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Die Zahl der Beschäftigten im Beherbergungswesen richtet sich nach dem Gästeaufkommen. Der Personalbedarf ist heute höher als vor zehn Jahren. Das zeigt die Arbeitsmarktbeobachtung auf. 

Er hat bereits begonnen, der Frühlingstourismus in Südtirol. Die ersten Anzeichen sind vielversprechend. Derzeit arbeiten rund 26.500 Arbeitnehmende im Gastgewerbe, davon 17.000 in Beherbergungsbetrieben. Wie viele Arbeitsplätzewerden durch die Zunahme der Gästezahlen geschaffen? Und was geschieht auf dem Arbeitsmarkt, wenn Touristen ausbleiben oder die Saison verzögert beginnt? Antworten auf diese für Südtirol wichtigen Fragen sind in den soeben erschienenen Arbeitsmarkt-News Nummer 2 und 3 des laufenden Jahres nachzulesen, die von der Arbeitsmarktbeobachtung der Landesabteilung Arbeit ausgearbeitet worden sind. Es liegt auf der Hand: Vor allem in den Beherbergungsbetrieben - vom Campingplatz bis zum Hotel - richtet sich die Anzahl der Beschäftigten im Jahresverlauf nach dem Gästeaufkommen. Aber: Wie viele Gäste müssen kommen, damit neue Arbeitsplätze entstehen? Oder andersherum gefragt: Wie viele (zusätzliche) Arbeitskräfte werden benötigt, um alle Gäste entsprechend versorgen zu können?

Gastgewerbe zählt 26.500 Arbeitnehmende

"Ganz vereinfacht gesagt, erzeugt ein Plus von hundert Gästen zusätzliche 15 bis 25 Arbeitsplätze", fasst der Direktor der Landesabteilung Arbeit, Stefan Luther, die Dynamik zusammen. Bemerkenswert sei, dass "die Beschäftigungszahlen in den Monaten vor der Hochsaison früher und stärker ansteigen; also bereits bevor die Gästezahlen den Höchststand erreichen". Genauso sinkt die Beschäftigung sehr abrupt, aber erst Wochen nach der Hochsaison. Vor allem die stark ausgebuchten Wochenenden vor und nach der Spitzensaison sorgen dafür, dass die Beschäftigung wesentlich länger als die eigentliche Saison dauert. Die Analyse der Arbeitsmarktbeobachtung der Landesabteilung Arbeit zeigt, dass in den Beherbergungsbetrieben das höhere Sommergästeaufkommen und die Verlängerung der Saison zu einem Beschäftigungszuwachs geführt haben. "Wir beobachten eine interessante Entwicklung: Es braucht pro hundert Gäste eine steigende Anzahl von zusätzlichen Arbeitskräften als noch vor einem Jahrzehnt. Der Zusatzbedarf ist also nicht linear, zumindest bisher", sagt Luther.

Gästeaufkommen unter Beobachtung

Von welchen Faktoren das Gästeaufkommen und damit die Entwicklung auf dem "touristischen" Arbeitsmarkt abhängt, zeigt die Analyse der Beschäftigung in den Sommermonaten des noch von der Pandemie geprägten Jahres 2021. Die Zugänglichkeit, das Sicherheitsgefühl und Öffnungen in Österreich und Spanien beeinflussen das Gästeaufkommen in Südtirol beträchtlich, einen nachrangigen Einfluss üben die Ereignisse in Frankreich, Kroatien und Griechenland aus. Der in ganz Europa gestiegene Inlandstourismus hat auch die Beschäftigung in Südtirol beeinflusst: Eine negative Beschäftigungsbilanz zeigt sich vor allem in Gemeinden, in denen der geringere Zustrom deutscher Gäste im Mai und Juni 2021 zu verzeichnen war. Die Gemeinden mit hohem Gästeaufkommen aus Italien hingegen verspürten die geringsten Auswirkungen.

Südtirols Arbeitsvermittlung stärken

"Die Analysen der Landesabteilung Arbeit zeigen, wie viele Faktoren sich auf unseren touristischen Arbeitsmarkt auswirken", sagt Landesrat Philipp Achammer. Damit zeichne sich ab, dass sich Südtirol nicht nur um Gäste, sondern verstärkt um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tourismus bemühen müsse. "Mein Anliegen ist, zügig die Südtiroler Arbeitsvermittlung zu stärken, damit sie ein effizienter Partner der Betriebe wird und lokal bereits verfügbares Arbeitskräftepotential bestmöglich ausgeschöpft werden kann", fasst Landesrat Achammer die Stoßrichtung zusammen.

Weiterführende Informationen und Grafiken beinhalten die Arbeitsmarkt-News 2/2022 und 3/2022:

Arbeitsmarkt-News 3/2022: Tourismuszahlen und Beschäftigung in den Beherbergungsbetrieben

Arbeitsmarkt-News 2/2022: Schwierige Zeiten: die Beschäftigung im Auf und Ab des internationalen Tourismus 

red/jw

Personalnotstand muss mit mutigen Entscheidungen begegnet werden – Verpflichtender Bürgerdienst 

Angesichts der langen Wartezeiten rund um die Pflegeeinstufung verweist die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair auf den generellen Personalnotstand, der die unterschiedlichsten Bereiche der öffentlichen Verwaltung an die Belastungsgrenze bringt. Der Gesetzgeber wird nicht umhinkönnen, ein verpflichtendes soziales Jahr für alle Bürger – unabhängig des Geschlechts – einzuführen. 

„Im Dezember 2021 genehmigte der Landtag einen freiheitlichen Antrag zur Einführung eines leistungsfähigen Zivildienstes als Zukunftschance für Südtirol. Ein solcher Dienst am Nächsten ist jedem jungen Menschen zuzumuten und ich bin davon überzeugt, dass unsere Jugend einen Zivildienst – als Dienst am Bürger – nicht als Last oder gar als Strafe, sondern als solidarischen und sinnstiftenden Beitrag für die Gemeinschaft betrachten würde. Voraussetzung dafür ist, dass sie eine angemessene finanzielle Abgeltung erhalten sowie für die Dauer des Bürgerdienstes sozial abgesichert sind“, hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete in einer Aussendung einleitend fest.

„Viele Familien, die auf das Geld zur Finanzierung der Pflege eines Angehörigen angewiesen sind, warten seit Monaten auf die Bearbeitung der Ansuchen um eine entsprechende Einstufung. Grund hierfür ist der Personalmangel, der sich unmittelbar auf die Bürger auswirkt. Dabei handelt es sich um die Spitze des Eisberges, denn in fast allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung wird Personal händeringend gesucht. Deshalb braucht es mutige Schritte, wie die Einführung eines verpflichtenden Bürgerdienstes, um auch künftig wichtige Dienste gewährleisten zu können“, so Ulli Mair. 

„Dabei darf es aber nicht ausschließlich um soziale Dienste wie Pflege, Betreuung oder Rettung gehen: Der Bürgerdienst muss die gesamte öffentliche Verwaltung, Dienste in den Gemeinden und Bezirksgemeinschaften sowie andere Körperschaften und Einrichtungen des Landes abdecken, damit möglichst viele Bereiche, insbesondere die Sparten mit Nachwuchsproblemen, einen Mehrwert davon haben“, so Mair. „Nicht zuletzt soll der Bürgerdienst das Interesse an den verschiedenen Berufsfeldern wecken und somit den Einstieg in das Berufsleben fördern“, hält die freiheitliche Landtagsabgeordnete abschließend fest.

Donnerstag, 21 April 2022 12:20

Junge Menschen im Fokus

Kinder- und Jugendanwaltschaft - Höller zur Lockerung der Schutzmaßnahmen: „Für viele junge Menschen ist es mittlerweile schwer nachvollziehbar, dass für sie scheinbar andere Regeln gelten sollen als für Erwachsene.“ 

Ab Mai soll es wiederum zu erheblichen Lockerungen der Schutzmaßnahmen für die Gesellschaft kommen, insbesondere, was die Maskenpflicht anbelangt. Für Schülerinnen und Schüler gilt dies aber nicht sicher. Fest steht, dass die psychischen Belastungen und Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen stark zugenommen haben. Gleichzeitig werden ihnen nach wie vor die strengsten Maßnahmen zugemutet. Gerade deshalb hat sich die Kinder- und Jugendanwältin von Südtirol erneut an die nationale Kinder- und Jugendanwältin in Rom gewandt: Der Schwerpunkt muss weiterhin auf die Nachvollziehbarkeit und Verhältnismäßigkeit der Einschränkungsmaßnahmen gesetzt werden. Das gilt insbesondere auch für die Kinder und Jugendlichen. Für viele junge Menschen ist es mittlerweile schwer nachvollziehbar, dass für sie scheinbar andere Regeln gelten sollen als für Erwachsene.

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass junge Menschen - die in der Gesellschaft immer wieder als interesselos, rebellisch und unverantwortlich abgestempelt werden - sich sehr wohl an die Regeln halten, wenn sie wissen, dass sich etwas tun lässt und sie nachvollziehen können, warum es wichtig ist für eine überschaubare Zeit auf etwas zu verzichten. Dafür müssen wir den jungen Menschen aber auch auf Augenhöhe begegnen,“ so die Kinder- und Jugendanwältin Höller.

Dies gilt nicht nur für die verbleibenden Wochen des laufenden Schuljahres, sondern immer - insbesondere auch in Hinblick auf Herbst und mögliche Einschränkungen bei einer etwaigen neuen Infektionswelle: Eventuelle Maßnahmen müssen immer an die aktuelle pandemische Lage angepasst werden und für alle Bereiche gelten. Daher dürfen auch künftig eventuelle restriktive Maßnahmen nicht nur junge Menschen betreffen, sondern die gesamte Bevölkerung, wenn es das Infektionsgeschehen verlangt.

(Autor: KJA)

Im Jahr 2021 hat das Land Südtirol über 47 Millionen Euro als finanzielle Sozialhilfe zur Verfügung gestellt. Im Mai folgt die Auszahlung der außerordentlichen Zusatzleistung in Höhe von 500 Euro.

Im März hatte die Landesregierung auf Antrag von Soziallandesrätin Waltraud Deeg die Auszahlung eines außerordentlichen Zusatzbeitrages für dieWohnungsnebenkosten gutgeheißen (LPA hat berichtet). Nachdem vor Kurzem die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen wurden, erfolgt die Auszahlung des Beitrages durch die Sozialsprengel innerhalb Mai. "Mit diesem Beitrag sollen jene Haushalte und Familien unterstützt werden, die besonders hart von den erhöhten Energiepreisen betroffen sind", betont Landesrätin Deeg. Gleichzeitig wirke das Land Südtirol in Rom bei den zuständigen Stellen ein, um mittel- und langfristig den unverhältnismäßigen Preissteigerungen entgegenzuwirken.

"Grundsätzlich sollte es eigentlich als gegeben gelten, dass arbeitende Menschen mit ihrem Lohn auch ohne öffentliche Unterstützungsleistungen gut über die Runden kommen. Aufgrund des hohen Wohlstandes und des hohen Preisniveaus ist dem aber leider nicht so, weshalb auch in Südtirol unterschiedliche Unterstützungsmaßnahmen erforderlich sind", stellt Deeg fest. Mit Familiengeld, Wohnbauförderung und Bildungsförderung sei das Land seit vielen Jahren aktiv und stelle alljährlich zahlreiche direkte und indirekte Leistungen zur Verfügung. So wurden im Jahr 2021 im Rahmen der finanziellen Sozialhilfe über acht Millionen Euro als Soziales Mindesteinkommen an 2529 Leistungsempfangende ausbezahlt, den Beitrag für Miete und Wohnungsnebenkosten haben 12.529 Bürgerinnen und Bürger über die Sozialsprengel erhalten. Insgesamt wurden dafür 39,17 Millionen Euro bereitgestellt.

Das Land Südtirol nehme zudem seine Verantwortung als Arbeitgeberin wahr, erinnert die Landesrätin: So wurden für die Jahre 2019 bis 21 insgesamt 300 Millionen Euro für den Bereichsübergreifenden Kollektivvertrag zur Verfügung gestellt, weitere Mittel kommen für die jeweiligen Bereichsverträge hinzu. "Zuletzt haben wir weitere 50 Millionen Euro für die Vertragsverhandlungen für die Mitarbeitenden der Sozialdienste und der Seniorenwohnheime freigegeben. Die Verhandlungen dazu laufen derzeit", informiert Deeg.

ck

Mittwoch, 20 April 2022 09:15

In die Schule OHNE Maske

Italien bildet mittlerweile ein sehr einsames Schlusslicht im Hinauszögern der Aufhebung von Corona-Maßnahmen. Für absolutes Unverständnis sorgt die Entscheidung, dass die Maskenpflicht in Innenräumen ab 1. Mai überall aufgehoben werden soll außer in Schulen. Der Abgeordnete Peter Faistnauer, Landtagsfraktion Perspektiven Für Südtirol, fordert das sofortige Ende der Maskenpflicht in der Schule. Dieser einseitige Zwang ist den Kindern und Jugendlichen keinen Tag länger zumutbar.

Was sollte in Italien anders sein als in allen anderen Staaten, die schon längst zur Normalität zurückgefunden haben, das weiterhin Maßnahmen rechtfertigen könnte? Erst recht solche, die Kinder und Jugendliche zwingen, weiterhin täglich stundenlang eine Maske zu tragen. Kinder brauchen frische Luft! 

Von Omikron-Variante über endemische Phase bis hin zu den warmen Temperaturen, die ausreichendes Lüften in den Klassenräumen garantieren spricht alles für eine längst fällige Rückkehr zur Normalität. Gleichzeitig gegen das weitere Tragen von Masken sprechen damit verbundene körperliche und psychische Beschwerden. Daher der dringende Appell: Maske weg in der Schule. Für die in Wachstum und Entwicklung befindlichen Körper und Psyche unserer Kinder und Jugendlichen ist es essentiell, sich frei entfalten zu können.

“Es wäre wünschenswert, dass sich die Landesregierung dazu durchringen kann, dem Beispiel der Nachbarländer zu folgen und autonom die Maskenpflicht in Schulen aufzuheben.“, so der Abgeordnete Peter Faistnauer.

Mittwoch, 20 April 2022 09:13

Schöne Worte, keine Taten

Der Gesetzentwurf mit weitreichenden Maßnahmen der Frauenförderung des Team K wurde bereits vor der Artikeldebatte im zuständigen Ausschuss abgelehnt. “Wieder ein Beweis, dass in diesem Land von den Regierenden viel geredet wird, aber der Wille zu Taten nicht vorhanden ist”, erklärt Erstunterzeichnerin Maria Elisabeth Rieder.

„In zwei Tagen wird es in ganz Südtirol wieder Aktionen zum Equal Pay Day geben, das ist aus meiner Sicht eine Farce“, stellt Maria Elisabeth Rieder fest. Heute (20.04.2022)  wurde im 1.Gesetzgebungsausschuss des Landtages der Gesetzentwurf, der gerade gesetzliche Änderungen in diesem Bereich vorsah, abgelehnt. Als Begründung nannte die Vorsitzende Magdalena Amhof, dass derzeit am Gleichstellungsaktionsplan gearbeitet werde und erst danach Gesetzesänderungen geplant seien.

„Die Arbeiten zum Gleichstellungsaktionsplan laufen, werden aber frühestens Mitte 2023 abgeschlossen sein, danach stehen die Landtagswahlen an, bis Gesetzesänderungen vorliegen, werden mindestens zwei bis drei Jahre vergehen. Ich wollte jetzt konkrete Maßnahmen und Schritte setzen, daher habe ich vor fast einem Jahr diesen Gesetzentwurf eingebracht, doch wie so oft werden Vorschläge der Opposition einfach niedergestimmt, so Rieder.

Das Augenmerk bei diesem Gesetzentwurf lag auf der Bekämpfung und Überwindung des Gender Pay Gap durch verschiedene Maßnahmen. So sollten Unternehmen, die aktiv den Gender Pay Gap bekämpfen, in den Genuss von IRAP-Reduzierungenkommen. Bei allen öffentlichen Ausschreibungen sollten zudem Parameter eingeführt werden, die diese Unternehmen bevorzugt behandeln. Außerdem enthält der Gesetzentwurf spezifische Maßnahmen zur Wiedereingliederung von Frauen in den Arbeitsmarkt. “Wir wissen, dass in den ersten drei Lebensjahren der Kinder in Südtirol ca. 1000 Frauen jährlich aus dem Beruf ausscheiden. Hier handelt es sich um Frauen mit verschiedensten Qualifikationen. Einigen fällt es nicht leicht, nach Jahren der Elternschaft in den Beruf zurückzukehren. Daher werden in unserem Entwurf spezifische Aktionen, Kurse, Weiterbildungen, Umschulungen und Unterstützungen für Frauen vorgesehen, die in den Arbeitsmarkt zurückkehren wollen”, so Rieder. Eine gezielte Anlaufstelle für Frauen in den Arbeitsvermittlungszentren sollte diese Maßnahme abrunden.

Ein erster wichtiger Schritt für diesen Gesetzentwurf war eine Anhörung im Herbst 2021. VertreterInnen von Wirtschaftsverbänden, von Frauenvereinen, der Sozialverbände und Wissenschaftler wurden zum Thema eingeladen und lieferten interessante Informationen. Die Grundstimmung zum Gesetzentwurf war sehr positiv. “Ich habe anschließend die TeilnehmerInnen kontaktiert und ihre konkreten Vorschläge zum Gesetzentwurf eingeholt. Wir haben ihn nochmal überarbeitet und er stand somit auf einer breiten Basis, umso enttäuschender ist jetzt das Nein, das auch von der Vorsitzenden des Vorsitzenden des Landesbeirates für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer und den für die Gleichstellung zuständigen Landesrat Kompatscher kommt”, sagt Rieder.

Wie oft lesen wir Stellungnahmen zur Gleichstellung, besonders am Tag der Frau oder am Equal Pay Day, bei der Feier zu 30 Jahren Beirat für Chancengleichheit wurde medienwirksam die Europäische Charta der Gleichstellung unterzeichnet. Doch die Zahlen bleiben immer dieselben: “17% - diese Zahl hören wir im Zusammenhang mit der Frauenbeschäftigung häufig. 17%, das ist der Gender Pay Gap, also die Lohndifferenz zwischen den Geschlechtern, in Südtirol. Seit Jahren ist diese Zahl unverändert. Die Gleichberechtigung und Frauenbeschäftigung haben durch die Pandemie große Rückschritte gemacht, deshalb wäre es wichtig gewesen nach vorne zu schauen und sich konkrete Maßnahmen zum Ziel zu machen. Eine gesetzliche Grundlage und praktische, umsetzbare Schritte, damit sich in diesem Bereich endlich etwas tut, wären wichtig gewesen, aber leider gibt es dafür von SVP ein Nein”, erklärt Abgeordnete Maria Elisabeth Rieder enttäuscht.

Cannabisbasierte Arzneimittel helfen Patienten, die mit chronischen Schmerzen leben, diese zu bewältigen. Dieses Medikament ist in Südtirol - wie in ganz Italien - knapp und es ist in den Apotheken schwer zu bekommen. Dr. Franz Ploner hat sich in einem ausführlichen Gesetzesentwurf, der heute im vierten Gesetzgebungsausschuss von der Mehrheit abgelehnt wurde, mit dem Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beschäftigt.

"Das Bewusstsein für die Bedeutung von cannabisbasierten Medikamenten ist noch nicht weit genug verbreitet. Es gibt immer noch Vorurteile und Widerstände, die wir überwinden müssen: Wir sprechen über Arzneimittel, die die Schmerzen von Patienten lindern können, die an Krankheiten leiden, die es ihnen schwer machen, ein Leben in Würde zu führen. Wir sprechen von Medikamenten, die die Schmerzen von Patienten lindern können, die an Krankheiten leiden, die es ihnen buchstäblich schwer machen, ein Leben in Würde zu führen. Wir denken an die Schwierigkeiten und Schmerzen von Menschen, die an Krebs oder Multipler Sklerose leiden, um zwei Beispiele zu nennen. Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen", erklärt Franz Ploner, Erstunterzeichner des abgelehnten Gesetzentwurfs.

Wir wissen, dass der Bedarf an medizinischem Cannabis in Südtirol bei etwa 10 Kg pro Jahr liegt, bei Gesamtkosten von etwa 250.000 Euro. Diese Menge ist jedoch immer noch unzureichend und bezieht sich nur auf Patienten mit "roten" Rezepten, während sich der geschätzte jährliche Bedarf bei denjenigen, denen der Arzt ein "weißes" Rezept verschrieben hat (und die daher das Medikament aus eigener Tasche bezahlen müssten), vervierfachen würde.

Ausgehend von einem 2019 angenommenen Beschlussantrag des Abgeordneten Nicolini, der den Gesetzentwurf mitunterzeichnet hat, wurde beschlossen, das Versuchszentrum Laimburg sowohl für den Pflanzenanbau als auch für die Forschung einzubeziehen. Das Ministerium war sich des Problems bewusst und genehmigte den Anbau für öffentliche Einrichtungen und private Unternehmen im Rahmen von Ausschreibungen, doch die Investitionen für den Markteintritt sind nicht zu unterschätzen. 

Zwei weitere Schwerpunkte des Gesetzentwurfs sind die Sensibilisierung und Schulung von Ärzten in Bezug auf cannabisbasierte Arzneimittel sowie die Effizienzsteigerung der Einkäufe.

"Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht von der Mehrheit. 2019 wurde der Antrag meines Kollegen Nicolini fast einstimmig angenommen, dieser Gesetzesentwurf sollte nach dem gleichen Prinzip den Fokus erweitern, doch er wurde bereits nach der Generaldebatte abgelehnt, ohne die Vorschläge in den einzelnen Artikeln überhaupt zu behandeln.” so Franz Ploner abschließend.

Hier geht es zum Bericht zum Landesgesetzentwurf Nr. 105/21: Bestimmungen über die Verwendung von Cannabisarzneimitteln für therapeutische Zwecke und Förderung der Forschung zur Produktion durch autorisierte Einrichtungen.

Angesichts der hohen Inflation fordern die Freiheitlichen die Landesregierung auf, mit Geldern aus dem Landeshaushalt die Kaufkraft der Südtiroler zu stärken.  „Die vielen Südtiroler, welche zwar seit Jahren fleißig arbeiten und ihre Haushaltskasse solide geführt, am Monatsende aber nur geringe finanzielle Reserven gehabt haben, sind durch die Preissteigerungen der letzten Monate in ihrer Existenz bedroht. Das Land muss jetzt handeln“, so F-Obmann Andreas Leiter Reber. 

„Südtirols Steuerzahler speisen unseren rund 6 Milliarden Euro schweren Landeshaushalt, um den uns viele andere Regionen beneiden. In den letzten Jahren hat es sich das Land sogar leisten können stets eine knappe Milliarde Euro weniger auszugeben, als es an Steuergeldern eingenommen hat. Es muss selbstverständlich sein, dass in schwierigen Zeiten wie jetzt, der Geldfluss auch in die umgekehrte Richtung funktioniert und die Landesregierung diese Reserven frei macht, den aktuellen Kaufkraftverlust der Bürger abmildert oder ihnen das Geld wenigstens über geringere direkte Landesabgaben in der Tasche lässt“, so der Landtagsabgeordnete.

„Angesichts der extrem hohen Energiepreise ist es für viele Bürger besonders unverständlich, dass Südtirols Wasserkraft mit hunderten Millionen Euro an Steuergeldern heimgeholt wurde, die Landesenergiegesellschaft heuer erneut Dividenden von rund 14 Millionen an das Land ausschüttet, aber die Landesregierung diese Gelder nicht direkt an die Haushalte weiterleitet“, stellt Leiter Reber fest.

Über nichts lasse sich trefflicher streiten als über die Verwendung von Steuergeldern, sagt der Obmann der Freiheitlichen, doch leider wären wir es in Südtirol nicht gewohnt, die Politik auch an ihren unterschiedlichen politischen Schwerpunkten im Landeshaushalt zu erkennen „denn bei uns schreibt seit 70 Jahren eine SVP-Regierung im Wesentlichen „ihren“ Landeshaushalt weiter.“

„Nachdem sich die Landesregierung in verantwortungsloser Weise bisher jährlich „Gratisstrom“ im Wert von rund 12 Millionen Euro entgehen lassen hat, will sie ihn heuer erstmals nutzen und damit Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen versorgen. Zusammen mit der Dividende sind dies allein Einnahmen aus der Stromproduktion von 26 Millionen, die den Südtiroler Haushalten heuer zur Verfügung gestellt werden könnten, ohne die Reservefonds überhaupt antasten zu müssen. Mittelfristig muss Südtirols Strompolitik ohnehin stärker auf die Verbraucher ausgerichtet werden“, schließt Leiter Reber.

Dienstag, 19 April 2022 16:19

„In Richtung Normalisierung“

Seit Herbst 2020 ist der Malser Ingenieur Ronald Patscheider Präsident der Touristik und Freizeit GmbH bzw. des Skigebietes Watles. Patscheider sagt, dass man daran arbeite, die Touristiker im Einzugsgebiet von der Wichtigkeit des kleinen Skigebietes zu überzeugen. Am 21. Mai startet der Watles in die Sommersaison - mit einem weiteren Schritt in Richtung Normalisierung.

Vinschgerwind: Sie sind seit eineinhalb Jahren Präsident der Touristik und Freizeit GmbH, die den Watles und das nordische Skizentrum in Schlinig verwaltet. Wie ordnen Sie die Bedeutung vom Skigebiet Waltes und vom Langlaufzentrum Schlinig im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext ein?
Ronald Patscheider: Wirtschaftlich hat der Watles direkte und indirekte Auswirkungen auf das gesamte Gebiet. Direkte wirtschaftliche Auswirkungen sind die Angestellten. Der Watles beschäftigt Bauern aus Schlinig und aus Burgeis, die Saisonarbeiter, Leute, die im Nebenerwerb fast ganzjährig am Watles beschäftigt sind. Wir haben im vergangenen Winter ca. 50 Leute beschäftigt. Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen haben die Strukturen, weil sie ein touristisches Angebot sind. Dadurch werden viele Leute, viele Gäste angezogen. Wir hatten im vergangenen Winter, welcher im Übrigen für die neuen Verwalter die erste wirkliche Saison war, gute feedbacks. Der Watles ist wunderschön, wir hatten einen herrlichen Winter, schönes Wetter, vernünftige Schneeverhältnisse, wenn auch nur Kunstschnee. Den Leuten gefällt der Watles. Sie genießen auf der Terrasse der Plantapatschütte den Ausblick auf die Ortlerkette. Gäste kommen teilweise seit 40 - 50 Jahren. Natürlich lassen die Leute Geld liegen, füllen die Hotels.

Vinschgerwind: Die erste wirkliche Wintersaison war 21/22, weil in der Saison 20/21 coronabedingt nur Sportgruppen am Watles trainieren konnten. Zufrieden mit der abgelaufenen Wintersaison?
Ronald Patscheider: Im Großen und Ganzen ja. Der Start war aufgrund der Unsicherheiten etwas schwierig. Wir wussten nicht, ob man öffnen wird können, wie lange geöffnet sein wird. Aus diesem Grund waren wir zu Beginn personell etwas unterbesetzt, weil wir vorsichtig waren. Wir haben ca. 1,7 Millionen Euro im Winter umgesetzt.

Vinschgerwind: Wie kann man diese 1,7 Millionen Euro einordnen?
Ronald Patscheider: Eine Million ist über die Lifteinnahmen hereingekommen und rund 700.000 über die Gastronomie. Ein klein wenig auch vom nordischen Skizentrum.

Vinschgerwind: Wenn man diese Einnahmen mit vergangenen Saisonen vergleicht...
Ronald Patscheider: ...in normalen Zeiten hat der Watles zwischen 2,8 und 3 Millionen Euro im Jahr umgesetzt, teilweise auch mehr. 1,7 bis 1,9 Millionen waren es in normalen Wintern und der Rest im Sommer. Wir sind also in etwa in Richtung Normalisierung unterwegs.

Vinschgerwind: Im vorigen Jahr hat man die Zeit genutzt, um den neuen Verwaltungsrat und dessen Ideen den Betrieben in der Gemeinde Mals vorzustellen. Versammlungen wurden abgehalten. Habt ihr im neuen Verwaltungsrat das Gefühl, dass die Stimmung gegenüber dem Watles eine positive ist?
Ronald Patscheider: (atmet tief durch) Zwei Sachen. In der lokalen Bevölkerung verspüren wir großen Rückhalt, weil der Watles einfach ein schönes, sonniges Gebiet auch mit vielen Wandermöglichkeiten ist, wo im Winter Wanderer, Rodler, Skitourengeher und Skifahrer vorzügliche Bedingungen vorfinden. Ich habe Familien beobachtet, die waren heuer im Winter jeden Sonntag am Watles. Das ist schön. Also der Rückhalt in der Bevölkerung ist da. Der Rückhalt ist auch im Beirat, den wir für Beratungen eingesetzt haben, zu verspüren. Allerdings, und das ist ein Wermutstropfen, sind bei den Sitzungen, bei denen wir uns mit den Akteuren vor allem im Tourismus austauschen wollten, wenige Leute gekommen. Wir werden die Aufgabe lösen müssen, unsere Ideen den Leuten vorzustellen und deren Ideen abzurufen.

Vinschgerwind: Will man solche Zusammenkünfte demnächst wiederholen?
Ronald Patscheider: Eigentlich schon. Wir müssen jedenfalls eine Kommunikationsform finden. Ob das Versammlungen sein können oder welche Form auch immer. Wir möchten die Touristiker hinter uns vereinen und das ist uns bisher noch nicht gelungen. Es ist allerdings so, dass es ganz unterschiedliche Gruppen gibt. Es gibt eine Gruppe von Touristikern, denen der Watles am Herzen liegt, die dahinterstehen. Es gibt andere, die vom Watles nicht sonderlich begeistert sind, die den Watles als nicht zentral ansehen. Ich sehe das anders. Ich sehe den Watles speziell für den Tourismus als zentrale Einrichtung. Natürlich auch für die Einheimischen, als eine willkommene Naherholungs- und Sportzone. Aber vor allem auch für den Tourismus. Das sehen einige Touristiker anders.

Vinschgerwind: Gemeinsam mit dem Beirat, der aus Vertretern der Touristiker, der Umweltschutzgruppe, der Bauern, des AVS besteht, habt ihr überlegt, ob eine Seilbahnverbindung vom Bahnhof Mals auf die Talstation am Watles vernünftig sein könnte. Ist diese Idee einer Seilbahnverbindung gescheitert?
Ronald Patscheider: Nein, im Gegenteil. Ich persönlich bin überzeugt, dass diese Verbindung kommen muss, wenn es den Watles längerfristig geben soll. Wir haben derzeit die Notwendigkeit, im Skigebiet selbst einige Aufgaben zu lösen. Wir haben Lifte, die kurz vor der Revision stehen. Da stehen große Investitionen an und um die müssen wir uns zuerst kümmern. Damit verschaffen wir uns Luft, um nächste Projekte angehen zu können. Ein zentrales Projekt wird dann die Verbindung vom Bahnhof zum Waltes sein. Wenn wir über Nachhaltigkeit reden, dann ist eines der wichtigsten Themen der Verkehr. Was gibt es Optimaleres als eine Verbindung vom Bahnhof in ein Ski- und Wandergebiet?

Vinschgerwind: Eine Kombination zwischen sanfter Mobilität und Frequenzerhöhung?
Ronald Patscheider: Genau. Aber das wäre ja auch für den Vinschgerzug optimal. Es würde damit für einen Meraner interessant werden, den Zug zu benutzen, um in ein Skigebiet oder im Sommer in ein Wandergebiet kommen zu können. Die Attraktivität würde auch für den Zug zunehmen.

Vinschgerwind: Ist es dann nicht eine Notwendigkeit, sowohl die Revisionen am Watels als auch die Bahnverbindung vom Bahnhof zum Watles gleichzeitig und parallel anzugehen?
Ronald Patscheider: Es ist nicht so, dass wir die Bahnhofstrasse links liegen lassen werden. Uns fehlt Verwaltungspersonal. Deshalb müssen wir uns auf unmittelbar Notwendiges konzentrieren. Wir haben Studien bezüglich Wirtschaftlichkeit und Businesspläne beauftragt und in diesen Studien ist immer auch die Bahnverbindung enthalten.

Vinschgerwind: Es gibt Leute im Gemeindegebiet Mals, die mitdenken und Vorschläge einbringen. Karlheinz Steiner hat im Vinschgerwind die Idee lanciert, am Watles abseits des Skibetriebes eine Wellnessoase zu machen. Wie ist diese Idee im Verwaltungsrat aufgenommen worden?
Ronald Patscheider: Ich habe als Präsident kurz vor dem Artikel im Vinschgewind vom Karlheinz Steiner eine Präsentation zugeschickt bekommen. Auch der Präsident des Tourismusvereines, auch der Bürgermeister. Wir hätte gar nicht die Zeit gehabt, diese Ideen intern zu besprechen, dann ist das schon veröffentlicht worden. Aus meiner Sicht keine optimale Vorgangsweise. Der Kontext ist aber auch, dass in Graun der Baubeginn eines neuen Hallenbades unmittelbar bevorsteht. Wir haben im Vinschgau in Latsch und in Mals zwei schöne und gut besuchte Schwimmbäder, die beide aber auch mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Jetzt wird ein drittes gebaut, neu und besser. Die Frage ist doch: Haben wir das Potenzial, ein viertes Bad am Watles zu errichten? Fast jedes Hotel hat eine schöne Wellnessanlage, in die hunderttausende von Euro gesteckt worden sind. Ist es dann noch sinnvoll, etwas Neues am Watles zu bauen?

Vinschgerwind: Aus Ihren Feststellungen und Fragen ist klar, wie diese Idee aufgenommen worden ist. Bleiben wir beim Wasser. Ist die Beschneiungsanlage am Watles optimal aufgestellt?
Ronald Patscheider: Wir sind noch nicht ganz optimal aber gut aufgestellt. Wir sind dabei, ein Ansuchen für die Optimierung der Beschneiung für die neu dotierten Fördertöpfe für Kleinskigebiete abzugeben. 80 % Förderungen sind da vorgesehen. Mit einer optimierten Anlage könnten wir im Spätherbst das gesamte Skigebiet in kurzer Zeit einschneien. Wir möchten das Angebot für Trainingsgruppen und für die Sportoberschule ausbauen. Wir haben in der vergangenen Saison 2021/2022 die Pisten am Watles mit Kunstschnee befahrbar gemacht. Unsere Schneemacher und unsere Schneekatzenfahrer haben das optimal hingekriegt.

Vinschgerwind: Mit welchen Ideen startet man in die Sommersaison?
Ronald Patscheider: Wir wollen in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein einen Kleinkinderspielplatz errichten, eine große Schaukel auch. Es sollen in Zusammenarbeit mit Karlheinz Steiner größere Klettertiere aufgestellt werden. Wir haben den Spielesee am Watles, der großen Anklang findet. Rundwanderwege mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, für Kinder, für Wanderer, für Bergsteiger sollen neu ausgeschildert werden. Der Bogenparcours wird wieder geöffnet sein. Wenn wir das Seilbahnprojekt Bahnhof Mals-Talstation weiterdenken, dann müssen wir spezielle Attraktionen am Parkplatz oben anbieten. Da sind wir beim Diskutieren.

Vinschgerwind: Sie haben rund 50 Leute beschäftigt. Alle suchen verzweifelt Personal. Wie ist es Ihnen gelungen, die Personalfrage zu lösen?
Ronald Patscheider: (lacht) Wie es auch allen anderen gelungen ist, indem man gesucht hat, gebettelt hat. Wir haben viel mit Aushilfen und Studenten gearbeitet, die eingesprungen sind und mitgeholfen haben. Wir fischen alle im gleichen Teich. Wir haben zu Beginn gemerkt, dass der Watles ein Imageproblem hatte. Vielleicht auch coroan-geschuldet, aber auch grundsätzlich. Das hat sich aufgrund unseres Führungsstils gerade in der Gastronomie zum Positiven geändert. Aber der Fachkräftemangel ist natürlich auch bei uns spürbar. In der Verwaltung fehlen uns derzeit zwei Leute.

Vinschgerwind: In Schlinig entsteht Neues. Hans Ziernheld wird ein neues Servicezentrum bauen. Was muss in Schlinig passieren, damit das nordische Skizentrum attraktiver wird?
Ronald Patscheider: Ich bin kein Langläufer, aber wir haben mit Veith Angerer einen Profi im Verwaltungsrat. Mit dem Projekt von Ivan Zanzotti, welches vom engangierten Hans Ziernheld gebaut werden wird, wird eine Verbesserung der strukturellen Situation eintreten. Wir möchten die Karten in diesem neuen Geschäft verkaufen können. Natürlich werden wir uns weiterhin um die Präparierung der Langlaufloipe kümmern. Schlinig hat sicher Ausbaupotenzial.

Vinschgerwind: Mit welcher Zuversicht blicken Sie in die Zukunft?
Ronald Patscheider: LR Alfreider hat uns Hilfen für die zu bewältigenden Probleme am Watles in Aussicht gestellt. Das werden wir schaffen, da bin ich sehr zuversichtlich. Wir werden damit den Watles für die nächsten 20 Jahre fit machen. Und in dieser Zeit können wir viele Projekte überlegen. Schlinig ist von der Struktur her ein verhältnismäßig geringer Aufwand. Da mach’ ich mir keine Sorgen. Dort werden kleiner Projekte Schritt für Schritt verwirklicht werden.
Interview: Erwin Bernhart

Dienstag, 19 April 2022 12:19

Marmor-Streit beigelegt

Schlanders/Laas - An der Marmorfront ist es ruhig geworden. Der Frontverlauf verlief in den vergangenen Jahren vor allem zwischen Lasa Marmo, Gemeinde Schlanders und Landesregierung. Streitgegenstand waren die sich jährlich wiederholenden provisorischen Abtransportgenehmigungen über die Straße nach Göflan ins Schlanderser Marmorwerk. Während die Göflaner Marmor GmbH um Burkhard Pohl in aller Seelenruhe ihren Marmor vom Göflaner Wantlbruch zu relativ günstigen Preisen per LKW nach Schlanders transportieren hat dürfen, musste die Lasa Marmo vertraglich die Schrägbahn benutzen. Die Streitereien sind seit Mitte März aus und vorbei. Denn die Lasa und die Gemeinde Schlanders haben einvernehmlich ihre jeweils am Staatsrat behängende Rekurse zurückgezogen, bei Spesenkompensation. Die seit Jahren im Hintergrund laufenden Gespräche und Verhandlungen unter der Federführung vom Ressortdirektor vom Ressort Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger haben die Einsicht gebracht, dass rückwirkende Urteile wenig Sinn machen und dass es für die weiteren Verhandlungen von Vorteil sein wird, wenn die Gerichtsstreitigkeiten vom Tisch sind.
Seit die Schrägbahn aufgrund technischer Hindernisse stillgelegt ist, transportiert auch die Lasa sämtliche Marmorblöcke mit einer provisorisch Genehmigung über die Tarneller Straße nach Laas. Es herrscht also derzeit Gleichstand im Abtransport. Trotzdem werden im Hintergrund weitere Verhandlungen laufen, denn es gibt viele offene Fragen. Eine davon ist nach wie vor, ob der Abtransport in öffentlicher Hand gelegt werden soll. Eine andere, ob in Laas eine neue Marmorseilbahn entstehen kann. Eine weitere ist, wie der Marmor von der Jennwand in Tal kommen soll... Wenn nun auch Ruhe in den Gerichtssachen eingetreten ist, werden am in höchsten Kreisen angesiedelten Verhandlungstisch einen Haufen Fragen Gegenstand sein. (eb)


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