforderte Restwassermengen greifen nämlich in bestehende Rechte der Landwirtschaft ein. Das ist ein bürokratischer Spießrutenlauf. Es gibt vielleicht noch kleinere Möglichkeiten für Kraftwerke, an Trinkwasserleitungen oder an Beregnungsleitungen.
Vinschgerwind: Durchlaufkraftwerke direkt an der Etsch?
Walter Gostner: Die sind vom Gewässerschutzplan verboten. Unser Land hat auf Innovationen in diesem Bereich keine Lust. Innovative Kraftwerke mit niedrigen Fallhöhen sind bei uns per Gesetz verboten.
Vinschgerwind: Zurück zum Rambachwerk. Was wünschen Sie dem Rambachwerk bzw. den künftigen Betreibern?
Walter Gostner: Das Rambachwerk gehört der Bevölkerung. Die Gemeinden als Gesellschafter vertreten ja die Bevölkerung von Taufers, Mals, Glurns, Schluderns und die Fraktion Laatsch. Ich wünsche mir, dass die Leute den Wert dieser Anlage verstehen. Die Leute beklagen sich oft über den hohen Strompreis. Ich bin der Meinung, dass der Strompreis nicht zu hoch ist. Der Strom kostet für eine Familie in etwa einen Macchiato pro Tag.
Vinschgerwind: Mit Ihrer Sichtweise des reinen Strompreises kann man noch einverstanden sein. Aber die Steuern auf den Strompreis?
Walter Gostner: Eine Familie zahlt in etwa 600 Euro pro Jahr. Da ist alles inbegriffen. Also rund einen Macchiato pro Tag. Strom ist in ausreichender Menge und jederzeit verfügbar. Die Bevölkerung soll verstehen, dass das Rambachwerk auch einen anderen Wert hat. Zum einen wird erneuerbare Energie erzeugt. Das ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Zweitens ist der Wert der, dass der Strom vom Vinschgauer Energiekonsortium über den Südtiroler Energieverband vermarktet wird. Ein Abnehmer bei uns kauft also auch diesen Strom aus dem Rambachwerk. Lokale Kreisläufe schließen sich damit. Das Dritte ist auch wichtig: Die Gesellschafter, die überwiegend öffentliche Körperschaften sind, werden früher oder später über das E-Werk Wertschöpfung generieren. Heute schon direkt über die Uferzinsgelder und die Ausgleichsgelder, die Gelder für die Allgemeinheit sind. Von dieser Wertschöpfung hat die Bevölkerung unmittelbar etwas davon. Dass dieser Wert anerkannt wird, das wünsche ich mir.
Interview: Erwin Bernhart
Die Chaletanlage AMOLARIS in Goldrain ist zum Wohlfühlen gemacht. Schon beim ersten Blick kommt Ferienstimmung auf. Ein besonderer Rückzugsort ist entstanden, außergewöhnlich, heimelig und individuell.
von Angelika Ploner I Fotos: Klaus Peterlin
Wohlfühlen ist hier einfach und gelingt auf Anhieb. Mit Respekt vor der Natur und der Landschaft ist das neue AMOLARIS in Goldrain entstanden. Acht Chalets, die unabhängig voneinander funktionieren, bilden zusammen mit der bestehenden Residence sowie dem „Ristorantino“ das AMOLARIS und zelebrieren vor allem eines: die Privatsphäre. Doch der Reihe nach.
Die Vorgeschichte. Wenn die Chemie stimmt, dann kann etwas Außergewöhnliches entstehen. Die Chemie zwischen der Familie Kaserer und dem Architektenduo hs-architects – namentlich Florian Holzknecht und Thomas Stecher – stimmte von Anfang an. Schon vor der Planung wurde nichts dem Zufall überlassen. Ein Planungswettbewerb der Familie Kaserer ermittelte für das anstehende Projekt die beiden jungen Latscher Architekten als Sieger. Die Idee und das Konzept der beiden begeisterten auf Anhieb und ebneten den Weg für eine erfolgreiche Zusammenarbeit, die gekennzeichnet von viel Mitsprache der Bauherren war. Denn die jahrzehntelang gesammelten Erfahrungswerte, wollte die Familie Kaserer im neuen Projekt umgesetzt wissen, um den Gästen auch wirklich einen unvergleichlichen Urlaub mit einem besonders aufmerksamen Service bieten zu können.
Das historische Erbe. Für die Realisierung musste ein Teil einer Obstanlage weichen. Genau in diesen landschaftlichen Kontext haben Florian Holzknecht und Thomas Stecher die Chaletanlage gesetzt und so konzipiert, dass sie eine harmonische Einheit bildet. Natürlichkeit ist die architektonische Sprache, die man gewählt hat. Fichtenholz als Hülle sorgt für eine naturverbundene Ästhetik, die Sattelform ist als Rahmen ausgeführt, durch die vertikale Fichtenholzlattung wirkt die Bauweise linear und modern. Die Architektur der Chalets – und der Name AMOLARIS – bringen vor allem dem Erbe - der ehemaligen Musmühle zu Schanzen - Wertschätzung entgegen. 1779 wurde auf dem Gelände der heutigen Chaletanlage die Musmühle zum ersten Mal erwähnt. „Mola“, italienisch für Mühlstein, steckt deshalb im neuen Namen AMOLARIS.
Das historische Erbe wurde kurzerhand zum Thema gemacht und das Thema zum Konzept, das die Faszination der alten Mühle lebt, Erinnerungen wach hält – und der neuen Chaletanlage eine exklusive Handschrift gibt. Deshalb tragen die acht Chalets unter anderem einen Getreidenamen. Avena, Grano, Grano saraceno, Farro Spelta, Kamut, Miglio, Segale, Orzo haben jeweils 75 Quadratmeter Wohnfläche, 28 Quadratmeter überdachte, möblierte Terrasse und 100 Quadratmeter Garten mit Whirlpool und Sauna. Das Platzangebot ist einzigartig: Allein beim Gedanken kommt unweigerlich Ferienstimmung auf. Urlaubsgenuss pur ist garantiert.
Die Chaletanlage. Betritt man die Anlage, so ist das Herzstück das Ristorantino, das Restaurant und Rezeption beherbergt und wo die Gemütlichkeit ihren großen Auftritt hat und die Gäste von AMOLARIS empfangen werden. Willkommen geheißen werden hier Gäste wie Einheimische. Denn das Ristorantino ist auch Pizzeria und Restaurant, das mediterrane Köstlichkeiten und Gourmetpizza bietet. Auf samtigen Polstermöbeln dürfen sich die Gäste hier dem Genuss widmen. Fichtenholz tritt in Akustikdecken, Wandtäfelungen und Tischen auf und schafft eine Atmosphäre, die Wohlfühlen in den Mittelpunkt rückt. Sichtbeton verschmilzt mit dem Interieur, das in verschiedenen Grau- und Brauntönen gehalten ist. Indirekte Beleuchtung wechselt sich mit exklusiven Hängeleuchten ab und sorgt für ein heimeliges Ambiente. Die Liebe zu regionalen Produkten zeigt sich in einer Auswahl, die wie Schmuckstücke eine Regalwand zieren. Der Blick wird in die Natur gelenkt, konkret auf die überdachte Terrasse mit davorliegendem Naturbadeteich samt Regenerationsteich.
Die Gartenanlage. Eine Oase des Wohlbefindens hat Familienmitglied Andreas Kaserer mit seiner Firma KAPL mit dem liebevoll gepflegten Garten und dem Naturbadeteich geschaffen. Dieser ist das Herz der Gartenanlage und trägt in seinem Inneren – wie könnte es anders sein – einen Mühlstein. Die Aufmerksamkeit hier gehört aber der Mühle, die einst am Pulthof, dem Heimathof von Oma Rosa stand. Symbolisch lebt damit die einstige „Musmühle zu Schanzen“ weiter, die hier vor über 200 Jahren gestanden hatte und auf die das heutige AMOLARIS und das Stammhaus, die „Obermühle zu Schanzen“, zurückgeht.
Das Stammhaus feiert heuer - ganz nebenbei bemerkt - das 50 jährige Bestehen. Am Rande erwähnt: Schon damals nahm die Familie Kaserer eine Vorreiterrolle ein, denn alle Zimmer waren mit einer Dusche und einem WC ausgestattet, ein Komfort, der in den 70er Jahren völlig neu und absolut unüblich war. Der Anspruch Gästen etwas Besonderes zu bieten, war und ist demnach ständiger Begleiter.
Das Interieur. Fichtenholz steht außen wie innen im Vordergrund. Während sich die Chalets von außen verschlossen zeigen, so sind sie in ihrem Inneren offenherzig und entfalten ihr schlichtes und zeitloses Flair in genau zwei Räumen: dem WC und dem Wohn- und Schlafbereich. Will heißen: Nur das WC bildet einen eigenen Raum, der Rest ist offen konzipiert. Im Kontrast zum hellen Fichtenholz , das in Akustikdecken, in Einbauküchen und im Mobiliar seinen Auftritt hat, tragen Böden und die offen gehaltenen Duschen grauen Porphyr. Die Reduktion der Materialien spiegelt die Schlichtheit und Einfachheit des Urlaubsortes wieder. Es sind die kleinen Dinge, die zählen. Das sind im AMOLARIS die Details, wie eine Motivtafel mit der jeweiligen Getreidesorte, die auf Schwarzblech trifft, die einladenden Polstermöbel, die Badewanne als Teil des Interieurs mit Gartenblick oder die Tische aus den Baumstammscheiben des eigenen Nussbaumes. Besonders ist auch der Service. Das Leistungsangebot reicht vom „Frühstückskistl“ mit hausgemachten und regionalen Leckereien bzw. serviertem Frühstück im Ristorantino über das tägliche Housekeeping bis hin zu servierten Chaletgerichten. Außerdem: Jedes der acht exklusiven Chalets bietet Sauna und Whirlpool. Das ist der Luxus neben dem großen Platzangebot, der unvergleichlichen Privatsphäre, dem liebevollen Service, dem behaglichen Ambiente, neben Funktionalität und Ästhetik, neben Leichtigkeit und Individualität. Und immer wieder trifft man auf Getreide: ob als Dekoration oder als Blickfang vor dem jeweiligen Chalet. Mit AMOLARIS ist ein besonderer Ort entstanden: Ein besonderer Ort von und für besondere Menschen.
4 Fragen
an die Architekten Thomas Stecher und Florian Holzknecht – hs-architects - Latsch
Stolz auf AMOLARIS?
Thomas Stecher: Auf alle Fälle. Dieses Projekt genießt sicherlich Alleinstellungswert im Vinschgau und hat das Potential überaus erfolgreich zu sein. Für uns als junges Architekturbüro war es das erste gemeinsame Projekt dieser Größenordnung. Und ja, wir sind stolz auf AMOLARIS.
Was zeichnet AMOLARIS architektonisch aus?
Florian Holzknecht: Eine klare Formensprache und der Einsatz von wenigen Materialien: Fichte, Glas, grauer Putz bzw. Sichtbeton. AMOLARIS ist Natürlichkeit, Schlichtheit, Behaglichkeit, Zurückhaltung und Leichtigkeit und verspricht Urlaubsgenuss pur.
Die besonderen Herausforderungen?
Thomas Stecher: AMOLARIS war eine „qualitative und quantitative Erweiterung im landwirtschaftlichen Grün“. In diesem Kontext ist die Chaletanlage zu sehen, für deren Errichtung auch ein Teil einer Apfelwiese weichen musste. AMOLARIS so gut wie möglich in diesen Kontext mit der Natur zu setzen und gleichzeitig ein einzigartiges, außergewöhnliches Urlaubsdomizil zu planen, war die Herausforderung. Und: Das Projekt dann auch baulich umzusetzen.
Wie lief die Zusammenarbeit mit den Bauherren?
Florian Holzknecht: Die Bauherren, die Familie Kaserer, hatte sehr viele Ideen und zahlreiche Erfahrungswerte, die in das Projekt eingefloßen sind. Zum Beispiel: Was Gäste brauchen, um sich wohlzufühlen. Es hat sehr viele Gespräche, Besprechungen und Lokalaugenscheine gegeben. Wir haben viel Zeit investiert. Aber das hat sich bezahlt gemacht und AMOLARIS ist wirklich eine besondere und einzigartige Chaletanlage geworden.
Ristorantino
by Amolaris
Reservierung: 340 8015246
Goldrain Schanzenstraße 31
info@ristorantino.pizza
www.ristorantino.pizza
Gourmetpizza und mediterrane Spezialitäten
Mittwoch - Samstag von 18 bis 21 Uhr
Sonntag, 12 – 14.00 Uhr und 18 bis 21 Uhr
mit Relax - Terrasse
JEDEN MITTWOCH PIZZA DEGUSTATION
Antipasto – 8 verschiedene Pizzakreationen - Dessert
JEDEN 1. DONNERSTAG IM MONAT
Fischabend