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Zur Unterstützung von Familien in belastenden Situationen zählt künftig das Angebot der Frühen Hilfen zur Regeltätigkeit der Sozialdienste.

Wenn ein Baby zur Welt kommt, kann dies in einer Familie zu herausfordernden Situationen führen: In diesem Fall bietet das Angebot Frühe Hilfen vernetzte, fachliche Unterstützung und Begleitung. "Präventive Angebote wie die Frühen Hilfen sind von großer Bedeutung, geht es doch darum, Familien durch in ihren neuen Alltag zu führen und schwierige Lebensphasen im Netzwerk und gut begleitet zu meistern", betont Familien- und Soziallandesrätin Waltraud Deeg. Mit dem heute (7. November) eingebrachten und genehmigten Beschluss wird das Angebot der Frühen Hilfen in die Regeltätigkeit der Sozialdienste der Südtiroler Bezirksgemeinschaften und des Betriebes für Sozialdienste Bozen aufgenommen.

Das Konzept wurde seit 2014 vom Amt für Kinder- und Jugendschutz und Soziale Inklusion und der Pflegedirektion des Südtiroler Sanitätsbetriebes, begleitet vom Forum Prävention und unterstützt von weiteren themennahen Partnern aus der Landesverwaltung entwickelt und ab 2016 zunächst in Bozen/Don Bosco und in Bruneck umgesetzt. Seitdem wird am flächenmäßigen Auf- und Ausbau des Angebotes gearbeitet, seit diesem Jahr wurden die Frühen Hilfen auf das gesamte Landesgebiet ausgedehnt. Frühe Hilfen steht Familien in belastenden Situationen in Schwangerschaft und den ersten Lebensjahren eines Kindes mit einem breiten Netzwerk an Unterstützungsdiensten und Angeboten zur Seite. Es handelt sich dabei um ein kostenloses Paket an Maßnahmen, Diensten, unterstützenden Systemen, die Kindern und ihren Eltern auf freiwilliger Basis angeboten werden und langfristig die Entwicklung des Kindes fördern sollen. Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Familien ab der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr des Kindes zu verbessern und Familien unterstützend zur Seite zu stehen. Informationen zu den Frühen Hilfen gibt es in den Sozialsprengeln der Bezirksgemeinschaften und im Betrieb für Sozialdienste Bozen sowie online unter www.provinz.bz.it/fruehehilfen.

ck

Freitag, 03 November 2023 13:20

GLÜCK IM UNGLÜCK

Liebe Mitbürger*innen,

 

am 24.10.23 war die Staatsstraße SS 38 bei KM 173-100 von einem kleinen Felssturz betroffen, welcher glücklicherweise in den Sicherungsnetzten zu liegen gekommen ist.

Nach einem Lokalaugenschein aus der Luft mit Hilfe eines Hubschraubers konnte das Ausmaß des jüngsten Felssturzes definiert werden. Die betroffene Felswand weist eine starke Zerklüftung auf. Insgesamt 3000 Kubikmeter Felsmaterial sind abrutschgefährdet. Das Material muss mittels Sprengung entfernt werden.

 

Damit die Arbeiten zur Absprengung der abrutschgefährden Felswand sicher durchgeführt werden können, wird vorab ein Monitoringsystem installiert. Dadurch können auch kleinste Bewegungen umgehend festgestellt werden, damit das Personal gewarnt werden und die Straße bei Gefahr gesperrt werden kann. Nach Anbringung des Monitoringsystems wird mit den Bohrungen begonnen, wofür die Straße aus Sicherheitsgründen gesperrt werden muss.

 

Im Sinne der öffentlichen Sicherheit wurde in der Zivilschutzsitzung vom 02.11.2023 beschlossen, dass die Straße während den Arbeiten ab Montag 06.11.23  bis auf Wiederruf jeweils von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr gesperrt wird. Notgedrungen wird der Verkehr zu den Sperrzeiten durch unser Dorf geleitet. Die Ordnungshüter werden in dieser Zeit im Zentrum die Verkehrsregelung vornehmen. Der Transit- und Schwerverkehr soll großräumig über den Brenner ausweichen oder außerhalb der Sperrzeiten die Teilstrecke befahren. Dauerhaft gesperrt bleiben die betroffen Teilstücke des Waal- und Radweges sowie der Tisserweg.

 

Ich bedanke mich bei allen Beteiligten der Zivilschutzorganisationen und Landesämter herzlich für ihren schnellen Einsatz und die äußerst gute Zusammenarbeit. Ich bitte die Latscher Bevölkerung um Verständnis und Geduld in dieser erneuten Ausnahmesituation!

Danke!

Euer Bürgermeister

Mauro Dalla Barba

Um die felssturzbedrohte Staatsstraße bei Latsch im Vinschgau zu sichern, ist der Landesstraßendienst seit heute, 2. November, im Einsatz. Straßensperrungen gibt es ab Samstag, 4. November.

Die Staatsstraße durch den Vinschgau (SS 38) ist bei Latsch (Km 173-100) immer wieder von Felssturz betroffen, zuletzt am 24. Oktober 2023. Nun bereitet der Landesstraßendienst Sicherungsmaßnahmen vor. Die Arbeiten laufen bereits auf Hochtouren. Nach einem Lokalaugenschein aus der Luft mit Hilfe eines Hubschraubers konnte das Ausmaß des jüngsten Felssturzes definiert werden. Die betroffene Felswand weist demnach eine starke Zerklüftung auf. Insgesamt 3000 Kubikmeter Felsmaterial sind abrutschgefährdet. Das Material muss daher mitels Sprengung entfernt werden.

3000 Kubikmeter Felsmaterial abrutschgefährdet

"Damit die Arbeiten zur Absprengung der abrutschgefährden Felswand sicher durchgeführt werden können, wird vorab ein Monitoringsystem installiert", informiert Landesrat Daniel Alfreider. Dadurch könnten auch kleinste Bewegungen umgehend festgestellt werden, um bei Bedarf das Personal warnen und andererseits die Straße bei Gefahr sperren zu können. Nach Anbringung des Monitoringsystems wird mit den Bohrungen begonnen, wofür die Straße aus Sicherheitsgründen gesperrt werden muss.

SS 38 von 4. bis 10. November gesperrt

Die Arbeiten zur Vorbereitung der Sprengung wurden heute (2. November) aufgenommen und werden morgen fortgesetzt. Ab Samstag, 4. November, wird dann die Straße jeweils von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr gesperrt. Sofern die Wetterlage ein planmäßiges Fortschreiten der Arbeiten zulässt, wird die Straßensperrung bis zum 10. November aufrecht bleiben. Der Verkehr wird über die Landesstraße Latsch-Vetzan (LS 90) und die Landesstraße Latsch-Industriezone (LS 181) umgeleitet. Nach erfolgter Sprengung wird der Schutt abgeräumt und die darunterliegenden Schutzbauten wiederhergestellt.

pt/jw

Freitag, 03 November 2023 09:34

Langtaufers: Brücke Patscheid fertiggestellt

In viermontiger Bauzeit und mit einer Investition von 950.000 Euro hat das Land die Brücke und den Straßenabschnitt bei Patscheid im Bereich der Landesstraße nach Langtaufers erneuert. 

Im Bereich der Landesstraße Langtaufers (LS 49) hat die Landesabteilung Tiefbau in Patscheid eine neue Brücke errichtet. Die Bauarbeiten konnten rechtzeitig vor Beginn der kalten Jahreszeit abgeschlossen werden. Die aufgehende Brückenstruktur aus Stahlbeton samt den Flügelmauern wurde in einer Bauzeit von nur zwei Wochen verwirklicht. Die gesamte Bauzeit betrug vier Monate. Der enge Terminplan konnte somit eingehalten werden. Die Erneuerungsarbeiten waren nach den Murenabgängen von 2019 notwendig geworden. Damals war die Straße zunächst mit Betonelementen provisorisch gesichert worden. 

Vier Monate Gesamtbauzeit

"Auch in den Seitentälern des Landes bis hin zu den Fraktionen und Weilern braucht es sichere Verkehrswege, damit die Menschen dort leben und arbeiten können. Der Neubau der Brücke Patscheid war wichtig, damit die öffentliche und private Mobilität in Langtaufers sichergestellt bleibt", unterstreicht Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, "zudem zeigen die jüngsten Unwetterereignisse, wie wichtig Brückenkonstruktionen und deren Durchflussquerschnitt bei Hochwasser sind." Bereits während der letzten fünf Jahre wurden Brückensanierungen und -neubauten zukunftsorientiert geplant, damit diese Überführungen auch den höheren Wasserdurchflussmengen und dem mitgeführten Material standhalten können.

Zukunftsorientierter Brückenbau

Der Bürgermeister der Gemeinde Graun, Franz Alfred Prieth, zeigt sich erfreut über die "gelungene" Umsetzung des Projektes: "Für die Erreichbarkeit des hinteren Langtauferer Tals ist die neue Brücke von allergrößter Bedeutung, da es nur diese Zufahrt gibt. Auch die Ausführung des Projektes ist im Hinblick auf die Umweltereignisse wie Lawinen und Muren bestens gelungen."

Andreas Pider vom Amt für Straßenbau West, der die Arbeiten geplant und geleitet hat, erklärt: "Für einen größeren Schutz vor Murgängen musste der Durchflussquerschnitt der neuen Brücke deutlich erhöht werden. Dafür wurde die Straße angehoben und zudem talseitig verschoben." Im Zuge der Arbeiten wurde die ursprünglich auf der Brücke bestehende Engstelle beseitigt. Die wegen Frostschäden dringend sanierungsbedürftige Straße wurde zudem auf einer Länge von 180 Metern vollständig erneuert.

Die Arbeiten wurden von der Baufirma Hofer Tiefbau GmbH aus Prad am Stilfserjoch ausgeführt. Abschließende Fertigstellungsarbeiten folgen im Frühjahr 2024.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 950.000 Euro, wovon 650.000 Euro auf die Bauarbeiten entfallen.

red/jw

 

Am 1. Dezember tritt der Notenwechsels zwischen Italien und Österreich in Kraft, mit dem eine Reihe österreichischer Studientitel in Italien anerkannt werden.

Eine gute Nachricht für Studierende und Jungakademiker: Mit 1. Dezember 2023 treten die neuen Tabellen des Notenwechsels zwischen Österreich und Italien in Kraft, welche die Gleichwertigkeit weiterer Bachelor- und Masterstudien enthalten. Das teilt die Studieninformation Südtirol der Abteilung Bildungsförderung mit. Es handelt sich dabei um jene Studien, die in der Sitzung vom 13. Dezember 2022 in Wien verhandelt wurden.

Die verhandelten österreichischen Studien, die ab dem 1. Dezember 2023 mit den entsprechenden italienischen "Classi di laurea" und "Classi di laurea magistrale" anerkannt werden können, sind die sechs Bachelorstudien Astronomie, Europäische Ethnologie, Philosophie, Politik und Ökonomie, Recht und Wirtschaft, Wirtschaft und Recht, Wirtschaftsrecht sowie die zehn Masterstudien Europäische Ethnologie, Altertumswissenschaften, Cross-Disciplinary Strategies, Applied Studies in Art, Science, Philosophy and Global Challenges, Global Challenges and Sustainable Developments, Global Studies, Energietechnik, Recht und Wirtschaft, Wirtschaft und Recht, Wirtschaftsrecht, das Diplomstudium Integriertes Studium der Rechtswissenschaften und folgende zehn Masters of Education: Bewegung und Sport, Biologie und Umweltkunde, Chemie, Ethik, Geografie und Wirtschaftskunde/Geografie und Wirtschaft, Informatik/Informatik und Informatikmanagement, Italienisch, Mathematik, Physik, Psychologie und Philosophie.

Die Genehmigung der Vergleichstabellen für sechs Bachelorstudien und über 20 Masterstudien, die die bereits vorhandenen Tabellen ergänzen, bezeichnet die für Bildungsförderung zuständige Abteilungsdirektorin Rolanda Tschugguel als "sehr wichtige Maßnahme für die Südtiroler Absolventen und Absolventinnen dieser Studien im Hinblick auf den Eintritt in die Arbeitswelt". Besonders erfreulich sei, dass zum ersten MalLehramtsstudien im naturwissenschaftlichen Bereich laut der neuen Studienordnung (Master of Education) sowie das neue Diplomstudium des "Integrierten Studiums der Rechtswissenschaften" an der Universität Innsbruck verhandelt und genehmigt wurden.

Der Notenwechsel ist das bilaterale Abkommen zwischen der Regierung der Republik Österreich und der Italienischen Republik über die gegenseitige Anerkennung der akademischen Grade und Titel. In Rahmen der Sitzungen, die abwechselnd in Wien und in Rom regelmäßig stattfinden, wird von der österreichischen und der italienischen Delegation die Gleichwertigkeit von jenen Studien verhandelt, die am häufigsten von Südtiroler Studierenden besucht werden.

Informationen über die Anerkennung der Studientitel erteilt die Studieninformation Südtirol der Abteilung 40 – Bildungsförderung: www.provinz.bz.it/bildungsfoerderung/Studieninformation/Studieninformation.asp.

Dienstag, 31 Oktober 2023 13:08

Politische Realteilung

Vinschgau/Südtirol - Die Wahlen haben zu einer Art politischer Realteilung geführt. Mit Aufsplittung des politischen Raumes in Kleinparzellen. Realteilung heißt vor allem im Oberen Vinschgau kleinparzellierte Güter - ein Fleckerlteppich. Grad zum Sterben zuviel. So wird Politik in den kommenden Jahren sein. Ein Fleckerlteppich von Kommentaren auch mit Musterwiederholung soll unsere Wahlanalyse sein.

 

Sepp, Verena und David - und Abi

Es ist allerhand, dass Verena Tröger und David Frank im Bezirk Vinschgau mehr Vorzugsstimmen als Sepp Noggler erhalten haben. Beide haben auch mehr Vorzugsstimmen erhalten als 2018 Dieter Pinggera, der damals ungleich bessere Voraussetzungen hatte. Pinggera war kein Unbekannter, die Stimmung für die SVP war im Bezirk besser und de facto waren es mit Noggler nur zwei Kandidaten (Maria Herzl sprang nach dem Betriebsunfall mit Elfi Kirmaier beherzt als Kandidatin ein).
Zu verdanken ist Trögers und Franks Erfolg wohl auch dem Abi Plangger, der, trotz erfahrungsgemäß besseren Wissens, nach außen für Zusammenhalt aller drei Kandidaten gesorgt hat. Bemerkenswert ist, dass die SVP-Wähler teilweise dem Aufruf Planggers, die Vorzugsstimmen den Bezirkskandidaten zu geben, gefolgt sind. Haben die SVP-Wähler im Vinschgau 2018 noch im Schnitt 2,7 Vorzugsstimmen geschrieben, so waren es 2023 2,9. Südtirolweit waren es bei den SVP-Wählern 2018 2,5 und 2023 2,7. Nur zur Ergänzung: Die STF-Wähler im Vinschgau haben im Schnitt 3,4 Vorzugsstimmen abgegeben. (eb)

 

Kurz respektabel
Dass Dorothea Kurz für das Team K kandidierte, hat nicht nur mit ihrem Nachnamen zu tun. Die ausgeglichene, engagierte und für viele wählbare Kinderkrankenschwester aus Laas war prädestiniert für die Partei von Paul Köllensperger und nicht umsonst die bestgewählte Vinschger Kandidatin des Team K. 1.268 Stimmen konnte Kurz südtirolweit auf sich vereinen, 876 davon im Vinschgau – ein respektables Ergebnis.

 

Den Alleinvertretungsanspruch verloren
Die SVP verliert nicht seit 10 Jahren, sondern bereits seit 30 Jahren Stimmen und Mandate. 1988, vor 35 Jahren bekam die SVP 60,4% der Wählerstimmen und 22 von 35 Mandaten. 1993: 19, 1998: 21, 2003: 21, 2008: 18, 2013: 17, 2018: 15,
2023: 13. 2008 erhielt die SVP erstmals weniger als 50%, aber noch 18 Mandate. 2013 verlor die SVP auch die absolute Mehrheit der Sitze. Zusammen mit dem italienischen Koalitionspartner hatte die SVP eine Mehrheit im Landtag. Nach dieser Landtagswahl muss die SVP nicht nur italienische Koalitionspartner, sondern auch einen deutschen Koalitionspartner finden, um eine Regierungsmehrheit zustande zu bringen. Damit verliert die SVP den Alleinvertretungsanspruch für die deutsche und ladinische Volksgruppe. Erstmals kommt es zu richtigen Koalitionsverhandlungen und einem Regierungsprogramm, das mehrere deutsche und italienische Parteien verhandeln. Es geht um die politische Ausrichtung und die Verteilung von Ämtern und Posten. Wer werden die Koalitionspartner der SVP? (hzg)

 

Hanspeter Staffler fliegt als Landtagsabgeordneter raus.
Trotz Stimmenzuwachs. 4.058 SüdtirolerInnen gaben Staffler ihre Stimmen: 681 mehr als noch bei den vergangenen Wahlen. Und trotzdem: Die Neuen Zeno Oberkofler und Madeleine Rohrer überzeugen. Während Rohrer als wahrscheinlich galt, hat Oberkofler ein sensationelles Ergebnis eingefahren und die Stimmen der jungen Wähler geholt – die „Südtiroler Blinddates“ – ein Videoprojekt der Filmemacherinnen von Clara Schönthaler, Matthias Fleischmann und Max Gurschler haben Wirkung gezeigt. Oberkofler traf auf Fratelli d’Italia Kandidatin Anna Scarafoni.

 

Jürgen Wirth Anderlan, der ehemalige Schützenkommandant zog mit zwei Mandaten schneidig in den Landtag ein.
Auch im Vinschgau standen nicht wenige stramm und wählten JWA: 1.691 Stimmen bedeuten 8,4 Prozent der Stimmen. Die folgsamsten im Vinschgau waren die Plauser: 12 Prozent wählten JWA.

 

Die Vinschger Wählerinnen und Wähler haben Sepp Noggler abgewählt.
Im Landtag sitzt der Bauernkandidat nur durch die Wähler außerhalb vom Bezirk. „Vinschger, wehrt euch“, war der Aufruf vom SVP-Bezirkschef Albrecht Plangger. Die Vinschger sind dem nachgekommen und haben sich gewehrt: gegen Bauernschläue und Verbands- oder Parteidenken.

 

Dass SVP-Bezirkschef Albrecht Plangger nach dem SVP-Debakel zurücktritt, gilt in SVP-internen Kreisen als so gut wie sicher.
In den Startlöchern steht bei den kommenden Gemeinderatswahlen der mandatsbeschränkte Schlanderser Bürgermeister Dieter Pinggera.

 

Makellos faltenfrei und jugendlich frisch ging Sven Knoll auf Stimmenfang.
20,1 Prozent oder 4.055 Stimmen hat die Südtiroler Freiheit im Vinschgau insgesamt erhalten: vor allem von jungen Wählern. Den undankbaren 5. Platz gab es für Benjamin Pixner, der mit 3.561 Stimmen zwar gut gewählt wurde, den Einzug in den Landtag einmal mehr verpasste. Pixi muss demnach noch eine Runde warten.

 

Viel Arbeit wartet auf Verena Tröger als Bürgermeisterin in Laas.
Dort bleibt die meistgewählte Vinschger SVP-Kandidatin nach der Landtagswahl: die Flucht nach Bozen ist nicht geglückt. Nun heißt es in Laas Entscheidungen fällen: die Disco Fix ist nur ein Beispiel.

 

Die Zukunftsmusik von David Frank hörten nicht wenige Wählerinnen und Wähler...
... und gaben dem Matscher SVP-Kandidaten 3.203 Stimmen, nur 12 Stimmen weniger wie Tröger. Der sympathische Frank - völliger Polit-Neuling - ist damit eindeutig der Wahlsieger unter den Vinschger Kandidaten. (ap)

 

Gemeinderäte
Der politische Fleckerlteppich wirkt sich auch auf die Gemeinderäte aus. Den Gemeinderäten der Süd-Tiroler Freiheit dürften Brust und Kamm schwellen, ebenfalls jenen von Bürgerlisten aller Coleur. Noch sind die SVP-Mehrheiten (außer in Glurns) in allen Gemeinden von Partschins bis Graun zementiert. Dem Sirenengesang nach Einheitslisten auf Gemeindeebene dürfte künftig weniger Widerstand entgegenstehen. (eb)

 

Sabine Zoderer
Sabine Zoderer wurde als Obfrau der Freiheitlichen aufgebaut und Ziel war es, mit drei Kandidaten in den Landtag zu ziehen. Aufgerieben zwischen Sven-Knolls STF- Sprüchen und Jürgen Wirth Anderlans Poltern ist den Freiheitlichen das nicht gelungen. Zoderer selbst hat in ihrer Heimatgemeinde Partschins 313 Vozugsstimmen, im Bezirk Burggrafen-amt 1686, im Vinschgau 636 und insgesamt respektable 4582 bekommen. Die Freiheitlichen empfinden den Einzug von Ulli Mair und Andreas Leiter Reber in den Landtag als Niederlage und Zoderer wird wie ein Sündenbock in die Wüste geschickt. Erhofft war es anders. (eb)

 

Regierungsmitglieder und Regierungsparteien verlieren an Zuspruch
Wer regiert kann gestalten, Projekte durchführen, Neues einführen und Gelder verteilen. Wer gut regiert und klug verwaltet, erhält Zuspruch und kann Wahlen gewinnen. So war es bisher. Die SVP hat 7,4% der Stimmen verloren. Alle Regierungsmitglieder haben Stimmen eingebüßt, 3 Regierungsvertreter sind nicht mehr in den Landtag gewählt worden, insgesamt wurden 12 Landtagsabgeordnete abgewählt. 15 Neue ziehen in den Landtag ein. Nicht nur in Südtirol verlieren die Regierungsparteien, sondern in ganz Europa. Ist das Regieren schwieriger geworden oder sind die Ansprüche der Bürger:innen so hoch? Die Pandemie hat tiefe Wunden hinterlassen und 3 Landtagslisten entstehen lassen. Zwei davon waren erfolgreich und sitzen nun mit 3 Abgeordneten im Landtag. Die steigenden Energiepreise, die hohen Mietpreise und die langen Wartezeiten in den Krankenhäusern haben viele Menschen zur Verzweiflung gebracht und zu Wutbürgern gemacht. Das ungelöste Migrationsproblem und die fehlende Sicherheit haben Vertrauen zerstört und die Menschen in die Arme der Opposition geführt bzw. neue Listen entstehen lassen. (hzg)

 

Markus Hafner
Jener Wahlerfolg bei den Parlamentswahlen im Herbst 2022 mit 5506 Stimmen hat dem Markus Hafner für das TeamK Flügel verliehen, die bei den Landtagswahlen völlig gestutzt worden sind. 1059 Vorzugsstimmen insgesamt - in Mals 275, im Vinschgau 763 - haben dem Paulihof-Bauer politisch ernüchtert aussteigen und nach kurzem Schock trotzdem ruhig schlafen lassen. (eb)

 

Sepp Noggler zum vierten Mal gewählt, Hanspeter Staffler nach einer Legislatur abgewählt
Sepp Noggler hat 2008 als damaliger BM von Mals und Bezirkspräsident 7.196 Stimmen erhalten, davon 6.733 aus dem Vinschgau. 2023 kam er mit 6.117 Stimmen auf Platz 11 der SVP Liste in den Landtag. Der Sprung gelang nur, weil er neben den 3.030 Stimmen aus dem Vinschgau noch 3.087 Stimmen von den anderen Bezirken erhielt. Seine Mitbewerber Verena Tröger und der Jugendkandidat David Frank scheiterten, obwohl das Stimmenpolster aus dem Vinschgau sogar etwas besser als von Noggler war (3.215 Tröger und 3.203 Frank). Frank und Tröger bekamen zu wenige Stimmen aus den anderen Bezirken. Dies zeigt, dass Vinschger Kandidaten nur mit 30 – 50% der Vinschger SVP Stimmen rechnen können und deshalb nur eine Chance haben, wenn sie in anderen Bezirken stark gewählt werden.
Hanspeter Staffler von den Grünen hat 2018 insgesamt 3.377 Stimmen erhalten und wurde gewählt. 2023 erhielt er 4.058 Stimmen und kam nicht in den Landtag. Die Grünen haben neue Kandidat:innen aufgestellt, die mehr Stimmen erhielten. Auffallend ist, dass Staffler nur in Bozen und im Bezirk Vinschgau weniger Stimmen als 2018 erhielt. In Mals, seiner Heimatgemeinde erhielt er 94 Stimmen weniger. Andererseits hat die impfkritische Liste Vita in Mals 99 Stimmen erhalten. (hzg)

 

Der LH, der Messner Hubert, der Daniel und der Arnold
Mit 3675 hat LH Arno Kompatscher im Vinschgau am meisten Vorzugsstimmen bekommen. Nach ihm die Bezirkskandidaten. Und dann folgt mit 1.754 Vorzugsstimmen Reinholds Bruder Hubert Messner, vor dem im Vinschgau völlig geschnittenen Arnold Schuler mit 1.076. Schuler verliert im Vinschgau 2.196 Stimmen - allerdings weniger als Sepp Noggler mit minus 2.745. Hubert Messner hat in Reinholds Hochburgen Schnals am 2.meisten und in Stilfs am 4.meisten Stimmen erhalten.
Einer hat im Vinschgau bemerkenswert an Stimmen zugelegt: der Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Hat der damalige Neuling 2018 ganze 165 Vorzugsstimmen erhalten so konnte der agile und rasch entscheidende Alfreider 2023 um ganze 100 Stimmen auf 265 Stimmen zulegen. Altroche´ alle Regierungsmitglieder haben Stimmen verloren.

Dienstag, 31 Oktober 2023 13:07

Wasserkraft ist modern

Mals - Die Interalpinen Energie- und Umwelttage in Mals sind mit hochkarätigen Vortrtägen am 26. Oktober im Kulturhaqus über di Bühen gegangen. Fazit der Fachleute: Die Wasserkraft ist innovativ, vielseitig und modern. Wo wollen wir hin?

In Zeiten von Energieumwälzungen wird die Bedeutung der Wasserkraft als erneuerbare Energiequelle immer deutlicher. Insbesondere im Kontext des Ausbaus von Photovoltaik und Windkraft spielt sie als stabiles Element im Energiesystem eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zu anderen Energieträgern ist die Wasserkraft nicht von ausländischen Ressourcen abhängig. Mit „WASSERKRAFT - INNOVATIV, VIELSEITIG, MODERN. WO STEHEN WIR UND WO WOLLEN WIR HIN?“ haben heute im Kulturhaus Mals internationale Fachexperten aus Forschung, Industrie und Praxis, darunter Prof. Dr. Robert Boes von der Versuchsanstalt für Wasserbau und Glaziologie, ETH Zürich, als Keynote Speaker und viele andere Fachexperten die neuesten Entwicklungen im Bereich der elektromaschinellen Ausrüstung, des Kraftwerkbetriebs und der Ökologie präsentiert. Verschiedene Impulsvorträge gaben einen umfassenden Überblick über die Innovationen in der Wasserkraft. Best-Practice-Beispiele ergänzten die Fachtagung ebenso wie die zusammenfassende Podiumsdiskussion und die morgige Fachexkursion zum Wasserkraftwerk Saldurbach in Matsch.
Walter Gostner, Gesellschafter der Ingenieure Patscheider & Partner GmbH., Mals, Verwaltungsrat IBI-Euregio Kompetenzzentrum und Mitorganisator der Fachtagung zeigt sich äußert zufrieden: „Das hochaktuelle Thema lockte bereits zum sechsten Mal einen voll besetzten Saal mit vielen Interessierten und zahlreichen Fachexperten an. Wir als Veranstalter sind äußerst zufrieden mit dem Verlauf. Wasserkraft ist eine unverzichtbare und nachhaltige Energiequelle mit enormem Innovationspotenzial. Diese Veranstaltung hat dazu beigetragen, unser Wissen zu erweitern und uns noch stärker davon zu überzeugen, dass durch Kooperationen und die Einbindung der Bevölkerung zukunftsfähige und sinnvolle Projekte umsetzbar sind.“ Organisiert wurde die Tagung vom IBI-Euregio-Kompetenzzentrum Vahrn, Patscheider & Partner, der Anwaltskanzlei GEISSELER LAW, dem TIQU – Tiroler Qualitätszentrum für Umwelt, Bau und Rohstoffe sowie dem Südtiroler Energieverband SEV. Diese
internationale Zusammenarbeit betont die Bedeutung des Wissensaustauschs zwischen verschiedenen Playern, um innovative und moderne Ansätze unter Berücksichtigung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte weiter voranzubringen.

Vinschgau - Das Schweizer Unternehmen Hoppe wird im Zuge eines „Entlassungsverfahrens“ in Südtirol bis zu 120 Arbeitsplätze abbauen. Das Arbeitsvermittlungszentrum unterstützt die Arbeitsplatzsuche.
Die Firma Hoppe muss - wie vor einigen Tagen bekannt wurde -, in den nächsten Wochen im Zuge eines so genannten „kollektiven Entlassungsverfahrens“ bis zu 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abbauen. Grund dafür ist der Einbruch der Baukonjunktur in zwei Hauptmärkten des Schweizer Unternehmens, nämlich in Deutschland und China. „Als Arbeitsvermittlungszentrum sind wir natürlich daran interessiert, dass diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so schnell wie möglich einen neuen Arbeitsplatz finden“, erklärt der Leiter des AVZ Schlanders, Robert Grüner. „Wir betreuen diese Personen und versuchen Betriebe ausfindig zu machen, die Bedarf an diesen Qualifikationen haben.“ Es handle sich dabei um Mitarbeitende, die fast ausnahmslos über Erfahrung im Produktionsbereich verfügen, bereits seit mehreren Jahren für den Betrieb Hoppe tätig waren und vor allem im mittleren und oberen Vinschgau wohnen. „Unternehmen, die Personal suchen und mit diesen Arbeitskräften in Kontakt treten wollen, mögen sich melden“, sagt Grüner. 

 

Das AVZ Schlanders ist per E-Mail unter avz-schlanders@provinz.bz.it oder telefonisch unter 0473 736191 erreichbar.

https://issuu.com/articles/39050177
Dienstag, 31 Oktober 2023 10:27

Die Nachwehen

Vinschgau/Bozen - Sabine Zoderer (Bild) ist von der Obfrauschaft der Freiheitlichen und sogar aus der Freiheitlichen Partei ausgetreten. Die Freiheitlichen zeihen damit harte Konsequenzen aus den für sie mit ernüchternden Ergebnissen abgeschlossenen Wahlen. Die Partschinser Gemeinderätin Zoderer hat als neues Gesicht im Frühjahr die Obfrauschaft übernommen mit dem klaren Auftrag und mit dem Ziel, drei Mandatare in den Landtag zu bringen. Die Chancen dazu standen bis vor wenigen Wochen gar nicht so schlecht. Erst als die Süd-Tiroler Freiheit in der Ausländerfrage, in der Sicherheitsproblematik mit schärfstem Geschütz aufgefahren und damit die Freiheitlichen rechts zu überholen drohte, war es wohl für eine Gegenreaktion zu spät. Zoderer hat die ehemals scharfen Anti-Ausländer-Töne der Blauen wohl von Anbeginn an nicht inhalieren können. Wäre die Rechnung aufgegangen und die Freiheitlichen mit drei in den Landtag gezogen, Zoderer wäre parteiintern heiliggesprochen. Aber es ist Plan B eingetreten und Zoderer ist als Sündenbock in die Wüste geschickt worden. (eb)


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