Wolf-Population förmlich explodiert
Ja, immer wieder dasselbe Thema… manchmal überlege ich mir, warum gibst du dir solche Mühe und schreibst du solche Artikel, wenn doch im Grunde genommen wohl alles für die Katze ist!?... Ja warum, eventuell in der Hoffnung dass ich doch noch gehört werde… Es vergeht kein Tag, ohne dass man in den Medien über Wolfsrisse lesen kann. Alleine im Südtirol sind seit Jahresbeginn 88 Schafe, Ziegen und Kälber von Wölfen gerissen worden, dabei hat die Almsaison vielerorts gerade erst begonnen. Im gesamten Vorjahr sind 504 Nutztiere dem Wolf zum Opfer gefallen. Das Land hat dafür Entschädigungen in Gesamthöhe von über 130‘000 € ausbezahlt.
Der Wolf ist keine vom Aussterben bedrohte Tierart! Ich verstehe daher nicht, warum er über allem stehen soll und geschützt werden soll, trotz zunehmender Schäden für die Menschen und Nutztiere, die in den Gebieten mit Wölfen leben müssen.
Den Nutztieren, Bauern und Hirten macht der Wolf das Leben schwer. In nur drei Jahren hat sich die Zahl der Rudel im Alpenraum mehr als verdreifacht.
Alles andere als beruhigende Zahlen, kein Wunder, dass auch in Südtirol die Zahl der Wölfe stetig steigt. Hochgerechnet dürften in drei Jahren mindestens 150 Wölfe durchs Land streifen! Wie rasch sich die Wölfe in Ermangelung natürlicher Feinde und ohne Erlaubnis der Entnahme von Problemtieren vermehren, hat sich auch in den betroffenen Gebieten gezeigt. Die Tatsache, dass sich die Wolfspopulation innerhalb von nur drei Jahren verdreifacht, birgt wenig erfreuliche Aussichten für Bauern und Tierzüchter, aber auch für alle Naturliebhaber, die es in Wälder, auf Berge und Almen zieht. Auch Feriengäste aus dem Unterland wollen beim Wandern, Biken und Pilze suchen weder Wölfen, Herdenschutzhunden, noch verängstigten nervösen Nutztieren begegnen.
Wirtschaft und Landschaftsbild ist geprägt von Kulturlandschaft, die entsteht durch Nutzung und Pflege durch den Menschen und seine Nutztiere.
Aber wollen wir wirklich sowohl auf Landwirtschaft, als auch Tourismus in den Berggebieten verzichten? Die Abwanderung der Bevölkerung fördern, damit Wildtiere diese Gebiete übernehmen können? Dies ist die Konsequenz einer ungebremsten Vermehrung des Wolfes, der keinen Feind hat.
Darum bitte ich jeden Einzelnen, vor allem auch in den Städten, über die Konsequenzen einmal nachzudenken. Man fordert von der Politik schon seit geraumer Zeit rasches Handeln, passieren tut nichts. Als Schweizer will ich diese Politiker nicht namentlich erwähnen, aber der Einheimische kennt diese Leute und die sollten nicht mehr gewählt werden.
Giacumin Bass, Müstair
HAIKU
Thema „Umgangssprache“;
(*volkstümlich für Kugeldisteln)
Gewitterfront –
stahlblau leuchten erste
Donnerkugeln*
©Helga Maria Gorfer, Schlanders
Kommentare und Anfragen an:
helga.gorfer58@gmail.com
Spende an Vinzenzgemeinschaft
„Lasst uns alle kleine Steinchen sein, die ins Wasser fallen, Wellen schlagen, die sich ausbreiten und etwas bewirken.“ Unter diesem Motto wurden im Rahmen der Theateraufführung „Plopp - die Welt passiert vor deinen Augen“ Spenden für die Vinzenzgemeinschaft gesammelt. Am 26.06. wurde die Spende von 1.000 Euro an die Vinzenzgemeinschaft Mals übergeben. Der Betrag setzt sich aus den Spenden der Besucher und einem Beitrag aus den Einnahmen der Veranstaltung zusammen. Die Vinzenzgemeinschaft ist eine Organisation, die im Stillen dort hilft, wo es Hilfe braucht. Aus dem Vinzenzverein hervorgegangen ist die Tafel, die Lebensmittel an Bedürftige verteilt. Jede Spende kommt so dort an, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Das Plopp-Team und die Vinzenzgemeinschaft möchten sich noch einmal herzlich bei allen bedanken, die gespendet haben.
Judith Prugger für das Plopp-Team
„Ohrenbetäubender Lärm“
Sehr geehrte Redaktion,
wir verbringen seit über 20 Jahren unseren Urlaub im Martell-Tal. Nun kamen wir am Montag, den 10. Juli mit dem Bus um 10.15 Uhr am Talschluss-Parkplatz an und wollten zur Zufall-Hütte wandern. OHRENBETÄUBENDER LÄRM empfing uns: Ein dunkelgrauer Hubschrauber transportierte Baumaterial aus einem Betonmischer zur Baustelle neben dem Wanderweg unter der Zufall-Hütte. Mit Fingern in den Ohren - unter stark wogenden Ästen und herabfallendem Grünzeug machten wir uns auf den Weg. Wir kehrten jedoch wegen des unerträglichen Krachs bald um und beschwerten uns bei den Arbeitern beim Betonmischer, dass der Hubschrauber über dem Wanderweg dauernd hinauf und hinunter flog, und der Materialkübel am Seil etwas über Baumhöhe DIREKT ÜBER DEN KÖPFEN DER WANDERER schwebte. Gibt es da keine Sicherheitsbestimmungen?
Wir wurden angefahren, dass wir verschwinden sollten, ansonsten würden wir angezeigt. Ja - sollen denn die Gäste aus dem Martell-Tal wirklich verschwinden? Oder sollten nicht eher diese Anzeige erstatten, was in diesem „Wanderparadies“ gerade ZUR HAUPTSAISON FAHRLÄSSIG passiert? Wären diese stark störenden Bauarbeiten nicht zu einem anderen Zeitpunkt möglich gewesen?
Dr. Axel Kuhn, Leonberg
Ortspolizei Vinschgau
Die Ortspolizei Vinschgau dein Freund und Helfer die für Ordnung und Sicherheit garantieren, Orginalton vom Kommandant Herrn Carli.
Dazu möchte ich meine Gedanken und Meinung äußern, Freunde bestrafen einen nicht und Helfer sind rund um die Uhr erreichbar, dem ist leider nicht so bei diesen Herrschaften.
Was haben sich wohl die selbsternannten SVP- Dorffürsten im Vinschgau dabei gedacht, als sie diese Entscheidung getroffen haben eine weitere Institution zu schaffen um die Bevölkerung zu schützen oder zu bestrafen. Aber es ist einfach Entscheidungenzu treffen für die man hinterher nicht in der Verantwortung steht bzw. für die man nicht selbst die Geldtasche öffnen muß. Denn diese Kosten tragen sowieso die fleißigen Steuerzahler in diesem „Landl“, oder die vielen Verkehrssünder.
Neuesten patrouillieren die Ortspolizisten sogar mit Motorräder und nicht nur mit Autos, alles zum Schutz der Bevölkerung. Was kommt wohl als nächstes, patrouillieren sie dann „Hoch zu Ross“ um uns von oben her besser überwachen zu können.
Haben wir nicht schon Sicherheitskräfte und Ordnungshüter genug im Tale, oder hat man in diese kein Vertrauen.
Ich jedenfalls glaube, dass die Politiker/innen der SVP die Realität verloren haben, unser schwer erarbeitetes Steuergeld so zum Fenster hinaus zu werfen, wo man täglich lesen und hören kann, dass der normal verdienende Bürger Südtirols nicht mehr bis zum Monatsende kommt mit seinem bescheidenen Einkommen.
Deshalb liebe Bürger/innen macht bei den Landtagswahlen im Herbst das Kreuzchen an der
richtigen Stelle, damit wir in Zukunft von Politiker/innen regiert werden die uns Bürger helfen und nicht bestrafen.
Elmar Karl Müller, Naturns
Robin Diana, 25, hat in der Musik die passende Ausdrucksweise gefunden. Mit akustischer Gitarre und Mikro tritt er als Robin’s Huat auf. Inspiration für den kreativen Prozess des Liederschreibens findet er in seinem Umfeld. Konzertbesuche steigern zwar seine Fantasie, seine Dialektlieder entstehen jedoch vor allem, indem er sich hinsetzt und konsequent daran arbeitet. Auch in der Tontechnik kennt er sich aus.
Von Maria Raffeiner
Mit der Sagenfigur Robin Hood hat Robin’s Huat nichts am Hut. Er war nach der Suche nach einem Künstlernamen und fand gerade diesen witzig und passend. Gelegentlich trägt er sogar Hut. Mit 15 Jahren hat der Schlanderser die ersten Gitarrengriffe versucht. Dazu zu singen, war dann eine logische Folge. Instrumente waren zuhause griffbereit, denn Robin Diana ist der Sohn von Musiker und Produzenten Marco Diana. Bei seiner ersten Musikformation saß Robin noch als Schlagzeuger am Cajón. Aus einer Theaterband entwickelte sich die Coverband „Stubmradio“. Robin blickt auf lehrreiche und „flotte Phasen“ zurück. Die ersten Projekte gingen wieder auseinander, aber das gemeinsame Musikmachen und die Bühnenerfahrungen stuft er als wertvoll ein. Auftritte als DJ kamen dazu. Doch die Wiedergabe von fremden Werken stellte ihn nie richtig zufrieden: „Ich habe gemerkt, dass ich eigene Musik machen möchte. Etwas Bestehendes einzustudieren, ist nicht einmal die Hälfte der Arbeit. Ein Lied zu schreiben, die Musik dazu zu komponieren und in eine Gruppenformation zu bringen, das ist ein langer Prozess. Um eine Konzertstunde mit eigenen Songs zu füllen, muss man sich als Band intensiv zusammensetzen“, führt Robin’s Huat die enorme Kreativleistung aus. Er begann, an eigenen Texten samt Gitarrenbegleitung zu feilen. Und probierte sich bei „Open Mic Sessions“ in der Innsbrucker Bäckerei aus. Nun hat der Musiker ungefähr die Stunde Musikmaterial beisammen. Es bleibt flexibel, da er seine Musiktitel immer wieder variiert. „Da kann sich ein Akkord verändern, eine Textzeile, vielleicht auch die Tonlage“, skizziert er die Beweglichkeit seiner Kunst, die auch mal nach Reggae klingt. Viele seiner Lieder entstehen im Improvisieren. Es sei wie in der Malerei: Werde Farbe mit dem Pinsel auf die Leinwand aufgetragen, entstehe nach und nach ein stimmiges Bild. Ähnlich ergehe des dem Liedermacher. Mehr als Notizen unterstützen ihn dabei Jamsessions. Mit anderen Musiker:innen frei zu improvisieren, fördert Ideen und löst Barrieren auf. Woher die Songs kommen, beantwortet er ohne Zögern. Sie seien in ihm drinnen. Er merke, dass er Musik machen müsse und dazu berufen sei. Eins ist für ihn klar: „Ich will Musiker sein, weil es dem Bild entspricht, das ich von mir selbst kreieren möchte.“ Und dann: „Anmaßend sein will ich nicht. Aber irgendwie ist alles da, bereit, um es zu nützen. Einerseits ist es mir in die Wiege gelegt worden, vielleicht ein vererbtes Talent. Andererseits steht mir durch meinen Vater ein Tonstudio zur Verfügung. Dort sind Aufnahmen möglich.“ Als kleiner Junge hat er die Erfolge von Marco Diana miterlebt oder kennt sie von Musikvideos auf Kassette. Die Söhne imitierten ihn, wie er mit langen Haaren an der Gitarre aufgetreten war, und jubelten über Siege beim Grand Prix der Volksmusik, bei denen Marco Diana als Komponist Anteil hatte. Wobei Robin im Repertoire an guten CDs die wichtigste musikalische Erziehung sieht. Pink Floyd, Supertramp, Queen, Michael Jackson und andere Musikgrößen fuhren im Auto immer mit. Während die Eltern den Einkauf erledigten, durften Robin und sein Bruder laut Musik hören. „So kam der Rhythmus in die Handgelenke“, lacht Robin. Heute mag er Musik von den „Punch Brothers“ und Nick Mulvey, an den „Parcels“ gefällt ihm außerdem der Vintage Kleidungsstil.
Den gelernten Koch zog nach der Ausbildung der Sound an. Überhäuft von Möglichkeiten, fehlte ihm eine klare Vision. Bis er in Innsbruck auf einen geeigneten Kurs stieß. An der „Akademie Media“ belegte er „Electronic Music Production“ und andere Module, um sich mit dem Rüstzeug für die Aufnahme und Bearbeitung von Musik auszustatten. Für den Abschluss des Bachelorstudiums Tontechnik müsste Robin noch einige Theorieteile drauflegen, was er fest vorhat. Nach der technischen Phase bevorzugt er wieder das Künstlerische. Dafür bedarf es Wochenenden, die der Musik gehören, weshalb er an Werktagen in der Gastronomie arbeitet. Heuer hat ihm eine Reise nach Edinburgh die Pub-Kultur Schottlands eröffnet und Muße für Gitarre und Songschreiben geschenkt. Ergriffen von der lebendigen Musikkultur stellt er fest: „Sobald ich die Kombi aus Gitarre, Banjo, Mandoline und Geige höre, bin ich in der Musik gefangen.“ Die Folkmusik trug ihn in seiner Erinnerung zur echten Tiroler Volksmusik zurück, die er bei einem Projekt im Zillertal angetroffen hatte. Auch dort war die erstaunlich starke Präsenz von Musik faszinierend gewesen.
Sein Schaffen bleibt vorläufig aus einem einfachen Grund mit dem Dialekt verbunden: Es sei die Sprachvariante seiner Gedanken. In dieser wolle er schreiben. 2022 ist „Klaus“ erschienen, eine seiner Singles mit Musikvideo. Die Hymne über den sensitiven Charakter, der sich Zeit für sich nimmt, fand viel Zustimmung. Irgendwann möchte Robin’s Huat ein Album veröffentlichen. Ohne Druck, wie er betont. Unterdessen will er weiter an seiner Musik experimentieren und auftreten. Da er in einer WG in Schluderns lebt, sitzt er oft in der dortigen Au am Bach. Er schätzt die Ruhe und Gelassenheit. Und am Wasser kommen ihm neue Ideen.
Aus dem Gerichtssaal - Zum wiederholten Male lese ich nun schon das Landesgesetz über den Geschlossenen Hof aus dem Jahre 2001. Aber nicht etwa, weil es keine schönere Sommerlektüre für einen pensionierten Juristen gäbe. Sondern weil es das klassische Beispiel darstellt für einen verunglückten Gesetzestext. Wie ein roter Faden ziehen sich durch das ganze Gesetzeswerk vielleicht gendergerechte, aber absolut überflüssige Wiederholungen wie „Eigentümer/Eigentümerin“, „Hofübergeber/Hofübergeberin“, „Arbeiter/Arbeiterin“, „selbstbewirtschaftender Bauer/selbstbewirtschaftende Bäuerin“, „Junglandwirt/Junglandwirtin“, „Mitarbeiter/Mitarbeiterin“, „Ehegatte/Ehegattin“, „Pächter/Pächterin“, „Vermächtnisnehmer/Vermächtnisnehmerin“, „Erblasser/Erblasserin“, „Erben/Erbinnen“, „Schuldner/Schuldnerin“, „Richter/Richterin“, „Landesrat/Landesrätin“ usw.
Sollte dem Leser dieser Rubrik nicht inzwischen die Lust vergangen sein, dann kann er sich auch noch an der im Gesetz beschriebenen Zusammensetzung der Landeshöfekommission ergötzen. Ihr gehören nämlich an: ein „pensionierter Richter/pensionierte Richterin“, der/die vom „Präsidenten/Präsidentin“ des Landesgerichtes vorgeschlagen wird, „ein/eine Sachverständige/r im Bereich Landwirtschaft“, ein „Landwirt/Landwirtin“, und als „Sekretär/Sekretärin“ der Kommission fungiert „ein Beamter/eine Beamtin“ aus der Abteilung Landwirtschaft.
Nun, liebe Leserinnen und Leser, reicht es Ihnen? Das sind nur ein paar Kostproben aus einem meines Erachtens an Hässlichkeit kaum zu überbietenden Gesetzeswerk, das außerdem an seinem Zweck vorbeigeschrieben wude. Denn Aufgabe eines Gesetzes ist schon nach römisch-rechtlichem Verständnis zu gebieten oder zu verbieten, aber nicht zu disputieren („lex iubeat, non disputet“, so Seneca), also in knappen und klaren Worten verbindliche Rechtsvorschriften zu erlassen und nicht Abhandlungen zu verbreiten. Schon gar nicht sollte ein Gesetz als Exerzier- oder Schlachtfeld für geschlechterbedingte ideologisierte Glaubenskriege dienen. Dass sich der ansonsten nicht gerade als Vorreiter für die Geschlechtergleichstellung verschrieene Bauernbund seinerzeit (2001!) nicht gegen diese schauerliche Formulierung des Höferechts verwahrt hat, wundert mich im nachhinein sehr. Hier wäre eine gesunde Dosis an Konservativismus im besten Sinne des Wortes, nämlich des Bewahrens von Althergebrachtem, richtig gewesen. Auch Frauen wie die deutsche Schrifstellerin Elke Heidenreich sprechen in diesem Zusammenhang von „feministischem Getue in der Sprache“ und von „Sprachverhunzung“.
Peter Tappeiner
Rechtsanwalt
info@rechtsanwalt-tappeiner.it
Mals - Im Erdgeschoss der Bibliothek Mals gibt es bis Ende Oktober eine Ausstellung des Ortler Sammlervereins Erster Weltkrieg zu sehen.
von Maria Raffeiner
Des Ortler Sammlerverein stellt Bild- und Kartenmaterial sowie Fundstücke aus, die den Gebirgskrieg im Ortlergebiet 1915-1918 dokumentieren. Das Ausstellungskonzept erläuterte bei der Eröffnung Vize-Präsident Gerald Holzer. Er betonte die gute Zusammenarbeit mit dem Bibliotheksteam und dem Bildungsausschuss von Mals. Dessen Vorsitzender Michael Pinggera dankte allen, die zur Realisierung beigetragen hatten, und hob das große Interesse am Thema hervor. Kriegsrelikte seien vereinzelt beim Wandern noch sichtbar und blieben dadurch und durch die Initiativen des Sammlervereins im Bewusstsein. Da es zwar regelmäßig Filmvorführungen, aber schon länger keine Präsentation der Fundstücke gegeben hatte, stieß die Ausstellungseröffnung auf reges Interesse. Anwesende Vereinsmitglieder halfen dabei, die Exponate aus ihren Sammlungen richtig einzuordnen und gaben Auskunft zu Relikten und Fundstellen.
Vereinspräsidentin Melanie Platzer hielt einen kurzen Vortrag, bei dem sie, angepasst an die Ortschaft Mals, die historische Figur Ignaz Verdroß vorstellte. Sie verwies auf die dünne Quellenlage, dennoch gelang ihr die Nachzeichnung seiner steilen militärischen Karriere. Er war 1851 in Mals im Ortsteil Russland geboren, in Innsbruck zur Schule gegangen und ins Tiroler Kaiserjägerregiment eingetreten. Bald hatte er das Kommando übernommen und sich Verdienste erworben, die ihn bis nach Montenegro führten. Mit Dokumenten belegte Platzer seine Adelung zum „Edlen von Droßberg“. Eigentlich war er vor Kriegsausbruch schon in den Ruhestand getreten, doch 1914 hatte er in Innsbruck in Erwartung des italienischen Kriegseintritts die Standschützen neu aufgestellt. 1915 hatte der Heerführer die Verteidigung des Südfrontabschnitts Folgaria-Lavarone übernommen. Begleitet von Malser Standschützen, die mit dem Bataillon Glurns nach Vielgereuth gekommen waren. Die dortige Schützenkompanie ist nach Ignaz von Verdroß benannt. Aufgrund seines Verantwortungsbewusstseins um seine Truppen war er als „Vater der Kaiserjäger“ bezeichnet worden und hatte Ehrungen, hohe Dienstgrade und Titel von den Habsburgern erhalten. Den Malser:innen wurde in Erinnerung gerufen, nach wem ihre Hauptstraße benannt ist. Dort befindet sich auch die Bibliothek. Die gut erhaltenen Fundstücke rund um Ausrüstung, Kriegsalltag und den schwierigen Umgang mit Schnee und Eis können während ihrer Öffnungszeiten besichtigt werden: Mo-Fr von 8-11 Uhr; Mo, Mi und Fr von 14.30-17.30 Uhr.
pr-info VIP
Die Ernte der Vinschger Marillen hat begonnen. VIP, der Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse, erwartet eine durchschnittliche Erntemenge und gute Qualität.
Mit Mitte Juli, einige Tage früher als im Vorjahr, begann im Vinschgau die Ernte der Marillen, die dann bis Mitte August andauert. Wie VIP mitteilt, erfolgte bereits im Mai eine erste Einschätzung der Ernte: „Wir gehen heuer von einer Gesamtmenge von 350 Tonnen Marillen aller Sorten aus. Dies entspricht dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Größere Frostschäden sind in diesem Jahr zum Glück ausgeblieben. Gibt es in den Tagen vor und während der Ernte stabiles und trockenes Wetter, werden die Vinschger Marillen zudem eine gute Qualität aufweisen. Die Fruchtgröße ist bereits besser als im Vorjahr“, erläutert Kurt Ratschiller, Vertriebsleiter bei VIP.
Marillensorten und Erntemengen
In den Einzugsgebieten der Mitgliedsgenossenschaften von VIP werden mehrere Marillensorten angebaut. Auf die einzelnen Sorten bezogen, ergibt sich folgendes Bild: Die Erntemenge bei der Original Vinschger Marillen liegt mit 240 Tonnen über jener des Vorjahrs. Bei der Sorte Goldrich erwartet VIP hingegen einen Rückgang. Bei allen anderen im Vinschgau angebauten Marillensorten sollte es leichte Steigerungen bei der Erntemenge geben. Diese Steigerungen beziehen sich auf alle Anbauzonen, insbesondere auf jenen in den höheren Lagen. Bei den Bio-Marillen gibt es hingegen keine Veränderung: Die Ernteschätzung von VIP liegt wie im Vorjahr bei 2,5 Tonnen.
Die Merkmale der Original Vinschger Marille
Aushängeschild von VIP ist die Original Vinschger Marille, die exklusiv im Vinschgau angebaut wird. Das besondere Zusammenspiel von Zucker und Säure verleiht dieser Sorte ihr intensives Aroma und den charakteristischen süß-säuerlichen Geschmack. Der kleine Nachteil dieser Marillensorte liegt darin, dass sie leider nicht sehr lange haltbar ist. Aus diesem Grund sollte die Original Vinschger Marille erntefrisch verzehrt oder rasch verarbeitet werden. Besonders beliebt ist dabei die Zubereitung von hausgemachter Marmelade. Mit ihrem fruchtig-frischen Aroma und der leuchtend orangen Farbe schenkt die Marmelade aus Original Vinschger Marillen das ganze Jahr über echte Genussmomente.
„Marmor & Marillen“ in Laas
Rund um die Vinschger Marille dreht sich auch das beliebte Genuss- und Kulturfest „Marmor & Marillen“. Seit mehr als zwanzig Jahren feiert Laas dabei seine zwei Hauptprodukte: den Marmor und die Marillen. „Marmor & Marillen“ findet heuer am 5. und 6. August statt und bietet wieder ein vielfältiges Programm mit Live-Musik, Marktständen, Kinderprogramm und Kunstausstellungen. Begleitend dazu laden mehrere Gastbetriebe zur Marillen-Spezialitätenwoche ein und servieren allerlei Köstlichkeiten mit der Vinschger Marille.
Vinschgau/Bozen - Bei der letzten Aussprache des Vereins Freunde der Eisenbahn mit Landesrat Daniel Alfreider wurde darauf hingewiesen, dass es notwendig ist, die Planung für den zweigleisigen Ausbau Meran – Bozen bald abzuschließen, damit nach der Elektrifizierung der Vinschger Bahn, die Strecke nach Bozen schnell durchfahren werden kann.
Weiters wurden folgende Probleme besprochen: SüdtirolPlan für die Mobilität 2035, Meran – Töll, Virgltunnel, sowie neue Haltestelle St. Jakob. Meran – Töll soll bereits im Oktober fertig sein.
Breiten Raum nahm die Anschaffung von neuen Zügen ein. Ein Zug wird 11 Millionen € kosten. Der Verein plant im Herbst das Werk in Piemont zu besichtigen. Das Amt für Mobilität wird die Gruppe begleiten.
Franz-Tumler-Literaturpreis – Die Nominierungen: Teil 2
Irina Kilimnik:
Sommer in Odessa.
Kein & Aber, 2023.
Irina Kilimniks Debütroman Sommer in Odessa ist für den Franz-Tumler-Literaturpreis 2023 nominiert. Er spielt im Jahr 2014, als Russland die Krim annektiert. Die Autorin führt ihrem Lesepublikum eine Familie vor Augen, deren Leben um den Großvater kreist. Dieser ist überzeugter Kommunist und mischt sich regelmäßig in die Angelegenheiten seiner Angehörigen ein. Er fungiert als Patriarch, dessen Wünsche und Anordnungen erfüllt werden müssen. Trotz aller Bemühungen macht er keinen Hehl daraus, dass er lieber einen männlichen Nachkommen hätte als drei Töchter und vier Enkelinnen. Dennoch ist er aber auf seine Enkelin Olga stolz, da sie seinem Willen folgt und Medizin studiert. Sie ist die Ich-Erzählerin und beschreibt ihr Studium als wenig interessant. Die mäßige Begeisterung für ihren zukünftigen Beruf teilt sie mit ihrem indischen Kommilitonen Radj. So wird ersichtlich, welch hohen Stellenwert die Themen (familiäre) Zusammengehörigkeit und Freundschaft im Buch einnehmen. Es ist nämlich einerseits als Familienroman ausgelegt, kann aber andererseits auch als Anspielung auf das Zusammentreffen verschiedener Kulturen gelesen werden. Hierbei wird deutlich, dass Letzteres nicht immer unkompliziert verläuft. Die Mutter von Olgas bester Freundin, Mascha, ist beispielsweise eine Anhängerin der ukrainischen Kultur, während der Vater an der russischen Lebensweise festhält. Dadurch wird angedeutet, dass Odessa sowohl ukrainisch als auch russisch geprägt ist. Neben kulturellen bzw. politischen Spannungsverhältnissen kommt es auch zu zwischenmenschlichen Herausforderungen. Als David, der älteste Freund des Großvaters, zu dessen fünfundsiebzigsten Geburtstagsfeier auftaucht, wird die vorherrschende Familienordnung in Frage gestellt und ein lang gehütetes Geheimnis droht gelüftet zu werden. Gewohntes gerät ins Wanken und neue Perspektiven eröffnen sich. Gelingt es Olga nun einen neuen selbstbestimmten Lebensweg einzuschlagen? Was wird aus Odessa? Inmitten dieser Aufregungen gelingt es der Autorin immer wieder humorvolle Passagen einzuknüpfen und dadurch für ein spannendes Leseerlebnis zu sorgen.
Kathrin Renner
Über die Autorin
Irina Kilimnik wurde 1978 in der Hafenstadt Odessa (Ukraine) geboren. Sie kam 1993 nach Deutschland, wo sie später Humanmedizin und Mediapublishing studierte. 2015 wurde sie mit zwei Preisen beim MDR-Literaturwettbewerb ausgezeichnet.
Partschins - Flouraschworz - die Vinschger Band um Heiner Stecher - gastierte am 15. Juli 2023 erstmals in Partschins. Eingeladen vom Bildungsausschuss Partschins unter Obfrau Wally Nardelli bespielte die Band den wunderbar hergerichteten Widumanger.
von Erwin Bernhart
2017 wird der Maler-Poet Luis Stefan Stecher 80. Sohn Heiner widmet seinem Vater drei Karrnerlieder in neuer und eigener Vertonung. Dies war die Geburtsstunde von FLOURASCHWORZ, der Band mit Heiner Stecher, Hannes Ortler, Michael Reissner und Franco Micheli. Es ist Heiner Stecher und seiner Combo zu verdanken, die Karrnerliadr vor dem musikalischen Versinken in picksiaser Erdbeermarmelade gerettet zu haben. Wenn das vielleicht gar nicht die Absicht von Stecher und seiner Band war. Die Neuvertonungen in internationale und vinschgaueigene Musik kommen gut an, Flouraschworz hat 2019 eine erste CD herausgebracht. Eine zweite soll demnächst folgen.
Dies verkündete Heiner Stecher beim Konzert im neu gestalteten Widumanger in Partschins und die Band brachte gleich mehrere Kostproben neu vertonter Korrnerliadr auf die Bühne. Die Lieder ließen aufhorchen. Mehr als 100 Leute haben bei herrlichsten Bedingungen den melancholischen, heiteren, traurigen, rotzfrechen und immer nachdenklich stimmenden Korrnerliadr-Texten von Luis Stefan Stecher und der in diesen Bahnen folgenden Musik von Flouraschworz gelauscht und mit herzlichem Applaus belohnt.
Dabei hat es den im Laaser Dialekt verfassten und mittlerweile als Volksgut berühmten Korrnerliedern keinen Abbruch getan, als Stecher darauf hinwies, dass sein eigener Dialekt aufgrund seiner Muttersprache etwas wienerisch eingefärbt sei. Grandios vorgetragen und technisch vom genialen Gregor Marini begleitet hat sich Flouraschworz rasch und dauerhaft in die Herzen der Zuhörer gespielt. Heiner Stecher, im Übrigen als Arzt am Krankenhaus Schlanders tätig, hat mit Gesang und Gitarrre und Mandoline Pfeffer in die Musik gestreut, Franco Micheli am Bass und Michl Reisinger am Schlagwerk haben die rhythmischen Bahnen vorgegeben und das Spiel damit zusammengehalten und Hannes Ortler hat die Zwischenräume und die Liedstimmungen mit diversen Blas- und Tastenstrumenten und mit Begleitgesang gefüllt und gefühlt.
Stimmig hat sich der neue Widumanger, in dem die Musikkapelle von Partschins ausgesprochenes Gastrecht genießt, auch für ein Konzert von Flouraschworz bestens bewährt.
Begrüßt und willkommen geheißen und eingestimmt wurde das Publikum und die Band von Wally Nardelli, Obfrau des veranstaltenden Bildungsausschusses Partschins, der nach dem Konzert zu Wein und Getränke und zur Konzertverarbeitung eingeladen hat.
15 Jahre hat Iris Cagalli das Annenbergheim in Latsch geführt, am 1. August geht ihre Zeit als Direktorin zu Ende. „Unser Heim hat sich unter Frau Cagalli – trotz schwieriger Zeiten – sehr gut entwickelt, auch weil sie sehr viel Zeit, Aufwand und Engagement in unsere gemeinsame Vision eines selbstbestimmten Lebens im Alter gesteckt hat“, erklärt dazu Präsident Alexander Janser. Das Auswahlverfahren für Cagallis Nachfolgerin bzw. Nachfolger läuft bereits.
Kolping im Vinschgau - In Ruanda – ja in ganz Ostafrika – lebt die Mehrheit der Menschen von kleinbäuerlicher Landwirtschaft. Damit diese Familien ihre Einkommens- und Ernährungssituation dauerhaft verbessern können, ist es nicht nur wichtig, dass sie lernen, durch moderne Anbaumethoden ihre Ernten zu steigern. Sie müssen auch wettbewerbsfähiger werden, indem sie ihre Feldfrüchte veredeln und so ihre Wertschöpfungskette ausbauen.
Kolping RUANDA hat dies durch die staatliche Zertifizierung von Saatgut geschafft. In Butete im Norden des Landes startete der Kolping-Verband ein landwirtschaftliches Pilotprojekt, bei dem in einem Gewächshaus und auf Verbandsfeldern Saatgut für Kartoffeln produziert wird. Dieses Saatgut wird anschließend an die Kolpingmitglieder verteilt, die die schmackhaften Knollen auf ihren Feldern anbauen. Kartoffeln sind auch in Ostafrika ein wichtiges Grundnahrungsmittel und die Nachfrage ist groß, insbesondere nach hochwertigen Sorten. Dank der Zertifizierung und der damit offiziell verbrieften Qualität der Speisekartoffeln können die Kolpingmitglieder ihre Ernten nun zu besseren Preisen verkaufen- und das nicht nur auf dem Markt, sondern auch an kommerzielle oder staatliche Abnehmer. Ein neu errichtetes Lagerhaus für die Ernten der Bauernfamilien verbessert die Vermarktungsmöglichkeiten zusätzlich: Händler können dank der zentralen Lagerung größere Mengen abnehmen. Dadurch steigen Einkommen und Lebensstandard der Familien.
Nach diesem Erfolg soll dieses Kolpingprojekt nun mit Hilfe von Spendengeldern an weiteren Orten in Ruanda etabliert werden.
Otto von Dellemann