Magnago auf dem Motorrad
Hermann Wenter aus Naturns hat in der Arunda 101 (Geschichten aus dem Vinschgau - in Kooperation mit dem Vinchgerwind) den Bericht über „Siegmundskron 1957“ gelesen und weiß dazu ein kleine Geschichte über Leo Platzgummer zu erzählen. Der „Pangarter Leo“ ist mit seinem Vater Isidor (1904 - 1965) auf dem Motorrad zur Kundgebung nach Siegmundskron gefahren. Dort wurde er gebeten, den Landeshauptmann zur Burgruine hinauf zu fahren, zumal wegen der vielen Teilnehmer ein Durchkommen mit dem Auto unmöglich war. Der invalide Dr. Silvius Magnago wurde kurzerhand aufs Motorrad gesetzt und erreichte so zwischen der gespannt wartenden Mange das Rednerpult. Damals wurden für Südtirol politische Weichen gestellt.
Auch der Leo Platzgummer (im Bild *20. April 1934 - +21. Dezember 2021) aus Tabland hat mit seinem Motorrad dafür einen wichtigen Beitrag geleistet.
Hans Wielander
Dieses Haus ist ein Erlebnis
Das Hotel Restaurant Chalavaina in 7537 Müstair wurde nun neu von der „Stiftung Chasa Chalavaina“ übernommen (...)(sh. Seite 24 Anm. d. Red.). Dieses Haus ist ein Erlebnis; die Küche mit dem russgeschwärztem Gewölbe beherbergt den ältesten noch betriebenen Holzbackofen Europas. Ein Haus, das schon seit 700 Jahre lang den Gästen zur Verfügung steht und dessen Fundamente sogar bis in die karolingische Zeit zurückgehen ist unwillkürlich Schauplatz von Ereignissen. Ein Highlight in dieser hektischen Zeit. Wir Münstertaler wünschen dem Joni Fasser viel Gesundheit und dass er nun seinen Lebensabend mit seiner Gattin Pia in vollen Zügen geniessen kann. Cun blers salüds ed stat bain!
Kurz vor der berüchtigten Calven Schlacht hielt Benedikt Fontana seine letzte Rede vom Balkon der Chasa Chalavaina an seine Jünger... am Abend vor dem grossen Ereignis die am 22.Mai des Jahres 1499 die doppelt so grosse Truppe der Habsburger in die Flucht schlugen. Fontana verlor im Kampf das Leben, seine letzte Herberge war somit die „Chasa Chalavaina“. Der schweizerische Kanton Graubünden kennt kaum einen wirkungsmächtigeren Mythos als jenen um Benedikt Fontana, den Helden der Calvenschlacht 1499. Doch kaum jemand ausserhalb der schweizerischen Eidgenossenschaft kennt den Begriff ‚Calven’ (rätoroman. Chalavaina). Wenig weitläufig ist auch der Begriff der ‚Calvenschlacht’ (rätoroman. Battaglia da Chalavaina), die im Rahmen des Schwabenkrieges 1499 zwischen einer Bündner Truppe und dem Heer vom römischdeutschen König Maximilian I. stattgefunden hat. Eine historische Persönlichkeit war für den Ausgang der Schlacht entscheidend: der Hauptmann der Bündner Truppen Benedikt Fontana. Der bekannte Dichter Simon Lemnius, geboren auf dem Hof Guad bei Sta. Maria im Münstertal, beschrieb im Jahre 1550 in seinem Werk Raeteis die Schlacht in Versform auf Latein. Lemnius betonte besonders die Rolle Benedikt Fontanas. Sterbend hätte dieser auf dem Schlachtfeld die Bündner mit Aufmunterungsworten angefeuert: «Hei fraischgiamang meiss matts, cun mai ais be ün hom da fear, quai brichia guardad, u chia hoatz Grischuns e Ligias u maa non plü.» «Frisch auf, meine Jungen, ich bin nur ein Mann, achtet meiner nicht, heute noch Bündner und Bünde oder nie mehr.» Heute erinnert in Chur ein im Jahr 1903 errichtetes Denkmal an Benedikt Fontana und die erwähnte Szene aus der Schlacht an der Calven 1499.
Giacumin Bass, Müstair
Unterschutzstellung der Malser Haide
Die einen wollen die Malser Haide unter Schutz stellen, was ich ja sehr gut finde, und die anderen wollen die Malser Haide mit einer zwei Mal überquerenden Zuglinie vernichten. Jetzt will man unbedingt, dass eine neue Zugtrasse von Mals über den Reschen gebaut wird. Auf dem Papier ist das ganz einfach zu machen, aber die Wirklichkeit schaut ganz anders aus. Man stelle sich vor, von Mals in Richtung Schleis dann durch den Berg unter Marienberg durch bis oberhalb Burgeis, dann quer über die Malser haide bis unterhalb Planeil, dort ein Kurve und her bis St. Valentin, dann links oder rechts vom Reschensee bis Nauders und dann der große Höhenunterschied bis ins Inntal (so war einmal eine Zeichnung in der Zeitung). Da muss man sich vorstellen, wie es auf der Malser Haide ausschaut. Eine Bewirtschaftung der Felder unmöglich. Und was sagen die in ST. Valentin dazu? Die Schweizer bzw. Herr Paul Stopper hat einmal gesagt, dass sie nur für eine Bahn Mals-Schulz sind, eventuell über das Münstertal, sonst zahlen sie nichts. Das wäre auch die Kürzeste und beste und billigste Lösung. Der Vinschgau kann nur für diese Lösung sein. Es werden nur Gäste aus der Schweiz in den Vinschgau kommen, nicht aus Österreich. Lange zeit schaute es gut aus mit dieser Planung Mals-Schulz bis Herr Knoll Sven mit dem Vorschlag kam, wir müssen eine Bahn ins Vaterland Österreich verbinden. Setidem gehen die Meinungen hin und her oder bleiben ganz aus. So können wir nur hoffen, dass sich die Naturschützer, die Bauernvertreter, Der HGV, die Umweltschützer und die Bevölkerung gegen eine Bahnverbindung über den Reschen wegen obiger Befürchtungen wehren.
Heinrich Thöni, Burgeis
Beobachten ohne zu urteilen
Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Diskussionen in letzter Zeit von der Bekämpfung der Pandemie hin zur Bekämpfung anderer Meinungen entwickelt haben. Es ist interessant zu beobachten, wie unterschiedliche Meinungen im öffentlichen Diskurs von verschiedensten Seiten als schwarz oder weiß, als richtig oder falsch und als gut oder böse gewertet werden. Mittlerweile bin ich seit November 2021 in Lateinamerika unterwegs. Dabei ist es interessant zu beobachten, wie unterschiedlich sich die Regierungen aber auch die Menschen dort in der Pandemie verhalten. Man sieht, dass es auch andere Lösungsansätze gibt und diese funktionieren, wenn auch die geographischen oder politischen Voraussetzungen andere sind.
Ich fühle mich absolut nicht in der Position dazu, anderen Menschen zu sagen, was richtig oder falsch ist. Für mich sind die Herausforderungen dieser Welt zu komplex für einfache Antworten. Das Einzige, was ich machen kann, ist, die Situation zu beobachten, dabei die Emotionen bestmöglich bei Seite zu legen und mir eine eigene Meinung zu bilden. Jedoch auch offen für Gegenargumente und Diskussionen zu bleiben, denn meine Überzeugungen können auch falsch sein. Dessen bin ich mir bewusst.
Durch die Beobachtung der derzeitigen Diskussionen in Südtirol fühlt es sich für mich allmählich so an, als würden wir uns als Gesellschaft in eine Richtung bewegen, die eigentlich niemand wirklich einschlagen will. Die Menschen sind so gespalten, wie ich es in meinen etwas über zwanzig Jahren noch nicht erlebt habe. Die Akzeptanz einer anderen Meinung war meines Erachtens schon lange nicht mehr so niedrig, wie wir dies zurzeit erleben. Doch vielleicht sind diese Sorgen auch unberechtigt, ich weiß es nicht. Wir werden erst in Zukunft sehen, wo wir uns hinentwickeln werden, und für jeden Menschen wird sich dies dann auch anders anfühlen. Bis dahin hat es jede Person selbst in der Hand, in welche Richtung er oder sie unsere Gesellschaft bewegen möchte und welchen Einfluss sie oder er auf die Mitmenschen haben will.
Grüße aus Mexiko,
Johannes Marseiler, (gebürtig aus Prad)
von Don Mario Pinggera - In der Tat hat die Studie zum Missbrauch durch kirchlich Bedienstete im Bistum München – Freising wenig überrascht. Es war so zu erwarten. Eine neue Qualität bekommt das Ganze allerdings, weil nun zum ersten Male ein emeritierter Papst involviert ist, Benedikt XVI. Äusserst unpassend hat er zunächst reagiert, indem er vorgab, an einer einschlägigen Sitzung im Jahre 1980 nicht dabei gewesen zu sein, in welcher es um einen Priester ging, der sich nachweislich strafbar gemacht hat. Aus der Natur der Sache ist ein mangelndes Erinnerungsvermögen in eigener Angelegenheit in einer solch prekären Situation völlig irrelevant. Benedikt zog es dann doch vor, Farbe zu bekennen, nachdem ein Protokoll eben dieser Sitzung seine Anwesenheit nachgewiesen hatte. Das alles ist starker Tabak und nicht so ohne weiteres zu verdauen. Ist es denn für einen bedeutungsvollen Mann der Kirche so schwer zu bekennen: „Ich habe einen Fehler gemacht!“? Nun wäre es zu kurz gegriffen, Benedikt XVI. alleine in die Verantwortung zu nehmen. Sein Vorgänger, Johannes Paul II. spielt hier nämlich eine bedeutende Rolle. Für ihn gab es Missbrauch in der Kirche schlicht nicht, es passte nicht in sein Bild. So hat er den Chef der „Legionäre Christi“ immer noch in den Himmel gelobt, als dessen sexuelle Übergriffe auf Kinder und Jugendliche bereits bekannt waren. Er dürfte dem damaligen Leiter der Glaubenskongregation, Joseph Kardinal Ratzinger, wohl verboten haben, in Sachen Missbrauch aktiv zu werden. Johannes Paul II. zog es stattdessen vor, Befreiungstheologen in Südamerika massregeln zu lassen, statt wirkliche Verbrecher zu eliminieren. Er zog es vor, mahnende Stimmen, die einfach nachdachten, brutal kaltzustellen. Die Verlustwalze dieses Pontifikates ist lang: Hans Küng, Eugen Drewermann, Befreiungstheologie, die drei oberrheinischen Bischöfe Kasper, Saier und Lehmann, welche 1993 ein gut durchdachtes Papier zu Geschiedenen Wiederverheirateten veröffentlichen wollten, öffentliche Bedenken durch Kardinal König oder Bischof Stecher – all diese wurden einfach abgeschmettert. Anfragen von grossen Ortskirchen wie zum Beispiel Afrika wurden ohnehin nicht gehört. Hätte Johannes Paul II. die eigene Sturheit überwunden und ehrlich kritische Stimmen erhört, wären wir jetzt garantiert nicht dort, wo wir sind! Diktatorisches Gebaren hat sich bisher immer gerächt. Und der Fokus wird sich früher oder später auf Johannes Paul II. richten. Wobei wir das Ganze jetzt ausbaden müssen – nicht mehr er! Spätestens dann wird die Erkenntnis reifen, dass man dem Geschrei von „santo subito“ besser nicht nachgegeben hätte.
pr-info Schnalstal/Ötztal
Zum Ausklang des Jubiläumsjahres „30 Jahre Ötzifund 1991 – 2021“ hat sich die Tourismusgenossenschaft Schnalstal mit der Südtiroler Gutsbrennerei Walcher etwas Besonderes einfallen lassen. Das Funddatum ist auch der Brandname dieses grandiosen Grappa Riserva Superba „19991“. Der stilvollen Geschenkpackung aus 100 % recycelten Karton ist neben den Grappa auch die älteste Karte Tirols von 1604 beigelegt. Die Karte von Warmund Ygl zeigt erstmals einen alpinen Gletscher: „Der Groß Verner – Glacies continua et perpetua“. Dieses riesige Gletschermassiv erregt in jener Zeit besonderes Interesse, da es um 1600 in Folge der „kleinen Eiszeit“ wieder in die Täler wie dem Ötztal und dem Schnalstal vordrang. In diesem gewaltigen Gletschermassiv war „Ötzi, der Mann aus dem Eis“ bereits seit 4900 Jahren im Eis eingeschlossen. 1.- Euro jeder verkauften Flasche „19991er“ geht direkt an die „Ötzi, der Mann aus dem Eis“-Stipendien. Diese Fördergelder werden an Studenten:innen vergeben, welche archäologische und wissenschaftliche Forschungsarbeiten rund um die Fundstelle, gelegen zwischen dem Ötztal in Tirol und dem Schnalstal in Südtirol, erforschen. Diese Initiative gefällt den Landeshauptmännern von Tirol und Südtirol, Günther Platter und Arno Kompatscher, zumal sich die Fundstelle im Herzen der „Euregio“ befindet. Diese nachhaltige Aktion wird auch vom Tourismusverband Ötztal unterstützt, mit welchem die Schnalser seit jeher eine gute Zusammenarbeit über die „Jöcher“ pflegen.
Partschins - Im vergangenen November konnten die SVP-Mitglieder der Ortsgruppe Partschins ihre Wunschkandidaten online oder durch Urnenwahl an den beiden Wahlstellen in Partschins und Rabland wählen. In den Ortsausschuss haben es nicht nur bereits bekannte, sondern auch neue Gesichter geschafft.
Das stark motivierte Team um die neue Ortsobfrau Jasmin Ramoser präsentiert sich sehr dynamisch und mit offenen Ohren für alle Anliegen der Mitbürger, gemeinsam mit Evelyn Tappeiner Weithaler, Anuschka Gamper, Barbara Ganterer und Jasmin Pichler (Schriftführung und Presseverantwortliche) vertritt sie die Arbeitsnehmer/innen. Weitere Akteure des Teams sind Michael Mayr (stellvertretender Obmann), der zusammen mit Rechtsmitglied Harald Schmittner und Kandidatin Birgit Egger Vertreter für die Wirtschaft ist. Tobias Nischler vertritt die Landwirtschaft. Weitere Rechtsmitglieder sind Bürgermeister Alois Forcher und Matthias Burger (Kassier).
Während der konstituierenden Sitzung am 22. November 2021 wurde der bisherige Obmann Albert Gufler mit großer Dankbarkeit für seinen jahrelangen effizienten Einsatz von Jasmin Ramoser abgelöst, die ein starkes und eindeutiges Wahlergebnis erzielt hat. Von den 195 wahlberechtigten Mitgliedern haben knapp 45 % ihre Stimmen vergeben, die Onlinewahlmöglichkeit hat guten Zuspruch gefunden. Insgesamt 8 von den 12 zur Auswahl stehenden Kandidaten gehören nun dem Ortsauschuss an. Ausständig sind zurzeit noch die Senioren- und Jugendvertretung, deren Ernennung in den nächsten Monaten stattfinden wird.
Tartsch/Bozen - Mit der Errichtung des Rückhaltebeckens im Mittellauf des Tartscherbachs wird im Auftrag des Landesamtes für Wildbachverbauung West der Hochwasserschutz der darunterliegenden Ortschaft Tartsch erhöht.
Der Tartscherbach mündet unterhalb der Landesstraße Glurns-Schluderns auf einer Meereshöhe von etwa 900 Metern als Abzugsgraben über die Valatschwiesen in den Muntaschinigbach. Trotz zeitweise geringer Abflussmengen war aufgrund des Zustandes des Bachbettes mit Ausuferungen des Tartscherbaches zu rechnen, wie bei der Erstellung des Gefahrenzonenplans für die Gemeinde Mals ermittelt worden war. Stellenweise war gar kein Bachbett vorhanden oder die Abflussquerschnitte waren unzureichend. Bei der Erstellung eines Maßnahmenkatalogs zur Verringerung der Gefahr für Wohngebiete und Infrastrukturen wurde für den Tartscherbach die Errichtung eines Geschieberückhaltebeckens vorgeschlagen sowie die Verlegung von Stahlbetonrohren im Bereich der Gemeindestraße und der Querungen durch landwirtschaftliche Wege und die Errichtung von Steinkünetten. Das erste Baulos mit der Umsetzung verschiedener Maßnahmen entlang des Tartscherbaches wurde im Frühjahr vergangenen Jahres beendet.
„Die Grundlagen der Gefahrenzonenplanung“, unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, „geben uns Auftrag und Richtung. Ziel der Gefahrenzonenplanung ist es, die Lebensräume und die Menschen und ihr Hab und Gut zu sichern. Wir sind zudem bestrebt, die Bevölkerung umfassend über die Schutzmaßnahmen zu informieren.“ Die derzeitigen Arbeiten sind das zweite Baulos für die Verbesserung des Hochwasserschutzes von Tartsch, das mit Geldern des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE über das Programm „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ 2014-2020 Achse 4 - Sicherer Lebensraum finanziert wird. Mit den Arbeiten wurde im Oktober des vergangenen Jahres begonnen, und noch vor Wintereinbruch konnten die Stahlbetonarbeiten für die Sperre fertiggestellt werden, berichtet der Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West Peter Egger. Der Bautrupp mit Vorarbeiter Florian Hofer wird die Arbeiten in diesem Frühjahr fortsetzen, sobald es die Witterungsverhältnisse zulassen. Die Tiefbauarbeiten werden voraussichtlich bis Juni dieses Jahres abgeschlossen sein.
Bisher wurden 168.000 Euro investiert, die Gesamtkosten belaufen sich auf 320.000 Euro. Ziel der Arbeiten ist, dass die blauen und gelben Zonen in Tartsch zurückgenommen werden können.
Laas - Weil die Schrägbahn still steht und kaum Aussicht besteht, diese Situation ändern zu können, ist die Fraktion Laas um Fraktionsvorsteher Oswald Angerer bestrebt, eine neue Marmorseilbahn auf Schiene zu bringen. Die Vorgangsweise wird Schritt für Schritt mit der Gemeinde Laas abgestimmt. Weit ist man noch nicht gekommen. Eine technische Schätzung liegt vor, die eine Seilbahn vom Weißwasserbruch in Richtung „Loch“, also in Richtung Talstation der Schrägbahn mit rund 9 Millionen Euro beziffert. Fraktion und Gemeinde Laas haben die Ämter in Bozen und die betreffenden Landesrä:innen, Arnold Schuler, Maria Kuenzer und Philip Achammer davon in Kenntnis gesetzt und beim Wirtschaftslandesrat die Frage deponiert, ob und wie eine solche Infrastruktur subventioniert werden könnte. Die Antwort ist bislang ausständig. Einig sind sich Fraktion und Gemeinde Laas darin, dass diese Infrastruktur in öffentlicher Hand bleiben sollte. Über eine mögliche Quotenaufteilung habe man, sagt BMin Verena Tröger dem Vinschgerwind, sich noch nicht ausgetauscht.
Man wolle sich auch mit dem Big Boss der Lasa Marmo, mit Bernhard Burgener, in einem Treffen Mitte Februar absprechen. Zu Burgener halten die Laaser gute Kontakte. Im Spätsommer 2021 war Tröger gemeinsam mit Referentin Elfi Kirmair und den Laaser Fraktionsverwaltern Oswald Angerer und Ulrich Innerhofer zu Bernhard Burgener in die Schweiz zu einem Antrittsbesuch gereist. Ein Austausch mit dem gesamten Vorstand der Lasa Marmo fand dort statt. Der heute 65-jährige Burgener wurde, das am Rande, durch Zielstrebigkeit mit 30 Jahren zum Millionär und herrscht heute über ein börsennotiertes Firmenimperium. 1994 beteiligt er sich an der Highlight Communications, die er fünf Jahre später kauft. Über das Tochterunternehmen Team Marketing AG vermarktet er für die UEFA die Champions League – die Cashcow des europäischen Fussballverbands. Zum Laaser Marmor ist er über Georg Lechner gekommen, hat sich an der stillgelegten Jennwand beteiligt, später die Lasa mitgekauft und der Laaser Marmor ist, dank Burgener, wieder weltweit bekannt.
Nun kommt Burgener im Februar wieder nach Laas, wie es sein Art ist - inkognito. Der Wunsch der Laaser ist es, solche Treffen, wenn nicht regelmäßig, so doch öfters haben zu können. Neben einer von Laas in den Ring geworfenen neuen Marmorbahn steht für die Lasa Marmo der Abbau in der Jennwand zur Debatte. Mit Burgener gibt es also viel zu bereden. (eb)
Mals - Demnächst kommt dem LEADER-Lenkungsausschuss ein Projekt auf dem Tisch, welches eine „Modellregion Obervinschgau“ zum Ziel hat. Aus dem vor Jahren abgelehnten Antrag auf eine „Bioregion“ erwächst damit ein zweiter Anlauf.
von Erwin Bernhart
Kann dem neuen Malser BM Josef Thurner gelingen, was seinem Vorgänger Ulrich Veith versagt geblieben ist? Jedenfalls hat der Gemeindeausschuss von Mals am 26. Jänner 2022 einen Projektantrag genehmigt, der eine Studie für eine „Modellregion Obervinschgau“ zum Ziel hat. Einen Antrag für eine „Modellregion Obervinschgau“ hat es von Seiten Veiths bereits gegeben und weil dieser sich vorwiegend auf die Bioschiene fixiert hat, wurde er vom Lenkungsausschuss in Schlanders nicht bewilligt. Angeregt und BM Josef Thurner darauf aufmerksam gemacht hatte die aktuelle Studie der Bauernbundobmann Raimung Prugger. Auch weil noch Geld im Topf „Interreg ELR 2014-2020 Schwerpunkt 19“ vorhanden ist. Am heutigen Donnerstag, den 10. Februar, wird Thurner seinen Projektantrag dem Lenkungsausschuss in Schlandes vorstellen.
„Es handelt sich um eine Studie“, betont Thurner. Untersucht werden soll, ob Bedarf und Bereitschaft zu Kooperationen vorhanden ist, etwa zwischen Landwirtschaft und Tourismus, zwischen Handwerkern, ob die Konsumenten an Nachhaltigkeit, an Regionalität interessiert sind, ob es genügend Arbeitsplätze gibt usw. Die Studie soll sektorenübergreifend herausfinden, welche Möglichkeiten näher untersucht werden sollen und ob es sich lohnen kann, Dinge umzusetzen.
Als Projektträgerin hat die Gemeinde Mals ihren Antrag so unterfüttert: „Das ausgearbeitete Projekt „Modellregion Obervinschgau“ unterstützt und entwickelt innovative lokale, auf Kooperation basierende Wertschöpfungspartnerschaften von KMUs; es soll die unterschiedlichen Aspekte vereinen, Kooperationspotenziale nutzen, potenzielle Kooperationspartner zusammenbringen und diese fachlich begleiten und potenzielle Finanzierungsmöglichkeiten ausloten.“ Die Projektsumme beläuft sich auf rund 148.000 Euro. LEADER unterstützt im Normalfall solche Anträge mit 80 %. Deshalb, so im Ausschussbeschluss, sind im Gemeindehaushalt rund 30.000 Euro Eigenfinanzierung vorzusehen.
Thurner sagt, dass in einem zweiten Moment auch die benachbarten Gemeinden in die Studie einsteigen können. Diesbezügliche Gespräche habe es bereits mit Vertretern der Gemeinden Graun und Taufers bereits gegeben.
Die STA - Südtiroler Transportstrukturen AG und der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) setzen ihre Zusammenarbeit fort. Bereits im letzten Jahr entstand das gemeinsame Bestreben, lokale Handwerksunternehmen verstärkt in die öffentlichen Ausschreibungen der Landesmobilitätseinrichtung zu involvieren. Im Bild v. l.: lvh-Vizedirektor Walter Pöhl, STA-Direktor Joachim Dejaco, lvh-Präsident Martin Haller und STA-Präsident Martin Fill
von Albrecht Plangger - „Grazie Presidente“. Als einer von 1009 „grandi elettori“ bin ich froh, dass es so gelaufen ist. Vor dem ersten Wahlgang habe ich für mich als Kandidaten nur Mattarella und Draghi gesehen. Getippt habe ich auf Draghi. Da lag ich leider falsch. Wir hatten uns dann aber - gegen meinem Ansinnen - ab dem 2. Wahlgang mehrheitlich auf Mattarella verständigt, sodass ich dann Mattarella durchgewählt habe und somit doch noch richtig gelegen bin und sogar noch eine „fette“ Wette gewonnen habe. Das Krisenmanagement der großen Parteichefs war ganz und gar nicht gut. Die Wahlmänner/Frauen haben irgendwann aufgehört, auf die Parteichefs zu hören, bis dann nach dem 7. Wahlgang (bei dem Mattarella - wenn es nach den Parteichefs gegangen wäre - weniger Stimmen kriegen sollte als beim 6. Wahlgang) mit einem neuerlichen Stimmenzuwachs kein Weg mehr an ihm vorbeiführte und die „capigruppo“ der Parlamentsfraktionen der Mehrheitsparteien um Ministerpräsident Draghi zwei Stunden vor dem offiziellen Wahlgang den Präsidenten bitten mussten, sich im Interesse des Landes nochmals zur Verfügung zu stellen, was er dann auch getan hat. „Grazie Presidente“. Wir sind mit ihm gut gefahren. Hoffen wir jetzt, dass auch der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen für ein weiteres Mandat zur Verfügung steht und gewählt wird. Beide Präsidenten pflegen eine große Freundschaft, die uns Südtirolern sehr zu Gute kommt. Ansonsten hatte das ganze „Theater“ auch seine guten und nützlichen Seiten. So suchte man das persönliche Gespräch mit den Senatoren, mit denen man sonst nur „fachlich“ per Email kommuniziert. Auch waren alle Minister und Unterstaatssekretäre dauernd vor Ort, sodass man unkompliziert das ein oder andere Anliegen unterbringen konnte. Wir Südtiroler Parlamentarier haben die Gelegenheit genutzt, mit den Landeshauptleuten von Aosta, Trentino, Friaul, Veneto und der Lombardei ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Ich wünsche dem Präsidenten viel Glück und Gesundheit und dem Ministerpräsidenten Draghi jetzt eine gute Hand bei der Regierungsarbeit, die endlich wieder durchstarten darf.
Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller zeigt die Gefahren von Falschmeldungen und Internetmissbrauch auf, vor allem auf den sozialen Medien. „Junge Menschen müssen einen breiten und objektiven Zugang zur Information haben."
Der 8. Februar ist der Safer Internet Day 2022, der Welttag, der der positiven Nutzung des Internets gewidmet ist. Es handelt sich dabei um eine Veranstaltung, die jedes Jahr weltweit zelebriert und durch die Europäische Kommission unterstützt wird. Ziel ist ein verantwortungsvolles und sicheres Verhalten im Internet und dessen Nutzung.
Dies ist insbesondere für Kinder und Jugendliche wichtig. Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention sichert den Kindern das Recht zu, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese auch frei zu äußern. Die Grundvoraussetzung dafür ist aber, dass Minderjährige auch einen gerechten und breiten Zugang zur Information haben. Laut Artikel 13 derselben Konvention haben Kinder das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dazu gehört auch die Freiheit, sich unabhängig von der eigenen Herkunft Informationen und Gedankengut über verschiedene Mittel beschaffen können. „Heute ist es sehr leicht, zu Informationen zu gelangen, wir werden regelrecht mit Nachrichten überflutet. Kinder und Jugendliche wachsen mit Internet und sozialen Medien auf, deshalb ist es umso wichtiger, ihnen dabei behilflich zu sein, objektive Informationen zu finden, Quellen zu erkennen und kritisch zu bewerten,“ unterstreicht die Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller.
Gerade in Pandemie-Zeiten hat sich gezeigt, wie leicht es ist, Meinungen im Internet zu verbreiten, die sich dann aber als so genannte fake news, also Falschmeldungen, entpuppen. Wenn man also auf neue Meldungen stößt, ist es wichtig, diese zu überprüfen. Dabei kann man sich zum Beispiel fragen, wer die Meldung verbreitet hat bzw. ob man die Nachricht überprüfen kann. Ein einfacher Tipp ist auch, sich bei einer Seite das Impressum näher anzuschauen, seriöse Seiten haben ein Impressum. Man kann auch Nachrichten, die über soziale Medien verschickt werden, aber keinen Link enthalten, ganz einfach überprüfen, indem man den Wortlaut des Textes in die Suchmaschine eingibt. Dabei stößt man dann meist auf die Webseite, aus der die Nachricht entstammt oder aber z.B. auf Einträge anderer Benutzer, die darüber berichten. Es gibt auch eigene Fakten-Check-Seiten, die es ermöglichen, Nachrichten und Links auf deren Korrektheit zu überprüfen. Bei wissenschaftlichen Artikeln, die grammatikalisch auffällig unkorrekt sind bzw. teilweise Lücken aufweisen ist dies auch ein Hinweis, dass die Meldung nicht vertrauenswürdig ist. Wichtig ist auch, auf die Angabe der Quellen Acht zu geben. Fehlen diese vollständig, kann das auch ein Indiz sein. „Kinder haben die Fähigkeit, neugierig zu sein und Dinge ganz selbstverständlich zu hinterfragen. Diese Neugierde sollten sie nicht vergessen und auch später sollte diese sie dazu antreiben, Meldungen zu hinterfragen, um sicher zu gehen, die richtigen Informationen erhalten zu haben. Denn Informationen kursieren zwar sehr schnell und kennen keine territorialen Grenzen, sie unterliegen deshalb aber auch weniger Kontrollen,“ so die Kinder- und Jugendanwältin abschließend.
(KJA)